Schwere Unfälle/leichte Unfälle/Krankheiten

July schrieb:
Das komplette Leben verändert sich. Mein Sohn war die ersten drei Jahre seines Lebens schwer krank. Seit dem sehe ich das Leben komplett anders. Ich erfreue mich an ihm und seiner Genesung. Die kleinen Alltagsprobleme sehe ich gelassen. Die Angst, dass wir wieder monatelang auf der Intensivstation "wohnen" steckt mir nach inzwischen fast 9 Jahren zwar immer noch im Nacken, aber ich kann damit leben. Das Leben kann wunderbar sein, daß denke ich, wenn ich mein lebendes, gesundes Kind jetzt sehe. Die Tiefschläge haben sich "gelohnt".

Andererseits bewegen mich viele Dinge viel, viel stärker. Die Wichtigkeit eines jeden Lebens ist mir bewußt geworden. Der "Wert des Lebens" für jeden einzelnen ist mir bewußt geworden. Und auch das große Leid, das Menschen erfahren, die wie jetzt in New Orleans, ihre Liebsten verlieren, ist mir ganz nah.

Das Leben ist für mich bewußter geworden.

July
hallo July

Viele Heiler nennen die Änderung einer Persönlichkeit, nachdem sie dramatisches duchgemacht hatten, eine Wiedergeburt. Heute bist du ein neuer Mensch und kannst das Leben viel intensiver genießen, kannst dich an Kleinigkeiten erfreuen und ich denke das diese Eigenschaften das wahre Reichtum des Lebens sind. Der wahre Reichtum kommt wohl aus dem Inneren und hat nichts mit einem Lottogewinn zu tun. Ich glaube, July, dass ihr jetzt viel mehr das Leben genießen könnt und vor allen Dingen verstehst du nun Menschen die ähnliches durchmachen. Ich bin mir sicher, dass du bald auch solche treffen wirst und ihnen Kraft schenken kannst. Kraft,entstanden durch Leid

alles Liebe
Omlett

hallo ChrisTina und xyto
über Glaubensgrundsätze werde ich gesondert in deinem Tread nachdenken, es ist auf alle Fälle interessant.

War heute im Unfallkrankenhaus und bin jetzt in bester Laune, die Verletzung ist wohl lästig ist aber bald wieder in Ordnung und so freue ich mich besonders, denn, es hätte ja auch schlimmer ausgehen können. Also genießt eure Gesundheit und falls ihr krank werdet nützt die Zeit zum nachdenken, die man dann hat.

Omlettige Grüsse
 
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Ritter Omlett schrieb:
Unfälle/Krankheiten
Tieferer Sinn oder einfach nur Pech für euch?

Mich hat mal ein "guter Freund" halb tot gefahren. Er als Fahrer hatte nix, nicht mal eine Schramme... dafür war ich schwer verletzt. Oberarmfraktur, Abtransport mit Vakuummatratze und Notarzthubschrauber... das ist jetzt ~ 4,5 Jahre her... die Narbe von beiden OP´s hab ich noch immer... die Schmerzen, bei Wetterumschwung z.B. hab ich auch noch immer... und wenn ich mal mit wem mitfahre, und wenn wir noch so gut befreundet sind, die Angst wird wahrscheinlich immer mitfahren... und manchmal -zum Glück nicht so oft- wache ich nachts weinend und schweissgebadet auf, weil ich wieder und wieder von dem Unfall geträumt habe... wenn ich zu meiner Freundin fahre und an der Stelle vorbei komme, wechsle ich automatisch die Fahrspur, bloss nicht zu nahe an den Unfallort kommen... wenn ich diese Ausfahrt nehmen "muss", wird mir schlecht, ich beginne zu zittern, verfalle (fast) in Panik...

nein, ich denke nicht, dass dieser Unfall Sinn gemacht hat. Es sei denn, das Schicksal wollte, dass ich auch jetzt noch immer und immer wieder von der Vergangenheit eingeholt werde. "Mami, schau dir die Frau an, was die für eine lange Narbe auf ihrem Oberarm hat" etc... 20cm aussenliegend kann man leider nicht verstecken...
 
liebes Mondgestein

Manchesmal scheint mir, als ob wir uns selber unsere Leiden vor dem Leben vereinbaren. Es kann ein Abenteuer sein, sich auf den Sinn des Schmerzes zu begeben. Hatte für dich wirklich nur alles einen negativen Beigeschmack? Oder hatte es doch auch nicht einige positive Aspekte, denn so einer Situation lernst du die Menschen kennen auf die du dich 100% verlassen kannst und die falschen Freunde kennen, die sich in der Not vielleicht von dir abgewandt hatten.
 
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Ritter Omlett schrieb:
liebes Mondgestein

Manchesmal scheint mir, als ob wir uns selber unsere Leiden vor dem Leben vereinbaren. Es kann ein Abenteuer sein, sich auf den Sinn des Schmerzes zu begeben. Hatte für dich wirklich nur alles einen negativen Beigeschmack? Oder hatte es doch auch nicht einige positive Aspekte, denn so einer Situation lernst du die Menschen kennen auf die du dich 100% verlassen kannst und die falschen Freunde kennen, die sich in der Not vielleicht von dir abgewandt hatten.

Also ich hab echt nix positives bei dem Unfall mitgenommen. Es sei denn, du betrachtest es als positiv, dass ich nach dem Unfall wusste, was ich vor dem Unfall ahnte... dass mir dieser "Freund" kein richtiger Freund war, dass er mir absolut unsympathisch war und den Unfall dann als "Kleinigkeit" abtun wollte... auf solche (Mit-)Menschen kann ich gut und gerne verzichten... aber das sind ja auch alles Dinge, die ich vorher schon wusste. Somit denke ich, dass dieser Unfall keinen Sinn gemacht hat... ausser dass ich härter wurde als ich es ohnehin schon war und noch weniger Leute auf mich zukommen liess als zuvor...

Und es war ja auch nicht mein erster Verkehrsunfall... man möchte fast meinen, das Schicksal hat sehen wollen, wie stark ich bin... wie stark meine Knochen sind, wie stark meine Seele ist... jeder einzelne Schmerz der mir zugefügt wurde, sei er nun psychisch oder physisch, jeder Schmerz hat mich härter gemacht... manchmal fast zu hart, weil ich meine eigenen Gefühle nur sehr schwer zulassen kann und es sehr lange dauert, bis ich sie zulasse...

Selbst bei dem Unfall habe ich keine einzige Träne vergossen obwohl es echt die ur argen Schmerzen waren... ich glaub, der Schmerz beim Kinderkriegen dürfte in etwa ähnlich sein... nur dass man diesen Schmerz rasch vergisst, hingegen die Schmerzen bei einem Unfall tauchen irgendwie immer wieder auf.
 
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