Schulmedizin in der Kritik

Welche Form der Behandlung bevorzugst du?

  • Ich behandle mich auschließlich mit schulmedizinischen Medikamenten

    Stimmen: 3 9,1%
  • Ich kombiniere Schul- mit Alternativmedizin

    Stimmen: 24 72,7%
  • Ich verwende auschließlich Alternativmedizin zur Behandlung

    Stimmen: 6 18,2%

  • Umfrageteilnehmer
    33
  • Umfrage geschlossen .

matrix84

Sehr aktives Mitglied
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21. Dezember 2005
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4.184
Ort
Wien
Hallo!

Mich würde interessieren wie ihr der Schulmedizin gegenüber eingestellt seit!

Ich war vor einigen Monaten bei einem Vortrag über Alternativmedizin. Eine Frau Dr. bla hat ihn geleitet.
Es waren 2 schreckliche Stunden, in denen ich mir anhören musste, wie betrügerisch und schrecklich die Alternativmedizin doch ist und dass die Schulmedizin die einzige Lösung aller Probleme ist.

Was meint ihr?

lg
matrix
 
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Die Schulmedizin hat mit Wissenschaft nicht mehr viel zu tun. Warum gibt es wohl soviel chronisch Kranke in Deutschland?
 
gwup schrieb:
Unter "unkonventioneller Medizin" oder "Paramedizin" versteht man ein breites Spektrum von Verfahren, von denen behauptet wird, daß sie sich zur Erkennung und Behandlung von Krankheiten eignen, ohne daß dies bisher wissenschaftlich belegt wäre. Oft bauen sie auf spekulativen, unbelegten Vorstellungen auf und bedienen sich esoterisch-magischer Theorien. Zu den unkonventionellen medizinischen Methoden zählen diagnostische Verfahren wie Irisdiagnostik, Hand- und Fußdiagnostik, Kinesiologie, Auraskopie, Kirlian-Fotografie, Elektroakupunktur nach Voll und viele weitere - insbesondere apparative - Verfahren, die in irgendeiner Weise angebliche "Schwingungen" und "Energien" messen sollen. Therapeutische paramedizinische Verfahren sind die Akupunktur in allen ihren Varianten, Bach-Blütentherapie, Anthroposophische Medizin, Aromatherapie, Bioresonanztherapie, Homöopathie (siehe den gesonderten Abschnitt), Zelltherapie, Ozontherapie, Eigenharntherapie. Diese Aufzählung ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einem langen Katalog.

Unkonventionelle Medizin wird häufig auch als sanfte Medizin, Erfahrungsheilkunde, Naturmedizin, biologische Medizin oder Alternativmedizin bezeichnet. Alle diese Begriffe versuchen deutlich zu machen, daß die Verfahren der unkonventionellen Medizin spezielle Eigenschaften (erfahren, natürlich, biologisch) aufweisen, die in der abwertend "Schulmedizin" genannten Medizin nicht vorhanden seien. Solche Versuche einer Abgrenzung sind jedoch unzutreffend, der eigentliche Unterschied liegt woanders. Während sich die konventionelle Medizin wissenschaftlicher Methoden bedient, um ihre Verfahren und Vorgehensweisen immer wieder zu überprüfen und zu korrigieren, lehnen Vertreter unkonventioneller Verfahren wissenschaftlich sorgfältige Untersuchungen überwiegend als "für sie unangemessen" ab. Auch der moderne Begriff "Komplementärmedizin" löst diesen grundsätzlichen Unterschied nicht auf.

Wissenschaftliche Untersuchungen sind jedoch unabdingbar, wenn man wirksame von unwirksamen Verfahren trennen will, denn es gibt eine ganze Menge Gründe, warum selbst unwirksame Verfahren sehr populär und scheinbar erfolgreich sein können. Oft sind die Patienten einfach von der Anonymität und dem Massenbetrieb moderner Großkliniken abgeschreckt und fühlen sich bei einem "Alternativmediziner", der sich viel intensiver mit ihrer Persönlichkeit beschäftigen kann, wohler. Schon das Vertrauen in einen Therapeuten, in die Wirksamkeit einer Therapie oder eines Medikaments kann Prozesse im Körper auslösen, die die Heilung fördern. Diese Wirkungen einer Behandlung, die nicht auf einer unmittelbaren chemischen oder physikalischen Wirkung beruhen, faßt man unter dem Sammelbegriff Placebo-Effekt zusammen. Entgegen einer verbreiteten Ansicht wirkt der Placebo-Effekt auch bei Kleinkindern und Tieren, obwohl sie die Behandlung nicht rational verstehen: Bereits die Tatsache, daß sich Kinder oder Tiere in einer vertrauten Umgebung stärker entspannen als in einer fremden, angsteinflößenden, kann die Heilung fördern. Umgekehrt wirkt der Nocebo-Effekt: Allein die Angst vor schädlichen Wirkungen kann bereits negative Auswirkungen im Körper hervorrufen. Der Placebo-Effekt kann sehr stark sein. Insbesondere wird das Schmerzempfinden stark beeinflußt. Deshalb ist es sinnvoll, den Placebo-Effekt in einer ärztlichen Behandlung zu nutzen, wobei man sich aber der Grenzen bewußt sein muß.

Will man dagegen herausfinden, ob eine bestimmte Therapie wirksam ist oder nicht, ist der Placebo-Effekt störend. Denn selbst wenn die Therapie völlig unwirksam ist, können Menschen allein aufgrund des Placebo-Effektes gesund werden. Um Medikamente oder Therapien zu testen, muß man daher zwei Patientengruppen bilden: Die eine Gruppe erhält das zu testende Medikament, die Kontrollgruppe dagegen ein unwirksames Scheinmedikament (Placebo). Werden beide Gruppen ansonsten völlig gleich behandelt (um dies sicherzustellen, muß der Test doppelblind durchgeführt werden, d. h. weder die Patienten noch die behandelnden Ärzte dürfen wissen, ob jeweils das echte Medikament oder das Placebo verabreicht wird), dann ist der Placebo-Effekt in beiden Gruppen gleich, und Unterschiede zwischen den Gruppen gehen tatsächlich auf das getestete Medikament oder die Therapie zurück.

Während dieses Vorgehen in der wissenschaftlichen Medizin und bei der Zulassung von Arzneimitteln Standard ist, lehnen Vertreter unkonventioneller Heilmethoden solche Prüfungen meist als unangemessen ab. Sie verweisen statt dessen auf beeindruckende Fallbeispiele von geheilten Patienten. Diese anekdotischen Belege sind zwar emotional überzeugend, da die Geschichten der geheilten Patienten meist mit vielen persönlichen Details wiedergegeben werden, aber leider ohne Beweiskraft. Denn es bleibt völlig unklar, bei wieviel Patienten die Behandlung erfolglos war, deren Schicksale werden verschwiegen. Hinzu kommt, daß viele Krankheiten in Schüben verlaufen oder von selbst wieder abheilen, und daß auch bei chronischen Erkrankungen Spontanheilungen vorkommen. Wenn ein Patient in einer besonders schweren Phase seiner Erkrankung eine Therapie beginnt, so ist schon wegen des natürlichen Krankheitsverlaufs eine Besserung zu erwarten, die der Patient natürlich der Therapie zuschreibt, obwohl sie ohne Behandlung auch eingetreten wäre.

Bei unkonventionellen Verfahren besteht die Gefahr, daß durch ihre Anwendung Patienten zu Schaden kommen. Hier sind einerseits direkte Schäden zu befürchten: Arsenbelastung in der Homöopathie, Verletzungen und Infektionen durch Akupunktur, allergischer Schock bei oder nach einer Zelltherapie. Bei der Ozontherapie und der Zelltherapie sind Todesfälle bekannt geworden. Zum anderen liegen aber Gefahren darin, daß wirksame Behandlungsmethoden versäumt werden, weil man sich auf ungeeignete Verfahren verläßt, und darin, daß falsche Diagnosen gestellt werden und so Patienten geängstigt und durch inadäquate Behandlung gefährdet werden.

Die GWUP setzt sich dafür ein, daß für alle medizinischen Maßnahmen der Diagnostik und Therapie gleiche Maßstäbe gelten müssen und daß Risiken nur dann in Kauf genommen werden können, wenn sie in angemessenem Verhältnis zu einem zu erwartenden Nutzen stehen.
.....
 
matrix84 schrieb:
Hallo!

Es waren 2 schreckliche Stunden, in denen ich mir anhören musste, wie betrügerisch und schrecklich die Alternativmedizin doch ist und dass die Schulmedizin die einzige Lösung aller Probleme ist.

Was meint ihr?

Es braucht beides. Schul- wie auch Alternativmedizin. Anstatt sich zu bekämpfen, sollten sie sich besser ergänzen. Der Krieg wird auf beiden Seiten geführt und resultiert im Nichts.

Mir hat die Schulmedizin das Leben gerettet, gleichzeitig konnte ich durch die Alternativmedizin meine Energieprobleme und meinen chronischen Schnupfen heilen.

Seht einen Sinn auf beiden Seiten. Beide Richtungen haben ihre Daseinsberechtigung.

Achilleus
 
Ich sehe das so wie Achilleus. Schulmedizin und Alternativmedizin sollten sich gegenseitig ergänzen. Gerade bei chronischen Erkrankungen hat die Schulmedizin oft ihre Gränzen und da kann man dann in anderen Bereichen viel tun.

Ich versuche mir erst selbst zu helfen bzw. alternative Methoden anzuwenden und dann wenn nichts besser wird, dann gehe ich zum Arzt.

Für mich ist der "goldene Mittelweg" der Beste. Beides zu gleichen Teilen...

Liebe Grüsse
Elisabetha
 
ich benutze fast ausschließlich alternativ medizinische behandlung, aber manchmal ist es einfach nicht möglich und dann unterstütze ich die heilung mit normalen medikamenten.

ich habe glück, bei mir kommt das nur alle paar jahre mal vor, aber in meinem zweitberuf sehe ich immer wieder dinge, wo ich einfach merke, da ist es notwendig schulmedizinisch zu handeln.

ich bin sanitäter beim roten kreuz und arbeite natürlich viel mit den notärzten in unserer umgebung. wenn du bei einem unfallopfer auf der strasse hockst und um sein leben kämpfst ist es nicht möglich, alternativmedizinisch ranzugehn, da hilft einfach nur schulmedizin.
 
Ich finde eine Ergänzung von beidem auch am Besten.

Muss sagen, ich hab auch schon so einige Opfer der Schulmedizin gesehen. Manche sterben einfach nur an ihrem Tablettenkonsum.

Vor Jahren hab ich mal in einer Apotheke gearbeitet, und ich erinnere mich an viele Menschen, die einfach nur kamen, um die Medikamente abzuholen, von denen sie abhängig sind. Es ist oft so, dass eine Behandlung anfangs gut und notwendig ist, diese aber nicht vorübergehend ist. Wenn die Sachen dann abgesetzt werden sollen, sind die meisten schon süchtig. Desweiteren gibt es viele Ärzte, die in solchen Fällen einfach wegkucken und weiter verordnen.

Ich selbst habe Migräne, ich habe schon viel Alternativ Medizin ausprobiert, aber nichts hat geholfen davon. In so fern bin ich froh, dass es Triptane von der Schulmedizin gibt. Auch wenn ich sie nicht oft brauche.

Bei Schnupfen, Allergien (auch Neurodermitis) hatte ich mit Alternativ-Medizin sehr gute Erfolge. Meine kleine Tochter hat gegen die schwere Neurodermitis kein Cortison gebraucht, sie bekam lediglich eine homöopathische Salbe, die aussergewöhnlich schnell geholfen hat.

Ich finde es schlimm, wenn kleine Kinder krank werden (wie Lungenentzündung) usw. und die Eltern nur auf Alternativ bestehen. Solche Verrückten gibt es eben, die gehen lieber ein Risiko ein, als Antibiotika o.ä. zu verwenden.

Anmerken möchte ich aber noch, dass es auch Medikamente gibt, die ich grundsätzlich ablehne.

:)
 
Die Schulmedizin ist sehr gut in der Diagnostik körperlicher Funktionen
Die Schulmedizin ist sehr gut in der Chirurgie
Die Schulmedizin hat hervorragendes geleistet, was Pathologie und das Verständnis der Physiologie betrifft.

Sehr viel Schwierigkeiten hat sie mit dem Verständnis des Lebendigen

Die innere Medizin, also Therapie von Weichteilerkrankungen ist sehr schlecht aufgrund des mangelnden Verständnisses des Lebendigen.
Ursache ist, daß Krankheit nicht als Prozess der geistig-seelischen Persönlichkeit gesehen wird sondern es wird nur das einzelne Symptom bekämpft. Es fehlt der Gesamtblick, das holistische - man setzt am Ende eines Prozesses ein und man will unterdrücken, töten (Biozide) rausschneiden und meint damit entstehe Gesundheit.
Notwendige Prozesse werden abrupt beendet durch Antibiotioka, Allegien als Ergebnis falscher Abläufe werden unterdrückt, Ernährung und Lebenswandel wird nicht genügend Wichtigkeit beigemessen.

Notwendige Veränderungen in der Medizin entstehen von unten, Homöopathie und Akupunktur wurde von unten, von den Praktizierenden ins System eingeführt. Aber diese Entwicklungen sind sehr langsam.

Somit bin ich für die Verbindung von Schul und Alternativmedizin.

Liebe Grüße Inti
 
Lipolyse schrieb:
Die Schulmedizin hat mit Wissenschaft nicht mehr viel zu tun. Warum gibt es wohl soviel chronisch Kranke in Deutschland?
Weil die Ärzte kein Interesse daran haben, dass jemand wirklich gesund wird. Lieber stopft man jemanden mit Antibiotika voll, auf dass die Nebenwirkungen neue Krankheiten hervorrufen.
 
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