Schneller, Effizienter und was bringts, mehr Zeit für uns?

Lieber Ritter von Omlett,

ich glaube du wolltest keine Ratschläge und die "tiefe Verstörung deiner Persönlichkeit" konnte ich in deinem Posting nicht entdecken. Ein bisschen mit mir selbst philosophieren, bzw. mit euch, das tu ich auch gerne.

Ich hocke in der Firma vor dem Computer, zu Hause oft bis spät in die Nacht vor dem Computer, weiß also wovon du sprichst. Die Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln nutze ich zum lesen. Und dann "muss" ich von meiner Zeit noch etwas abzweigen für Sport, Malen, Tanzen, Tai Ji, Meditation, usw. Mit mir selbst philosophieren, tagträumen, durch einen Park spazieren, zwischendurch einmal nichts tun, das geht trotzdem irgendwie.

Ich behaupte einmal dass sich der sprichwörtliche Steinzeitmensch nach Erfindung der Steinaxt nicht zurückgelehnt hat, sondern eben in gleicher Zeit mehr Tiere gejagt hat, mehr Bäume gefällt hat, etc. Sonst wären wir immer noch Steinzeitmenschen.

Mit einem gewissen Unbehagen bei der allgemeinen Beschleunigung bist du nicht alleine. Es gibt das Schlagwort der Entschleunigung.
Dass wir mehr psychische Störungen haben als Menschen vor 100 oder 200 Jahren, das glaube ich nicht. Weniger auch nicht. Wir haben andere.
 
Werbung:
Lieber Ritter von Omlett,

ich glaube du wolltest keine Ratschläge und die "tiefe Verstörung deiner Persönlichkeit" konnte ich in deinem Posting nicht entdecken. Ein bisschen mit mir selbst philosophieren, bzw. mit euch, das tu ich auch gerne.

Ich hocke in der Firma vor dem Computer, zu Hause oft bis spät in die Nacht vor dem Computer, weiß also wovon du sprichst. Die Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln nutze ich zum lesen. Und dann "muss" ich von meiner Zeit noch etwas abzweigen für Sport, Malen, Tanzen, Tai Ji, Meditation, usw. Mit mir selbst philosophieren, tagträumen, durch einen Park spazieren, zwischendurch einmal nichts tun, das geht trotzdem irgendwie.

Ich behaupte einmal dass sich der sprichwörtliche Steinzeitmensch nach Erfindung der Steinaxt nicht zurückgelehnt hat, sondern eben in gleicher Zeit mehr Tiere gejagt hat, mehr Bäume gefällt hat, etc. Sonst wären wir immer noch Steinzeitmenschen.

Mit einem gewissen Unbehagen bei der allgemeinen Beschleunigung bist du nicht alleine. Es gibt das Schlagwort der Entschleunigung.
Dass wir mehr psychische Störungen haben als Menschen vor 100 oder 200 Jahren, das glaube ich nicht. Weniger auch nicht. Wir haben andere.


Natürlich philosophiere ich gerne über den Ausgleich der Beschleunigung, der Entschleunigung. Ich habe auch zumindest teilweise beruflich bisschen mit Technik zutun, ein Thema davon ist die Verbindung des Servers auf dafür geeignete Mobiltelefone und Notebooks. Ich selber habe soetwas weil ich das einrichtet, habe mir allerdings schnell wieder abgewöhnt mir die Post vom Büro anzusehen auf meinem Mobiltelefon. Die Frage ist Vorteil oder Nachteil. Freizeit soll Freizeit sein und nicht Arbeitszeit. Ich meine, jedem das Seine, mit solch technischen SchnickSchnack kommt der workalkoholic auf seine Kosten, nicht selten habe ich Supportleistungen verzweifelter Angestellter, die am Urlaubsort nicht ihre berufliche Post lesen können oder im Krankenstand, da frage ich mich, ist er glücklich oder Sklave geworden, oder ist er schon gar bedrängt, dass er seinen Posten nur erhält weil sein Vorgesetzter ihm nahelegt nur die im Urlaub arbeitenden sind für diese Funktionen geeignet. Natürlich bin ich froh über technische Neuerungen, einen Abschleppwagen gemütlich zu bestellen bei einer Panne, oder sich Online austauschen können sind Vorteile, die Frage ist nur wie mache ich mir die Vorteile zu nutzen, sodass sie mir auch nutzen können. Zur Entschleunigung zählen für mich Barfußgehen auf Wiese oder das Fahrradfahren mit meinem legendären mittlerweile 16 Jahre altgewordenen Bike in aller Ruhe, wobei meine Freunde natürlich darüber lachen, denn sie haben natürlich Bikes wo sie schneller und effizienter den Berg raufkommen, denn alles muss unbedingt schneller gehen. Nur ich sitze gerade da und frage mich für was und alleine diese Überlegung gibt mir die Muße mich auch ein Wochenende zu freuen, womal nichts schnell gehn muss und ich mir einen Kaffee einschenke und am Balkon sitze, natürlich uneffizient :zauberer1
 
Ich habe mir jetzt nicht sämtliche Text-Ergüsse durchgelesen ;)

@Ritter Omlett

Das, was du so locker flockig beschreibst (ich stimme dir übrigens vollinhaltlich zu), ist nur die Spitze eines gewaltigen Eisberges. Die immer raschere Technisierung entwickelt sich in vielen Bereichen vom Segen zum Fluch. Sie macht Menschen --> überflüssig.

:)

lichtbrücke
 
Da alles schneller geht, kann man auch viel mehr ausprobieren. Und das kostet enorm viel Zeit. Erst beschäftigt man sich mit jenem, dann könnte man ja auch noch dies tun - also sitzt man wieder und versucht sich etwas beizubringen.

Was einst über Handzettel lief oder Einladungskarten, könnte man nun digital verfassen. Für Werbung (hat man eine Firma, will man etwas anbieten usw.) braucht man eine Internetseite. Diese kann man erstellen lassen, oder man setzt sich selbst damit auseinander. Gibt ja ein haufen Programme, die das für einen erledigen... (naja, so heißt es. Und wenn man lange genug daran gesessen hat und mit dem Programm vertraut ist, geht es in der tat sehr schnell).
Hat man die Seite erstellt, gibt es einige Monate später garantiert etwas neues, was "hip" ist und eingebaut werden muß, da man sonst den Anschluß verliert. Also sitzt man wieder und bastelt herum. Oder der PC wird zu langsam, also braucht man einen neuen, mit neuen Funktionen, mit denen man sich auch erst wieder auseinander setzen muß.

Etwas übertrieben dargestellt, aber ich finde, das alles spielt auch eine große Rolle. Die Entwicklung geht voran, will man auf dem laufenden bleiben, muß man ständig etwas auswechseln, verändern, verwerfen, neu gestallten, neu lernen. - Also Zeit spart man wahrlich nicht, wenn ständig neue Dinge erfunden werden, die noch einfacher und schneller und besser sind...
 
"Alles geht immer schneller (wegen auch der Technik) "

Habe ich exakt so von Stehngebliebenen schon 1985 vorher und auch ständig später gehört. Na wie gut das ich mich als über 40 jähriger alter Sack nicht mit sone Freunden umringt habe. Ihr könnt Euch nicht etwa selber die Zeit nehmen ?
Ach ne, dass war damals bei den Leuten auch so, sie haben sich echt enwickeln lassen von der Gesellschaft, und waren es damals wie heute ausschliesslich selber schuld.
 
Hi ihrsen

Ich weiß die Technik und ihre Hilfe und Erleichterung durch aus zu schätzen.

Doch ist ein Übermaß davon für Furz und Feuerstein vorhanden.
Und die Entwicklung, geht stetig und immer schneller weiter.
Da hinterher zu jagen kostet eine Menge Kraft, Zeit, Geld und muss erarbeitet werden.
Nur um dann kurze Zeit später wieder veraltet... eben nicht mehr auf dem neusten Stand zu sein und täglich grüßt das Murmeltier.

Wir haben mehr Zeit?
Zeitempfinden ehr zunehmend rasend.
Zeitqualität- Da draußen herrscht Druck und Hetze.

Abschwächen der Umstände: Entscheidungen treffen, die von vielen nicht verstanden werden und auch verurteilt werden.
Diese Stressmacher aus dem Umfeld entfernen oder sich selber.

Nicht viel zu brauchen und damit zufrieden sein, hilft schon mal, dem ewigen Druck, höher schneller weiter, nicht nach jagen zu müssen oder einen hohen Standard wie ne Presswurst halten zu müssen.

Es gibt dann immer noch genug was geleistet werden muss.

Das reicht.

L*G* Fee
 
Was mir auch auffällt bei dem Thema, viele Menschen indentifizieren sich mit technischen Geräten, zb mit Mobiltelefonen, die immer schneller e-mails abrufen können, oder einfach Mehrzweckfunktionen wie ein Navi draufhaben, oder dem Modem was man am Notebook unbedingt flashen muss um highspeed zu werden, oder letztendlich die PS unter der Haube. Sogar Sport wird von den Medien reingetragen, als etwas, wo man wieder unbedingt schneller und schneller und besser als im Vergleich als irgendein anderer werden muss. Es ist interessant, wie sich bei mir Leute entschuldigten bei einem Läufchen, die meinten ich gehe sogern laufen, aber entschuldige ich bin nicht so schnell, weil jeder denkt oder vorraussetzt ich betreibe nur Sport um high speed zu sein, liegt wahrscheinlich daran weil ich nichts zunehme :)
Wandern gehe ich zb prinzipiel alleine oder mit meiner besseren Hälfte wenn sie sich mal überwinden kann, weil Wanderkumpel die seinerzeit Muße und Zeit hatten, änderten sich, es wurden zu Hetztewanderungen weil ich was auf dem Programm stand, die nicht mal mehr Zeit hatten einen Ausblick zu genießen, so seh ich auch an meinem unmittelbaren Wanderkreis der Mensch ändert sich und sie wundern sich über mich, warum ich jetzt noch immer kein Bike mit einer Superschaltung und Federgabelung habe und mit sowas herumfahre, sie meinen immer auf mein Argument, ich habe Zeit und brauche nichts anders, was ich alles versäume, mit welcher Fahrqualität ich flitzen könnte. Nun, jedem das Seine, High Speed bin ich aber, wenns was leckeres zum Essen gibt.
 
Werbung:
Sehr schön geschrieben Ritter :umarmen:

Zusätzlich zu dem ganzen Affentanz, haben wir ja auch noch so schöne Extraschwingungen, durch all die Elektrizität usw.
Und die macht nervös und rappelig.
Macht krank und bringt unser System mehr und mehr durcheinander.

Das brauch ich nirgends zu lesen, das bemerke ich unmittelbar.

Diese Art von Einwirkungen, machen die Qualität unseres Seins nicht besser.

L*G* Fee
 
Zurück
Oben