Hallo jutoka
Zunächst schaue ich nach einen Planeten im Eckhaus 10, dann 7, 1, und schliesslich 4.
Wenn aber ein Planet sehr nahe an einer Haupt-Achse steht, dann ist es fast schon egal, ob er im 1. 4. 7. oder 10. Haus steht. In irgendeiner Weise ist dieser Planet an einer Haupt-Achse für den betreffenden ganz besonders bedeutsam. Und zusammen mit übrigen Faktoren, kann er dann auch einer der "stärksten" Planeten im Radix werden.
In einem Eckhaus steht der Planet "wie im Licht", man kann gut an seine Energien und Eigenschaften heran kommen bzw. sie ausdrücken.
Weitere Faktoren sind, ob ein Planet in seinem eigenen Zeichen steht. Mars in Widder. Saturn in Steinbock. . dabei würde ich aber nicht die Planeten berücksichtigen, die eine langsame Umlaufzeit haben, als da wären Pluto, Neptun und Uranus. Die Zeichenqualität dieser Planeten ist nicht überragend bemerkbar. Allerdings stehen auch diese Langsamläufer stark, wenn sie direkt an einer Hauptachse oder auch im Eckhaus stehen.
Wie ein Planet in einem Zeichen gut oder schlechter steht, das nennt man Würden . Diese würde ich nur als Anhaltspunkt betrachten, eigentlich nehme ich sie persönlich nur für die Domizile und Erhöhungen.
Domizile gelten traditionell als die Zeichen, in denen ein entsprechender Planet sein "Zuhause" hat, und Erhöhungen sind ebenso "gastfreundlich" für einen entsprechenden Planeten, aber es ist eine gewisse Rangstufe niedriger als beim Domizil.
Bei der Frage: "Wie und wo ein Planet im Zeichen
schwach steht", habe ich mir vorgenommen, Erfahrungswerte zu bauen, und gebe in der Regel nicht so viel um die Exile und Fälle. Da ich da noch keine besonders weitreichenden Beobachtungen gemacht habe, kann ich darpber auch noch nicht so viel berichten.
Aber die Deutungsart sieht zB bei mir so aus, dass zB ein Saturn in Krebs, wo er klassisch gesehen im Exil steht, für mich dann bedenklich wird, wenn er zugleich auch Spannungsaspekte hat oder zB in einem fallenden Haus ist.
Die fallenden Häuser gelten in der Regel ebenfalls als etwas schwächer, hier aber im Sinne von Lernaufgaben, man kann sich hier nicht so ausdrücken, wie es in einem Eckhaus oder Mittelhaus der Fall wäre. Schlecht im Sinne von BEDENKLICH steht eigentlich kein Planet in einer speziellen Hausart (kardinale, fixe und veränderliche Häuser).
Aber es gibt für jeden Planeten einzelne Häuser, die tatsächlich bedenklich sind.
So steht Venus in 6 eigentlich nicht so gut, Mars in 7 auch nicht so gut. Dies ist manchmal klarer, manchmal weniger klar.
Dann kommen natürlich noch die Aspekte. Ein Planet steht stärker, wenn er viele Aspekte erhält, wobei es besonders gut ist, wenn er sowohl Sextile, Trigone, Quadrate als auch Oppositionen hat. Wenn er nur eine Sorte Aspekte hat, ist das dann auch wieder eine gewisse einseitige Gewichtung, die für den Horoskopeigner vielleicht ein Problem darstellt. Gewöhnlich gibt es dann aber nur zwei oder drei dieser gleichartigen Aspekte, zB Sextile und Trigone, oder Quadrate und Oppositionen. Hier kommt es drauf an, welche Planeten dabei beteiligt sind. Mars und Sonne kommen eher mit Spannungen aus, als wie Sonne und Saturn.
Überhaupt kommt es immer aufs ganze Radix an. Wenn man bereits viel Feuer hat, wird ein Planet , der seiner Natur nach feurig ist (Mars, Sonne) in einem der Feuerzeichen auch immer etwas stärker stehen. Aber wenn Mars in Schütze steht, kann es auch darauf ankommen, wie Jupiter steht. Man braucht da nicht pauschal ins Detail gehen, aber man sollte sich das ganze Radix anschauen, es gibt denn doch einige besondere Fälle.
Ich würde eigentlich folgende Rangfolge aufstellen:
1. Eckhaus
2. Zeichen
3. Haus
4. Apekte
Wobei es bei den Aspekten drauf ankommt.
Hat ein Planet zB
gar keine Aspekte, dann kann der auch sehr exponiert sein, also hervorgehoben, weil seine Energie sozusagen ungebunden ist und sich frei äussern kann.
Oder es kann sich um eine Venus handeln, die dann etwas schwächer steht, wenn sie (wie ich mal erlebte) in einem Feuerzeichen und fallenden Haus steht, und Saturn steht im selben Zeichen und Haus, aber nicht als genaue Konjunktion, - aber das reicht anscheinend schon, um diese Venus etwas zu schwächen, weil das übrige Radix dieses Feuer überhaupt nicht unterstützt (weil kein weiterer Planet im Feuer steht), und Venus muss sich in ihren Feuereigenschaften dann immer mit Saturn auseinandersetzen, kann sich nicht in jedem alltäglichen Umstand so feurig zeigen, besonders wenn eine Situation dann als problematisch erlebt wird, was im Alltag zB von Beziehungen ja manchmal der Fall sein kann.
Also sollte man auch bei der Feindeutung ein wenig auf diese Element-Qualitäten (bezüglich der Planeten im Zeichen) und Saturn achten (in Zusammenhang dieser Zeichen). Saturn kann allgemein durchaus bremsend wirken , bis dass der Horoskopeigner eine stabile und bewusste Haltung diesbezüglich aufbauen kann (zeit seines Lebens).
Was auch immer schwach steht, erfordert es genauso eine besondere Aufmerksamkeit, wie das, was besonders stark steht. Was aber stark steht, kann man leichter beobachten und damit umgehen. Und das , was schwach steht, entzieht sich oft der Aufmerksamkeit und bleibt längere Zeit ein Problem , weil man es nicht lokalisieren kann. Was stark steht, hält man dagegen oft für selbstverständlich und es kann einen aufgeblasen machen, oder egozentrisch, kann alle Aufmerksamkeit nur noch in diese Richtung führen, und wenn man diesen Planeten dann aus weiteren Gründen nicht so ausleben kann, wie man will, oder wie es sein Bedürfnis anzeigt, erzeugt das meist eine sehr ungangenehme Lage für den Horoskopeigner, was auch zu Depressionen oder sogar psychosomatischen Problemen führen kann.
Und was schwach steht, oder fehlt (zB als Element), braucht man oft, um der Ganzheit näher zu kommen. Also sich
all seiner Potentiale bedienen zu können, die man durch die stark stehenden oder betonten Faktoren bereits zur Verfügung hat.
Hier gibt es oft Ansichten, man solle sich nur auf das beziehen, was man reichlich zur Verfügung hat, aber da bin ich anderer Ansicht: man kann oft nur dann das, was man stark zur Verfügung hat richtig anwenden, wenn man es balanciert, ausgleicht usw. und dazu benötigt man das Gegenstück, also das Fehlende.
Ein Planet, der in irgendeinem Zeichen steht, hat in seinem gegenüberliegenden Zeichen das, was ihm, fehlt. Wer käme aber auf die Idee, das gegenüberliegende Zeichen FÜR DIESEN PLANETEN zu deuten? Das wäre natürlich falsch, aber diesen Planeten auf ein hohes Niveau zu bringen, geht nur über das gegenüberliegende Zeichen. Ähnlich betrachte ich das mit allem, was in irgendeinerweise (zB durch Elemente, oder einem Planetenprinzip , da zB Uranus an einer Hauptachse steht) betont oder unterdurchschnittlich angelegt ist.
Betrachtet man sich das STARKE, fällt oft auf , dass es überexponiert ist und der Ausgleich fehlt, um diesen starken Faktor wirklich adäquat nutzen zu können. Diesen Faktor zu verwirklichen geht glaube ich nur, indem man ein paar Eigenschaften entwickelt, die diesem Faktor nicht inne wohnen.
Man stelle sich zum Spaß vor, wenn es nur eine Venus gäbe, nur einen Uranus, nur einen Saturn, oder nur einen Mars, der dann in einem entsprechenden Zeichen oder Haus steht. Das wäre ein total anderes Leben, als wie wir es kennen.
Es geht immer um das Ganze!
LG
Stefan