Sehnsucht nach dem Tod

Hallo Kite20!

Ich habe mich durch den ganzen Thread gelesen und möchte Dir meine Sichtweise zu Deinen Gefühlen mitteilen. Gut möglich, dass ich hier Etliches wiederhole, was meine Vorschreiber auch schon erwähnt haben.

Ich kann Deine Sehnsucht zum Tod nachvollziehen. Ich glaube, diese stellt sich möglicherweise auch aus folgenden Gründen ein.

Unser alltägliches Leben gibt uns nicht die Erfüllung, die wir erwarten. Vieles und viele ist/sind sehr oberflächlich, unserem Gefühl und unseren Intentionen nicht entsprechend. Wir beschäftigen uns lieber mit uns selbst, da andere unsere Gedankengänge meistens eh nicht nachvollziehen können. Man fühlt sich fehl in diesem Leben, manchmal wie im falschen Film.

Daraus ergibt sich eine Leere und Persektivlosigkeit für die Sicht in die Zukunft, die uns zuweilen hoffnungslos, ja sogar depressiv werden lässt.

Hinzu kommt, dass wir in unserem Innersten wissen, dass der Übergang mit dem Tod unsere irdische Begrenztheit auflösen wird und wir zu unserem Ursprung - unserem Wesen wirklich entsprechenden zu Hause - zurückkehren werden.

Doch wir sind auf diese Welt gekommen, um unsere Seele weiter zu entwickeln, damit wir nach dem Tod dieses Erlebte etwas Grösserem zuteil lassen werden können. So trägt jeder einzelne einen Teil zur Vervollkommnung eines grossen, nie endenden Planes, bei.

Basierend auf diesen Überlegungen stellt sich das irdische Leben für mich als grösstest Geschenk dar. Die Suche nach seiner spezifischen Er-füllung ist der Sinn des Daseins jedes einzelnen Menschen.

Die einmalige Bühne "irdisches Leben" und der freie Wille erlauben uns, unzählige Erfahrungen zu sammeln, Herausforderungen zu erkennen und zu meistern und daraus unsere Wünsche eines glücklichen Lebens wahr werden zu lassen.

Wie lohnenswert ist ein Suizid demgegenüber?

In Licht und Liebe
the searcher
 
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Hi Kite, ich habe mich noch mal von oben nach unten durchgelesen und nun möchte ich dich fragen: Warum lebst du? Was hält dich hier? Wieso lebst du?
Ich möchte weiterhin wissen, was du vom Tod willst. Was hält das Leben als solches dir nicht bereit, so dass du unbedingt sterben willst? Reicht dir denn nicht, das es Licht gibt, Frühling, Vögelgezwitscher in den bäumen, Waldduft, nette Leute, etc. Was auch immer bei dir sonst wichtig war un dich leben lies, warum reicht es nun nicht mehr?
Und noch mal: wenn du es tun willst, kann dich eh keiner aufhalten, aber ehrlich, es ist wahrscheinlich dann eine verpasste chance, und wenn du Pech hast, wirst du recht schnell wiedergeboren um noch mal von vorn anzufangen. Aslo stell dich entweder dem Leben oder flieh vor dir selbst in den Tod. Mach was du willst. Tu was du willst.
Aber ehrlich gesagt regst du mich schon auf, weil ich erstens nicht persönlich mit dir sprechen kann und zweitens weil ich glaube, das du vom Leben eh noch keine ahnung hast und den Tod nur als ausflucht nimmst.
Meld dich mal zu dem geschriebenen, auch per PN.
Wünsche dir trotzdem noch einen schpönen abend und eine hoffentlich wunderschöne Zeit in der du die schönen Dinge des Lebens siehst, um noch mal nachzudenken. Leprachaunees :kiss4:
 
seit meinem 13. lebensjahr, gut 30 jahre her, ist mir dieses gefühl sehr wohl vertraut und inzwischen gehe ich gut damit um.
(zum gefühl: manchmal dachte ich, mich töten zu müssen, wie ein zwang, nur damit dieses grauenhafte innere schmerz endlich aufhört. und ich dann wieder meine ruhe hätte. heute äußert es sich eher so, das ich einfach nur noch einschlafen möchte und nie nie wieder aufwachen möchte und schon gar nicht träumen! einfach nicht da zu sein, nicht bewußt, nicht existent zu sein. ich fand die vorstellung ,es gäbe kein leben nach dem tod schon oft sehr verlockend, weiß jedoch, daß es immer weiter geht und dies letztendlich unendlich viel schöner ist.)
es gab zeiten, in denen ich sehr schlecht mit diesem gefühl zurecht kam, weil ich mir nicht erklären konnte, warum sich dieser abgrund in mir auftat. ich hatte und habe zahlreiche hobbies und leidenschaften, des weiteren wunderschöne und innige freundschaften mit gleichgesinnten, bin tendenziell sehr heiter und gutgelaunt, außenstehende hätten suizidale tendenzen bei mir nie vermutet.
zum selbstmord: lohnt sich nie, im gegenteil. du würdest ja nur deinen materiellen körper töten, die seele selbst ist unsterblich. und eben deine seele hat sich diesen körper und dieses leben ausgesucht, um viele für sie sehr wichtige erfahrung zu machen. das leben selbst ist ein unendliches lernen und verstehen und wachsen und erkennen. und je mehr man weiß, umsomehr neues entdeckt man.
dieser satz hat mir ua. in verzweifelten situationen oft geholfen: ich bring mich um, aber zuerst trink ich einen kaffee. - nach von franz " affekte sind wie riesen, unheimlich groß und unheimlich dumm". nach dem kaffee oder oft besser noch, nach einem kurzen oder längerem schlaf, ist das gewitter vorbei.
die verantwortung auch nur einem geliebten menschen oder tier gegenüber, der gedanke, wie es diesem wesen ginge, würde man sich einfach so vom acker machen, das wissen , was man durch eine im grunde so selbstsüchtige tat anrichten würde, ernüchtert ebenfalls.
wichtig für mich war, die freude am leben wiederzufinden, eigentlich mich wiederzufinden und habe im laufe der jahre mit erstaunen begonnen, mich kennenzulernen.
hilfreich war für mich immer zu lernen, zu lesen, zu meditieren, für andere da zu sein (es genügt nicht gut zu sein, sondern gut für etwas, nach cayce), meinen weg zu finden, immer wieder aufs neue, egal was passierte. ich bemühte mich, sporadisches jammern und wehklagen, heulen und zähneklappern zu den akten zu legen und legte mir nettere betätigungsfelder zu.
irgendwann entdeckte ich, daß diese todessehnsucht oft dann kam, wenn ich in irgendeiner mentalen oder spirituellen sackgasse steckte oder ich etwas (eine aufgabe ich mir vor meiner jetzigen inkarnierung vorgenommen hatte) sträflich vernachlässigte. ich begann, mein leben zu leben anstatt einfach die jahre abzusitzen.
im laufe meiner reise nach innen hatte ich vereinzelt außerkörperliche und überbewußte erfahrungen, diese waren sehr beindruckend für mich und ich wollte viel, viel meeeeeehr davon. ich wollte nur noch "weg" sein, aus der beschränktheit des menschlichen körpers und bewußtseins heraus in diese wunderbare überwältigende, realer als reale welt hinaus. daraufhin blieben postwendend diese extasischen events fürs erste aus. tun wollte ich dann nämlich nix mehr, außer wegzutauchen.

(" ES GIBT IM LAUFE EINER EXISTENZ KEINE ANDERE ÜBERRASCHUNGEN ALS DIE MANGELNDE BEREITSCHAFT DES BEWUSSTSEINS; DIE IHM GESTELLTE UND VON IHM GEWÄHLTE AUFGABE ZU ERFÜLLEN" yan su lu, jussek

für heute wünsche ich dir eine gute nacht und wunderschöne träume!
 
gemae schrieb:
seit meinem 13. lebensjahr, gut 30 jahre her, ist mir dieses gefühl sehr wohl vertraut und inzwischen gehe ich gut damit um.
(zum gefühl: manchmal dachte ich, mich töten zu müssen, wie ein zwang, nur damit dieses grauenhafte innere schmerz endlich aufhört. und ich dann wieder meine ruhe hätte. heute äußert es sich eher so, das ich einfach nur noch einschlafen möchte und nie nie wieder aufwachen möchte und schon gar nicht träumen! einfach nicht da zu sein, nicht bewußt, nicht existent zu sein. ich fand die vorstellung ,es gäbe kein leben nach dem tod schon oft sehr verlockend, weiß jedoch, daß es immer weiter geht und dies letztendlich unendlich viel schöner ist.)


Hallo gemae,

woher weißt Du das?

LG
Dispair
 
hallo kite,
also, das was du geschrieben hast, hat mich fasziniert. ich finde, du bist mit deinen 20 jahren dermaßen weit. tod ist ja "heimkommen", es ist wie eine sehnsucht nach der heimat. aber bitte, geh erst dann, wenn du gerufen bist, also nicht freiwillig. du hast bestimmt eine aufgabe zu erfüllen in deinem leben, wirst jetzt schon darauf vorbereitet. beginn dich mit spirituellen büchern auseinanderzusetzen, ich sage dir, DIE haben mir geholfen, über die gleiche sehnsucht hinweg in dieser welt bestehen zu können. ganz einfach zu lesen der "spirituelle lebensratgeber", da findest du dich vielleicht wieder. z.b. könnte es sein, dass du als sternenmensch geboren wurdest. diese menschen haben oft das gefühl, in einer welt zu sein, in der sie sich nicht zugehörig und fremd fühlen. sie spüren ihre höhere berufung, finden aber keine resonanz im außen, da die menschen herum vielleicht in der entwicklung noch nicht so fortgeschritten sind. du bist vielleicht einer der berufenen, die für die anhebung der spiritellen energie hier auf erden zuständig sind. also, die menschen brauchen dich. wenn sie dich jetzt noch nicht verstehen, dann funktioniere einfach mit deinem normlen alltagsempfinden im außen (dh. fühl dich weiterhin "fremd", zieh dich zurück und hol all das, was du im außen nicht findest, in dir selber; verlier aber nicht den boden unter den füßen und verschenk dich nicht an leute, die sich dann vielleicht lustig machen, weil wir anders sind als sie. sie werden dich vielleicht JETZT nicht kennenlernen, wie du wirklich bist, aber irgendwann wird die zeit kommen, wo du deine mission erfüllen kannst, und die welt ein wenig von ihrer oberflächlichkeit wegbringen kannst. lese vielleicht auch das buch "siddharta" von hermann hesse, du wirst dich vielleicht wiederfinden. die geschichte von buddha wurzelt ja auch in seinem materiell erfülltem leben und seiner todessehnsucht, geht dann über in die selbstfindung: alles, was du suchst, findest du in dir. erkenne die wunder des lebens und es ist wie ein irrsinnig spannendes mysterium.
ich weiß nicht, ob andere schon ähnliches geschrieben haben, konnte es nur überfliegen, denn neben mir heult ein einjähriger, der meine aufmerksamkeit möchte, die er ansonsten fast uneingeschränkt hat. aber es war mir ein bedürfnis, dir zu schreiben. ich werde mich nochmal persönlich melden, wenn ich mehr zeit habe.
alles gute bis dahin und HUT AB
chira
 
hallo kite,
ich muss noch schnell was sagen: also, nicht nur, weil du eine aufgabe zu erfüllen hast, darfst du nicht gehen, sondern auch so nicht!! wenn es einen tod gibt, der mit nicht so angenehmenen todeserlebnissen in verbindung gebracht wird, dann ist es der freitod! abgesehen von der todeserfahrung in diesem sinne und dem leid der hinterbliebenen weißt du ja wirklich nicht, ob du nicht noch mal inkarnierst und dann all das noch mal zu tragen hast. wachse aus deiner lebensaufgabe, und du wirst sehen: es wird sich alles wandeln!! wir steuern ja anscheinend auf eine zeit der heilung zu, nimm daran teil, so menschen wie dich brauchen wir unbedingt!
lg chira
 
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@Leprachaunees

Auf deine Frage, warum ich lebe? darauf kann ich dir leider nur diese eine antwort geben, ich weis es nicht. Ich weis nur eins, dass ich mit meinem Tod meinen Eltern unnötiges Leid zufügen würde und das wehre das letzte was ich will.

@geame

wow als ich das gelesen habe dachte ich mir, das kann nur von mir kommen

(zum Gefühl: manchmal dachte ich, mich töten zu müssen, wie ein zwang, nur damit dieses grauenhafte innere schmerz endlich aufhört. und ich dann wieder meine ruhe hätte. heute äußert es sich eher so, das ich einfach nur noch einschlafen möchte und nie nie wieder aufwachen möchte und schon gar nicht träumen! einfach nicht da zu sein, nicht bewusst, nicht existent zu sein. ich fand die Vorstellung ,es gäbe kein leben nach dem Tod schon oft sehr verlockend, weiß jedoch, dass es immer weiter geht und dies letztendlich unendlich viel schöner ist.)

@Chira

Als ich mir diesen Teil deines Textes durch gelesen habe kamen vereinzelt tränen, und mir wurde sehr nachdenklich zumute.

wenn sie dich jetzt noch nicht verstehen, dann funktioniere einfach mit deinem normalen Alltagsempfinden im außen (dh. fühl dich weiterhin "fremd", zieh dich zurück und hol all das, was du im außen nicht findest, in dir selber; verlier aber nicht den Boden unter den fügen und verschenk dich nicht an leute, die sich dann vielleicht lustig machen, weil wir anders sind als sie. sie werden dich vielleicht JETZT nicht kennen lernen, wie du wirklich bist,

zudem möchte ich sagen das Menschen die einen nicht verstehen versuchen einen zu helfen, gegen den willen der betreffenden Person obweil sie sich nicht in die Gefühlswert der betroffen Person hinein steigern können. Was ich damit sagen will ist, das ich mich schon zurück ziehe, was einen leider nicht sehr leicht gemacht wird mit Menschen die sich um einem sorgen, daher gebe ich schon manchmal nach damit ich ihre sorgen nehmen kann, obwohl ich mich mit der Entscheidung die gerade wohl fühle.
 
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