schwere Krankheiten - haben sie auch einen Sinn?

adventurer

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hmm, ich war mir nicht sicher wo ich diesen Beitrag schreiben sollte, aber ich schreibs mal hier rein.

vor knapp einem Jahr bin ich an einer schweren Infektionskrankheit beinahe gestorben. Ich hatte einen ca. 8 cm großen Abszess in einem lebenswichtigen Organ. Hatte zwei Wochen sehr hohes Fieber, dachte es wäre die Grippe, bis ich starke Schmerzen bekam und ins Krankenhaus ging, wo die Ärzte diesen Abszess feststellten. Die Ärzte haben mir gesagt dass ich riesen Glück hatte dass der Abszess nicht geplatzt ist, ich sei gerade noch rechtzeitig ins Krankenhaus gekommen. Ein noch größeres Wunder war dass ich diese Krankheit ohne jegliche Langzeitschäden überstanden habe. Ich war sehr lange im Krankenhaus, musst hohe Dosen an Antibiotika zu mir nehmen und mir gings einfach sch****.

Aber ich habe überlebt und ich muss sagen diese Krankheit hat mich sehr zum positiven verändert. Mir wurde brutalst bewusst wie schnell es vorbei sein kann und seither betrachte ich jeden Tag den man gesund auf dieser Erde verbringen kann als Geschenk. Ich lebe viel bewusster, mich regen die Kleinigkeiten des Alltags kaum noch auf. So eine schwere Krankheit zu überleben schärft irgendwie den Blick für das wesentliche im Leben.

Denkt ihr, dass einem solche Krankheiten als "Lektion" geschickt werden? Lernt man das Leben erst schätzen wenn man selber auf brutalste Weise kanpp dem Tod entrinnt?

Ich betrachte diese Krankheit im nachhinein als Geschenk und bin dankbar dafür, auch wenns eigenartig klingt (Manche werden fragen "wie kann man für so eine sch**** Krankheit dankbar sein?")

hat jemand hier etwas ähnliches hinter sich?
 
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Kann ich sinngemäß bestätigen. Eine schwere Krankheit zwingt zu einer Zäsur im eigenen Leben. Sie zwingt -oder ist eben Gelegenheit- den Alltag komplett loszulassen. Was sonst von Bedeutung sein mag - der Job, die Versorgung der Familie, oder was man sonst als Wichtigkeiten im Leben pflegt- das muss auf einmal nicht mehr sein, oder funktionniert plötzlich auch ohne eigenen Einsatz. Stattdessen sinkt man eine Schicht tiefer und hat ausreichend Zeit zu betrachten, was übrigbleibt, wenn die Tätigkeiten des täglichen Lebens nicht mehr Inhalt desselben sind. Ich hatte von Anfang das Gefühl der Dankbarkeit für das Geschenk... vielleicht hat es mich deswegen nicht so grausam erwischt, wer weiß. Ich habe nun ein paar Monate Zeit alles in Ruhe neu zu sortieren. So ein Luxusleben...

Beste Wünsche dir!
K.S.
 
Wobei ich den Menschen nicht zu Nahe treten möchte, die langfristig mit ernsthaften Leiden klar kommen müssen!!
Euch wünsche ich viel Kraft, Hingabefähigkeit und Vertrauen!

:liebe1: K.S.
 
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In dem Augenblick, wo man eine Krankheit hat, wo der Ausgang ungewiß ist, wird man sich brutal seiner Endlichkeit bewußt.

Da man sich in dieser Situation mit dem eigenen Ende auseinandersetzen muß.

Danach sieht das Leben meist anders aus, die Wertigkeiten verschieben sich.

Die meisten sind für diese Erfahrung dankbar, weil es ihr weiterleben positiv beinflußt und mehr tiefe gibt.

Menschen die eine langwierige schwere Erkrankung haben, müssen sich meist auf tiefster Ebene, mit einem Problem auseinandersetzen, was in die Sichtbarkeit getreten ist.

Dies ist oft sehr schwierig, weil sehr viele Emotionen dabei hochkommen und es oft mit Ängsten und Schmerzen verbunden ist.

LG Laura
 
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