Die Vorstellungen sind dann undeutlich, ein nebeliges Land, und ich neige dazu, lieber das Bekannte zu wollen, zerfransele mich, zersplitte mich, will dies, dann das, dann doch nicht. Und merke gerade, was ich hier MACHE, einfach erzählen, auch darüber, wie es nicht geht, ... das ist es. Auch vor so einem bizarren Publikum wie das Eso-at, gerade das ist ja genau die Fantasiewelt, das surreale Setting und Feeling, was ich brauche. Doch man muß gewappnet sein, hier gibt es seltsame Wesen, die das mit der Fantasiewelt für wahr nehmen.
Also, das mit der Feuerbrunst kommt nicht, vielleicht, oder auch nicht sofort, grins, was ich bisher habe, ist die Erbschaftsgeschichte. Der Sohn erfährt den Ruf, die Be-Rufung, doch er soll von der Familie und Gesellschaft in die Pflicht genommen werden. Er ist begabt, studiert, ja, und dann passiert das Malheur, für die Familie, er trifft eine alte germanische Schamanin, Typus alte Weise, die ihm Sterne liest, Hand liest, Runen wirft, die ihm sagt, das er ein wiedergeborener Zauberer ist, und das er seinem Call folgen wird und will. Da sehe ich die Zauberinnenhütte, die alte Weise, schöne Bilder. Und das biedere Zuhause des jungen Mannes. Andererseits wäre so ein Untergang von Rungholt sehr attraktiv.
Mein Satz dazu: Ich vertraue der inneren Logik dieser entstehenden Geschichte.
Das ist zB eine schöne, sinnige und vor allem verstehbare Ausgangssituation, Pflicht versus Berufung bzw Lebensaufgabe. Die Gesellschaft will oft etwas anderes als die eigene Seele und ihre ewigen Wege. Und dabei würde ich es dann auch belassen wollen, erstmal, also das Haus der Seherin angehen, seinen Hof, und dann ruhen lassen, es nur als einigermaßen stimmige Ausgangslage stehen lassen. Damit gäbe es einen äußeren Rahmen in einer Landschaft, die ich für mein Zielfeld brauche.
Doch das Motiv = "isch habe einen Ruf" ist noch etwas schwach. Dh, ich muß mir nun die Figur, den Protagonisten noch mal genauer anschauen, denn, wie bei allen guten Geschichten, geht es in der Herstellung darum, das die Hauptfigur ein Problem hat, das wandlungsfähig ist. Nur Ruf hat nun zwar den spannenden Punkt, das es Individuum über Kollektiv stellt, doch keinen Raum für Wandlung.