Sehr wichtiges Urteil für arme Partner!

Marie_A schrieb:
nun ja nefertiti, das stimmt, aber wer will schon zwangsverheiratet sein? wir haben ja eh keine probleme damit, weil wir ja noch nicht einmal die arbeitslosenunterstützung, auf die mein partner ein anrecht hätte einfordern, ich verdiene genug geld für uns drei und mein partner kann in ruhe sein musikalisches projekt starten, dafür verdient er halt später was ...

bei jedem ists doch verschieden, wie er das mit der ehe sieht. ist es nicht himmelschreiend, dass der staat sich tief in das persönliche leben der menschen einmischt? auf der einen seite wird die "wilde ehe" genauso gesehen, wie die formale ehe und die partner müssen zueinander stehen, egal was ist, aber auf der anderen seite gibt er den verheirateten menschen vorteile, die er der wilde ehe nicht zugesteht.

und die ganzen mischgeschichten, wie die, die der anlass zu diesem thread ist, die werden gar nicht betrachtet, weil es sich hier anscheinend um eine zwecksgemeinschaft handelte, wo die einzige konsequenz sein kann, dass der mann, der in dieser gemeinschaft lebt, auszieht und die ältere frau alleine lässt. wird es dann so sein, dass wenn du in einer wg lebst, die mitbewohner auch hinzugezogen werden, wenn einer bei hartzIV landet?
das wäre nämlich die konsequenz, wenn dieses urteil anders lauten würde!

eigenartige welt ..


Liebe Marie,

wir lassen eine Einmischung doch zu. Dass Grundproblem ist, dass wir viel zu lange vom Staat verhätschelt wurden, dass der lachse Umgang mit dem Arbeitslosengeld dazu führte, dass sich Sozialschmarotzer ausbreiten konnten und heute, werden alle in einen Topf geworfen. Diejenigen, die wirklich auf Unterstützung angewiesen sind, bekommens sie nun nicht mehr. Es wurde mit unseren Geldern, mit unseren Steuern Schindluder betrieben -und wird es auch immer noch. Vielleicht stand hinter Harz IV - unter anderem - der Gedanke: Wir sterben aus. Vielleicht bringen wir arbeitslose, unverheiratete Frauen, die sich bei Arbeitslosigkeit und gleichzeitig bestehender Partnerschaft, in die Abhängigkeit zu ihrem Partner begeben müssen, dazu, Kinder in die Welt zu setzen und zu Heiraten. Kann doch sein? Dann ist die Abhänigkeit wenigstens legal, die Leute haben Steuervorteile, die Kinder bringen wir dann gut unter und wenn wir wieder "nachgezüchtet" haben, gehts der Rentenkasse besser und Deutschland erlebt den Aufschwung - der natürlich auch in Form von Kindern gewährleistet wird.
Wenn ich mir meine Umwelt so angucke, sehe ich im Bereich Emanzipation nur noch Rückschritte. Frauen lassen sich bedingt durch ihre Arbeitslosigkeit wieder an den Herd stellen. Einfamilienhäuser werden aus dem Boden gestampft - kellerlos und schlüsselfertig - für die nette Kleinfamilie mit maximal 2 Kindern. Bezahlbar für einen Familienvater. "Desperate housewifes". Und dann sitzen sie in ihren Häusern und langweilen sich. Die Kinder werden so lange wie möglich von den Mamis zu Hause versorgt, müssen nicht in den Hort. Das spart wieder Millionen von Betreuungsgeldern usw. eine endlose Kette, die nur Vorteile verspricht. Frauen also zurück in die Familien.
Was meinst Du, wie schwierig es für Frauen wie mich ist, die berufstätig sind und 70 Tage Ferien im Jahr betreuungsmäßig abdecken müssen und das bei 30 Tagen Urlaub? Da läuft doch irgendwas falsch. Ferienbetreuung gibt es nicht, weil die meisten Frauen sie nicht brauchen. Jährlich wird zwar abgefragt, wer sein Kind in die Hortbetreuung schicken würde - im gleichen Zuge wird diese Bertreuung aber nicht durchgeführt, weil die Nachfrage zu gering ist. Man wird hier nur verarscht. Und warum? Weil wir es mitmachen, weil wir Alternativen finden, weil wir angepaßt sind und weil wir nicht aktiv werden.

July :escape:
 
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oh july,

du weisst gar nicht wie sehr ich das durch habe, was du gerade da schreibst, ich hab meine tochter ziemlich alleine aufgezogen und hab immer gearbeitet, allerdings geschah das in frankreich, wo das system weitaus frauenfreundlicher ist und nachbarschaftshilfe normaler anscheinend als hier.
dort nämlich haben sich die frauen in unserer strasse gekannt und 2 davon haben die kinder von den anderen gehütet, gegen geld, so waren unsere kinder in ihrem umfeld und auch in falle von krankheiten (das war mein grösster albtraum) war es kein problem.

warum wird dieses model denn hier eigentlich nicht eingeführt? solidarität zwischen den leuten, ohne auf den staat zu schauen wäre doch mal was neues? und auch etwas spirituelles ...

und das szenario, das du da aufführst mit frauen zurück an den herd, ja das denk ich mir auch ... deshalb freu ich mich ja so über jedes urteil, was dieses hartzIV irgendwie aufweicht. ich finds einen skandal von a bis z ...

man muss ja auch bedenken, dass die leute, die in dieses system fallen oft, sehr oft lange jahre in die kasse einbezahlt haben und sicherlich mehr, als das was sie dann zurückerhalten, besonders in den fällen von leuten über 40/50!

ist es nicht auch wahnsinn, dass man mit 40 schon schwer vermittelbar sein soll, weil zu alt? das ist völliger irrsinn und verkürzt das leben ... und das stimmt überhaupt nicht. es gibt leute mit 60 die schaffen mehr als jemand mit 30, das kann man doch nicht pauschalieren!

na ja, ich bin eh weg aus deutschland ab juli und wieder in meinem heimatland!

lg :)
 
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Marie_A schrieb:
oh july,

du weisst gar nicht wie sehr ich das durch habe, was du gerade da schreibst, ich hab meine tochter ziemlich alleine aufgezogen und hab immer gearbeitet, allerdings geschah das in frankreich, wo das system weitaus frauenfreundlicher ist und nachbarschaftshilfe normaler anscheinend als hier.
dort nämlich haben sich die frauen in unserer strasse gekannt und 2 davon haben die kinder von den anderen gehütet, gegen geld, so waren unsere kinder in ihrem umfeld und auch in falle von krankheiten (das war mein grösster albtraum) war es kein problem.

warum wird dieses model denn hier eigentlich nicht eingeführt? solidarität zwischen den leuten, ohne auf den staat zu schauen wäre doch mal was neues? und auch etwas spirituelles ...

und das szenario, das du da aufführst mit frauen zurück an den herd, ja das denk ich mir auch ... deshalb freu ich mich ja so über jedes urteil, was dieses hartzIV irgendwie aufweicht. ich finds einen skandal von a bis z ...

man muss ja auch bedenken, dass die leute, die in dieses system fallen oft, sehr oft lange jahre in die kasse einbezahlt haben und sicherlich mehr, als das was sie dann zurückerhalten, besonders in den fällen von leuten über 40/50!

ist es nicht auch wahnsinn, dass man mit 40 schon schwer vermittelbar sein soll, weil zu alt? das ist völliger irrsinn und verkürzt das leben ... und das stimmt überhaupt nicht. es gibt leute mit 60 die schaffen mehr als jemand mit 30, das kann man doch nicht pauschalieren!

na ja, ich bin eh weg aus deutschland ab juli und wieder in meinem heimatland!

lg :)

Siehst Du mal! Da haben wir ja einen gemeinsamen Weg - Du hast ihn bereits bestritten, ich bin noch mittendrin.

Wir sind immer so auf geben und nehmen fixiert. Die Idee, die Kinder in den Ferien auf die Nachbarschaft zu verteilen, hatten wir auch schon vor. Aber: Das ist in Deutschland gaaaaannz kompliziert. Man kann nicht einfach sagen: So, dann mach ich eine Woche was mit den Kindern und dann seid ihr dran. Denn: das ist ja Arbeit. Sich mit Kindern beschäftigen ist Stress. Wir haben einen Riesengarten, wohnen in einem Haus, in dem gibts zwei Wohnungen - eine oben eine unten - und wir haben eine Zwischentür für die Kinder, die können von Wohnung zu Wohnung gehen das Haus wie ein Einfamilienhaus nutzen und an beiden Seiten des Hauses rein und rausgehen. Es ist jede Menge Platz ums ganze Haus herum. Wir haben einen eigenen, kleinen Spielplatz. Total Klasse. Bei uns im Haus klappt es. Wir sind sowieso anders, weil wir nicht in dem Teil des Ortes wohnen, wo die Einfamilien-Standard-Behausungen stehen. Wir sind außerdem alle in kreativen Berufen tätig. Was soll ich Dir sagen: Wir sind zu anders. Die Kinder haben Freiheit, wir gehen mit denen in den Wald und machen Schatzsuchen, wir lassen die Kids auf Bäume klettern und sie so richtig toben. Das isses nicht. Wenn dann nur ein Regentag dazwischen ist beginnen die Probleme. Das ist die deutsche Mentalität. Spiessig.

Ich gebe Dir auch Recht, dass hier viele durchs System fallen. Viele geben sich aber auch geschlagen. Komischerweise, werden Rentner, die in Pension sind, häufig zu Rate gezogen - bei uns im Betrieb ist es so. Erfahrung ist nicht mit Gold und Geld aufzuholen. Erfahrungen und Erfahrungswerte hat man.

Ich hoffe, dass "die Alten" wieder in Mode kommen! Ich arbeite lieber mit erfahrenen Kollegen als mit Youngsters.

LG
July :flower2:
 
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