Schnittstelle Zufall - Magie

Trotz allem ist mir nicht klar, wo "normale zufälle" (allg. definition, für mich nicht zutreffend) enden und magie beginnt.
Zufälle erleben wir alle in mehr oder minderer anzahl. Wenn sie sich nun aber häufen, ist dann magie im spiel?
Funktioniert magie auch alleine durch gedanken- oder wunschkraft?

Wo beginnt magie im engeren sinne?
Zitat:
Unser Weltbild entspricht nur dann der Wirklichkeit,
wenn auch das Unwahrscheinliche darin seinen Platz hat.
-C. G. Jung

Zitat:
"Gedankenstille" ist der Mutterboden für alle magischen Disziplinen...

Magie ist das Wirken mit ungewöhnlichen Mitteln,
genauer, mit unerforschten seelischen Kräften
(der aufmerksame Leser wird bald bemerken, dass im vollendeten magischen Werk die Kräfte von „außen“ und „innen“ zusammenströmen, gemeinsam an einem Ziel arbeiten).
-H. E. Douval (Bücher der praktischen Magie)

Ich selbst bin über die Magie, Autogenes Training und „Positives Denken“ zum Yoga gelangt (der „Wunderkräfte“ als etwas, das spirituelle Wachstum behinderndes ansieht- weil sie dem Ego schmeicheln und dazu neigen, es selbstgefällig aufzublähen).
Darum vertrete ich mittlerweile die Auffassung, dass einem alles was für uns „gut“ ist ohnehin ganz von alleine „zu-fällt“ wenn man mit sich selbst im reinen ist und im Einklang mit „der Welt“ befindet. Wenn man sich bewusst selektiv etwas wünscht, stellt sich nämlich meistens erst im Nachhinein (nach der Erfüllung des Wunsches) WIRKLICH heraus, ob das Objekt der Begierde uns nun zum Vor- oder Nachteil gereicht. Um beim Auto-Beispiel zu bleiben: Man(n) hat sich ne goldgelockte Prinzessin gewünscht, die uns in ihrem weißen Porsche jetzt endlich zum Traualtar „reitet“- und schwuppsdiwupps verendet man mit Karacho am nächsten Baum… :D
 
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@ all...danke für die antworten...über einige muss ich nachdenken....

@loge...."es ist immer schon alles dagewesen"...sprichst du damit an, dass die zeit eben nicht linear ist, sondern die zeitformen parallel verlaufen?
:)
 
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/

Bericht vom 19. mai 2010 (runterfahren): Das Ei und der urknall.....
da gehts um den "verlauf" der zeit...

@elfman.....Ja, ich verstehe....
Ich weiss auch, dass man nicht zu viele fragen stellen sollte, weil es halt passiert wie's passiert....aber da es eben so häufig und ausgeprägt ist....fand ich den vorstoss in den magiebereich als logische konsequenz meines erlebens...:D
(Danke für den interessanten buchtip)

:)
 
Einige gedanken.....
Magie hängt unmittelbar mit einem selbst zusammen und eine "handlung" ist umso magischer, je unbewusster wir sie vollziehen, das heisst, uns gar nicht genau überlegen, dass wir es "tun"?
Wir tun es aber......und erwarten auch eine wirkung, wenn auch unbewusst...mein beispiel von der angst auf der autobahn und den ausgehenden lichtern (damit hätte ich nie gerechnet und daran habe ich auch nicht gedacht)....es ist dann einfach passiert....quasi als antwort auf eine innere bitte...

Das passt ja dann zu deinem zitat, elfman....."magie durch unerforschte seelenkräfte"......
Rituale und symbole sollen diese "seelenkräfte" unterstützen?

Wie dies beispielsweise die lenormand karten tun?
Sie dienen mir ja als hilfsmittel/spiel, um die in mir versteckte intuition an die oberfläche zu holen und eine schlussfolgerung daraus ziehen zu können...
Natürlich immer ganz locker....:D
Sie antizipieren oder provozieren quasi den zufall?
Das funktioniert ja aber auch nur, weil verschiedene versionen der zukunft schon bestehen, sonst hätte ich ja nicht die möglichkeit eine oder mehrere versionen zu legen. Was wiederum ja bedeutet, dass zeit eben tatsächlich nicht linear ist....

Alles sehr interessant.....:)


@loge...ja, angst ist eine sehr starke kraft und erzeugt sehr viel druck....
 
@loge...."es ist immer schon alles dagewesen"...sprichst du damit an, dass die zeit eben nicht linear ist, sondern die zeitformen parallel verlaufen?
:)

Naja. ''Das'' ist so ein bißchen ein Spruch. Wenn du's zeitlich willst: wir laufen nach vorne aber denken rückwärts. Für solche Prozesse macht ein Zeitdenken aber imho gar keinen Sinn.

Ich seh's bildlich eher wie Schnittmengen von Situationsclustern darstellbar. Da wo's funkt ist jede Situation instantan präsent, sozusagen. Egal, ob die Hand schon sichtbar macht. Das ist dann weder linear noch parallel, sondern schlicht akut. Erinnerung/Assoziation passiert ja auch weder so noch so, sondern unmittelbar auf Anreize. Man könnte sogar sagen, dass sie selbst die Anreize sind. Und da hebelt's die Zeit halt aus.
 
Rituale und symbole sollen diese "seelenkräfte" unterstützen?

Wie dies beispielsweise die lenormand karten tun?
Ja, aber eigentlich bräuchte man sie gar nicht, ein unerschütterlicher „Glaube“ und reine Imaginationskraft würden genügen, um „den Fels ins Meer plumpsen zu lassen“. :)
Ich habe bei meinen Beratungen zwar keine Karten verwendet, stattdessen aber oft Hilfe beim I Ging (dem Chinesischen Buch der Wandlung) gesucht,
um viele meiner „Eingebungen“ lieber erst noch durch eine raum- und zeitlose Kraft ohne persönliche Neigungen, Vorurteile und sonstige Beschränkungen abzugleichen- bevor ich die von mir dann interpretierten Informations-Essenzen unters breite Klienten-Volk gestreut habe. :lachen:
 
schön, elfman.....I Ging....ist das nict das chin. münzorakel?

Mir macht es momentan einfach spass, die bedeutungen der karten intensiv zu lernen, schon das ist ein rätsel für sich. Legen würde ich für mich selbst, würde es als spiel begreifen, um meine gute intuition zu unterstützen...gestossen bin ich auf die karten ja nur wegen der zufälle und dem buch "sprache des zufalls"...habe mit interesse alles über tarot, kipper, I Ging usw. gelesen.....fühlte mich dann von den Lenormands angezogen.

Ich würde mich aber auch nicht an best. ergebnisse klammern, sondern versuchen, meinen gesunden menschenverstand aufrecht zu erhalten....:D
 
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schön, elfman.....I Ging....ist das nict das chin. münzorakel?
Ja, besser und meditativer ist es aber mit Wahrsagestäbchen (Schafgarbenstengel) zu arbeiten.
C. G. Jung hat übrigens das Vorwort zur ersten Europäischen I Ging Übersetzung geschrieben
und Hermann Hesses Alterswerk „Das Glasperlenspiel“ bezieht sich ebenfalls auf „Das Buch der Wandlung“.
Zitat:
Es gibt Bücher, die man nicht lesen kann, Bücher des Heiligen und der Weisheit, in deren Begleitung und Atmosphäre man jahrelang leben kann, ohne sie je so zu lesen wie man andere Bücher liest. Teile der Bibel gehören zu diesen Büchern, und das Tao-te-king. Aus diesen Büchern genügt ein Satz, um sich für lange zu füllen, für lange zu beschäftigen, für lange zu durchdringen. Diese Bücher hat man leicht erreichbar liegen, oder trägt sie in der Tasche mit, wenn man in den Wald geht, und liest niemals halbe oder ganze Stunden darin, sondern nimmt nur jedesmal einen Spruch, eine Zeile heraus, um darüber zu meditieren, um neben all dem Kram des Tages, auch dem der übrigen Lektüre, immer wieder den Maßstab des Großen und Heiligen aufzurichten.“
(Hermann Hesse: Mein Umgang mit dem I Ging)
 
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