H
Hellequin
Guest
Und das, was du daraus folgerst, ist eine These, und Thesen haben im Bereich, für den wir uns interessieren, etwas andere Charakteristiken als in den Wissenschaften: vor allem erlangen sie niemals Allgemeingültigkeit. Aber da dir das bewusst zu sein scheint, verstehe ich nicht so recht, wogegen du gerade argumentierst.Thesen interessieren mich nicht, deswegen schreibe ich nur, was ich erlebe.
Ich würde dem Satz sofort zustimmen, wenn dahinter nicht die Ansicht steckte, du sähest meine Blockaden besser als ich. Zudem haben Blockaden die Angewohnheit, Wege zu versperren, und man findet sie nicht nur am Anfang des Weges. Viele kann ich noch gar nicht sehen, da sie erst dann aktiv werden, wenn man sich auf ihnen nähert.Ja genau. Nur siehst Du diese "Blockaden" nicht immer. Wenn Du mir in diesem schlichten Satz zustimmen kannst, erspare ich mir die logische Schlussfolgerung, damit Du nicht bockieren mußt und selbst drauf kommst.
Dann haben wir in diesem Punkt keine Differenz.Es gibt auch keine überlegenen Systeme und eine einzige Wahrheit. Da kann man nach Vorliebe wählen. Ich wechsel z. B. alle paar Monate das System.
Eben noch sagtest du, es gebe keine überlegenen Systeme, und jetzt erklärst du dein System für haushoch überlegen. Was sollen diese als Tatsachen dargestellten Mutmaßungen über meine Person? Wir tragen hier keinen Schwanzvergleich aus und es ist nicht nötig, sich dem anderen gegenüber dominant zu präsentieren - schon gar nicht auf diese plumpe Weise.Wenn Du sie siehst Ich brauche für viele "Blockaden" (ein Systemwort, mit welchem ich nicht sympathisiere, Du?) Jahre und Jahrzehnte..
Da sind wir uns im Prinzip wieder einig, und ich verweise nur noch einmal darauf, dass ich nicht die Existenz von Archetypen abstreite, sondern zur dahinter stehenden Lehre eine kritische Distanz bewahre. Die Psychoanalyse steht, rational betrachtet, mindestens an der Grenze zur Pseudowissenschaft und ist höchstens eine von mehrern psychologischen Theorien, also hat sie außerhalb des persönlichen Erlebens keinen zwingenden Wahrheitswert. Und was das persönliche Erleben magischer Phänomene angeht, halte ich es der Einfachheit halber lieber mit dem objektiv ebenfalls unbedeutenden Prinzip der Anderswelt. Deren Manifestationen sind dafür bekannt, sich jeglicher Systematik zu entziehen. Willst du sie messen, verpuffen sie, willst du sie festschreiben, verändern sie sich, und nimmst du sie zu ernst, machen sie dich verrückt. Jeder andere als ein konsequent chaotischer Ansatz, auch im Umgang mit Archetypen, muss folglich scheitern.Wenn Du Dich 15Jahre mit der Theorie beschäftigt hast, würde es mich sehr wundern, wenn Du keine Archetypen entdeckt hast. Gib ihnen meinetwegen einen anderen Namen.Wenn irgendetwas als gescheitert gilt, spielt das doch für uns keine Rolle, denn wir legen Wert auf eigene Erfahrungen, nicht wahr?
Ich sage dazu, dass dies meine Deutung ist, diejenige Deutung, mit der ich bisher am besten fahre. Sie erhebt keinerlei Anspruch, für irgendjemand anderen gültig zu sein.
Ich habe eine grobe Vorstellung von dem, was ich opfern muss, würde es aber nicht mit allem gleichsetzen, was ich als ICH bezeichne. Das kann sich natürlich noch ändern.Wer sollte sich auch einer Schule unterwerfen. Im Laufe der Zeit wirst du aber feststellen, das Du Dein Ich opfern mußt, um danach ein größeres zu erhalten (also das scheinbar eigene)
Ich denke nicht in Graden. Archetyp hin oder her (inwiefern solcherart nachgeäffte Archetypen sinnvoll sind, ist wieder eine andere Frage), aber das aus zivilisierter Sicht alberne hierarchische Bandenwesen und, besonders auffällig, die Spermagnosis als wichtiger Inhalt der obersten Ränge bestimmter Orden, tragen eher zum Eindruck bei, dass es hier nur um eine mystisch ausgeschmückte Nachempfindung uralter Hack- und Fickordnungen geht, die noch aus dem Tierreich stammen. Dass der Geist dabei eher nicht erweitert wird, zeigt sich ja in der geringen Halbwertszeit und den ausgiebigen Verklageorgien, die betont magische Orden auszeichnen.Die wenigsten mögen wissen, was sie tun. Trotzdem funktionieren besonders die unterenGradarbeiten sehr gut, wenn sie ein tatsächlicher Meister zelebriert. Das System wurde eben deswegen häufig abgekupfert, weils ein Archetypus ist