Es gibt da zwei Erklärungsmodelle. Zum einen kann Authentizität sein, das zu zeigen was gerade in mir ist. Das was gerade da ist, das was gerade an die Oberfläche will. Und wenn Rollenspiele anliegen wäre es authentisch, Rollenspieler zu sein. Wenn mein momentaner sehnlichster Wunsch wäre viel Geld zu verdienen, wäre es authentisch genau das auch der Umwelt zu zeigen.
Einverstanden.
Das andere Erklärungsmodell würde sagen, das was in der Tiefe in mir schlummert, das was meinen Urgrund in mir ausmacht ist echt, ist authentisch. Erst wenn ich diesen gefunden habe, lebe ich mich wirklich.
Das ist das was ich meine mit Seelenanbindung und seine innere Heimat finden.
Alles andere ist ein Leben aus zweiter Hand und man ist ständig bestrebt sich von diesen Schichten zu befreien weil man die nagende Unzufriedenheit ist, dass da noch mehr sein muss irgendwie
Aber wenn es die echte Persönlichkeit ist, ist es doch kein "Stil" mehr? Und auch eine Persönlichkeit wandelt sich doch im Laufe der Zeit, der Stil eines Menschen auch?
Gut, das ist dann eine andere Wortbenutzung. Ich gehe aber auch davon aus dass ein Mensch mehr als nur ein paar verschiedene Persönlichkeitsanteile in sich hat. Und jeder dieser Anteile kann auf eine neue Stufe gehoben werden, in jeder Lebensphase überwiegt vielleicht ein anderer Anteil.
D.h. doch, dass dieser Mensch seinen Kern versteckt, also nicht authentisch ist?
Ja, aber eher erzwungenermassen weil wir es als Mehrheit der Gesellschaft nicht schaffen uns dieser Seelenharmonie wieder anzunähern..
Wie ist der "Kern" des Menschen beschaffen? Gehört da mit dazu die Mentalität, das Temperament, der Charakter etc.? Ist die astrologische Beschreibung eines Menschen sein Kern? Ist das wirklich die Basis des Seins? Oder doch nur die momentan hier auf der Erde gelebte Maske?
Ein Mensch hat in jedem Leben so was wie einen energetische Schwingungsfrequenz, die abweichend ist von anderen Menschen und auch von früheren Leben.
Das kann man als Seelenstruktur bezeichnen, die bestimmte Erfahrungen ermöglicht und begrenzt veränderbar ist.
Es ist mehr ein zu enges Korsett in dass man unfreiwillig gepresst ist als eine ausgesuchte Maske.
Auf anderen nichtmateriellen Ebenen besteht natürlich mehr Ausdrucksreiheit, Potential, Liebe.
Ein Beispiel: Letztes Jahr während einer harten Phase bat ich um einen Traum. Die Frage war wie finde ich mehr Harmonie. Zurück kam ich mit einem Seelennamen, der inhaltlich einen eher weniger friedlichen Klang hatte, nennen wir es mal ein kraftvolles Naturereignis. Zuerst das Erstaunen, wie kann diese Art von Kraft nun friedlich gelebt werden, die Erfahrung schien das Gegenteil zu belegen.
Später kam die Offenbarung.
Es fühlte sich einfach stimmig an mit dem Charakter und der Grundenergie der Seele oder Persönlichkeit. Es war wie einen wichtigen Teil von sich wiederzufinden und lernen zu müssen diesen zu akzeptieren.
Die Erziehung hingegen, dessen Ziel es gewesen wäre das Kind zu lernen mit diesen kräftigen Energien umzugehen, hat diese gnadenlos unterdrückt und versucht auszumerzen, was zu einem grossen Verlust von Lebenskraft geführt hat und einer ewigen Suche nach sich selbst an anderen Enden der Welt.
Kommunikation sind immer zwei Wege, der eine ist die Darstellung meines Seins, meiner Vorstellungen, meiner Überzeugungen, meiner Meinung etc. - zum anderen ist es ein Wahrnehmen des anderen. Die eine Energie geht von mir nach außen, die andere Energie geht von außen nach innen. Es sind die zentripetalen und die zentrifugalen Kräfte.
Ja, die Frage ist ja ob man sich besser versteht wenn jeder zu Beginn einer Diskussion sich erst mal mit der Wahrheit seiner Seele verankert und ob dadurch ein besseres Urverständnis möglich ist, weil es doch gradliniger ist als die verschiedenen unbewusst-bewussten Botschaften zu entschlüsseln und mindestens zehn verschiedene Persönlichkeitssprachen lernen zu müssen.
Während ich in der Darstellung bin, ist es sehr schwer den anderen wahrzunehmen - und ich nehme allerhöchstens auch nur die Reaktion auf mich und meine Darstellung wahr und nicht den anderen wie er ist oder sein will. Wenn ich den anderen erkennen will muss ich in die Ruhe, in das aufnehmen gehen und das geht nur sehr schwer, wenn ich gerade in der Darstellung bin. Gute Kommunikation ist ein ständiger Wechsel dieser beiden Strömungen.
In dem Moment wo du eins zu eins das bist, was du gerade bisr, ist da keine Darstellung mehr, du versuchst nichts zu erreichen oder verändern, du versuchst nicht zu überzeugen und willst das von anderer Seite auch nicht übergestülpt bekommen.
Gruppe ist noch mal ein anderes Thema als wenn ich in einem Austausch mit nur einem Menschen bin. Da ich da dann das Gefühl habe - ich gegen viele. Da ist meist nur die Darstellungsebene gefragt.
Aber in den Momenten, wo man wirklich jemanden innerlich berührt ist man nicht in der Darstellungsebene. Die Resonanz entsteht ja durch die Schwingung, die du ausstrahlst und nicht durch die richtigen Worte, oder ?
Jede "Gruppe" (soziales Konstrukt) hat ihre eigenen Regeln, wenn ich mich diesen Regeln unterordne kommt es zur Harmonie. Oder aber ich bin so "tolerant", dass ich in mir ruhe, egal was um mich herum passiert.
Wenn du dich zu sehr unterordnen musst hast du nur Scheinharmonie.
Da macht es mehr Sinn sich die Art von Gruppe zu suchen, wo es für dich passt.