Schrittchen für Schrittchen gen Einheit

K

Katarina

Guest
Liebe Leute,

vor einiger Zeit schrieb ich hier zum Thema "wenn das Ego sich auflöst". Spannende Tage liegen hinter mir und ich wollte nun kurz resümieren, was der status quo ist und wie ich dahin kam.

Es "began" (in diesem Leben) mit einer sehr ausgesprägten Neigung, mit anderen mitzuleiden. Der Schmerz in der Welt war immer der meine (meinen konnte/wollte ich nicht spüren).
Das führte mich zum Kampf gegen das "Böse". In meinem Fall hatte ich als das "Böse" die Massentierhaltung und die Tierversuchsanstalten auserkoren und dieser Kampf kostete einige "Leichen".
In einem nächsten Schritt erkannte ich irgendwann, dass "gut "und "böse" subjektiv ist und dass die Ursache für Leid und Schmerz das jeweilige Beharren auf dem eigenen "richtigen" Standpunkt ist. Ich fing damit an, mich und meine Standpunkte in Frage zu stellen, bzw. mich darin zu üben, andere so sein zu lassen wie sie sind.
In einem nächsten Schritt erkannte ich "das da draußen" als die Projektionsfläche meines "Innen" und sah das unglaublich vernetzte System, in dem in einem unglaublich präzisen energetischen Wechselspiel alles immer zum Ausgleich strebt. Ich erkannte das sog. Wachbewusstsein als einen Traum. Ich dachte, ich müsse nur meine - unbewußten - Ängste auflösen, dann würde alles gut. Aber ich erkannte, dass diese Auflösung, so sie denn überhaupt funktioniert, nur zu einer Verschiebung in diesem System führt. Das alles war schon schwere Kost, aber immer noch wußte ich nicht, wie da rauskommen. Mein Ego bekam die bereits beschriebenen Ausfallerscheinungen, ich hatte die Orientierung verloren. Wohin mich wenden? Kein richtig und kein falsch, ja was gab es denn dann noch zu tun? Am liebsten wäre ich explodiert/implodiert. Das passierte aber nicht. Stattdessen schrieb ich hier im Forum und bekam einen Literaturhinweise von Himphelien. Zwei Schritte vorher hätte ich damit noch gar nichts und wenn überhaupt nur rein theoretisch etwas anfangen können. Nun aber war ich offenbar reif für den nächsten Schritt, die nächste Erkenntnis: Es gibt nichts auszusteigen, weil ALLES IST. Alles, was ist, ist Ausdruck des einen Geistes ins seinen millionenfachen Ausdrucksformen, auch Krieg und Gewalt. Das alles ist aber nicht die Wahrheit.
Wohin sollten wir denn aussteigen, wenn doch alles, was ist ALLES IST. Es gibt kein jenseits dessen. Praktisch kann man sich das so vorstellen: ein zweigeteilter Kreis (wie Ying/Yang) mit einer gestrichelten Kreismarkierung, die die illusionäre Grenze zur Unendlichkeit markiert. Man kann mit einem Bein innerhalb des Kreises stehen und anerkennen, was sich darin abspielt und mit einem Bein außerhalb. Das "innerhalb" und "außerhalb" sind gedachte Konstrukte, die es dem Verstand erlauben, sich dem Unbegreiflichen anzunähern. Tatsächlich gibt es keine Kreise und Trennungen.
Man kann mit einem Bein im Kreis Traurigkeit und Schmerz und Freude und Entzücken erleben und gleichzeitig mit dem anderen Bein "draußen" bleiben. Das geht!
Und das wichtigste, was ich erkannt habe: man kann nicht an Schritt 4 jemandem an Schritt 1 erklären, was da los ist. Jeder muss seine eigenen Schrittchen machen und jeder kommt schließlich an. Ich bin schon gespannt, welche Schritte noch auf mich warten. Aber ich kann es nicht oft genug betonen. Alles ist gut, perfekt und in wunderbarster Ordnung.

Liebe Grüße an alle

Katarina
 
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