Schreiblust

Du solltest in die Werbebranche gehen. Also weiter mit den Phantasien, hat was.
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Hmmm ... meinst Du? Ob ein Umsatzhungriger Markt-Zweig meine Slogans kaufen würde? Ein Job von zu Hause aus mit freiem Timing wär natürlich ideal. :)

So. Jetzt aber ab mit mir zum nächsten Termin. Und zwar mit der U-Bahn. Das leben ist Stress pur. :escape:
 
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Hmmm ... meinst Du? Ob ein Umsatzhungriger Markt-Zweig meine Slogans kaufen würde? Ein Job von zu Hause aus mit freiem Timing wär natürlich ideal. :)

So. Jetzt aber ab mit mir zum nächsten Termin. Und zwar mit der U-Bahn. Das leben ist Stress pur. :escape:

In der U-Bahn kannst Du Dich dem gleitenden Feeling der geschmeidigen Bahnräder hingeben, das beruhigt.
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Ja, wunderbar. Kultivierung des Ausdrucks, nachbearbeitungsfreie, spontane Versprachlichung innerer Bilder. Innere Bilder versprachlichen, Schreiben als Achtsamkeitsübung .... sehr schön versprachlicht :)

Und oft frag ich mich: warum gelingt mir das in dieser kleinen, freundlichen, geduldigen, verzeihenden, befreienden, zauberhaften Eingabebox besser, als würde ich allein für mich in Word oder auf einem Stück Papier schreiben? Ich weiß es auch: Was hier abgesendet ist, ist gegessen, erledigt. Einigermaßen. Nicht mehr editier und korrigierbar, gleich ob schön oder nicht schön, poetisch oder verkommen. Unbeschönigt öffentlich. Das ist nicht immer angenehm und würdevoll aber Krämpfe lösend :clown:

Einen schönen Nachmittag :schnl:
Hallöle :)

Das frag ich mich auch oft. Ich denke so für mich, dass es an einer Strahlung liegt, die wir noch gar nicht kennen. Ich bemerke z.B. auch, dass ich anders schreibe, wenn ich einfach nur ins Internet eingewählt bin. Der Grad des Verbundenseins ist ganz wichtig, um den Bildschirm anknipsen zu können. Ich habe auch mal folgende Übung vor, dass ich mir ein Bild nehme und daraus einen Text formuliere. Das ist eine übliche Technik bei Dichtern zu üben, ein Bild oder auch ein Thema wirklich bis zu Ende zu beschreiben, bis der Text so rund ist wie das Bild.
Der innere Bildschirm geht an in der Öffentlichkeit. Wenn man nicht in der Öffentlichkeit ist, dann muss der Geist die Öffentlichkeit (Empfänger) erst künstlich generieren. Ich nehme an, da geht soviel Energie bei verloren, dass dann die Pixeldichte des Bildes weniger dicht wird. Denn das Bild hängt ja sozusagen zwischen Sender und Empfänger und die Formulierungsgüte entscheidet letztlich ebenso wie die Lese-Güte, ob das Bild auf der anderen Seite erscheint.

Ein Dromedar. <---das wäre ja schon ein vollständiges Bild. Nur geht bei den Meisten Menschen das Bild nicht mehr auf wie als Kind. Je öfter du Ali den Kameltreiber liest, desto wahrscheinlicher ist es, das ein in einem Text verstecktes Dromedar auch als Bild aufgeht. Witzig, ne? Gewohnheit macht Bilder, Gelegenheit macht Diebe.

:baden:
 
Hallo zusammen

Für mich ist Schreiben auch ein wichtiger Erkenntnisprozess. Während des Schreibens fliessen mir Bilder und Gedanken zu, die mir helfen, mich meiner selbst bewusster zu werden. Gerade der Dialog regt an, aus sich herauszukommen und sich von aussen zu betrachten, auch durch den Blickwinkel des anderen zu sehen. Es hilft, neue Perspektiven zu entwickeln, sich von sich selbst zu lösen, offen zu werden für Visionen und Ideen. Ein lebendiger Prozess.

Interessant ist es auch, den anderen wahrzunehmen, ihn zu erfühlen, sich mit ihm einzulassen, seine Seele zu berühren, mit Worten zu spielen, tanzend zu jonglieren und flirtend zu locken. Schreiblust.

Und dann ist es auch die Sehnsucht, schreibend von sich zu erzählen und vom anderen verstanden zu werden, nicht allein zu sein mit sich und seiner Welt. Das Ich sucht das Du.
 
Gut nachvollziehbar. Ich sage auch, ich bin mir selbst nicht genug als Sender und gleichzeitig auch Empfänger. Ja, ein ich sucht ein Du.

Was meinst du Trixi .... machen das auch Schreiber (Dichter), die eben nicht in eine Foreneingabebox schreiben sondern zu Hause im stillen Kämmerlein, dass sie sich einen Empfänger generieren? Und beherrschen sie das so gut, das es eben nicht mit Energie und Pixelverlust verbunden ist? Bekannte Schreiber eben aus Zeiten, in denen es noch kein www gab. Schrieben sie immer oder meistens AN jemanden wenn auch nur an eine generierte Öffentlichkeit?

Ach ja, dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit des Schreibens von Briefen an ein reales Gegenüber.

Oder das Schreiben von Tagebüchern. Ich hab nie Tagebücher geschrieben in jungen Jahren. Hab zwar hin und wieder begonnen, kam aber aus dem korrigieren und revidieren nicht raus. Schrecklich. Hier hab ich diese Chance nicht und das ist Toll. :) Blöde Frage: Ist das eigentlich mehr bei Mädels beliebt oder ist das genderless, das Tagebuchschreiben? Ich kenn eigentlich nur Mädels, die das gemacht haben. Und hat man da jemanden, dem man seine Geschichten erzählt? Eine imaginäre Freundin vielleicht? ich weiß es ja nicht.

Ach ja, leichte Wehmut kommt auf. Hätte ich doch lieber Tagebücher geschrieben statt ......

.... ach was. Schwamm drüber :morgen:
 
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Nein, weißt du, das hat einen guten Grund, warum ich abgebrochen hab. Ich will nicht wieder in Selbstmitleid und Grüblerei verfallen. Das macht trübe Fenster und dann dauerts nicht lang bis die Harddisc in der Oberstube anreibt. Und ich weiß ja, wo mich die Gedanken hintragen, wenn ich mal mit "hätte, wäre, und würde ich doch .... " beginn. Ein bisserl (ein wenig) kenn ich mich ja schon. :)
 
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