Schwiegertochter vs. Schwiegermonster

Pluto schrieb:
mir gefällt es sehr gut, wie du dich mit dem Thema auseinandersetzt. Das zeigt mir, dass du mit deiner Schwiegerma klarkommen willst

Hallo Pluto!

Genau das ist die Stärke der Frauen, aber gleichzeitig auch ihr Schwachpunkt.

Frauen nehmen vieles hin, um Frieden in ihre Familien zu bringen, zu erhalten. Sie lassen sich von der Schwiegermutter demütigen, ertragen das Schweigen des Ehemannes, der sich meistens raushält, sind aber im Inneren wütend und frustriert. Aber mit Einem tun sie sich schwer: Den nötigen Bruch zu vollziehen, konsequent zu sein, eine endgültige Entscheidung zu treffen.

Es ist erstaunlich, wie lange Frauen brauchen, bevor sie den Kontakt endgültig abbrechen. Das Dilemma mit der Schwiegermutter kann sich über Jahre hinziehen, aber sie glauben immer noch an ein gutes Ende bzw. das ihr Mann für sie Stellung bezieht und auf ihrer Seite ist. Was allerdings selten der Fall ist.

Ich meine, wenn man sich nicht leiden kann, ist es verlogen, bei bestimmten Anlässen dann die gute Schwiegertochter zu spielen. Warum nur? Wenn die Schwiegermutter sonst kein gutes Haar an einem lässt oder man sie einfach nicht ertragen kann, warum sollte ich da mitspielen?

Solange ich nicht von meinem Mann erwarte, dass er ebenfalls den Kontakt zu seiner Mutter abbricht, ist doch alles OK. Es es seine Mutter und die wird es auch immer bleiben. Aber ich selber bin es nicht, habe mit dieser fremden Frau, die mir nicht wohlgesonnen ist oder die ich einfach nicht leiden kann, nichts zu tun. Was nur ist so schwer daran, sich zu trennen und seine Ruhe zu haben?


LG
Juppi
 
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Solange ich nicht von meinem Mann erwarte, dass er ebenfalls den Kontakt zu seiner Mutter abbricht, ist doch alles OK. Es es seine Mutter und die wird es auch immer bleiben. Aber ich selber bin es nicht, habe mit dieser fremden Frau, die mir nicht wohlgesonnen ist oder die ich einfach nicht leiden kann, nichts zu tun. Was nur ist so schwer daran, sich zu trennen und seine Ruhe zu haben?

es ist keine lösung - eher eine art von flucht aus der selbstverantwortung, die eigenen grenzen definieren zu lernen.

meine mutter hatte die stärke, die du ansprichst.
jahrelang musste mein vater alleine zu seinen eltern fahren.
ich wurde den großeltern über einen längeren zeitraum überhaupt entzogen.
dann 'durften' die großeltern mich hin und wieder abholen, um mich zu sehen.
sie waren schon alt, mussten eine weite strecke fahren, durften nur an der haustüre klingeln und mit mir für eine stunde in ein cafehaus gehen.

es haben alle gelitten wie die tiere.

nachdem meine mutter über diesen weg alle ordentlich diszipliniert hatte -
ihre macht dokumentiert hatte -
gab's dann wieder gemeinsame treffen.
über die großmutter hinterrücks geschimpft, hat sie weiterhin.

mein vater ist mit 63 jahren an seinem dritten herzinfarkt verstorben.
sie hatte ihn komplett diszipliniert.
sein lebenswille war gebrochen....
 
es ist keine lösung - eher eine art von flucht aus der selbstverantwortung, die eigenen grenzen definieren zu lernen.

meine mutter hatte die stärke, die du ansprichst.
jahrelang musste mein vater alleine zu seinen eltern fahren.
ich wurde den großeltern über einen längeren zeitraum überhaupt entzogen.
dann 'durften' die großeltern mich hin und wieder abholen, um mich zu sehen.
sie waren schon alt, mussten eine weite strecke fahren, durften nur an der haustüre klingeln und mit mir für eine stunde in ein cafehaus gehen.

es haben alle gelitten wie die tiere.

nachdem meine mutter über diesen weg alle ordentlich diszipliniert hatte -
ihre macht dokumentiert hatte -
gab's dann wieder gemeinsame treffen.
über die großmutter hinterrücks geschimpft, hat sie weiterhin.

mein vater ist mit 63 jahren an seinem dritten herzinfarkt verstorben.
sie hatte ihn komplett diszipliniert.
sein lebenswille war gebrochen....

Liebe Magdalena,

ja, Deine Geschichte hört sich nicht schön an, aber es wäre genauso schlimm, wenn Deine Mutter und die Schwie/Eltern weiterhin mit zusammengebissenen Zähnen beieinander gehockt wären, obwohl sie sich nicht leiden konnten. Das hättest Du als Kind ebenfalls gespürt und wäre das Gleiche in Grün gewesen.

Wenn es nicht passt, dann passt es nicht. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, meine ich. Eine Abgrenzung bringt erst einmal wieder Ruhe in die Gemüter, die sich sonst immer und immer wieder an-/oder aufheizen.

Meine Mutter wäre nicht meiner Meinung, sie war immer sehr nachgiebig und lebte den Standpunkt: Der Klügere gibt nach.
Aber der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist. Und das war sie dann auch meistens.:rolleyes:

LG
Juppi
 
Liebe Magdalena,

ja, Deine Geschichte hört sich nicht schön an, aber es wäre genauso schlimm, wenn Deine Mutter und die Schwie/Eltern weiterhin mit zusammengebissenen Zähnen beieinander gehockt wären, obwohl sie sich nicht leiden konnten. Das hättest Du als Kind ebenfalls gespürt und wäre das Gleiche in Grün gewesen.

Wenn es nicht passt, dann passt es nicht. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, meine ich. Eine Abgrenzung bringt erst einmal wieder Ruhe in die Gemüter, die sich sonst immer und immer wieder an-/oder aufheizen.

Meine Mutter wäre nicht meiner Meinung, sie war immer sehr nachgiebig und lebte den Standpunkt: Der Klügere gibt nach.
Aber der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist. Und das war sie dann auch meistens.:rolleyes:

LG
Juppi

tja urajup -
das beispiel meiner mutter vor augen, habe ich mich die längste zeit wie deine mutter verhalten.

das ist ja das problem - ein pendel schlägt mal nach der einen seite zu stark aus - und dann wieder nach der anderen -
bis es sich allmählich einpendeln kann.

ich habe mein ganzes leben zum einpendeln gebraucht -
und so ganz wohl auch noch nicht geschafft.

unterwegs wurde mir allerdings klar, dass die mitte - die ausgeglichenheit - nur in uns selbst zu finden ist.
wenn wir sie gefunden haben, kann uns nichts von außen mehr nachhaltig aus der ruhe bringen.

dann kennen wir unsere eigenen grenzen - und setzen sie entsprechend.

weder die eine übertreibung ist nötig, noch die andere.
wir können dann die mitte in uns selbst auch leben nach außen hin, ohne uns zu verbiegen.
 
im übrigen möchte ich noch sagen, dass ich den zeitpunkt mit dem grenzen setzen zu beginnen, für sehr günstig halte.

die schwiemu wird doch wohl angesichts neuer liebe und ehe eher kompromissbereit sein, als in frustriertem singlezustand.

wenn ich mir vorstelle, dass ich eine alleinstehende schwiemu hatte, die an ihrem sohn gehangen ist wie eine klette -
und eine eigene singelmutter dazu, die an mir gehangen ist wie eine klette -
und beide den anspruch erhoben haben durch uns zu leben.....:rolleyes:
 
Hallo Urajup,

entgegen dir sehe ich es genau anders herum. :D
Eine Feier tut einem nichts, wenn der restliche Kontakt abgegrenzt ist und bleibt. So eine Feier gibt es nur alle paar Jahre (Jahrzehnte) einmal. Da darf man auch mal verlorgen sein, finde ich.

Nur, wenn der eine Anlass dazu führt, dass man sich wieder regelmäßig trifft und zusammensitzt, das wäre fatal.

lg Pluto :umarmen:
 
Da darf man auch mal verlorgen sein, finde ich.

naja - man darf natürlich heucheln.
das meinst du doch wohl - oder?

fragt sich nur, ob es einem selbst und anderen auch bekommt.:rolleyes:

ich wüsste nicht, wieso catwoman etwas heucheln müsste.

ich denke, dass catwoman verstanden hat, und als die selbstbewusste frau ihres mannes auftreten wird, der durchaus zu ihr steht.

sie wird die mitte finden zwischen nähe und distanz.
heuchelei wird nicht nötig sein.

glück auf - für catwoman :)
 
Magdalena schrieb:
das beispiel meiner mutter vor augen, habe ich mich die längste zeit wie deine mutter verhalten.
das ist ja das problem - ein pendel schlägt mal nach der einen seite zu stark aus - und dann wieder nach der anderen -bis es sich allmählich einpendeln kann.


Ja, das ist wirklich merkwürdig. Die Mutter meiner Mutter, also meine Großmutter, war wieder so wie ich. Konsequent. Deshalb haben wir beide uns auch so gut verstanden. Allerdings habe ich meine Mutter sehr geliebt und sie leider auch sehr lange idealisiert, trotz oder wegen ihres Opferverhaltens.


unterwegs wurde mir allerdings klar, dass die mitte - die ausgeglichenheit - nur in uns selbst zu finden ist.
wenn wir sie gefunden haben, kann uns nichts von außen mehr nachhaltig aus der ruhe bringen.

Ich bin heute der Meinung, daß man seine Mitte und damit seine Ruhe findet, wenn man keine Angst hat, konsequente Schritte einzuleiten.
Dafür bedarf es etwas Mut, aber den Schritt nach vorn zu wagen, jenseits aller bisheiger Glaubensgrundsätze, wird dann auch belohnt. Den anderen
zeigt es: Hier stehe ich, und ich stehe zu mir und meiner Entscheidung und nun kommt damit klar oder lasst es bleiben. Auf jeden Fall
ist das Problem FÜR MICH gelöst. Und das ist es eben: Manche Probleme kann man nur für sich selber lösen, ohne weiter an die anderen zu denken, denn es geht um die eigene Kraft und Gesundheit.

LG
Juppi
 
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vielleicht hätte ich mich anders ausdrücken müssen:

hinzugehen empfinde ich als Kompromiss, kein fauler, ein tatsächlicher.

Pluto

irgendwie kommt es mir vor, als ob zwei verschiene Meinungen @catwoman nahezu dazu bringen wollen, hinzugehen bzw. wegzubleiben. Dabei hatte sie einzig nach unserer Meinung gefragt. Und ich hatte sie so verstanden, dass sie ihre Meinung bilden möchte und sehr genau dabei sein möchte, um keinen Fehler zu machen (evtl.). ???
 
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