Schöpfungsakt

Es ist aber falsch zu behaupten, es gäbe objektiv keinen Schöpfungsakt. Man muss sich ehrlicherweise jeder Aussage jenseits der Erlebensfähigkeit enthalten. Aussagen sind denkbar aber nicht erfahrbar. Ich erfahre keinen Schöpfungsakt, ich kann ihn nur deuten oder denken. Und also bleibt einem nur dieses Eingeständnis: ich weiss es nicht, wie die Dinge geschaffen werden, ich habe lediglich Phantasien darüber. Ich bin, aber ich habe kein Wissen darüber, wie, was oder warum ich bin, noch wie ich zum Sein gekommen bin. Eine letzte Aussage ist nicht möglich. Das ist die Aussage der Unendlichkeit.

irgendwann offenbart sich die ganze wahrheit. sie ist aber weiter nicht vermittelbar d.h. man kann sie den anderen nicht so mitteilen (oder auf sie übertragen), dass auch sie sie fassen können.

nisargadatta maharaj:
>die welt ist die schöpfung ihres eigenen bewusstseins.<
>die welt existiert nur in einem selbst.<
>all dies wurde niemals wirklich erschaffen, und doch bewegt es sich.< :)))

irgendwann (= nach der offenbarung ;)) weiß man genau, was er damit meint.
vorher kann man mit solchen aussagen nicht viel anfangen. :dontknow2
:)
 
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Woher kommen Beschreibungen ohne vorangegangene Erlebnisse?

Die Erfahrungen (Erlebnisse) des Gehirns werden zeitverzögert und interpretiert der Wahrnehmung weitergeleitet, daher erfasst die Wahrnehmung nicht eindeutig die Wahrheit der Erlebnisse zum aktuellen Zeitpunkt.
Daraus resultiert, dass die Beschreibung natürlicherweise nur die interpretierte Wahrnehmung wiedergibt.
Wenn Erlebnisse interpretiert werden, entsprechen sie nicht mehr ganz der Wahrheit. Würden Erfahrung und uninterpretierte Wahrnehmung aufeinandertreffen (also im gleichen Augenblick), würde man von Erkennen sprechen, was die Wahrheit eindeutig beschreiben würde.

Man kann den Schöpfungsakt nicht in voller Wahrheit erkennen, solange eine zeitverzögerte und durch die interpretation des Gehirns verfälschte Wahrnehmung vorherrscht.

Ich würde ergänzen: "... solange eine zeitverzögerte und durch die Interpretation verfälschte Wahrnehumg vorherrscht, weil genau dieser Vorgang des Interpretatierens und Wahrnehmens der Schöpfungsakt IST."

weiter ergänzen möchte ich: "... und die Schöpfung ist also genau das Ergebnis dieser zeitverzögerten und durch Interpretation des Gehirns verfälschte Wahrnehmung, also des Schöfpungsaktes."

Und diesen Sachverhalt erkennen wir deshalb nicht, weil wir selbst genau dieser Akt der Schöpfung und das Ergebnis dieses Akts selbst sind - wir haben zu uns, dem Akt der Schöpfung und der Schöpfung keinerlei Abstand. Wir sind uns so nah, daß wir uns nicht erkennen können.
 
wird der schöpfungsakt nicht weitgehend in ekstase erlebt? im ideal? das mein ich jezz nicht im scherz.

greez pfizer
 
Ich würde ergänzen: "... solange eine zeitverzögerte und durch die Interpretation verfälschte Wahrnehumg vorherrscht, weil genau dieser Vorgang des Interpretatierens und Wahrnehmens der Schöpfungsakt IST."

weiter ergänzen möchte ich: "... und die Schöpfung ist also genau das Ergebnis dieser zeitverzögerten und durch Interpretation des Gehirns verfälschte Wahrnehmung, also des Schöfpungsaktes."

Und diesen Sachverhalt erkennen wir deshalb nicht, weil wir selbst genau dieser Akt der Schöpfung und das Ergebnis dieses Akts selbst sind - wir haben zu uns, dem Akt der Schöpfung und der Schöpfung keinerlei Abstand. Wir sind uns so nah, daß wir uns nicht erkennen können.

Wenn wir tatsächlich die Wahrheit wären, so wären wir wirklich die Schöpfung und der Schöpfer zugleich.
Deine Träume sind auch ein Akt dieser Schöpfung. Doch wie viel Realitätsgehalt kommt ihnen zugute? Wenn du aufwachst, bleibt nichts anderes als Erinnerung darüber und selbst die verblasst mit der Zeit.

Die sichtbare Schöpfung ist wie ein Traum.
Als mein Großvater starb, blieb nichts als Erinnerung von ihm zurück.
Doch was genau starb an ihm?
Nur seine materielle Präsenz, nur diese.
Kann man bzgl. materieller Präsenz von einem Schöpfungsakt sprechen?
Sie kommen und gehen...die Repräsentanten.......:rolleyes:
Ja, sie sind die Schöpfung. Alles, was beginnt (erschaffen wird), muss irgendwann auch mal enden.
Viel wichtiger ist für mich der, der all dies erschafft. Und ja...dem sind wir viel zu nah, als das wir ihn bemerken könnten, wie die eigene Duftnote. :)

Die zeitverzögerte und falsch interpretierte Wahrnehmung ist die Wahrnehmung dieser materiellen Präsenz. Sie nimmt den Traum des Träumers wahr, nicht den Träumer selbst, letzteres wäre Erkennen.
Da falsch wahrgenommen wird, wird auch falsch erschaffen, daher die vielen Unruhen innerhalb der sichtbaren (materiellen) Schöpfung.

Solange geträumt wird, ruht die Aufmerksamkeit des Träumers auf dem Traum und nicht auf sich selbst gerichtet, sodass Wahrnehmung des Traums geschieht und nicht das Erkennen dessen, wer träumt. Solange dies jedoch nicht geschieht, fühlt sich der Träumer seinem Traum ausgeliefert.....bis....bis er bemerkt, dass dieser Traum sein Traum ist.
 
Mich beschäftigte sehr lange, ob man den Traum ändern kann, weil der Traum mir nicht sonderlich gefiel, mit all dem vielen Leiden auf der materiellen Welt?
Doch eine Traumfigur kann den Traum im Traum nicht verändern, nur der Träumer selbst kann das.
Das ist für mich eine sehr nützliche und ernüchternde Erkenntnis bzgl. Schöpfung und Schöpfer.
 
Fazit: Wenn das Bewusstsein die letzte Instanz ist, die ein Gedanke erreicht, wird sie sicherlich nicht gleichzeitig diejenige sein, die den Gedanken entwirft. So ist das Bewusstsein, wie auch die Materie selbst die Schöpfung, jedoch nicht der Schöpfer, weil sie hinterherhinken.

Das ist ein Beweis für die Wissenschaft, dass das Bewusstsein von der Materie (Gehirn) beeinflusst, ja sogar erzeugt wird.
Bleibt nur die Frage, was anorganische Materie zur Organischen macht, so als Aktivator?
Sprich: "Wer hat´s erfunden?" *ggg*
 
Wie der Schöpfungsakt zustande kommt, das interessiert mich. Vorausgesetzt wir nehmen Erleben als Instrument unserer Forschung und die Annahme eines zeitlichen Prozesses als Rahmen, dann erlaubt einem dies zunächst die Unterteilung in einen ersten Moment, in dem eine grobe Manifestation, oder wenn man es feiner beobachtet eher in eine Möglihckeit einer Manifestation erscheint, und nachfolgende Momente, in der die Manifestation "empirische", also greifbare, erlebbare Wirklichkeit bekommt und einen weiteren nachfolgenden Moment, in dem die Manifestation vergeht. Das entspricht unserem Alltagserleben: Dinge entsehen, Dinge bleiben, Dinge vergehen. Dieses Annehmen eines Erscheinens und Vergehens ist aber bereits das Ergebnis des Schöpfungsaktes und nicht sein Ursprung, weil es schon als manifester Gedanke - eben als Annahme - im Geist erscheint und wir nicht vor diese Annahme blicken können. Will ich Schöpfung in einem zeitlichen Rahmen begreifen, so muss ich, da das Konzept der Zeit unendliche Unterteilbarkeit der Zeit annimmt, noch vor den Moment der Wahrnehmung und sogar vor die Möglichkeit einer Wahrnehmung gehen und im Folgenden über das Vergehen der Manifestation hinaus. Hier versagt die Erlebensfähigkeit, und wie man es dreht und wendet: nur die Denkbarkeit bleibt. Denn es ist weder möglich den Ursprung einer vormanifesten Manifestation zu erleben, noch eine endende Manifestation über ihr Ende hinaus weiterzuverfolgen. Selbst die Annahme einer groben Möglichkeit von Manifestation als auch die Annahme des Endes einer Manifestation ist selbst schon eine Manifestation, weil innerhalb des Zeitkonzepts jede Möglichkeit einer "Vormöglichkeit" entspringt sowie auch die Annahme eines zeitlichen Endens von Manifestation ins Unendliche "ausklingt". Und damit, bleibt man konsequent im Konzept der Zeit, kann Manifestation weder als beginnend noch als endend erlebt werden, weil sie sich dem Erleben sowohl in ihrem Entstehen als auch ihrem Vergehen entzieht. Man muss also, nimmt man das unmittelbare Erleben als gültiges Beobachtungsinstrument an, konsequenterweise vom Konzept des zeitlichen Entstehungsprozesses von Manifestation absehen, weil es kein Erleben für das Unmanifeste geben kann. Unmanifestes kann nicht erlebt werden. Das Unmanifeste kann nicht als Manifestation begriffen werden, sonst ist es ja nicht unmanifest. Es bleibt also im Denken nichts anders übrig, als den Schöpfungsakt nicht als zeitlichen Prozess sondern als Enstehung aus dem Zeitlosen heraus zu begreifen. Dann aber kann man nicht mehr von einer Schöpfung sprechen, denn eine Schöpfung braucht zwangsläufig einen zeitlichen Rahmen usw.

Mir ist noch nicht ganz klar, worauf du hinaus möchtest. Offensichtlich möchtest du den Schöpfungsakt, was immer das auch sei, verstehen. Dabei klammerst du dich, wie mir scheint, doch ein wenig an religiöse Interpretationen (das Unmanifeste).

Ich denke nicht, dass wir Menschen jemals in der Lage sein werden, den Schöpfungsakt zu verstehen. Was ist denn der Schöpfungsakt? Alles was wir als Menschen überblicken können, ist ein kleiner zeitlicher Ausschnitt, den wir als Evolution bezeichnen. Um den "großen Wurf", nenne es den göttlichen Schöpfungsakt, zu verstehen, fehlen uns die intellektuellen Voraussetzungen. Alles was wir erkennen und verstehen können bewegt sich im vierdimensionalen Raum (Raum und Zeit). Alles was darüber hinausgeht, entzieht sich unserer Vorstellung und kann nur noch theoretisch analysiert und mathematisch beschrieben werden.

Mir fiel auf, dass du die Zeit als eine feste Größe betrachtest. Die Zeit ist aber keine absolute Größe, da sie zum Beispiel geschwindigkeitsabhängig ist. So würde ein Mensch, der sich mit sehr großer Geschwindigkeit durch das All bewegt, langsamer altern als ein Mensch, der sich in derselben Zeit auf der Erde aufhält. Damit möchte ich eigentlich nur andeuten, dass das Universum sicherlich nach physikalischen Gesetzmäßigkeiten erschaffen wurde, die uns Menschen immer unzugänglich bleiben werden.

Mit dem Begriff des Unmanifesten sollten wir ebenso vorsichtig sein. Man neigt dazu, die Schöpfung als etwas Großartiges zu betrachten. Das ist sie sicherlich auch. Ob dahinter allerdings ein irgendwie gearteter Schöpfer steht, diese Frage können wir genauso wenig beantworten, wie die "Schöpfung" selber.
 
Kein Mensch weiß, was ein Orgasmus ist, genauso wie kein Mensch weiss, was eigentlich Essen oder sitzen oder Autofahren ist. Versuche doch mal Dein Atmen zu beschreiben! Was ist Atmen? Du wirst dafür eine Menge Begriffe gebrauchen, von denen ihrerseits kein Mensch weiß, was sie sind. Es gibt im Geist lediglich eine Übereinkunft über die Begriffe, die ihrerseits jeweils auf andere Begriffe zurückgreift ohne das man je auf eine Substanz der Begriffe stoßen kann. Insofern wissen wir von nichts, was es ist.

Es gibt nur Beschreibungen über die Dinge, aber sie sind nicht das Erleben selbst. Das Erleben eines Orgasmus ist unbeschreibbar, so wie das, was wir Ewigkeit nennen unbeschreibbar ist. Ewigkeit ist einfach ein Wort für diese Unbeschreibbarkeit

Warum ist es dir so wichtig, zu wissen, was ein Orgasmus, was Essen und was Autofahren ist? Jeder wird dafür eine Beschreibung haben, die auf seinen Erfahrungen beruhen. Diese Beschreibungen können natürlich nicht vollständig sein, da gebe ich dir vollkommen recht. Bei allem, was wir tun, wird es uns schwerfallen, es genau zu beschreiben. Dazu fehlen uns vielfach die Worte und das Verständnis. Aber ich finde, es ist gar nicht so wichtig, die Dinge in ihrer Ganzheit zu verstehen und sie beschreiben zu können. Was mir allerdings wichtig erscheint, ist die Frage, wie fühlen wir uns bei all dem, was wir tun, auch wenn wir dieses Tun nur begrenzt beschreiben können. Fühlen wir uns in unserem täglichen Leben glücklich und zufrieden? Und wenn nicht, warum ist dies so? Das sind Fragen, die mich persönlich viel mehr interessieren, als die Frage, ob wir in der Lage sind, das Unbeschreibbare zu beschreiben.
 
Fazit: Wenn das Bewusstsein die letzte Instanz ist, die ein Gedanke erreicht, wird sie sicherlich nicht gleichzeitig diejenige sein, die den Gedanken entwirft. So ist das Bewusstsein, wie auch die Materie selbst die Schöpfung, jedoch nicht der Schöpfer, weil sie hinterherhinken.

Das ist ein Beweis für die Wissenschaft, dass das Bewusstsein von der Materie (Gehirn) beeinflusst, ja sogar erzeugt wird.
Bleibt nur die Frage, was anorganische Materie zur Organischen macht, so als Aktivator?
Sprich: "Wer hat´s erfunden?" *ggg*

Im KOnstruktivismus gibt es die These, das aus der Gegenüberstellung von uns zur Welt unser Ich "emergiert" und umgekehrt die Welt aus der Gegenüberstellung zu unserem Ich hervorgeht, beides also aus einer aus sich selbst rückwirkenden Wechselbeziehung ensteht. Die Schöpfung ist demnach eine Operation der Gegenüberstellung von Ich und Nicht-Ich und also nicht ein Produkt eines schöpferischen Subjekts. "Es schöpft" könnte man sagen, statt "Er/sie/Gott/XY schöpft". Die Erfindung der Welt wäre dann nicht eine Erfindung von jemandem, der als gegebene Entität sozusagen aus dem Nichts schöpft, sondern der ganz unpersönliche Akt des Schöpfens aus sich selbst heraus. Also Selbsterschaffung ohne jede Vorbedingung. "Erfindung" greift hier nicht mehr, da ja das Subjekt wegfällt bzw. aus der Schöpfung nicht mehr heraustrennbar ist.
 
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Warum ist es dir so wichtig, zu wissen, was ein Orgasmus, was Essen und was Autofahren ist? Jeder wird dafür eine Beschreibung haben, die auf seinen Erfahrungen beruhen. Diese Beschreibungen können natürlich nicht vollständig sein, da gebe ich dir vollkommen recht. Bei allem, was wir tun, wird es uns schwerfallen, es genau zu beschreiben. Dazu fehlen uns vielfach die Worte und das Verständnis. Aber ich finde, es ist gar nicht so wichtig, die Dinge in ihrer Ganzheit zu verstehen und sie beschreiben zu können. Was mir allerdings wichtig erscheint, ist die Frage, wie fühlen wir uns bei all dem, was wir tun, auch wenn wir dieses Tun nur begrenzt beschreiben können. Fühlen wir uns in unserem täglichen Leben glücklich und zufrieden? Und wenn nicht, warum ist dies so? Das sind Fragen, die mich persönlich viel mehr interessieren, als die Frage, ob wir in der Lage sind, das Unbeschreibbare zu beschreiben.



"Wie der Schöpfungsakt zustande kommt, das interessiert mich." So habe ich meine Eingangsfrage formuliert. Ich frage nicht was die Schöpfung ist, was ein Orgasmus ist usw, sondern ich frage nach dem Prozess, dem Akt der Schöpfung.

Für mich ist auch nur interessant, ob wir im täglichen Leben glücklich und zufrieden sind und wenn nicht, warum das so ist. Exakt mein Interesse! Und meine Eingangsfrage ist nur aus diesem Intersse heraus formuliert!
 
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