Azarta
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Diese Frage beschäftigt mich ja auch. Besonders dann, wenn mein vermeintliches Dual-Dreibein sich als beendete Geschichte ablegt .
Ich hatte in den letzten zwei Jahren zwei Begegnungen mit Männern, die sehr tief waren und wo verschiedene Aspekte zusammentrafen, die einfach sehr sehr beeindruckend und einzigartig waren.
Ich bekam also im Äußeren jede Menge "Futter", was Paralellen in Biographie, Lebensereignissen und anderen Synchronizitäten anging. Und mein Kopf sagte dann zu meinem Bauch, der eine Liebe spürte, die über alles, was ich bisher fühlte, hinausging (oder tiefer ging, je nach Perspektive): "Schau mal, Du fühlst etwas, was alles um Längen schlägt, was Du bisher gefühlt hast. Von daher ist es doch einzigartig. Und ich erkenne Gemeinsamkeiten, die ich so geballt (inhaltlich wie formell), noch nie erkannt habe. Wenn das so ist, sind wir JETZT bei dem Non plus Ultra der Einzigartigkeit angekommen. Ergo - ER ISSES !"
Ich habe sicherlich meine Lektionen, auch in Bezug auf Partnerschaft, auch in Bezug auf mich, in den letzten Jahren angenommen. Viel zugelassen. Und ausgehalten *stöööööhn*.
Und der Schutt, den ich weggeräumt habe bzw. der sich aufgelöst hat, macht eine tiefere Ebene frei, auf der Begegnung möglich ist.
So ne Art Psychotetris . Blink Blink Blink und schon biste wieder näher unten...
Und die gelben Steinchen, die nach erfolgreicher Löschung auf die dritte Reihe zurückfallen, denken: "Geil, hier war ich noch nie, nu bin ich angekommen, so schön frei hier." Doch das gelbe Steinchen sieht nur seine unmittelbare Umgebung. Das sieht nicht, dass da noch zwei Reihen nach unten gerockt werden müssen, um wirklich an der Basis anzukommen. Auf der Ebene, wo dann wirklich das Spiel gewonnen ist (und derjenige welche gefunden ist, wenn es denn darum überhaupt geht - aber auch das kann das gelbe Steinchen aus seinem -irdischen- gelbe-Steinchen-Blickwinkel nicht erkennen).
Ich glaube, die Kunst ist, wahrzunehmen, dass da grad vielleicht die tiefste aller Begegnungen stattfindet. Und zu geniessen. Dankbar, dass man selbst zu so einer tiefen Liebe fähig ist. Aber gleichzeitig eben nicht es in eine Schablone zu packen: "Mann für immer", "Dual", oder was auch immer.
Weil dann die Schablone mehr Gewicht bekommt als der Inhalt, und das trennt uns so langsam aber sicher vom Leben. (Denn wir werden - oftmals auch unbewußt - alle Fakten, die da sind und gegen die Schablone sprechen, aus dem Bewußtsein ausblenden.)
Viele unglücklichen Ehepaare, die die Struktur der Ehe und "was man da so macht" über eigene Bedürfnisse und Sehnsüchte gestellt haben, legen da Zeugnis ab.
Wir lieben wie ein Bogenschütze: Am Anfang schießt man auf die Scheibe und der Pfeil landet im Wald. Und ja, da käme keiner auf die Idee, es irgendwie "gutzureden". Datt iss dann einfach DANEBEN.
Aber mit der Zeit, Training, (Lebens-)Erfahrung, Kompetenz weiß er immer besser seinen Bogen zu justieren, und irgendwann trifft er die Scheibe und dann auch zunehmend die Mitte.
Und vielleicht fühlen sich alle Partner, die mit dem Treffen auf die Scheibe verglichen werden können, wie "diejenigenwelchen" an...
Ich meine - er könnte es ja auch sein. Aber herauskriegen, ob er es ist, indem ich ihm ne Schablone überstülpe? Liebe ist ein Kind der Freiheit. Und selbst ein goldenes Gefängnis wie die Bezeichnung als "Dual" wird einen Teil der Liebesenergie draussen lassen (müssen)...
Die Kunst ist es wahrscheinlich, empfänglich zu bleiben für das, was ist. Und das impliziert mögliche Möglichkeiten, dass da noch mehr oder ein anderer sein könnte...
Hm... irgendwie so...
Hab zu diesem Thema eine gaaaaaaaanz lange Antwort an Manuela geschrieben...