Sechstes Haus / 6. Haus

Iakchus

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Deutschland
Hallo

was Döbereiner interessant macht, ist für mich auch das Essentielle.
Damit kommt man oft in die Richtung, wo einem astrologische Sachverhalten gelinde und einfach gesagt: endlich etwas klarer werden...

Zum Beispiel definiert man das 6. Haus oft als Haus der Krankheit ...
Man vermutet dann (unbewusst meine ich, man vernachlässigt es genauer zu betrachten): eine Essenz, dass das 6. Haus also essentiell die Krankheit oder Sorge oder Dienerschaft bedeutet. Oder das Haus des näheren Arbeitsumfeldes... - oder man vermutet überhaupt keine Essenz usw..
Döbereiner im ersten Band schreibt:
In der normalerweise gelehrten klassischen Astrologie ist Haus sechs das Haus Not, Sorge , Krankheit, Untergebenen- und Arbeitsverträgen.
Das sind möglicherweise Auswirkungen, aber es ist nie die Krankheit als solches, sondern es ist nur immer das seelische Abhängigkeitsgefühl von der Krankheit, während die Krankheit selbst im ersten Quadranten ist. Es ist ein funktioneller Schaden, Haus drei, oder eine organische Situation , Haus 2.
Jetzt ungeachtet, dass ich nie angenommen habe, dass die Krankheit im 6. Haus lokalisiert oder begründet ist, aber man schaut doch oft zum 6. Haus und sieht einen Transit und denkt: Oh mein Gott, ich werde krank. Oder muss aufpassen.

Oder? Ich zumindest manchmal...

Abgesehen davon, dass andere Definitionen in ihren "Auswirkungen" ja stimmen, hat mich diese Beschreibung von Döbereiner als Haus der seelischen Abhängigkeit, erst wirklich dem 6. Haus näher gebracht. Es ist eine gefühlte oder wahrgenommene Abhängigkeit und ein Mond in 6 zB verstärkt das sehr.
Das Hypochonderhaus bei einer Sonne in 6.

Aber es gibt auch noch eine andere Seite des 6. Hauses, die der vernünftigen Anpassung. Davon schreibt auch Döbereiner. Es ist für ihn das 6. Haus eine Funktion aus dem Lebenstrieb.

"Die Vernunft bedeutet eine Hilfsfunktion des Seelischen. Eine Aussteuerung des Lebenstriebes gegenüber vorliegenden Bedingungen . Dies setzt Diagnose und Beobachtung der Bedingungen voraus sowie die Bewusstheit darüber. " Man vergleiche die althochdeutsche Herkunft des Wortes "Vernunft" im Sinne von "vernehmen" , wahrnehmen.
"Dabei kann auch ein Reflexzwang im Sinne der Anpassung gegenüber dem Wahrgenommenen entstehen.
Als Grundtendenz zeigt sich hier natürlich die Abhängigkeit vom Lebenstrieb, denn wenn ich etwas bestimmtes will, muss ich mich bestimmten Bedingungen anpassen. Entsprechung Jungfrau. Als Urrudiment zeigt sich hier das Beutetier , das als Revierwarner auftritt."
Noch bin ich am überlegen und ergründen, ob die Bedeutung des 6. Hauses auch hinsichtlich bewusstseinsverändernder Übungen zB während des Meditierens gilt,- vielleicht passt das 6. haus eher zu den Versuchen, den Alltag "zentrierter", wie beim Zen zu erleben.... .
Überhaupt eine gute Gegenbewegung, den alltäglichen Routinen wie Putzen innerlich etwas mentale Übung beizugesellen - nämlich in irgendeiner Weise geistig ohne "Sorgen um die zu erledigenden Dinge" dazustehen. Und diese Dinge zu erledigen, ohne den "Kopf" zu verlieren. Ich finde da schwingt das 6. Haus mit, weil als Lohn dieser bemühungen mental klaren Kopf zu behalten während alltäglicher Pflichten, stellt sich psyschisch eine gewisse Zufriedenheit ein, und ich denke, das ist genau das, was das 6. haus indirekt "erreichen will". Eine seelische Nicht-Abhängigkeit von als zwingend erfahrenen Bedingungen, das wäre die Erlösung, oder Wohltat.

Wer einen Text verfasst und eine gefühlte Bedeutung , anpassen will an das spätere Publikum, ist im 6. Haus als Schriftsteller (zB einen Plot, eine Handlung mit ihren inhaltsvollen Bedeutungen, die sich nicht mit einem Wort ergeben, sondern hergerichtet werden müssen).

Fakten werden im 3. beim Journalisten verkündet oder dargestellt-

Der Koch ist für mich irgendwie auch im 6. Haus.

p.s. nur wenn man sich näher für Döbereiner interessiert oder bereits die Bücher aus Wut gegen die Wand geschmissen hat :D :
bei Döbereiner muss man nehmen, was man kriegen kann. Man entwickelt leicht ein Bedürfnis, dass viele Sachverhalte endlich geklärt werden, und zwar durch seine Worte.
Man erwartet dann mehr und mehr . Aber die Erfüllung will sich nicht erfüllen, und es bleibt dabei:
Einmal: Döbereiner hat ein gewisses Problem mit der Sprache und dann: Die wahre Astrologie kann man eh nur in sich selbst finden, selbst nicht beim grössten und auch noch ungeborenen persönlichen Mentor, den besten, den man kriegen könnte. Der kann nämlich auch nur Worte benutzen um von einer Sache zu vermitteln, die jenseits der Worte liegt und die von den Worten nie auch nur annähernd in der Fülle der Bedeutung erreicht werden kann.
Aber Döbereiner bietet auch Muster, systemische Denkwege. ZB indem er die Sonne in der Kurzbezeichnung als "Verwirklichung von Verhaltenseigenschaften " bezeichnet, oder das MC als Finalität (Was wird erwirkt, Bedeutung) und den AS als Anlage des "Worum geht es"...
so zeigt das zwar eine Deutungsmethode (AS/SONNE/MC), einen Dreiweg, aber darüberhinaus - und frei von jeder Ideologie : astrologische Bedeutungen...


LG
Stefan
 
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Hi Stefan,

beinahe jede Astrologielehre schreibt jedem Haus mehrere Leben zu. Zu 6 gehören auch Haustiere und das Arbeitsumfeld, in ergänzung zum Berufsbild/Kariere in 10.
Das meine ich auch, wenn ich von der HauptSchwierigkeit spreche, die ich bei Astrologie hauptsächlich wahrnehme, die Vielfalt der Möglichkeiten jedes Hauses, die individuell aus Symbolen in die Sprache übersetzt werden und dies möglichst passend.:)
 
Hi Xchen

man müsste dazu wirklich sagen, dass jeder Astrologe oder auch Döbereiner so eine Perspektive haben, einen Standpunkt , von dem man dann alles betrachten kann und wo sich der Sinn auf einer ursprünglichen oder möglichst ursprünglichen und damit essentiellen Weise ergibt...

ZB Arroyo wählt da eine Perspektive des Energetischen. Aber kommt nicht sehr in die Tiefe des Strukturellen.

Und Döbereiner geht meines Erachten nach von einem Punkt des Seelischen aus. Also wirklich das Seelische, woraus das ganze Leben, und die Häuser usw. erst dann diese Bedeutungen bekommen, die er da beschreibt.

Jedenfalls hilft es mir, Döbereiner so zu betrachten, dass ich mir immer jene Perspektive vorstelle, die er da hat oder haben könnte. Es könnte auch nicht das Seelische sein, sondern etwas anderes - so am Ende meines Verständnisses bin ich da überhaupt nicht.

LG
Stefan
 
Jedem sein Döbereiner, Stefan. :)

Übrigens, vor einigen Jahren spielten in meiner Radix Mars und Uranus verrückt, 3 und 6 Haus betrefend. Es war unser Hund, der unter die Räder eines Autos kam. Erkannt hab ich vorher nicht, dafür danach wußte ichs umso genauer :rolleyes:

Die Ansätze, Perspektiven wechseln, sonst gäbe es keine neue Richtungen. Das sehe ich nicht als Problem, sondern im Gegenteil, als Bereicherung, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich merke bei unterschiedlichem Fragen-Hintergrund, daß die Anwendung einer bestimmten Schule zielführender ist, als eine andere.
Das Problem sehe ich mitunter darin, daß man die Grundausbildung der Astrologie, im klassischen Sinne, fallen läßt. Obwohl auf der Basis kann man Schulen erst aufbauen. Ohne die einheitliche Basis ist man nur auf eine Linie angewiesen, die sehr begrenzten Radius der Deutungsmöglichkeiten, des Zugangs zur Problemlösung bedeutet. Das sieht man in Heute und Jetzt der Astrologie sehr deutlich.
 
das 6.Haus ist doch analog zu Jungfrau. Ich würde sagen das 6.Haus steht für Körper und Gesellschaft, halt auch Krankheit weil ja der Körper davon betroffen wird
Aber schwer zu sagen weil ich sowohl jungfrau betont bin als auch ein volles 6.haus hab
 
Hallo :)

Anita Cortesi sieht im 6. Haus den Alltag und die Arbeit:

Wie gestalte ich meinen Alltag?
Wie gehe ich an meine Arbeit ran, welche Abläufe brauche ich, damit es mir gut geht?
Wie geht es meinem Körper dabei?

Liebe Grüße
Martina
 
Hallo

was Döbereiner interessant macht, ist für mich auch das Essentielle.
Damit kommt man oft in die Richtung, wo einem astrologische Sachverhalten gelinde und einfach gesagt: endlich etwas klarer werden...

Zum Beispiel definiert man das 6. Haus oft als Haus der Krankheit ...
Man vermutet dann (unbewusst meine ich, man vernachlässigt es genauer zu betrachten): eine Essenz, dass das 6. Haus also essentiell die Krankheit oder Sorge oder Dienerschaft bedeutet. Oder das Haus des näheren Arbeitsumfeldes... - oder man vermutet überhaupt keine Essenz usw..
Jetzt ungeachtet, dass ich nie angenommen habe, dass die Krankheit im 6. Haus lokalisiert oder begründet ist, aber man schaut doch oft zum 6. Haus und sieht einen Transit und denkt: Oh mein Gott, ich werde krank. Oder muss aufpassen.

Oder? Ich zumindest manchmal...

Abgesehen davon, dass andere Definitionen in ihren "Auswirkungen" ja stimmen, hat mich diese Beschreibung von Döbereiner als Haus der seelischen Abhängigkeit, erst wirklich dem 6. Haus näher gebracht. Es ist eine gefühlte oder wahrgenommene Abhängigkeit und ein Mond in 6 zB verstärkt das sehr.
Das Hypochonderhaus bei einer Sonne in 6.

Aber es gibt auch noch eine andere Seite des 6. Hauses, die der vernünftigen Anpassung. Davon schreibt auch Döbereiner. Es ist für ihn das 6. Haus eine Funktion aus dem Lebenstrieb.

Noch bin ich am überlegen und ergründen, ob die Bedeutung des 6. Hauses auch hinsichtlich bewusstseinsverändernder Übungen zB während des Meditierens gilt,- vielleicht passt das 6. haus eher zu den Versuchen, den Alltag "zentrierter", wie beim Zen zu erleben.... .
Überhaupt eine gute Gegenbewegung, den alltäglichen Routinen wie Putzen innerlich etwas mentale Übung beizugesellen - nämlich in irgendeiner Weise geistig ohne "Sorgen um die zu erledigenden Dinge" dazustehen. Und diese Dinge zu erledigen, ohne den "Kopf" zu verlieren. Ich finde da schwingt das 6. Haus mit, weil als Lohn dieser bemühungen mental klaren Kopf zu behalten während alltäglicher Pflichten, stellt sich psyschisch eine gewisse Zufriedenheit ein, und ich denke, das ist genau das, was das 6. haus indirekt "erreichen will". Eine seelische Nicht-Abhängigkeit von als zwingend erfahrenen Bedingungen, das wäre die Erlösung, oder Wohltat.

Wer einen Text verfasst und eine gefühlte Bedeutung , anpassen will an das spätere Publikum, ist im 6. Haus als Schriftsteller (zB einen Plot, eine Handlung mit ihren inhaltsvollen Bedeutungen, die sich nicht mit einem Wort ergeben, sondern hergerichtet werden müssen).

Fakten werden im 3. beim Journalisten verkündet oder dargestellt-

Der Koch ist für mich irgendwie auch im 6. Haus.

p.s. nur wenn man sich näher für Döbereiner interessiert oder bereits die Bücher aus Wut gegen die Wand geschmissen hat :D :
bei Döbereiner muss man nehmen, was man kriegen kann. Man entwickelt leicht ein Bedürfnis, dass viele Sachverhalte endlich geklärt werden, und zwar durch seine Worte.
Man erwartet dann mehr und mehr . Aber die Erfüllung will sich nicht erfüllen, und es bleibt dabei:
Einmal: Döbereiner hat ein gewisses Problem mit der Sprache und dann: Die wahre Astrologie kann man eh nur in sich selbst finden, selbst nicht beim grössten und auch noch ungeborenen persönlichen Mentor, den besten, den man kriegen könnte. Der kann nämlich auch nur Worte benutzen um von einer Sache zu vermitteln, die jenseits der Worte liegt und die von den Worten nie auch nur annähernd in der Fülle der Bedeutung erreicht werden kann.
Aber Döbereiner bietet auch Muster, systemische Denkwege. ZB indem er die Sonne in der Kurzbezeichnung als "Verwirklichung von Verhaltenseigenschaften " bezeichnet, oder das MC als Finalität (Was wird erwirkt, Bedeutung) und den AS als Anlage des "Worum geht es"...
so zeigt das zwar eine Deutungsmethode (AS/SONNE/MC), einen Dreiweg, aber darüberhinaus - und frei von jeder Ideologie : astrologische Bedeutungen...

LG
Stefan

Hallo Stefan,
Haus 6 (und JungfrauMerkur) ist für mich die Anpassung und Nutzung von Umweltbedingungen bzw. die Austeuerung daran. Das findet vor allem im Arbeitsbereich und im täglichen Alltag statt. Ist die Anpassung zu schweirig kann daraus Krankheit entstehen.
Viele Grüße
Astrologe
 
Hi Astrologe,

und wo deutest Du

Krankheit an sich, ohne nennenswerte Umwelteinflüsse, im Kindes-, Säuglingsalter?
 
Hallo Astrologe

Ist die Anpassung zu schweirig kann daraus Krankheit entstehen.
Die spannende Frage:
physische Krankheit oder psychische Krankheit (das 12. Haus ist dem 6. gegenüber und im 12. sehe ich vor allem Psychosomatik; )

Döbereiner meinte , er sehe die URSACHEN der Krankheiten woanders (die Krankheit als solche entsteht dann woanders sozusagen)-.

Für mich ist das 6. Haus auch ein Umgang mit dem eigenen Körper und auch Psyche, und Umgang mit Stress. Und da ist schon klar, wenn ich damit schlecht umgehe, dann gibts ein Manko (aber wo es sich ausdrückt, dürften dann andere Faktoren zeigen).

ZB: Wenn einer die Anlage zum Lungenkrebs hat, darf er nicht viel rauchen.
Ein entsprechender Umgang mit dem 6. Haus führt nicht immer zur Krankheit (weil die anlagemässig gegeben sein muss), aber dann zum Ausbruch wenn die Anlage zur Krankheit vorhanden ist.

Vielleicht so?
Oder ist das alles eher verkehrt (dass im 6. Haus entschieden wird, und zwar durch den Umgang mit dem 6. Haus, ob man gesund lebt oder riskant mit seinen Anlagen umgeht...)?


LG
Stefan
 
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Mein Mars steht im sechsten Haus in Widder (relativ "frei gestellt") und ist bunt aspektiert. Auf Stress reagiere ich regelmäßig mit Migräne, vornehmlich am Wochenende - die Arbeit will ja erst brav erledigt werden. ;) Meinem Vater geht es genau so, allerdings sind seine Migräneschübe stärker und häufiger (seine Geburtszeit kenne ich leider nicht). Bis auf diese Kopfsache ist er aber eigentlich immer gesund...bei mir kommen noch andere Geschichten dazu, die ich dem 12. Haus zuordnen würde, psychisch bedingt aber wohl kaum, da könnte man eher an dem eigenen Umgang mit Stress arbeiten, der zielgerichtet zu physischen Problemen führt.
Wenn man aber das sechste Haus generell mit Krankheit in Verbindung bringen möchte, sind dann nicht vor allem "Abnutzungserscheinungen" des Alltags gemeint...? Wo findet man denn den Volkskiller Nr. 1, also Herz-Kreislaufbeschwerden im Horoskop, verengte Gefäße, hohen Blutdruck etc.?
 
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