H
Haris
Guest
Wie der Schöpfungsakt zustande kommt, das interessiert mich. Vorausgesetzt wir nehmen Erleben als Instrument unserer Forschung und die Annahme eines zeitlichen Prozesses als Rahmen, dann erlaubt einem dies zunächst die Unterteilung in einen ersten Moment, in dem eine grobe Manifestation, oder wenn man es feiner beobachtet eher in eine Möglihckeit einer Manifestation erscheint, und nachfolgende Momente, in der die Manifestation "empirische", also greifbare, erlebbare Wirklichkeit bekommt und einen weiteren nachfolgenden Moment, in dem die Manifestation vergeht. Das entspricht unserem Alltagserleben: Dinge entsehen, Dinge bleiben, Dinge vergehen. Dieses Annehmen eines Erscheinens und Vergehens ist aber bereits das Ergebnis des Schöpfungsaktes und nicht sein Ursprung, weil es schon als manifester Gedanke - eben als Annahme - im Geist erscheint und wir nicht vor diese Annahme blicken können. Will ich Schöpfung in einem zeitlichen Rahmen begreifen, so muss ich, da das Konzept der Zeit unendliche Unterteilbarkeit der Zeit annimmt, noch vor den Moment der Wahrnehmung und sogar vor die Möglichkeit einer Wahrnehmung gehen und im Folgenden über das Vergehen der Manifestation hinaus. Hier versagt die Erlebensfähigkeit, und wie man es dreht und wendet: nur die Denkbarkeit bleibt. Denn es ist weder möglich den Ursprung einer vormanifesten Manifestation zu erleben, noch eine endende Manifestation über ihr Ende hinaus weiterzuverfolgen. Selbst die Annahme einer groben Möglichkeit von Manifestation als auch die Annahme des Endes einer Manifestation ist selbst schon eine Manifestation, weil innerhalb des Zeitkonzepts jede Möglichkeit einer "Vormöglichkeit" entspringt sowie auch die Annahme eines zeitlichen Endens von Manifestation ins Unendliche "ausklingt". Und damit, bleibt man konsequent im Konzept der Zeit, kann Manifestation weder als beginnend noch als endend erlebt werden, weil sie sich dem Erleben sowohl in ihrem Entstehen als auch ihrem Vergehen entzieht. Man muss also, nimmt man das unmittelbare Erleben als gültiges Beobachtungsinstrument an, konsequenterweise vom Konzept des zeitlichen Entstehungsprozesses von Manifestation absehen, weil es kein Erleben für das Unmanifeste geben kann. Unmanifestes kann nicht erlebt werden. Das Unmanifeste kann nicht als Manifestation begriffen werden, sonst ist es ja nicht unmanifest. Es bleibt also im Denken nichts anders übrig, als den Schöpfungsakt nicht als zeitlichen Prozess sondern als Enstehung aus dem Zeitlosen heraus zu begreifen. Dann aber kann man nicht mehr von einer Schöpfung sprechen, denn eine Schöpfung braucht zwangsläufig einen zeitlichen Rahmen usw.
Wie kann ich also von einem Schöpfungsakt ausgehen, wenn ich die Zeit negiere? Schöpfung benötigt Zeit und da sich meiner Wahrnehmungsfähigkeit die Anfangs- und Endzeit der Manifestation entzieht habe ich keine Möglichkeit, den Ursprung und das Ende des Schöpfungsaktes zu erkennen. Daraus kann ich aber nicht folgern, daß es keine Schöpfung gibt, sondern nur, daß ich nicht das Vermögen habe, ihren Enstehungsprozess als Prozess in der Zeit zu begreifen. Der Akt der Schöpfung ist also nur eine Annahme, für die es keine Entsprechung im unmittelbaren Erleben gibt, sondern lediglich eine Entsprechung in der Denktätigkeit und keineswegs jenseist davon. Ich kann das Ergebnis von Schöpfung erleben aber nicht ihre Entstehung. Gleichwohl muss ich einräumen, daß ich nicht wissen kann, ob dem Erlebten ein Akt der Schöpfung vorangegangen ist, sondern lediglich im Rückblick aus dem Rückgriff auf die Annahme von Zeitlichkeit einen solchen Akt ableiten.
In Ermangelung von Erlebensfähigkeit für den Schöpfungsakt bleibt mir also nichts anderes übrig, als einzugestehen, daß ich keinen Schöpfungsakt, sondern lediglich die Gegebenheiten der Schöpfung als manifest erleben kann. Einen Schöpfungsakt kann ich lediglich denken, was selbst wiederum nur eine Manifestation im Geist ist.
Es ist aber falsch zu behaupten, es gäbe objektiv keinen Schöpfungsakt. Man muss sich ehrlicherweise jeder Aussage jenseits der Erlebensfähigkeit enthalten. Aussagen sind denkbar aber nicht erfahrbar. Ich erfahre keinen Schöpfungsakt, ich kann ihn nur deuten oder denken. Und also bleibt einem nur dieses Eingeständnis: ich weiss es nicht, wie die Dinge geschaffen werden, ich habe lediglich Phantasien darüber. Ich bin, aber ich habe kein Wissen darüber, wie, was oder warum ich bin, noch wie ich zum Sein gekommen bin. Eine letzte Aussage ist nicht möglich. Das ist die Aussage der Unendlichkeit.
Wie kann ich also von einem Schöpfungsakt ausgehen, wenn ich die Zeit negiere? Schöpfung benötigt Zeit und da sich meiner Wahrnehmungsfähigkeit die Anfangs- und Endzeit der Manifestation entzieht habe ich keine Möglichkeit, den Ursprung und das Ende des Schöpfungsaktes zu erkennen. Daraus kann ich aber nicht folgern, daß es keine Schöpfung gibt, sondern nur, daß ich nicht das Vermögen habe, ihren Enstehungsprozess als Prozess in der Zeit zu begreifen. Der Akt der Schöpfung ist also nur eine Annahme, für die es keine Entsprechung im unmittelbaren Erleben gibt, sondern lediglich eine Entsprechung in der Denktätigkeit und keineswegs jenseist davon. Ich kann das Ergebnis von Schöpfung erleben aber nicht ihre Entstehung. Gleichwohl muss ich einräumen, daß ich nicht wissen kann, ob dem Erlebten ein Akt der Schöpfung vorangegangen ist, sondern lediglich im Rückblick aus dem Rückgriff auf die Annahme von Zeitlichkeit einen solchen Akt ableiten.
In Ermangelung von Erlebensfähigkeit für den Schöpfungsakt bleibt mir also nichts anderes übrig, als einzugestehen, daß ich keinen Schöpfungsakt, sondern lediglich die Gegebenheiten der Schöpfung als manifest erleben kann. Einen Schöpfungsakt kann ich lediglich denken, was selbst wiederum nur eine Manifestation im Geist ist.
Es ist aber falsch zu behaupten, es gäbe objektiv keinen Schöpfungsakt. Man muss sich ehrlicherweise jeder Aussage jenseits der Erlebensfähigkeit enthalten. Aussagen sind denkbar aber nicht erfahrbar. Ich erfahre keinen Schöpfungsakt, ich kann ihn nur deuten oder denken. Und also bleibt einem nur dieses Eingeständnis: ich weiss es nicht, wie die Dinge geschaffen werden, ich habe lediglich Phantasien darüber. Ich bin, aber ich habe kein Wissen darüber, wie, was oder warum ich bin, noch wie ich zum Sein gekommen bin. Eine letzte Aussage ist nicht möglich. Das ist die Aussage der Unendlichkeit.