Schweißperlen

A

Abraxas365Mithras

Guest
Jetzt lieg ich hier schon rum, seit vielen Stunden,
frage mich, was haben die wohl gefunden,
Kreislaufsturz und Schwäche fast überwunden,
dann noch dies und das, um es abzurunden.
Gedanken kreisen immer wieder hin und her,
und die vielen Piekser werden immer mehr,
Schmerzen unterm Brustkorb, ne rechte Rippe,
schnell noch mal nach draußen, die zwölfte Kippe.

Langsam zieren Schweißperlen mein Gesicht,
die Nacht liegt wie Blei in der Zeit.
Die Vergangenheit ruht sich aus im Licht,
der Morgen ist auf einmal weit.

Alles hat sich wohl gegen mich verschworen,
Zucker, Diabetis, ich bin verloren.
Wenn ich daran denk, jeden Tag oft spritzen,
fang ich wieder an, unterm Hirn zu schwitzen.
Alles, nur nicht das, ich bin wie von Sinnen,
und dann fängt auch noch mein Herz an zu spinnen,
ich frage mich warum, ich frag mich wieso,
nach einundsechzig Stunden kann ich aufs Klo.

Eiskalt zieren Schweißperlen mein Gesicht,
der Tag fliegt wien Vogel davon.
Was die Zukunft will, ich versteh sie nicht,
der Abend singt von Religion.

Nachts wälz ich mich ständig, ich kann nicht schlafen,
dann bin ich wieder draußen und am paffen.
Drei Bücher habe ich schon ausgelesen,
das vierte beginnt, es ist drei gewesen.
Dann am nächsten Morgen ist der Chefarzt da,
keine Diabetis, es ist alles klar.
Sie hatten nur ne kalte Harninfektion,
das kann schonmal geschehn, das passiert halt schon.

Ein Stein fällt mir vom Herzen, ich kann ihn sehn,
trotzdem werd ich niemehr nobel essengehn,
trotzdem werd ich niemehr nobel essengehn.
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(Man möge dieses Werk mit Humor lesen und zwar nach dem Motto:
Über sich selbst zu lachen bedarf es wenig. Zu dieser Zeit (2000) befand ich mich beim Zivildienst im Schwarzwald):zauberer1
 
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