Seelenpartner - Entscheidung zwischen mir und seiner Frau

@Chrisu007

Ich kann mich in Deine Lage nur ansatzweise reinversetzen, weil meine Situation damals anders war.

Mir selbst war es wichtig das Richtige für mein bzw. unser Kind zu tun. Das geht wohl den meisten Eltern so. Was aber ist das Richtige?

Da ich selbst in einer Familie aufgewachsen bin, in der es nur Streit gab und ich selten den Eindruck hatte, dass meine bzw. unsere Eltern glücklich zusammen waren, habe ich zu der Haltung wegen-der-Kinder-zusammen-bleiben eine andere Einstellung als viele andere (unsere Eltern sind übrigens heute noch ein Paar, inzwischen ein gut eingespieltes, zufriedenes). Aus Sicht eines Kindes, das in der Atmosphäre einer anstrengenden und wenig liebevollen Beziehung aufwachsen musste, kann ich nur sagen, dass es nicht zwingend das Beste für die Kinder ist das täglich miterleben zu müssen. Meinem Bruder und mir hat es nicht gut getan.

Als mir viele Jahre später klar wurde, dass ich in meiner Ehe unglücklich war, wurde mir bewusst: egal wie ich mich entscheide, unser Sohn muss drunter leiden. Trennung oder keine Trennung, beides ist schrecklich für Kinder.

Die Frage ist also: was ist langfristig vermutlich das geringere Übel für alle Beteiligten oder was hat bessere Chancen irgendwann einmal ein happy end zu werden? Was will ich meinem Kind vorleben, an welchen Werten soll es sich orientieren?

Ich denke, dass ein liebevolles Zuhause für Kinder wichtiger ist als eine stabile Umgebung. Ideal wäre natürlich beides, aber wenn beides zusammen nicht lebbar ist, dann muss man sich leider entscheiden: Vernunft oder Herz.

Kinder fühlen es, wenn Erwachsene eine Lüge leben. Es ist für sie doppelt belastend, wenn sie auch noch fühlen müssen, dass sie irgendwie der Grund dafür sind. Es ist dreifach belastend, wenn ihnen ein so-macht-man-das vorgelebt wird, dem sie später unbewusst folgen, ob sie es wollen oder nicht.

Versuche Dir mal vorzustellen, Deine inzwischen erwachsene Tochter wäre in einer ähnlichen Situation wie Du und hätte ebenfalls eigene Kinder: was würdest Du ihr raten?
 
Werbung:
Ganz ehrlich?

Ich würde ihr mittlerweile raten nach Ihrem Herzen zu gehen. Wir sind in der heutigen Gesellschaft in einem Konstrukt eines Schemas verankert das man oft nicht weiß was gut und was weniger gut ist.

Was bringt einem die Umgebung wenn man sich was vor macht?
Was bringt es einem dem Kind ein Ideal vorzuleben das aus Unsicherheit und Zweifel besteht?

Ich habe mir diese Frage sehr oft gestellt. Wirklich oft.

Ich bin der Meinung man hat nur ein Leben und auf das muss man aufpassen. Und wenn solche Dinge in der Familie nicht mehr gehen dann muss man für alle Beteiligten die beste Lösung finden.

Mein Idealgedanke wäre das man gemeinsam für die Tochter das bestmögliche macht und das auf einem so friedlichen Wege wie möglich.

Ich denke aber das es meine Tochter mehr verunsichtert Eltern zu haben die Unglücklich sind und die Harmonie nicht da ist.

Ich habe das Gefühl nicht da mir die Vertrautheit zur Gänze fehlt.
 
@Chrisu007

Ich wünsche Dir alles Gute, den Mut die passende Entscheidung zu treffen und die nötige Kraft das durchzustehen :)

Mein Idealgedanke wäre das man gemeinsam für die Tochter das bestmögliche macht und das auf einem so friedlichen Wege wie möglich.
Noch dazu: ich musste mich von der Vorstellung eines friedlichen Weges verabschieden, denn dazu gehören zwei. Mein Exmann wollte keinen friedlichen Weg, er wollte seinen Willen durchsetzen - da war nix zu machen.
 
Ich weiß das sowas nicht immer leicht ist umzusetzen.

Ich entnehme deinem Schreiben das du also getrennt bist?
Darf ich dich fragen ob is hinterher besser geworden ist für dich?
 
@Chrisu007

Ich glaube Du weißt schon genau wie die Konsequenz für Dich aussieht, du musst nur noch den Weg für dich finden, es auch umzusetzen, für dich begreifen und dir selber eingestehen, dass du nicht versagt sondern alles dir mögliche für die Beziehung zu deiner Frau getan hast und nun nicht mehr tun kannst (außer du vergisst dich selbst, aber was wäre das für ein Leben und was wäre das für ein Vorbild für deine Tochter?)

Vielleicht durchdenkst du für dich mal die weiteren Schritte, wie wird die Wohnsituation für Euch, kann deine Frau das Haus alleine halten und wenn nicht, wie kannst du ihr (vorallem für die Tochter) helfen usw usf

Wie deine Frau letztendlich reagiert, ob es friedlich abläuft, bleibt oder wird etc kannst du nicht vorher wissen aber du kannst für dich so handeln, dass du kein schlechtes Gewissen haben musst und das macht vieles leichter
 
Ganz ehrlich?

Ich würde ihr mittlerweile raten nach Ihrem Herzen zu gehen. Wir sind in der heutigen Gesellschaft in einem Konstrukt eines Schemas verankert das man oft nicht weiß was gut und was weniger gut ist.

Was bringt einem die Umgebung wenn man sich was vor macht?
Was bringt es einem dem Kind ein Ideal vorzuleben das aus Unsicherheit und Zweifel besteht?

Ich habe mir diese Frage sehr oft gestellt. Wirklich oft.

Ich bin der Meinung man hat nur ein Leben und auf das muss man aufpassen. Und wenn solche Dinge in der Familie nicht mehr gehen dann muss man für alle Beteiligten die beste Lösung finden.

Mein Idealgedanke wäre das man gemeinsam für die Tochter das bestmögliche macht und das auf einem so friedlichen Wege wie möglich.

Ich denke aber das es meine Tochter mehr verunsichtert Eltern zu haben die Unglücklich sind und die Harmonie nicht da ist.

Ich habe das Gefühl nicht da mir die Vertrautheit zur Gänze fehlt.
Evtl. würde Dir auch der Besuch bei einem Psychologen helfen? Die Krankenkassen zahlen auf jeden Fall die ersten 5 Sitzungen. Ich habe früher oft mal die Erfahrung gemacht, durch nur 5 Std. bei einem Profi, klarer zu sehen, meine dann folgenden Schritte leichter getan zu haben.
 
Ich weiß das sowas nicht immer leicht ist umzusetzen.

Ich entnehme deinem Schreiben das du also getrennt bist?
Darf ich dich fragen ob is hinterher besser geworden ist für dich?
Ja, ich bin seit über 15 Jahren getrennt. Es hat bestimmt 10 Jahre gedauert bis der "Krieg" sich beruhigt hatte, obwohl mein Exmann schon kurze Zeit später eine neue Beziehung hatte (die beiden sind immer noch ein Paar und wirken glücklich miteinander) und unser Sohn schließlich bei ihm wohnte.

Hätte ich nicht darauf bestanden alle Angelegenheiten zusammen mit einer Erziehungsberaterin zu besprechen (ohne unseren Sohn, ich habe dafür gesorgt, dass er das nicht mit anhören muss), dann hätte sich das vielleicht bis heute nicht beruhigt. Ich bin sehr dankbar dafür, dass das möglich war.

Für mich war es vom ersten Moment an besser, obwohl ich sehr viel geweint habe. Ich hatte keine neue Beziehung und war noch Jahre danach Single. Mir war einfach klar, dass in meinem Leben etwas fehlte und dass mir mein Exmann das nicht geben konnte. Davon abgesehen wollte ich so nicht behandelt werden wie er mich behandelt hat, ich war nicht in der Lage mich zu wehren und wollte nicht, dass mein Sohn in dem Glauben aufwächst, dass so ein Umgang miteinander "normal" ist.

Ich habe zwar schrecklich unter der Situation gelitten, vermeintlich weil ich hilflos mit ansehen musste was unser Sohn da durchmachen musste, aber im Nachhinein weiß ich, dass alles viel glatter gelaufen wäre, wenn ich kein schlechtes Gewissen wegen der Trennung gehabt hätte. Ich habe mich für egoistisch gehalten und kam mir wie eine Verräterin vor, denn ich habe ja mein Eheversprechen gebrochen. Kein schönes Gefühl.

Heute weiß ich, dass ich mein Eheversprechen schon in dem Moment gebrochen habe als ich geheiratet habe. Die Liebe war eine Illusion. Ich habe mir lange Zeit nicht eingestanden, dass es von Anfang an keine war, aber wir beide haben uns etwas vorgemacht, nicht nur ich. Er hat irgendwann bewusst oder unbewusst angefangen mich zu vergraulen und ich habe lange nicht gemerkt, dass ich vergrault werden sollte, damit er als bedauernswerter Verlassener dastehen und sich bemitleiden lassen kann.

Trotzdem und deswegen: es war die einzig richtige Entscheidung und ich konnte es sofort fühlen. Ich habe um das getrauert, was ich gerne gehabt hätte, nicht um das Ende einer Beziehung, die für uns beide unpassend war.
 
Mein Idealgedanke wäre das man gemeinsam für die Tochter das bestmögliche macht und das auf einem so friedlichen Wege wie möglich.
Davon kann man träumen...Fakt ist aber, daß du mit einem Weggang mindestens zwei Menschen Schmerzen bereiten wirst, die sich auf vielfältige Weise zeigen können...also wappne dich schon jetzt.

In einem anderen Beitrag vermutest du, daß dir deine jetzige Frau Energie abzieht... Ich wiederum vermute, daß nicht sie der Energievampir ist ( eine ganz scheußliche Bezeichnung für andere Menschen, obwohl man selbst einen großen Anteil an solchen Zuständen hat..aber das nur nebenbei ), sondern das du selbst Energie verlierst, weil du in dieser Lebenssituation steckst, in der es anscheinend kein vor und zurück gibt und du noch nicht zu einem wie auch immer gearteten Befreiungsschlag bereit bist.

Im Beitrag#30 schreibst du mitunter sehr unschön über deine Frau , darüber solltest du nochmal nachdenken...ich vermute, du verdankst ihr auch eine Menge, denn sie scheint genug Tatkraft für euch beide gehabt zu haben, sonst hättest du dich nicht so *fremdbestimmen* lassen...sie war womöglich der eher männliche Part in eurer Beziehung, weil du diese Stelle durch fehlende Vorbilder in deiner Kindheit nicht eingenommen konntest..

Bitte versuche, so etwas wie Dankbarkeit für sie zu empfinden und vergleiche sie nicht mit der anderen Frau, mit der du ja bisher auch nur schönes erlebt hast und keinen nervenaufreibenden Alltag..
Ich bin davon überzeugt, daß sich eine Lösung für dich findet, wenn du aus deiner eher jammernden ( sorry, aber so wirkt dein Beitrag #30 auf mich) Haltung herausgehst, dich deins Mann-seins bemächtigst und für dich selbst einstehst. Wertschätze deine Frau für alles, was sie für dich und eure Familie getan hat, sie scheint sehr taff zu sein. Kommst du in diese Geisteshaltung, werden sich Wege finden.
 
Danke für die vielen kritischen aber auch unterstützenden Worte.

Zum Einen muss ich "sibel" recht geben. Ich Verstecke mich vermutlich hinter einem Vorhang.

Zum anderen hab ich auch damals beim "ja" mich selbst belogen. All diese Dinge habe ich meiner Frau bereits gesagt.
Ich habe auch verdeutlicht das ich Sie sehr schätze für all die Dinge die wir gemeinsam gemacht haben.

Ich denke nicht das sie der männliche part war in der Familie . Eher die Herzkönigin in der Art. Aber das war sie immer schon weil ihr Dinge zu langsam gingen oder es nicht so gemacht wurde wie sie es sich gedacht hatte.

Mir fehlt ein riesengroßer teil an "akzeptiertwerdenwiemanist" und auch mal Dinge so stehen lassen zu können wie sie sind . Damit meine ich das nicht immer alles richtig sein muss im Leben.

Ich kenne vermutlich die Entscheidung schon so wie "tamaiti marama" sagt.

Ich gehe seit einem halben Jahr zu einer Psychologischen Betreuung und wir sind jetzt das zweite mal innerhalb von 3 Jahren bei einer Eheberatung.

Dennoch bingt das alles weder Gefühle Geborgenheit oder Vertrautheit zurück die es braucht um keine WG zu führen sondern einePartnerschaft bzw. Ehe.

Das Haus kann keiner alleine von uns halten womit ich bei einem sehr großen Punkt.

Ich würde den beiden die Grundlage nehmen was das zuHause angeht.

Ich denke einfach das all diese Dinge für mich im Moment eine Hemmschwelle darstellen.
 
Werbung:
Hast du mit deiner Frau schon mal über ein was wäre wenn gesprochen? Das es nicht optimal läuft, merkt sie dank Eheberatung ja auch...
 
Zurück
Oben