Schreckliche Verlustängste und Einsamkeit, sehne mich einfach nach Liebe!

reinesEinhorn

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12. August 2007
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Mein Wohnort liegt im Westerwald. Es ist ein klein
Hallo,

mein Name ist Janina und ich leide unter schrecklichen Verlustängsten und Einsamkeitsgefühlen.
Ein Familienleben kenne ich nicht, da mein "Erzeuger" Alkoholiker war und ist und uns immer die Hölle auf Erden bereitet hat, ich hatte immer Angst er bringt Mama um. Leider ist Mama im Dez 09 Nachts ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben.
Sie hatte schwache Nerven und sehr schnell Wutausbrüche die wir Kinder und vor allem ich, da ich immer versucht habe zu schlichten, abbekommen haben. Dies lag aber glaube ich an den Exzessen meines Erzeugers, er war für mich nie ein Vater und wird es auch nie sein, und dazu kam noch die Zusatzbelastung mit uns Kindern, ich habe noch drei jüngere Geschwister.
Meine Tante, gleichzeitig auch meine Patentante, meint dass sie das Gefühl hat er, unser Erzeuger, meint es jetzt ernst und will sich bemühen, auch um meine Schwester.
Aber ich kann und will es nicht, ich will keine Bindung zu ihm aufbauen, man redet mit ihm, ok, versucht weil man ja im selben Haus wohnt auszukommen ok aber er war für mich nie ein Vater, ist keiner und wird auch nie einer sein, das will ich nicht. Würde er sterben, es wäre mir egal, ich wäre froh er wäre gestorben und nicht Mama.
Aber irgendwie versteht das keiner, ich habe dann eher noch das Gefühl dass ich als Stur und verbohrt gelte aber das finde ich gemein er hat mir schließlich die ganze Kindheit genommen und mich in die Hölle verfrachtet und Mama.
Sie ist nicht umsonst gestorben hauptsächlich war es der Stress und Streit mit ihm.
Ich musste schon wie oft als kleines Kind dazwischen gehen sonst hätte er Mama bestimmt umgebracht, einmal stand er mit dem Messer vor ihr, ich bin dazwischen da war ich neun. Das kann ich doch nicht einfach vergessen!
Außerdem säuft er immer noch munter weiter!!!
Die Seite meines Erzeugers hat sich nie großartig um uns bemüht wir haben sozusagen nix miteinander am Hut. Seine Schwester wohnt zB. im gleichen Ort und hält es nicht mal für nötig wenigstens mal am Geburtstag an die Tür zu kommen und zu gratulieren, da wird nur mal angerufen. Ich habe zB. von der Seite auch schon ewig nicht mehr zum Geburtstag gratuliert bekommen, seine Eltern sagten mir mal gladweg ins Gesicht, jetzt bist du 18 Jahre geworden dann kommen wir nicht mehr.
Seine Schwester hat auch ungefähr nur eine Woche nach Mamas Tod nichts besseres zu tun als mir zu sagen "Auch wenn es schwer ist, man muss seinen inneren Schweinehund überwinden und dann räum mal hier auf, wie säh es den hier aus" dies war als in der Kirche der Abschiedsgottsdienst gehalten wurde.
Mama konnte auch nie wirklich Gefühle zeigen, so wurde sehr selten geknuddelt, Küsschen von selber gar nicht musste ich immer aufzwingen und wirklich mal gesagt bekommen dass man uns lieb hat, wurde uns nie.
Mein Bruder hat Down-Syndrom, mein anderer Bruder ADS und meine Schwester ist an sich "normal" nur dass sie sehr verschlossen und schüchtern war aber dann als sie in die Pubertät kam wurde sie schrecklich was für Mama eine zusätzliche Belastung war.
Ich war immer die einzigste die für Mama da war, gemerkt hat wenn was nicht stimmte und ihr half.
Ich verhalte mich leider oft wie ein Kind, sprich ich drücke die Leute immer wenn sie kommen, will ihnen Küsschen geben, möchte immer ihre Aufmerksamkeit und sehen mich danach gesagt zu bekommen dass man mich lieb hat, leider sagt das von selber nie einer zu mir.
Mein Herz tut mir weh und ich habe diese unendliche Traurigkeit in mir welche mich aufzufressen droht.
Als meine Mama starb wäre ich fast zerbrochen aber es gab für mich einen Halt und der war meine Patentante. Sie ist/war Mamas Schwester und beide liebten sich sehr.
Ich liebe meine Patentante auch sehr, genau so wie Mama was wohl auch daran liegt dass ich sozusagen mit ihr aufgewachsen bin. Sie wohnte neben uns im Haus von meiner Oma und so hat sie praktisch mit mir und meinen Geschwistern auch jede Phase des Lebens von Geburt an durchlebt.
Aber als ich dann fünfzehn war hat sie geheiratet und ist mit ihrem Mann ins Nachbardorf gezogen was schlimm für mich war. Aber wir hatten immer einen superguten Kontakt und sie kamen mindestens einmal in der Woche uns besuchen da habe ich mich immer wie wild drauf gefreut. Hab auch oft bei ihr geschlafen, sie hat immer viel mit uns unternommen usw.
Als Mama dann starb hab ich mich natürlich noch mehr an sie gehangen wie so schon, sie ist für mich meine Ersatzmama aber ich traue mich nicht das zu sagen.
Meine Schwester hat sich leider auch stark verändert seit Mamas Tod, sie klaut, ist bis Nachts weg und man weiß nicht wo usw. also so ein richtiges "Problemkind" und wie auch in der Vorstellung erwähnt haben wir zu unserem Erzeuger keine Bindung. Meine Patentante kümmert sich so gut sie kann um uns und versucht auch alles bei meiner Schwester. Sie hatte ihr zum Beispiel heute erlaubt bei ihrem Freund zu bleiben bis neun aber um halb Zehn war sie immer noch nicht da.
Meine Tante rief mich an um mir dass nur zu sagen und auch dass ich Laura sagen soll dass meine Tante sozusagen bei unserem Erzeuger für sie lügt und sich für sie voll einsetzt aber meine Schwester sich nicht an Abmachungen und Versprechungen hält die sie ihr gegeben hat und dass wenn es so weitergeht sie ihr auch nicht weiterhelfen kann.
Da kam mir direkt diese Panik und Einsamkeit wieder hoch. Den sie ist für mich wie eine Mama und eine Mama würde doch ein Kind nie fallen lassen und jetzt weiß ich nicht wie ich das verstehen soll, ob sie uns genau so lieb wie Mama hat, wisst ihr was ich meine. Weil man kann für ein Kind doch nicht nur Muttergefühle haben wenn es das leibliche hat sondern doch auch für ein fremdes sag ich mal, wie z.B bei einer Adoption. Wo hier in dem Fall wir ja nicht Fremd sind sondern auch direkte Blutsverwandte unserer Tante, der Schwester meiner Mutter.

Dazu kommt noch dass ihr Mann aus erster Ehe zwei Kinder hat, die Tochter von ihm hat er adoptiert und der Sohn ist sein leiblicher Sohn. Die sind auch jedes zweite Wochende bei denen. Die haben zwar eine Mama aber meine Patentante gilt dann ja irgendwie trotzdem als ihre Stiefmutter, das dreht mir den Magen um, ich habe Angst bei dem Gedanken dass sie ihr genauso wichtig oder gar noch wichtiger sind als wir, ich möchte meine Tante nicht verlieren.
Sie haben zwar auch nicht wirklich die top Familienverhältnisse bei ihrer Mutter und ihrem Freund und es war mal soweit da wollten sie zu ihrem Papa ziehen und die zwei waren auch einverstanden aber sie haben dann gottseidank doch einen Rückzug gemacht, also die Kinder.
Ich weiß ich bin bestimmt ein schrecklicher Mensch dass ich mich darüber freue dass sie doch nicht dann dahingezogen sind aber diese Eifersucht und Angst sie könnten mir meine Tante, meine Ersatzmama wegnehmen ertrage ich nicht.
Meine Tante würde mich auch bei sich aufnehmen aber sie haben leider nicht genug Platz in ihrer Wohnung aber ich kann sehr oft da schlafen.
Aber auch so habe ich schon die Angst wenn sie nur jedes zweite Wochenende kommen dass meine Tante für sie Muttergefühle entwickelt und für uns nicht.
Also ich meine, ich wohne ja mit meinen Geschwistern weiterhin bei unserem Erzeuger aber meine Tante und auch ihr Mann kommen jedes Wochende, meistens sind sie aber öfters in der Woche bei uns. Ich kann sie immer anrufen und alles, schlafe auch oft bei ihnen aber dennoch habe ich diese Ängste.
Sie kommen wirklich jedes Wochenende auch wenn sie die Kinder des Mannes haben also alleine werden wir nicht gelassen.
Bei ihnen wohnen könnten wir leider nicht weil sie nur eine kleine Wohnung haben und ja die anderen zwei Kinder jedes 2. Wochenende da sind.
Es ist ja nun so der Mann meiner Tante also sozusagen mein Onkel setzt sich auch für uns mit ein und will das es uns gut geht aber da denke ich dann dennoch dass er natürlich seine Kinder am liebsten hat, was ja auch absolut klar ist und ich hab da ja kein Problem mit. Ich möchte auch nicht dass die zwei Kinder dann denken ihr Papa hat uns genau so lieb oder lieber als sie, schließlich weiß ich genau wie sich das anfühlt.
Aber da meine Tante ja mit ihm verheiratet ist, kümmert sie sich natürlich auch mit um die Kinder wenn die da sind aber ich habe Angst dass sie ihr dann genauso wichtig wie wir bzw. wichtiger werden.
Wir, also meine Geschwister und ich sind schließlich ihre Patenkinder. Aber ich kann ihr dies alles nicht sagen wie ich mich fühle, ich wurde in der Vergangenheit schon so verletzt wenn ich meine Gefühle offenbart habe und da habe ich Angst vor.
Aber andererseits kann ich auch keine Gewissheit darüber bekommen wenn sie nicht erfährt wie es mir geht.
Aber ich schaff das nicht das zu sagen, das müsste dann jemand anderes sagen in meinem Namen, ich kann das nicht.
Einmal auch da habe ich bei meiner Patentante geschlafen und die zwei waren auch da und es war der Tag auf Muttertag, der erste ohne Mama. Da kam die Tochter von meinem Onkel, umarmte sie von hinten und sagte alles Gute zum Muttertag weil sie ja sozusagen ihre Stiefmutter wäre. Ich war so wütend, eifersüchtig und was sonst noch, vorallem weil ich wollte ihr auch alles Liebe zum Muttertag wünschen habe mich aber nicht getraut.
Ich traue mich nicht meine Gefühle auszudrücken, ich wünsche doch nur das meine Tante Muttergefühle für mich und meine Geschwister hat und nicht für die anderen beiden, denn die haben eine Mama.
Das ganze macht mich so fertig dass ich angefangen habe mich richtig stark zu ritzen und ich falle von einem Extrem ins andere. Entweder schlägt das alles mir so auf den Magen dass ich nix essen kann oder ich esse alles was ich finden kann, ich kann einfach nicht mehr. Ich bin fast nur noch traurig, rede kaum noch und wenn bin ich nur motzig. Meine Tante hat jetzt vor ein paar Wochen rausbekommen dass ich mich schneide, ihr kam es merkwürdig vor dass ich nur noch langärmlige Sachen auch in den heißen Tagen trug, den sie kennt mich ja von Grund auf und weiß dass ich eine der ersten bin die T-Shirts anhat. Aber dann hatte ich mir extra Stulpen gekauft damit ich meine Unterarme bedecken und dennoch T-Shirts anziehen konnte und plötzlich, wir saßen draußen zog meine Tante die Stulpen runter da sie einen der Schnitte bemerkt hatte weil die Stulpe runtergerutscht war. Ich hab mich voll erschreckt und sie fragte richtig erschrocken was ich den gemacht hätte. Ich hab erzählt dass ich in den Stacheldraht gefallen bin, dachte auch sie hätte es mir abgenommen. Sie schmierte mir eine Salbe drauf und hat es mir verbunden.
Dann am nächsten Tag rief sie an dass sie jetzt mal vorbeikommt, ich hab mich super gefreut hatte aber auch irgendwie ein komisches Gefühl.
Naja, als sie dann da war ging sie mit mir in mein Zimmer und fing an mit mir darüber zu sprechen, ganz behutsam, dies kann nicht vom Stacheldraht sein, ich würde mich schneiden usw., sie hatte mir das mit dem Stacheldraht von Anfang an nicht geglaubt. Dies war mir sehr unangenehm. Sie wollte wissen warum aber ich konnte nix wirklich dazu sagen. Sie ging dann mit mir zum Arzt um dabei nachschauen zu lassen. Sie wollte von mir das Versprechen dass ich das nicht mehr mache, denn sie würde sich große Sorgen machen. Auf der einen Seite hat es mich gefreut dass sie sich Sorgen macht auf der anderen Seite fühlte ich mich mies deswegen. Ich habe ihr gesagt es ist nicht so einfach dass zu versprechen es nicht mehr zu machen aber ich werde es ihr zu Liebe versuchen. Sie meinte ich kann immer anrufen wenn was ist, ich soll mich melden wenn ich das Gefühl habe ich muss es wieder tun aber ich kann nicht. Das sind so Momente die kann ich dann nicht in Worte fassen und dann mache ich es wieder und dann fühle ich mich so schrecklich weil ich meiner Tante versprochen habe es nicht mehr zu machen und das macht mir dann so große Schuldgefühle dass ich es dann wieder mache um mich dafür zu bestrafen.
Diese ganzen Gedanken und Ängste meine Tante, meine Ersatzmutti, zu verlieren, macht mich fertig und kaputt.
Aber ich traue mich nicht ihr dass zu sagen, habe Angst ausgelacht oder nicht verstanden usw. zu werden.
Ich weiß ich bin bestimmt ein schlechter Mensch so über die Kinder meines sozusagen Onkels zu sprechen aber ich kann doch nichts gegen die Gefühle tun, ich sitzt hier und bin die ganze Zeit am heulen während ich das schreibe weil es so verdammt wehtut.

Bitte helft mir und bitte keine Vorwürfe, das verkrafte ich zurzeit nicht.

alles Liebe, Nina
 
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Hi,

wirkliche Hilfe kann Dir nur ein guter Arzt/Therapeut geben.Dein Problem wird nicht kleiner oder verschwindet, wenn Du es totschweigst,drumherumredest. Geh zum Arzt und lass Dir helfen, ein starker, unabhängiger Mensch zu werden.
Das wird sicher dauern, aber hab Geduld und geh den Weg.


Sage
 
Liebe Nina,

das ist alles sehr schwer für dich und ich kann dich verstehen. Kennst du in D anonyme Kinder und Jugendhilfsorganisationen? Bei uns in Ö gibt es z.B. eine die heißt "Regenbogen". Da kann man alle seine Probleme als Kind oder Jugendlicher anonym besprechen und es gibt da Fachpersonal, dass sich auch anonym darum kümmert. Man kann sich hier auch an "Gobal 2000" oder an die Volkshilfe wenden. Solche Organisationen sind NICHT das Jugendamt.

Leider weiß ich nicht, welche Organisationen es in Deutschland gibt, da ich in Ö wohne. Aber bestimmt gibt es da auch welche und auch welche wo man auch eine e.mail schreiben oder anrufen kann. Vllt gibt es ja hier im Forum User aus D die da was wissen.

Hol dir Hilfe. Das was du da geschildert hast, kann man nicht allein bewältigen, das ist zu viel.

Ich wünsch dir alles Liebe und viel Kraft,

Iza.
 
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Hallo,

mein Name ist Janina und ich leide unter schrecklichen Verlustängsten und Einsamkeitsgefühlen.
Ein Familienleben kenne ich nicht, da mein "Erzeuger" Alkoholiker war und ist und uns immer die Hölle auf Erden bereitet hat, ich hatte immer Angst er bringt Mama um. Leider ist Mama im Dez 09 Nachts ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben.
Sie hatte schwache Nerven und sehr schnell Wutausbrüche die wir Kinder und vor allem ich, da ich immer versucht habe zu schlichten, abbekommen haben. Dies lag aber glaube ich an den Exzessen meines Erzeugers, er war für mich nie ein Vater und wird es auch nie sein, und dazu kam noch die Zusatzbelastung mit uns Kindern, ich habe noch drei jüngere Geschwister.
Meine Tante, gleichzeitig auch meine Patentante, meint dass sie das Gefühl hat er, unser Erzeuger, meint es jetzt ernst und will sich bemühen, auch um meine Schwester.
Aber ich kann und will es nicht, ich will keine Bindung zu ihm aufbauen, man redet mit ihm, ok, versucht weil man ja im selben Haus wohnt auszukommen ok aber er war für mich nie ein Vater, ist keiner und wird auch nie einer sein, das will ich nicht. Würde er sterben, es wäre mir egal, ich wäre froh er wäre gestorben und nicht Mama.
Aber irgendwie versteht das keiner, ich habe dann eher noch das Gefühl dass ich als Stur und verbohrt gelte aber das finde ich gemein er hat mir schließlich die ganze Kindheit genommen und mich in die Hölle verfrachtet und Mama.
Sie ist nicht umsonst gestorben hauptsächlich war es der Stress und Streit mit ihm.
Ich musste schon wie oft als kleines Kind dazwischen gehen sonst hätte er Mama bestimmt umgebracht, einmal stand er mit dem Messer vor ihr, ich bin dazwischen da war ich neun. Das kann ich doch nicht einfach vergessen!
Außerdem säuft er immer noch munter weiter!!!
Die Seite meines Erzeugers hat sich nie großartig um uns bemüht wir haben sozusagen nix miteinander am Hut. Seine Schwester wohnt zB. im gleichen Ort und hält es nicht mal für nötig wenigstens mal am Geburtstag an die Tür zu kommen und zu gratulieren, da wird nur mal angerufen. Ich habe zB. von der Seite auch schon ewig nicht mehr zum Geburtstag gratuliert bekommen, seine Eltern sagten mir mal gladweg ins Gesicht, jetzt bist du 18 Jahre geworden dann kommen wir nicht mehr.
Seine Schwester hat auch ungefähr nur eine Woche nach Mamas Tod nichts besseres zu tun als mir zu sagen "Auch wenn es schwer ist, man muss seinen inneren Schweinehund überwinden und dann räum mal hier auf, wie säh es den hier aus" dies war als in der Kirche der Abschiedsgottsdienst gehalten wurde.
Mama konnte auch nie wirklich Gefühle zeigen, so wurde sehr selten geknuddelt, Küsschen von selber gar nicht musste ich immer aufzwingen und wirklich mal gesagt bekommen dass man uns lieb hat, wurde uns nie.
Mein Bruder hat Down-Syndrom, mein anderer Bruder ADS und meine Schwester ist an sich "normal" nur dass sie sehr verschlossen und schüchtern war aber dann als sie in die Pubertät kam wurde sie schrecklich was für Mama eine zusätzliche Belastung war.
Ich war immer die einzigste die für Mama da war, gemerkt hat wenn was nicht stimmte und ihr half.
Ich verhalte mich leider oft wie ein Kind, sprich ich drücke die Leute immer wenn sie kommen, will ihnen Küsschen geben, möchte immer ihre Aufmerksamkeit und sehen mich danach gesagt zu bekommen dass man mich lieb hat, leider sagt das von selber nie einer zu mir.
Mein Herz tut mir weh und ich habe diese unendliche Traurigkeit in mir welche mich aufzufressen droht.
Als meine Mama starb wäre ich fast zerbrochen aber es gab für mich einen Halt und der war meine Patentante. Sie ist/war Mamas Schwester und beide liebten sich sehr.
Ich liebe meine Patentante auch sehr, genau so wie Mama was wohl auch daran liegt dass ich sozusagen mit ihr aufgewachsen bin. Sie wohnte neben uns im Haus von meiner Oma und so hat sie praktisch mit mir und meinen Geschwistern auch jede Phase des Lebens von Geburt an durchlebt.
Aber als ich dann fünfzehn war hat sie geheiratet und ist mit ihrem Mann ins Nachbardorf gezogen was schlimm für mich war. Aber wir hatten immer einen superguten Kontakt und sie kamen mindestens einmal in der Woche uns besuchen da habe ich mich immer wie wild drauf gefreut. Hab auch oft bei ihr geschlafen, sie hat immer viel mit uns unternommen usw.
Als Mama dann starb hab ich mich natürlich noch mehr an sie gehangen wie so schon, sie ist für mich meine Ersatzmama aber ich traue mich nicht das zu sagen.
Meine Schwester hat sich leider auch stark verändert seit Mamas Tod, sie klaut, ist bis Nachts weg und man weiß nicht wo usw. also so ein richtiges "Problemkind" und wie auch in der Vorstellung erwähnt haben wir zu unserem Erzeuger keine Bindung. Meine Patentante kümmert sich so gut sie kann um uns und versucht auch alles bei meiner Schwester. Sie hatte ihr zum Beispiel heute erlaubt bei ihrem Freund zu bleiben bis neun aber um halb Zehn war sie immer noch nicht da.
Meine Tante rief mich an um mir dass nur zu sagen und auch dass ich Laura sagen soll dass meine Tante sozusagen bei unserem Erzeuger für sie lügt und sich für sie voll einsetzt aber meine Schwester sich nicht an Abmachungen und Versprechungen hält die sie ihr gegeben hat und dass wenn es so weitergeht sie ihr auch nicht weiterhelfen kann.
Da kam mir direkt diese Panik und Einsamkeit wieder hoch. Den sie ist für mich wie eine Mama und eine Mama würde doch ein Kind nie fallen lassen und jetzt weiß ich nicht wie ich das verstehen soll, ob sie uns genau so lieb wie Mama hat, wisst ihr was ich meine. Weil man kann für ein Kind doch nicht nur Muttergefühle haben wenn es das leibliche hat sondern doch auch für ein fremdes sag ich mal, wie z.B bei einer Adoption. Wo hier in dem Fall wir ja nicht Fremd sind sondern auch direkte Blutsverwandte unserer Tante, der Schwester meiner Mutter.

Dazu kommt noch dass ihr Mann aus erster Ehe zwei Kinder hat, die Tochter von ihm hat er adoptiert und der Sohn ist sein leiblicher Sohn. Die sind auch jedes zweite Wochende bei denen. Die haben zwar eine Mama aber meine Patentante gilt dann ja irgendwie trotzdem als ihre Stiefmutter, das dreht mir den Magen um, ich habe Angst bei dem Gedanken dass sie ihr genauso wichtig oder gar noch wichtiger sind als wir, ich möchte meine Tante nicht verlieren.
Sie haben zwar auch nicht wirklich die top Familienverhältnisse bei ihrer Mutter und ihrem Freund und es war mal soweit da wollten sie zu ihrem Papa ziehen und die zwei waren auch einverstanden aber sie haben dann gottseidank doch einen Rückzug gemacht, also die Kinder.
Ich weiß ich bin bestimmt ein schrecklicher Mensch dass ich mich darüber freue dass sie doch nicht dann dahingezogen sind aber diese Eifersucht und Angst sie könnten mir meine Tante, meine Ersatzmama wegnehmen ertrage ich nicht.
Meine Tante würde mich auch bei sich aufnehmen aber sie haben leider nicht genug Platz in ihrer Wohnung aber ich kann sehr oft da schlafen.
Aber auch so habe ich schon die Angst wenn sie nur jedes zweite Wochenende kommen dass meine Tante für sie Muttergefühle entwickelt und für uns nicht.
Also ich meine, ich wohne ja mit meinen Geschwistern weiterhin bei unserem Erzeuger aber meine Tante und auch ihr Mann kommen jedes Wochende, meistens sind sie aber öfters in der Woche bei uns. Ich kann sie immer anrufen und alles, schlafe auch oft bei ihnen aber dennoch habe ich diese Ängste.
Sie kommen wirklich jedes Wochenende auch wenn sie die Kinder des Mannes haben also alleine werden wir nicht gelassen.
Bei ihnen wohnen könnten wir leider nicht weil sie nur eine kleine Wohnung haben und ja die anderen zwei Kinder jedes 2. Wochenende da sind.
Es ist ja nun so der Mann meiner Tante also sozusagen mein Onkel setzt sich auch für uns mit ein und will das es uns gut geht aber da denke ich dann dennoch dass er natürlich seine Kinder am liebsten hat, was ja auch absolut klar ist und ich hab da ja kein Problem mit. Ich möchte auch nicht dass die zwei Kinder dann denken ihr Papa hat uns genau so lieb oder lieber als sie, schließlich weiß ich genau wie sich das anfühlt.
Aber da meine Tante ja mit ihm verheiratet ist, kümmert sie sich natürlich auch mit um die Kinder wenn die da sind aber ich habe Angst dass sie ihr dann genauso wichtig wie wir bzw. wichtiger werden.
Wir, also meine Geschwister und ich sind schließlich ihre Patenkinder. Aber ich kann ihr dies alles nicht sagen wie ich mich fühle, ich wurde in der Vergangenheit schon so verletzt wenn ich meine Gefühle offenbart habe und da habe ich Angst vor.
Aber andererseits kann ich auch keine Gewissheit darüber bekommen wenn sie nicht erfährt wie es mir geht.
Aber ich schaff das nicht das zu sagen, das müsste dann jemand anderes sagen in meinem Namen, ich kann das nicht.
Einmal auch da habe ich bei meiner Patentante geschlafen und die zwei waren auch da und es war der Tag auf Muttertag, der erste ohne Mama. Da kam die Tochter von meinem Onkel, umarmte sie von hinten und sagte alles Gute zum Muttertag weil sie ja sozusagen ihre Stiefmutter wäre. Ich war so wütend, eifersüchtig und was sonst noch, vorallem weil ich wollte ihr auch alles Liebe zum Muttertag wünschen habe mich aber nicht getraut.
Ich traue mich nicht meine Gefühle auszudrücken, ich wünsche doch nur das meine Tante Muttergefühle für mich und meine Geschwister hat und nicht für die anderen beiden, denn die haben eine Mama.
Das ganze macht mich so fertig dass ich angefangen habe mich richtig stark zu ritzen und ich falle von einem Extrem ins andere. Entweder schlägt das alles mir so auf den Magen dass ich nix essen kann oder ich esse alles was ich finden kann, ich kann einfach nicht mehr. Ich bin fast nur noch traurig, rede kaum noch und wenn bin ich nur motzig. Meine Tante hat jetzt vor ein paar Wochen rausbekommen dass ich mich schneide, ihr kam es merkwürdig vor dass ich nur noch langärmlige Sachen auch in den heißen Tagen trug, den sie kennt mich ja von Grund auf und weiß dass ich eine der ersten bin die T-Shirts anhat. Aber dann hatte ich mir extra Stulpen gekauft damit ich meine Unterarme bedecken und dennoch T-Shirts anziehen konnte und plötzlich, wir saßen draußen zog meine Tante die Stulpen runter da sie einen der Schnitte bemerkt hatte weil die Stulpe runtergerutscht war. Ich hab mich voll erschreckt und sie fragte richtig erschrocken was ich den gemacht hätte. Ich hab erzählt dass ich in den Stacheldraht gefallen bin, dachte auch sie hätte es mir abgenommen. Sie schmierte mir eine Salbe drauf und hat es mir verbunden.
Dann am nächsten Tag rief sie an dass sie jetzt mal vorbeikommt, ich hab mich super gefreut hatte aber auch irgendwie ein komisches Gefühl.
Naja, als sie dann da war ging sie mit mir in mein Zimmer und fing an mit mir darüber zu sprechen, ganz behutsam, dies kann nicht vom Stacheldraht sein, ich würde mich schneiden usw., sie hatte mir das mit dem Stacheldraht von Anfang an nicht geglaubt. Dies war mir sehr unangenehm. Sie wollte wissen warum aber ich konnte nix wirklich dazu sagen. Sie ging dann mit mir zum Arzt um dabei nachschauen zu lassen. Sie wollte von mir das Versprechen dass ich das nicht mehr mache, denn sie würde sich große Sorgen machen. Auf der einen Seite hat es mich gefreut dass sie sich Sorgen macht auf der anderen Seite fühlte ich mich mies deswegen. Ich habe ihr gesagt es ist nicht so einfach dass zu versprechen es nicht mehr zu machen aber ich werde es ihr zu Liebe versuchen. Sie meinte ich kann immer anrufen wenn was ist, ich soll mich melden wenn ich das Gefühl habe ich muss es wieder tun aber ich kann nicht. Das sind so Momente die kann ich dann nicht in Worte fassen und dann mache ich es wieder und dann fühle ich mich so schrecklich weil ich meiner Tante versprochen habe es nicht mehr zu machen und das macht mir dann so große Schuldgefühle dass ich es dann wieder mache um mich dafür zu bestrafen.
Diese ganzen Gedanken und Ängste meine Tante, meine Ersatzmutti, zu verlieren, macht mich fertig und kaputt.
Aber ich traue mich nicht ihr dass zu sagen, habe Angst ausgelacht oder nicht verstanden usw. zu werden.
Ich weiß ich bin bestimmt ein schlechter Mensch so über die Kinder meines sozusagen Onkels zu sprechen aber ich kann doch nichts gegen die Gefühle tun, ich sitzt hier und bin die ganze Zeit am heulen während ich das schreibe weil es so verdammt wehtut.

Bitte helft mir und bitte keine Vorwürfe, das verkrafte ich zurzeit nicht.

alles Liebe, Nina
Liebe Nina,
ein Reset ist oft einfacher als ein Aufarbeiten. Vor allem wenn es sehr verzwickt, verstrickt ist, und die Umgebung nicht ideal.
Mit Reset meine ich einen Neubeginn: Gibt es in weiterer Umgebung jemanden, der gerade ein neues Projekt startet (vielleicht Biomelonenzucht in der Karibik) ?

Trage die Leidensgeschichte offen vor dir her, und frage dich durch, ob jemand eine Idee hat, bei der er dich einplanen möchte.
 
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