Sehnsucht-Sucht-suchend

Philomena

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23. Februar 2005
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Liebe Foris,

vor einiger Zeit habe ich einen Satz aus einem thread kopiert, den Spirit schrieb:

"mit gnadenlosem lächeln muss ich in überzeugtem zweifel fragen, ob unerfüllte sehnsucht wirklich jemals daran liegt, das sich der andere nicht einlassen kann oder will??!!!"

Man möge mir bitte nachsehen, dass ich den Zusammenhang nicht herstellen kann, weil ich es zu mühsam finde, herauszufinden wann und in welchem Zusammenhang dies geschrieben wurde. Mir gefiel die Aussage.

Der Satz lässt mich denken an Sucht - Sehnsucht- suchen und suchend - sehnen und sehnend – Neptun.

Neptun taucht immer wieder auf. Wie empfindet ihr ihn und warum? Im Zusammenhang mit einem der oben genannten Stichwörter.

Liebe Grüße

Barbara
 
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Liebe Philomena, :)

Liz Greene schriebe ein Buch "Neptun, die Suche nach Erlösung". Damit hat sie eigentlich schon einiges über diesen Planeten zum Ausdruck gebracht. Neptun trägt in sich die symbiotische All-Liebe, die verborgene Quelle der menschlichen Befreiung. Aber ebenso steht er für die Illusion, die Täuschung und Enttäuschung, für Süchte aller Art, für Medialität und subtilster Wahrnehmung. Ich habe Neptun im ersten Haus stehen, bin mir früher extrem selbstunsicher vorgekommen und mancher Täuschung meiner Mitmenschen aufgesessen. Ich neige zum Helfersyndrom, womit ich jedoch gelernt habe, damit sinnvoll umzugehen. Ich muss aufpassen, dass ich nicht vorschnell "ja" zu Anliegen sage. So habe ich auf meine Art und Weise Neptun in mir mehr gesucht, indem ich in der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart regelmäßige Meditation betreibe, oder gerne stille Orte in der Natur aufsuche.
Ich neige damit etwas zur Romantik, habe erst Bezug zu Geld, sobald keins da ist. Man versucht sich gerne mit der Schockoladenseite zu zeigen. Aber man bekommt ein Gespür für die Sorgen und Bedürfnisse seiner Mitmenschen. Ich habe in mir so eine Art innerer Altar geschaffen, auf welchem ich meine Gefühle offenbare und sie einer höhern Ordnung versuche zu unterstellen. So nach dem Motto: "Gib mir Liebe, damit ich Liebe geben kann"...Manchmal neige ich etwas zur Melancholie.

Mit lieben Grüßen! :kiss4:

Arnold
 
Hallo Philomena, :)

Das ist Neptun pur! Und wenn sie Jahre zurückliegen sie kommen einem so klar ins Gedächtnis als wären sie gestern gewesen. Es sind die kurzen Momente in denen die Gefühle des anderen unsere treffen: Blickkontakte, Tränen, Momente stiller Übereinstimmung, ein Umarmen, ein Kuss, ein Gefühl des Abgelehntseins, ein Gefühl den Schmerz eines anderen beheben zu müssen, die Wahrnehmung eines wortlosen Hilferufes, die Trauer, nicht helfen gekonnt zu haben, ein flehender Blick, ein Moment endgültigen Abschieds, etwas Geliebtes ziehenzulassen und zu wissen, man wird es immer lieben, egal wie lange die Ewigkeit dauert, sich anschauen, umdrehen und gehen, etwas aufheben und in dankbare Augen schauen, in hassende Augen blicken, zu lieben, auch wenn es nun wirklich nichts mehr zu lieben gibt, missverstanden zu werden, körperlichen Schmerz spüren oder dem eines anderen gegenüberstehen, weitergehen obwohl man stehen bleiben möchte, zu spät kommen, einen Menschen ziehen lassen aber zu wissen, dass seine Lieben uns für ewig begleiten wird bzw. unsere Liebe ihn für ewig begleitet, im gleichen Moment lachen oder weinen, ein Moment in dem wir wissen, dass es vorbei ist aber dennoch niemals vergessen werden wird.

Das ist das Universum, es ist alles, es behält alles, es bringt alles zum Anfang und zum Ende, nichts ist umsonst, alles hat seinen Sinn.

Liebe Grüße
Kayamea
 
da kommen sie zurück zu mir,

worte, die zu anderer zeit so klar und treffend schienen - nun lachen sie mich aus dem spiegel an und flüstern: hast du das vergessen? hast du das vergessen wollen?? hast du wirklich gedacht, es genügt, von ferne draufzuschauen? stehenzubleiben beim du - wo jedes du doch nur anders begrenzt ist als du selber?

grenzenlosigkeit im du zu suchen - immer wieder verlockend.. wirklich immer wieder scheiternd? das spiel von täuschung und enttäuschung - ein ewiges spiel?

die ganz grossem meister leben tatsächlich - so zeigt es sich meiner wahrnehmung - allein, ohne du - jedenfalls ohne menschliches, irdisches...

mag heute nicht wirklich in diesen gedanken hineingehen... seit jahren schleicht er sich immer wieder von verschiedensten seiten an... hat durchaus was mühsames, dieser gedanke...

nehmen alte seelen gegen ende ihres inkarnationszyklus tatsächlich abschied von menschlicher zweisamkeit? will die seele keine weitere bindung mehr an emotionales, an körperliches? nur nur alte bindungen auflösen? (wieder)begegnungen mit neuen menschen, mit denen vom ersten moment das verstehen überschreitende uralte vertrauthaeit besteht - nur um zu erleben, das der innere hunger, die innere sehnsucht nur für momente, minuten, stunden bei einem menschen erfüllung finden kann?

ich mag diese gedanken nicht wirklich... aber sie nicht zu wollen lässt sie nicht verschwinden...

berührt sein von der ähnlichkeit im anderen, die sehnsucht seiner seele spürend, resonanz empfinden, das gespür für den verbündeten - ist es schon irgendwem von euch gelungen, im verbundensein mit einem gefährten seinen blick, sein streben konsequent über das miteinandersein hinaus aufrecht zu erhalten??

oder geht es euch auch immer wieder so, das ein intimes miteinander den ganzen oder grössten teil des focus absorbiert???

spirit

spirit
 
Liebe Kayamea,

Danke. Du hast mir die Sprache genommen.

Was machen wir jetzt damit? Dir antworten, beschreiben was war in meinem Leben anhand Deiner Sätze – können wie niemandem zumuten.

"... ein Moment endgültigen Abschieds, etwas Geliebtes ziehenzulassen und zu wissen, man wird es immer lieben, egal wie lange die Ewigkeit dauert, sich anschauen, umdrehen und gehen ... "

Ja. Zäsur. Das Leben ist kein Film. Wie geht es weiter oder geht es nicht weiter?

Es ist aufgrund der Alltagspflichten schlichtweg zu spät um hier fortzufahren. Hoffe, Dich hier morgen wieder anzutreffen.

Gute Nacht Dir Seelenverwandte

Barbar
 
kaya, dein debut hier hats in sich!

muss ich mir nochmal zentrierter zu gemüte führen - sehr komprimiert und tiefsinnig!

hab vor 3 jahren mit foren angefangen und war immer wieder enttäuscht über die flachheit. was hier in diesem forum geschieht, mag ich beim besten willen keinesfalls als flach bezeichnen!

ungewöhnliche resonanz! sehr ungewöhnliche...

mag irgendwann in ein paar monaten vielleicht mal ein forumstreffen riskieren...

ist hiermit angedacht - doch sollte das ganz ohne eile werden...

gute nacht
spirit
 
begegnungen...

mit anderen menschen - als vorgeschmack? begegnungen mit seelen... innerstes ahnen und sehnen näher bringen, spürbar machen - doch letztlich nicht beständig?

aus dem nichts (gelogen :)) steigt der gedanke: über dem zenith sein...

über dem zenith irdischer wünsche, über dem zenith der suche nach irdischer erfüllung... über dem zenith heisst ja nicht ab davon... heisst nachlassend...

vielleicht nur eine weitere illusion...

jetzt aber...
spirit
 
Hallo Sprit,

es ist nicht fair. Ich liege mit dem Kopf auf den Tasten und bitte um Nachsicht. Die Sehnsucht trieb mich, an die Geister die ich rief hatte ich nicht gedacht... .

Gestatte einer physisch matten und psychisch gebeutelten die Ruhe der Nacht (wenn sie denn geneigt ist zu kommen) und eine Antwort morgen.

Stimme Dir vorbehaltlos zu betreffend Kayameas entree. Sie klopfte nicht an, sie trat ein.

Auch Dir eine gute Nacht.

Barbara
 
barbara,

ich wünsch dir tiefe träume! krieg mehr und mehr die innere gewissheit, es geht weniger um verlust, sondern mehr um vorgeschmack!!!!!

vorgeschmack auf etwas, worauf schon sehr lange hingearbeitet wurde... etwas jenseits von denken, jenseits von worten - und dennoch tragen worte zumindest ein echo weiter...

wenn echos schon barrieren überwinden - wie wird sich diese "etwas" dann direkt anfühlen???

jetzt aber wech hier... ;)

spirit
 
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Bekennende Suchende, die der Schlaf meidet...

Sehnsucht, Neptun, die "göttliche Unzufriedenheit", heute beutelt sie mich. Und ich bin wütend deshalb. Bin stocksauer, denn ich mag nicht wieder Täuschungen und Illusionen erliegen, mag nicht wieder dorthin gleiten, wo ich herkomme.

Manchmal erscheint mir die neptunische Verführung noch "gemeiner", weil subtiler, als die von Pluto, dem anderen Verführer. Sitze da, fühle mich "göttlich" - und entdecke im nächsten Moment, dass ich einer Seifenblase aufgesessen bin.

Verstörend schillernd, glänzend, wie der Gesang der Sirenen so betörend, lockt er. Wer kann den großen "Löser" schon "erlöst" leben?

Heute ist so ein Tag, da würde ich Neptun mit Mond als Zugabe am liebsten wieder meistbietend bei ebay versteigern, um dann beim Aufwachen festzustellen, dass ich beide nicht missen mag.

Schwer vorstellbar, dass Neptun einen innerlich brennen lassen kann. Doch, er kann, und wie! Sehnsucht nach dem Aufgehen in allem, was ist, kann ein sehr brennendes Verlangen sein. Sehnsucht nach dem Verschmelzen mit einem Gegenüber, nach wortlosem Verstehen, nach dem Ozean der unendlichen unbegrenzten Liebe. Nie im anderen zu finden, wohl aber in mir selbst.

Burning Greeni

PS. Und verwirrend, wie Neptun nun mal ist, geht es mir besser, nachdem ich dies hier zumindest halbwegs verbalisiert habe. ;)

PPS. Thx den anderen Schreibern for Inspiration.
 
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