Es ist meine persönliche Lebenserfahrung:
Es ist viel schwieriger, sich selbst anzunehmen, als den anderen.
Es ist sehr schwierig, sich zu vergeben, dass man andere hasst, sie verachtet oder sich vor ihnen ekelt. Der Grund ist, dass wir es bis ins Knochenmark verinnerlicht haben, dass Hass, Ekel, Verachtung etc. negativ seien. Dass man das nicht haben dürfe. In den allermeisten Fällen genügt es, einen Dreischritt zu tun:
1. Erkenne, dass du diese Gefühle hast. (Das war bei MiL schon gegeben.)
2. Erkenne, dass es nicht der andere ist, welchen du ablehnst, sondern diese Gefühle in dir gegenüber dem anderen.
3. Erkenne, dass diese Gefühle nicht negativ sind, sondern in ihrem spezifischen Kontext notwendig sind und waren, dass aber daraus, dass diese Gefühle nun auf etwas ausserhalb ihres Kontexts angewendet werden, die Probleme entstehen.
Die Lösung lautet weder, den anderen zu ändern, noch sich selbst zu ändern. Die Lösung liegt darin, dass man sieht, dass diese "negativen Charakterseiten" zu einem gehören, dass sie ein absolut berechtigter Teil der eigenen Persönlichkeit sind.
Ich habe 20 Jahre gebraucht, um das zu lernen.