Schulsystem erschafft Durchschnittsmenschen.

Mir ist noch niemals jemand begegnet, der in einem Fach eine Eins hat und in einem anderen eine 5. Nicht in der ganzen Schullaufbahn meiner 4 Kinder, nicht in meiner eigenen Schulzeit und auch im Bekanntenkreis nicht.

Wenn jemand im Zeugnis eine 1 hat (außer Religion/Musik/Kunst/Sport) spricht das dafür, dass er/sie fleißig ist und diszipliniert arbeitet. Das wird der-/diejenige auch in den Fächern machen, die ihr/ihm nicht so leicht fallen, so dass zumindest keine 5 im Zeugnis steht.

Jemand der ne 5 hat, ist halt einfach nicht der Fleißigsten und lässt gerne "Fünfe gerade sein". Sehr unwahrscheinlich, das der-/diejenige in einem anderen Fach (außer Religion/Musik/Kunst/Sport) eine Eins im Zeugnis stehen hat.

Was bitte muss ich mir unter einem "Durchschnittsmenschen" vorstellen?

R.

Ich war einer von Denen, die zwischen 1 und 5 alle Noten aufwiesen.
Die 1en in Mathe und Deutsch. Die 5 in Sport. Besonders als, wir Geräteturnen machen mussten.
Im Folgejahr hatte ich eine 1 in Sport, denn der Schwerpunkt lag dann auf Schwimmen. Und ich hatte für meine Schule die Stadtmeisterschaft geholt.

Und so ist es eben im Leben. Manchmal läuft es nicht gut. Und dann wieder ganz gut.

Man muss nur damit umgehen lernen.
 
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Erstens mal, warum schließt du Religion/Musik/Kunst aus?
Ich finde, dass dies Fächer sind, die sehr wichtig sind und förderlich für eine gute Entwicklung.

Weil sie keine "Lernfächer" sind, d. h. Religion u. U. schon, wenn kein Drill von zu Hause war, bzw. der arme Wurm bereits in die Kirche krabbeln musste und somit sämtliche Bibelweisheiten auswendig kennt. Kunst/Musik/Sport haben viel mit Begabung zu tun, die hat man oder eben nicht, da ist mit Fleiß nicht viel auszurichten.

Unter einem Durchschnittsmenschen verstehe ich Menschen, die die breite Masse widerspiegeln.
Also wir alle ....

R.
 
So drängt man ihn von vornherein in eine Rolle, die er vielleicht in ein paar Jahren nicht mehr einnehmen möchte. Als kleines Kind wollte ich unbedingt Schriftsteller werden. Als ich 13 war, hab ich schon Dutzende Seminare besucht und drei- oder viertausend Seiten an Geschichten verfasst. Zu dieser Zeit hatte ich zum ersten Mal Chemie - und hasste es. Irgendwie drückte ich mich zitternd durch den Test am Ende des Jahres durch und war nicht besonders gut. Irgendwann begann ich mich aber, mich extrem für Chemie zu interessieren. Ich hab in meiner Freizeit Versuche durchgeführt, mich sehr viel mit organischer Chemie beschäftigt und wusste in der Abschlussklasse mehr darüber als mein Lehrer (was zu kuriosen Vorkommnissen führte, nämlich dass ich in meinen eigenen Tests im Nachhinein Fehler oder Ungenauigkeiten finden konnte, die mein Lehrer nicht entdeckt hatte :D).
Im Endeffekt hab ich in Chemie - und nicht etwa Deutsch - mündlich maturiert (übrigens mit Auszeichnung) und gleich darauf war ich an der Uni Wien für Pharmazie eingeschrieben. Wer hätte das gedacht?

Bis heute weiß ich nicht, ob ich eine "natürliche Stärke" fürs Schreiben oder für Chemie habe - ich glaube ich hab beides nicht. Ich habe ab einem gewissen Punkt begonnen, mich damit zu beschäftigen, und bin dann gut darin geworden. Oft weiß man gar nicht, wofür man sich interessiert, und "gedrängt" zu werden, sich mit allem ein wenig auseinanderzusetzen kann einem helfen, seine Grenzen und Interessen zu erkunden. Ich hab in der Oberstufe vielen Kollegen Nachhilfe in Physik, Chemie und Biologie gegeben. Es ist ein absolut begeisterndes Erlebnis, wenn man jemanden innerhalb eines zehnstündigen Intensivkurses von einem "wäh-scheiß-Chemie-mach-dass-ich-den-Test-bestehe"-Muffel in jemanden verwandelt, der dir mit größter Freude Phasendiagramme aufmalt und interpretiert oder Fischerprojektionen aufzeichnet und spielend Redoxgleichungen löst.

Einer meiner Kollegen, dem ich vor einer Physikprüfung (wo's drum ging, ob er die Klasse schafft oder nicht) mal ausgeholfen hab, studiert heute übrigens technische Physik an der TU Wien. Solche Interessen entdeckt man aber nicht, wenn man sich immer nur mit dem beschäftigt, was man schon kennt und kann.

Mag ja bei dir so gewesen sein, nur denkst du nicht, dass man deine Talente für Chemie bereits früher erkannt hätte wenn man schon vor Schuleinstig bewusst danach gesucht hätte?
Ich spreche hier ja, dass man die Talente eines Kindes aussmacht. Und nicht nur von Interesse.
Mit wirklich dafür erarbeiteten Tests von Experten kann man Talente schon bei 4jährigen erkennen. Erst recht bei 8-10jährigen.
Den erst da würde ich auf Spezialisierung gehen. Vorher muss man die Dinge lernen die für das Leben in unserer Gesellschaft unabdingbar sind.
Ganz unabhängig von Talenten.
Danach so ca. ab 10 bekommt jeder ein individuelles Lernprogramm dass sich nach seinen Vorlieben und ganz wichtig nach seinen Talenten richtet, sollte er auch nicht jedes Talent so schätzen können.
Probleme beim lernen hätte es für diese Talente die es nicht so schätzt trotzdem keine. Den schliesslich ist es ein Talent.
Vielleicht, so wie bei dir, entdeckt er erst nach einiger Zeit, die Leidenschaft dafür.
Ich denke, dass dieses Schul-und Bildungs-Konzept um einiges sinnvoller wäre als dass was wir jetzt haben.
Und da ist noch ein Vorteil.
So ziemlich jedes Kind hätte keine Angst mehr von der Schule, die meisten würden sich darauf freuen.
Und dass sich ohne Angst und mit Freude gleich nochmal so gut lernen lässt, hätten wir da gleich den nächsten Vorteil.
Mit diesem System wärst du heute wohl genauso ein Chemiker geworden. Vielleicht hättest du dir damit sogar noch leichter getan.
Ich denke schon.
 
Weil sie keine "Lernfächer" sind, d. h. Religion u. U. schon, wenn kein Drill von zu Hause war, bzw. der arme Wurm bereits in die Kirche krabbeln musste und somit sämtliche Bibelweisheiten auswendig kennt. Kunst/Musik/Sport haben viel mit Begabung zu tun, die hat man oder eben nicht, da ist mit Fleiß nicht viel auszurichten.

Für mich bedeutet Religion nicht sämtliche Bibelweisheiten auswendig zu können sondern sich mit allem spirituellen auseinander zu setzen sowie die Wissenschaft des Herzens zu erlernen.
Jesus war kein Freund von den Schriftgelehrten.

Also wir alle ....

Siehst du dich als jemand, der die breite Masse widerspiegelt?
Ich denke jeder Mensch ist einzigartig. In dem System darf man seine Einzigartigkeit nur nicht richtig ausleben. Jeder soll sich so verhalten wie alle anderen. Kinder haben in der Schule still zu sein und haben dem Lehrer zuzuhören. Ihre Meinung ist nicht gefragt. Sie sollen nur schnellstmöglichst zu Erwachsenen werden.
Kinder leisten unter anderem durch ihre Fantasie einen besonderen Beitrag für den Frieden.
 
Mag ja bei dir so gewesen sein, nur denkst du nicht, dass man deine Talente für Chemie bereits früher erkannt hätte wenn man schon vor Schuleinstig bewusst danach gesucht hätte?
Ich spreche hier ja, dass man die Talente eines Kindes aussmacht. Und nicht nur von Interesse.
Mit wirklich dafür erarbeiteten Tests von Experten kann man Talente schon bei 4jährigen erkennen. Erst recht bei 8-10jährigen.
Den erst da würde ich auf Spezialisierung gehen. Vorher muss man die Dinge lernen die für das Leben in unserer Gesellschaft unabdingbar sind.
Ganz unabhängig von Talenten.
Danach so ca. ab 10 bekommt jeder ein individuelles Lernprogramm dass sich nach seinen Vorlieben und ganz wichtig nach seinen Talenten richtet, sollte er auch nicht jedes Talent so schätzen können.
Probleme beim lernen hätte es für diese Talente die es nicht so schätzt trotzdem keine. Den schliesslich ist es ein Talent.
Vielleicht, so wie bei dir, entdeckt er erst nach einiger Zeit, die Leidenschaft dafür.
Ich denke, dass dieses Schul-und Bildungs-Konzept um einiges sinnvoller wäre als dass was wir jetzt haben.
Und da ist noch ein Vorteil.
So ziemlich jedes Kind hätte keine Angst mehr von der Schule, die meisten würden sich darauf freuen.
Und dass sich ohne Angst und mit Freude gleich nochmal so gut lernen lässt, hätten wir da gleich den nächsten Vorteil.
Mit diesem System wärst du heute wohl genauso ein Chemiker geworden. Vielleicht hättest du dir damit sogar noch leichter getan.
Ich denke schon.

Als ich 10 war (1961) gab es die Profession noch gar nicht, die ich dann mit 20 angefangen habe, nämlich Programmierer.
Wie also hätte das schon 1961 jemand erfolgreich testen können?

Erwachsen werden ist erst mal die Möglichkeiten kennen lernen. Und dafür ist das Angebot einer Schule gut.
 
Als ich 10 war (1961) gab es die Profession noch gar nicht, die ich dann mit 20 angefangen habe, nämlich Programmierer.
Wie also hätte das schon 1961 jemand erfolgreich testen können?

Erwachsen werden ist erst mal die Möglichkeiten kennen lernen. Und dafür ist das Angebot einer Schule gut.

Naja, dass sind Einzelfälle. Sorry, ist aber so.
Und deine Talente hätte man ja trotzdem fördern können. In irgend einem Bezug werden deine Talente ja zum späteren Job Programmierer stehen.
Auch wenn du nich spezifisch dafür ausgebildet worden wärst, weil es den Beruf nicht gab, so wären deine Talente die du dafür benötigst trotzdem gefördert worden.
Also ich sehe hier keinen Widerspruch.
Wenn man bei mir erkennt, dass ich verdammt gut rechnen kann, nur z. B. und man fördert dieses Talent und 20 Jahre kommt ein völlig neuer Beruf, bei dem Rechnen sehr wichtig ist, kann es ja kein Fehler gewesen sein, dass schon sehr früh dieses Talent von mir gefördert wurde.
 
Mir ist noch niemals jemand begegnet, der in einem Fach eine Eins hat und in einem anderen eine 5. Nicht in der ganzen Schullaufbahn meiner 4 Kinder, nicht in meiner eigenen Schulzeit und auch im Bekanntenkreis nicht.

absolut erstaunlich.
mir sind noch selten leute begegnet, die niemanden kennen, der in einem fach einen einser und in einem anderen einen fünfer gehabt hat.
 
Naja, dass sind Einzelfälle. Sorry, ist aber so.
Und deine Talente hätte man ja trotzdem fördern können. In irgend einem Bezug werden deine Talente ja zum späteren Job Programmierer stehen.
Auch wenn du nich spezifisch dafür ausgebildet worden wärst, weil es den Beruf nicht gab, so wären deine Talente die du dafür benötigst trotzdem gefördert worden.
Also ich sehe hier keinen Widerspruch.
Wenn man bei mir erkennt, dass ich verdammt gut rechnen kann, nur z. B. und man fördert dieses Talent und 20 Jahre kommt ein völlig neuer Beruf, bei dem Rechnen sehr wichtig ist, kann es ja kein Fehler gewesen sein, dass schon sehr früh dieses Talent von mir gefördert wurde.

Talente fördern ist die Aufgabe der Eltern. Denn, Eltern kennen ihre Kinder am besten.

Ich habe drei Kinder im Erwachsenenalter. Alle haben mindestens den Bachelor.
Und wenn sie als Kind kamen und sich für Irgendwas interessiert haben (Kunst, Sport etc.), dann haben wir sie gefördert.
Ne ganze Menge vom diesen Interessen haben sich auch wieder ganz schnell als vorübergehend erwiesen.

Junge Menschen sind auf der Suche. Sie testen Möglichkeiten. Und man sollte sie dabei unterstützen.

Das ist aber nicht Sache der Schule. Sondern Sache der Eltern.
 
Talente fördern ist die Aufgabe der Eltern. Denn, Eltern kennen ihre Kinder am besten.

Ich habe drei Kinder im Erwachsenenalter. Alle haben mindestens den Bachelor.
Und wenn sie als Kind kamen und sich für Irgendwas interessiert haben (Kunst, Sport etc.), dann haben wir sie gefördert.
Ne ganze Menge vom diesen Interessen haben sich auch wieder ganz schnell als vorübergehend erwiesen.

Junge Menschen sind auf der Suche. Sie testen Möglichkeiten. Und man sollte sie dabei unterstützen.

Das ist aber nicht Sache der Schule. Sondern Sache der Eltern.

Natürlich ist es die Aufgabe der Eltern.
Dass schliesst aber nicht aus, dass es auch die Aufgabe der Schule zu sein hat. Dort wo ich meine Kinder hinschicke.
Und beantworte mir doch die Frage.
Was ist schlecht daran, ab 10 Jahren die Talente der Kinder zu fördern.
Die die sie gerne haben und auch die die sie nicht so mögen.
Erfolgreich werden sie bei beiden sein. Weil es eben Talente sind.
Und nach der Schule haben sie sofort Freizeit. Oder fast nur. Weil man sich ja sowieso in der Schule total um die Talente kümmert. Und wenn man talentiert ist, braucht man auch gleich weniger lernen. Weil es einem ja leichter fehlt.
Das bedeutet, Kinder hätten nach der Schule mehr Zeit.
Und wenn diese Kinder dann z.B. den ganzen Tag singen wollen, obwohl sie absolut kein Talent dafür haben, und dieses daher auch in der Schule nicht gefördert wird, dann können sie das gerne tun.
Egal was sie dann tun wollen, sie hätten viel mehr Zeit dafür.
Der Druck und die Angst, die man hat, weil man in der Schule 2-3 Fächer hat, mit denen man ständig kämpft weil man kein Talent und damit keinen Zugang dazu hat, wäre weg.
Bis ich 10 bin, wird mir alles beigebracht.
Aber eben nur bis ich 10 bin.
Dann habe ich die Grundkenntnisse.
Der, der sein Talent in Mathe hat, muss sich nicht mehr weiter mit Deutsch herumschlagen. Dass was er zum leben in unserer Gesellschaft braucht hat er dafür schon gelernt.
Und umgekehrt genauso.
Ab und zu, Auffrischungsübungen, die nicht benotet werden sind dann ok.
Wo man übrigens, sollte einem ein Talent nicht aufgefallen sein, noch immer auf dieses kommen kann.
Also was soll an so einem System falsch sein.
Die Möglichkeiten dich als Jugendlicher auszuleben und dich auszuprobieren werden dadurch nur noch größer.
Die Schule würde dann den wenigsten mehr Probleme machen.
Die Jugendlichen wären weniger frustirert und hätten mehr Freizeit, in der sie sich dann ganz ihren Vorlieben widmen können.
Und irgendwie habe ich dass Gefühl, dass bei 90% dieser Aktivitäten genau die Talente wieder wichtig sind, die in ihrer Schule gefördert werden.
Meistens liebt man dass, was man kann.
Was nicht ausschliesst dass man auch Dinge lieben kann, für die man nicht begabt ist.
Aber dafür haben sie ja dann ihre Zeit nach der Schule ganz für sich!
 
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