Schreiblust

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Wie sieht es mit Dir aus? Bist Du wirklich aufgewacht? genug, um jetzt den letzten Zug zu erwischen?

Ich werd uns allen jetzt mein spontanes, momentanes Gefühl zu der Frage ersparen. Sehr wechselhaft.

Durch mein Muskelrheuma (harmlos, aber schmerzhaft und leistungsmindernd) fühle ich mich überfordert von den neuen Chancen. Wie Du will ich meinen letzten Zug nicht verpassen, doch in meinem Traum sitze ich im Rollstuhl und kann nicht aufsteigen.
Ja, überfordert von neuen Chancen. Das trifft ungefähr mein Gefühl.
Auch kein heiterer Traum und doch gibts noch einen anderen ....

Aber ich werd es irgendwie schaffen .... Es gibt im Jetzt und Hier neue Chancen. Es liegt nun an uns, diese zu ergreifen!
Eben. Zuversicht. Trotz allem, was so ist an Schatten, rundum und inmitten. Überall. :blume:
 
Hi Karthasix

Ich bin gerade dabei, mich beruflich neu zu orientieren, hab aber immer wieder Angst, dem Stress eines Full-Time-Jobs nicht gewachsen zu sein. Das wiederspiegeln auch meine Träume, dort schaffe ich es nicht, in den Zug einzusteigen.

Meiner Umgebung fällt es sehr schwer, Fibromyalgie (Muskelrheuma) wirklich als Einschränkung zu begreifen, ist ja keine "richtige" Krankheit, man sieht es mir nicht an, es ist nicht mal medizinisch "beweisbar" und Medis helfen auch nicht.

Und doch ist es eine tägliche Belastung, mein Körper fühlt sich schwer und verkatert an, meine Arme und Schultern schmerzen, mein Nacken ist steif und es fällt mir schwer, 100%-ig leistungsfähig zu sein, bin bald erschöpft.

Im meinen Träumen wird mein Muskelrheuma oft als Rollstuhl dargestellt. Ich erzähl ihn mal genauer, damit Du weisst, wie ich mich fühle.

Rollstuhl-unterwegs-Traum vom 18.01.07

Ich sitze in einem Rollstuhl und fahre von unserem Dorf aus zum Bahnhof im Nachbardorf. Ich bin wie immer hübsch und sexy angezogen und zurechtgemacht, aber mein Körper fühlt sich seltsam betäubt an. Irgendwie droht mir eine Körpertransplantation, weil mein Körper so betäubt ist.

Ansonsten fühle ich mich nicht schlecht, fahre zum Bahnhof, wobei ich beim Hügel zum Brückenübergang ins Nachbardorf langsamer fahren muss, sonst wird es gefährlich. Überhaupt wird mir auf einmal bewusst, dass ich mit den Armen die Räder antreiben und bremsen muss, das ist sehr anstrengend. Beim Bahnhof nehm ich die Richtung der Bahnschienen ein, als käme ich vom Zentrum des Nachbardorfes her. Mir wird klar, dass ich den Zug gar nicht nehmen kann, weil ich mit dem Rollstuhl dort nicht einsteigen kann. Ich sehe keine Rampe für Rollstuhlfahrer.

Ich befinde mich auf einmal auf dem Heimweg, ein Taxi für den restlichen Weg käme nicht so teuer, überlege ich. Ein Mann geht beschwingt vor mir her. Ich frage ihn, ob er mich mitnimmt im Auto, er sagt zu, doch geht er weiter mit anderen Leuten, zu einem Golfplatz. Es ist, als würde er meinen Rollstuhl anders interpretieren, wie einen der Elektrischen Rollautos auf den Golfplätzen. Doch muss ich ständig mit meinen Armen drehen, das ist derart anstrengend für meine Arme und Schultern, und bitte deshalb einen sympathischen jungen Mann, der mich mit einer Gruppe überholt, um Hilfe. Er wendet sich mir zu, er hat ein zartes Wesen.

Seltsam ist, dass niemand von sich aus seine Hilfe anbietet, als sähen sie keine Rollstuhlfahrerin in mir, als würde nur ich das sehen oder als wäre es normal, dass Rollstuhlfahrer ohne Hilfe auskommen müssen.


Gleich vorweg: Ich denke nicht, dass ich im Rollstuhl landen werde oder so. Die Schmerzen im Traum - in Armen und Schultern - entsprechen genau meinem Muskelrheuma und die Schwere des Körpers meinem verkaterten Rücken.

Was mir bisher etwas geholfen hat/hilft, sind:

- Weniger Gewicht

- Leichter Sport

- Sex, falls ich irgendwann den richtigen Lebenspartner finde. Bis dahin verzichte ich brav auf diese Therapie.
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- Druck: Schon von Kind an forderte ich zwischendurch meine Familie auf, sich auf meinen Rücken zu setzen. 70-90 kg auf meinem Rücken lockern diesen etwas auf.

- Massage: Massagen täten mir eigentlich gut, aber ich will meiner Familie keine Arbeit machen. Es ist anstrengend. Massagegeräte helfen nicht, da verstärken sich die Schmerzen.

- Bett: Ich kann nicht dauerhaft auf einem weichen Bett schlafen. Deshalb liege ich indianisch auf einer Matte. Bisher hat sich keine Matratze bei mir bewährt, auch die härteren nicht.

- Rheumamittel: Diese lindern für circa 3 Stunden, dann muss ich neu auftragen.

- Wärme: Bettflaschen, Wärmekissen, vor allem nachts, wenn ich wegen den Schmerzen nicht schlafen kann.

Ist mir schon klar, dass mein Muskelrheuma mich wohl ein Leben lang begleiten wird, doch so wie ich als Blinde versuchen würde, Brailschrift zu lernen und meine Wohnung gehsicher zu machen und alles täte, um mein Leben als Blinde zu verbessern und mir neue Lebensperspektiven zu schaffen, so muss ich doch irgendwie mit diesem Muskelrheuma fertig werden, es in den Griff kriegen, denn im Moment hat es mich im Griff.

Was mir auch hilft, arbeite allerdings noch daran, sind:

- Selbstmanagement-Bücher: Ordnung ist das halbe Leben, sagt schon der Volksmund. Da ich durch Fibromyalgie nur ein halbes Leben habe, muss ich die verlorene Zeit irgendwie wieder hereinholen, indem ich lerne, meine Arbeit effektiver anzugehen.

- Nie aufgeben: Wenn ich bedenke, was z.B. Leute im Rollstuhl teilweise sportlich oder auch schreibend erreichen, ist es doch auch sehr ermutigend.

"Es ist fünf vor zwölf!" Diesen Satz hab ich auch schon oft verzweifelt geseufzt. Ich bin bald 39, hab den Sohn meiner Schwester zuhause aufgezogen, zusammen mit meiner Ma. Hauptarbeit war jedoch das jahrelange Umsorgen meiner suizidgefährdeten Schwester. Ich fühlte mich immer als Versagerin, weil ich keine Kraft mehr hatte, um meine eigene Existenz aufzubauen. Mir tat alles weh und ich war so unglaublich erschöpft. Ich fiel aus dem System.

Es ist 5 vor 12. Meine Schwester ist wieder schwanger. Es fehlt an allen Ecken und Enden und ich muss so weit kommen, um neben der Betreuung meines Neffen noch eine Arbeitsstelle annehmen und vor allem körperlich überstehen zu können. Ich muss unbedingt fit werden, denn wer aufgibt, hat bereits verloren.

Karthasix, nur nicht aufgeben!
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Hi Karthasix

Ich bin gerade dabei, mich beruflich neu zu orientieren, hab aber immer wieder Angst, dem Stress eines Full-Time-Jobs nicht gewachsen zu sein............

..........Ich muss unbedingt fit werden, denn wer aufgibt, hat bereits verloren.

Wirklich wahr, meine Rede. Ich verstehs ja selber nicht wieso mich immer wieder die trüben Tage einholen. Es is wie eine Seuche in meinem Kopf. Aber wir, also ich und der Schweinehund in mir, wir kriegen das hin.

Alles Gute für Dich :)
 
Das mit den trüben Tagen verstehe ich, geht mir manchmal auch so, besonders, wenn eine schlechte Nachricht eintrudelt und man sich sorgen muss etc. Tja, ich höre gerade Madonnas Konzert, etwas pipsig, aber Mann, die Frau begleitet mich nun schon mein ganzes Leben, da kommen Erinnerungen hoch.
 
Guten Morgen. :morgen:

Hi karthasix, mir kommt das Gedankenbild, auf dem Schweinehund immer an der Grenze entlang zu reiten. Den Schweinehund zwischen die Beine zu nehmen hiesse, die Angst und das, was die Wackelpartie verursacht, zu erden.

Mir ist irgendwann mal das Wort "Abneigung" zugefallen. Emotional ist eine Abneigung etwas unangenehmes. Aber wenn man sich eine Abneigung mal graphisch vor Augen führt, dann ist das einfach eine Ebene, die berab geht. Eine (berg-)Abneigung.

Und so wie das Wort, so auch die Energie, die sich hinter "Abneigung" verbirgt. Folgt man seinen eigenen Abneigungen, dann setzt man immer den Hebel am richtigen Punkt an. Immer den Weg nehmen, der zur Erde hin führt, also bergab. Damit wird im Grunde Alles recht leicht im Fortkommen, die günstigen Gelegenheiten des Lebens liegen auf dem Weg der Abneigung viel dichter als auf dem Weg, wo man "aufsteigen" will. Für mich ist dieses ganze Aufsteige-Gedichts- und Geschichts-Gut ein geistiges Gut, dass mich daran erinnert, dass ich es körperlich andersherum machen muss, damit Geist und Körper übereingehen im Leben wie Jin und Yang. Mein Geist bringt nur da eine wirklich gute Leistung, wenn mein Körper sich in einer Situation empfindet, in der er auch alles geben muss. Nicht im Sinne von Druck, sondern im Sinne von präsentem Vor-Ort-Sein und sich der Problematik stellen. Sozusagen den Schweinehund ins Zöllnerhäuschen reiten und anketten, um dann zu Fuss weiter zu gehen. An der Grenze entlang, nach wie vor. Immer zwischen Leben und Tod, zwischen Recht und Links mittig durch in einem aufrechten Körperleben. Hellerlichte Geistleben sind für Männer gar nicht so gut, soweit ich das beurteilen kann. Bei uns geht's eher direkt um Präsenz im Körper. Wir Männer raufen ja auch viel lieber.
Hey Karthasix, hast Du es eigentlich schon mal mit Klopferei versucht? Das wirkt doch eigentlich ganz gut.

Morgendliche Grüsse. Ich habe auch viel zu tun heute, aber wisst ihr was? Ich fange damit schon längst an, obwohl ich hier tippe. Ich ordne ganz einfach erst im Geiste, was gleich nacheinander passieren wird. Ich schreibe sozusagen mein Programm für die Handlung, die gleich eine Figur auf der Bühne des Tages ausführen wird. Ganz nach Notwendigkeit. Das ermöglicht später auch jede Sekunde, das Drehbuch umzuschreiben. Die Berge, die ich persönlich vor mir herschiebe, betreffen nie mehr als ein paar Stunden Arbeit. Das habe ich gelernt von einem alten Herrn. Der sagte mir vor Jahren, was sein Arbeitsplatz war: ein leerer Schreibtisch mit einem Telefon. Auf dem Schreibtisch lag immer nur ein, maximal zwei Vorgänge. Und die wurden gebracht von Leuten, die ihm berichteten, was passiert und ihm das dokumentiert vorlegten. Wenn die Leute wieder aus seinem Zimmer gingen wussten sie, was zu tun war. Und er wusste, was los war. Durch den Betrieb zu gehen konnte er sich sparen, weil der auf der ganzen Welt sein Einzelteile verstreut hatte.

Diesen Mann finde ich sehr interessant, für mich zu "verinnerlichen". Denn auch in mir kommen täglich jede Menge Anfragen, dies oder jenes zu tun. Ich lehne mich dann immer erst mal zurück und sage: was beabsichtigst Du eigentlich damit, das zu tun? Und wie wirst Du dich fühlen, wenn Du es getan hast? wirst Du denken: Ja, das getan zu haben auf die Weise, wie ich es mir vorgenommen hatte, das bringt mich jetzt weiter und macht mich zufrieden? Wenn es so ist, dann tue es. Wenn nicht, lasse es... Und ein paar Stunden oder Tage oder Wochen höre ich die gleiche Anfrage für eine Tätigkeit wieder in mir aufkommen. Dieses Mal erscheint sie mit anderen Vorschlägen, wie man sie ausführen könnte, diese Tätigkeit. Und auch dieses Mal stelle ich der Tätigkeit/mir dann die Frage: wirst Du zufrieden sein danach? Nein, auch diesmal nicht, aber vielleicht war es immerhin schon mal besser als das Vorherige Mal. Irgendwann stehe ich dann auf- ohne jeden Gedanken- und tue auf meine Weise die Dinge, die ich vorher nur geplant hatte und zu denen mich meine energetischen Gedanken entführen wollten, aus mir selber heraus auf die mir vorbestimmte Weise zur für diesen Körper hier vorbestimmten Zeit. Und bisher habe ich gelernt (ich mache das jetzt etwa 5 Jahre so, dass ich mir mein Unterbewusstsein anhöre, wie es meine Handlungen heranbildet), dass dann Alles wie bergab läuft. Weil ich dann etwas tue, wenn 100% Energie für die Tätigkeit angesammelt wurde und sie ohne Energie, nur aus Freundlichkeit zu mir selber ausgeführt wird.

:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
Ach ja, der Schweinehund, der mich zwischendurch immer wieder Tief macht. Dunkel bis Schwarz. Ich fühl mich in gewisser Weise behindert. Von mir selbst behindert. Geistig, möcht ich fast sagen. Die Geist-Körper Verbindung funzt nicht richtig. Mir ist, als hätte ich mein Gehirn, das organische Teil unter meiner Schädeldecke achtlos geschädigt und der Geist will oder kann es nicht mehr in durchgehender Klarheit besiedeln bzw, besetzen.

Herr Hesse hat mal geschrieben, ein Mensch, der im Leben und in der Welt nicht rumgereist ist, ist ein Flachgeist. Kleingeist, hat er geschrieben, aber sinngemäß kommts hin. Ich mag Hesse sehr, aber das hat mich betroffen gemacht. Aber ich hab auch erkannt, dass er recht hat. Worüber könnte ich berichten? Ich kann nur berichten über Dinge, die ich erlebt habe oder irgendwie als real erkennen kann oder ich kann Geschichten er-finden. Erfinder bin ich keiner und erlebt habe ich nichts. Mein Gehirn ist nicht im Vollbesitz geistiger Kräfte weil ich da einen organischen Schaden vermute, verursacht wodurch wissen wir. Und so ist mir an manchen Tagen, als ginge der Geist neben mir daher und diktiert mir, was die Finger zu schreiben haben. Soviel zur Frage, welcher Teil schreibt wenn schreibt.

Eine Freundin sagte unlängst zu mir: Grüble nicht so viel, kritzle nicht dauernd rum, LEBE lieber. Also bin ich eigentlich tot. Denn wie könnte man zu einem Lebenden sagen "LEBE", da er es ja bereits tut?

Wer denkt ich leide arg, der irrt. Für Helfersyndrome bin ich nicht zuständig. Ich betrachte nur an manchen Tagen meinen selbstverursachten Gehirnschaden, meine mangelhafte geistkörperliche Verbindung, mangelhafte Ganzheit und das macht mich ein wenig traurig. Hier hab ich schon ganz andere Sachen gelesen. Echte Hilfeschreie im Diskussionsforum. Ich kann noch immer über mich selbst lachen.

Aber dann passiert etwas schönes, erfreuliches und es geht mir gut. Das ist schön Es ist ein auf und ab, aber kein Grund für dauerhafte Traurigkeit.

Ich versteh schon auch manchmal geschriebenes. So ist das nicht. Absatz 3 kann ich schon nachspüren. Doch wie soll ich das verstehen: Wir Männer raufen viel lieber? Ich bin ein fauler Hund. Ich raufe eigentlich nur, wenn ich muss. Vielleicht bin ich kein richtiger Mann, ich liebe den Frieden. In mir und rundherum. Dafür rauf ich auch, wenns sein muss bis zum Tod. Klopferei .... ? hmmmm (auf der Leitung steh) Tommeln?

Fin und ready for Job, oder so.

Fin
 
hayy,

die worte jener feder sehr interessant und lebendig sind,
der heuchelei kläger selbst
dem darlegen jener geschriebenen worte ... ein naturphänomen.

lese und staune : )

@a
 
Mir ist schlecht. Mein Körper zittert. Alles nur Theater? Entstanden aus Schreiblust. Schreiblust – Schreibfrust. Nein, kein Frust. Es sind richtig heftige Schmerzen. Mein Fehler. Eine Sekunde nicht nachgedacht. Einem Impuls gefolgt. Der Impuls war das Aus.
Ich ziehe meinen Hut.

Dankeschön!

Wo alles begann, findet es nun auch ein Ende. Ich wär dir gerne nochmal übern Weg gelaufen und wär auch gern mit dir nochmal am Küchentisch gesessen... Im nächsten Leben vielleicht. So wars ja schließlich geplant. Wie im letzten Leben...
 
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Guten Morgen. :morgen:

Hi karthasix, mir kommt das Gedankenbild, auf dem Schweinehund immer an der Grenze entlang zu reiten. Den Schweinehund zwischen die Beine zu nehmen hiesse, die Angst und das, was die Wackelpartie verursacht, zu erden.

Mir ist irgendwann mal das Wort "Abneigung" zugefallen. Emotional ist eine Abneigung etwas unangenehmes. Aber wenn man sich eine Abneigung mal graphisch vor Augen führt, dann ist das einfach eine Ebene, die berab geht. Eine (berg-)Abneigung.

Und so wie das Wort, so auch die Energie, die sich hinter "Abneigung" verbirgt. Folgt man seinen eigenen Abneigungen, dann setzt man immer den Hebel am richtigen Punkt an. Immer den Weg nehmen, der zur Erde hin führt, also bergab. Damit wird im Grunde Alles recht leicht im Fortkommen, die günstigen Gelegenheiten des Lebens liegen auf dem Weg der Abneigung viel dichter als auf dem Weg, wo man "aufsteigen" will. Für mich ist dieses ganze Aufsteige-Gedichts- und Geschichts-Gut ein geistiges Gut, dass mich daran erinnert, dass ich es körperlich andersherum machen muss, damit Geist und Körper übereingehen im Leben wie Jin und Yang. Mein Geist bringt nur da eine wirklich gute Leistung, wenn mein Körper sich in einer Situation empfindet, in der er auch alles geben muss. Nicht im Sinne von Druck, sondern im Sinne von präsentem Vor-Ort-Sein und sich der Problematik stellen. Sozusagen den Schweinehund ins Zöllnerhäuschen reiten und anketten, um dann zu Fuss weiter zu gehen. An der Grenze entlang, nach wie vor. Immer zwischen Leben und Tod, zwischen Recht und Links mittig durch in einem aufrechten Körperleben. Hellerlichte Geistleben sind für Männer gar nicht so gut, soweit ich das beurteilen kann. Bei uns geht's eher direkt um Präsenz im Körper. Wir Männer raufen ja auch viel lieber.
Hey Karthasix, hast Du es eigentlich schon mal mit Klopferei versucht? Das wirkt doch eigentlich ganz gut.

Morgendliche Grüsse. Ich habe auch viel zu tun heute, aber wisst ihr was? Ich fange damit schon längst an, obwohl ich hier tippe. Ich ordne ganz einfach erst im Geiste, was gleich nacheinander passieren wird. Ich schreibe sozusagen mein Programm für die Handlung, die gleich eine Figur auf der Bühne des Tages ausführen wird. Ganz nach Notwendigkeit. Das ermöglicht später auch jede Sekunde, das Drehbuch umzuschreiben. Die Berge, die ich persönlich vor mir herschiebe, betreffen nie mehr als ein paar Stunden Arbeit. Das habe ich gelernt von einem alten Herrn. Der sagte mir vor Jahren, was sein Arbeitsplatz war: ein leerer Schreibtisch mit einem Telefon. Auf dem Schreibtisch lag immer nur ein, maximal zwei Vorgänge. Und die wurden gebracht von Leuten, die ihm berichteten, was passiert und ihm das dokumentiert vorlegten. Wenn die Leute wieder aus seinem Zimmer gingen wussten sie, was zu tun war. Und er wusste, was los war. Durch den Betrieb zu gehen konnte er sich sparen, weil der auf der ganzen Welt sein Einzelteile verstreut hatte.

Diesen Mann finde ich sehr interessant, für mich zu "verinnerlichen". Denn auch in mir kommen täglich jede Menge Anfragen, dies oder jenes zu tun. Ich lehne mich dann immer erst mal zurück und sage: was beabsichtigst Du eigentlich damit, das zu tun? Und wie wirst Du dich fühlen, wenn Du es getan hast? wirst Du denken: Ja, das getan zu haben auf die Weise, wie ich es mir vorgenommen hatte, das bringt mich jetzt weiter und macht mich zufrieden? Wenn es so ist, dann tue es. Wenn nicht, lasse es... Und ein paar Stunden oder Tage oder Wochen höre ich die gleiche Anfrage für eine Tätigkeit wieder in mir aufkommen. Dieses Mal erscheint sie mit anderen Vorschlägen, wie man sie ausführen könnte, diese Tätigkeit. Und auch dieses Mal stelle ich der Tätigkeit/mir dann die Frage: wirst Du zufrieden sein danach? Nein, auch diesmal nicht, aber vielleicht war es immerhin schon mal besser als das Vorherige Mal. Irgendwann stehe ich dann auf- ohne jeden Gedanken- und tue auf meine Weise die Dinge, die ich vorher nur geplant hatte und zu denen mich meine energetischen Gedanken entführen wollten, aus mir selber heraus auf die mir vorbestimmte Weise zur für diesen Körper hier vorbestimmten Zeit. Und bisher habe ich gelernt (ich mache das jetzt etwa 5 Jahre so, dass ich mir mein Unterbewusstsein anhöre, wie es meine Handlungen heranbildet), dass dann Alles wie bergab läuft. Weil ich dann etwas tue, wenn 100% Energie für die Tätigkeit angesammelt wurde und sie ohne Energie, nur aus Freundlichkeit zu mir selber ausgeführt wird.

:liebe1: :liebe1: :liebe1:


Hallo zusammen
Hi Trixi Maus

Dein Posting hat mir Mut gemacht, sehr hilfreich für mich, so wie meine Selbstmanagement-Bücher. Danke!

Ich hoffe, wenn ich erstmal die losen Enden in meinem Leben entwirrt habe, die fehlende Energie freizusetzen:

Allen/Wie ich die Dinge geregelt kriege S.28/29/30:

Lose Enden

Der Stress, den die meisten Menschen erleben, stammt zum grössten Teil aus dem unangemessenen Umgang mit Verpflichtungen, die sie sich auferlegen oder übernehmen. Selbst jene, die nicht bewusst überlastet sind, werden unweigerlich grössere Entspannung, verbesserte Konzentration und mehr produktive Energie erleben, wenn sie lernen, die "losen Enden" ihres Lebens besser zu handhaben. Möglicherweise haben Sie mit sich selbst mehr Vereinbarungen abgeschlossen, als Ihnen klar ist, und jede einzelne - ob gross oder klein - wird von einem gerade unterhalb der Bewusstseinsschwelle liegenden Teil von Ihnen weiterverfolgt. Das sind die unerledigten Dinge oder "losen Enden", die nach meiner Definition alles das ausmachen, was an Ihrer Aufmerksamkeit zerrt, weil es nicht ist, wo es hingehört und wie es sein soll. Für alles in Ihrem Leben und Ihrer Arbeit, das ein offenes Ende beliebiger Art darstellt, haben Sie ein gewisses Mass an Verantwortung akzeptiert. Damit Sie sich mit all dem effektiv auseinandersetzen können, müssen Sie zuerst all jene Angelegenheiten ausfindig machen und sammeln, die bei Ihnen in der einen oder anderen Weise die Alarmglocken schrillen lassen. Dann müssen Sie planen, wie Sie damit umgehen. Sie müssen genau klären, worin Ihre Verpflichtung besteht, und dann entscheiden, was - wenn überhaupt - zu tun ist, um bei deren Erfüllung voranzukommen. Nun planen Sie die erste physische Aktion, die erforderlich ist, um die Angelegenheit voranzubringen.


Dieser im Managementbereich erfolgreiche Autor behauptet, die Müdigkeit und der Stress rühren daher, dass wir zu wenig Ordnung in unserem Leben haben, uns all die unerledigten Dinge psychosomatisch belasten. Bisher bestätigt sich alles bei mir. Seit ich eine Grundordnung in meinen Räumen einhalte, also gar nicht erst Unordnung aufkommen lasse, fühle ich mich schon besser. Nun bin ich dabei, alle meine schriftlichen Sachen zu ordnen und eine effiziente Arbeitsmethodik zu entwickeln, welche mir helfen soll, die durch Fibro herabgesetzte Leistungsfähigkeit auszugleichen im Beruf.

Es wird mir helfen, das weiss ich, aber ob es wirklich reicht für die Arbeitswelt? Ich wünsche es mir so sehr... und ich werd es versuchen, ja, Richtung Ab-neigung, den Hügel hinab wie in meinem Traum...
 
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