Schneckenhaus

AsudemAdam

Mitglied
Registriert
6. Februar 2013
Beiträge
289
Den Traum hatte ich zwar vor längerer Zeit, eine Erinnerung und die Frage dazu kamen aber erst jetzt.
Also...

Ich werde von jemandem durch eine Wohnung geführt, in der ich (weiß nicht mehr genau) entweder wohne, oder bald einziehen will. Weder "ich" noch dieser jemand sind zu sehen, überhaupt keine Menschen, nur Räume. Der erste – einer Halle gleich – ist sehr groß, bestimmt ein paar hunderte Quadratmeter, aber (wie übrigens auch der Rest dieser Wohnung) ganz leer, unmöbliert. Es stehen nur ein abgenutztes Stühlchen und eine Teppichrolle da, anscheinend von den früheren Besitzern gelassen. Die ganze linke Wand, die irgendwie rundlich und langsam nach rechts abbiegt, ist ein durchlaufendes Fenster mit einem wunderschönem Ausblick auf die Großstadt mit ersten Abendlichtern auf einem rot-violettem Himmels Hintergrund. Die Wohnung scheint sich mindestens auf 85stem Stockwerk zu befinden und ist ganz rund – wir laufen ihren äußeren Rand entlang und betrachten das Panorama, bist das Fenster zu einer Wand wird und die Halle verengt sich zum Flur. (Auf die Struktur der Wohnung – daß es sich eigentlich um eine schneckenförmige Spirale handelt – bin ich aber erst gestern gekommen, als ich diese Wohnung nochmal durchlief – im Traum selbst erschien sie mir als ein zwar schönes, aber völlig unverständliches und wirres Etwas – ohne jeglichen Plan.)

Der halbdunkle Flur ging also weiter im Kreis, immer nach rechts; aus Fenster wurden lange Reihen von Bücherregalen, eine Art Bibliothek. Es hätte allerdings auch eine Wandtapete gewesen sein können– es gab hier ja kaum Licht, und genauer habe ich mir nicht die Regale, sondern vielmehr die Türe dazwischen angeschaut, die alle 5-6 Schritte zwischen ihnen kamen, und die ich eine nach der anderen öffnete, um zu schauen was alles da noch gibt. Es waren weitere (auch sehr verschlängelte, wie Baumäste oder eine Art Labyrinth) Gänge hinter der Türen, die in andere Zimmer führten, durch derer Fenster wiederum dieselbe wunderschöne Aussicht auf die Stadt zu sehen war. Alle Zimmer waren wie schon gesagt ganz leer, nur hinter der vorletzten Tür entdeckte ich einen ganz schick eingerichteten Raum/Labyrinth. Wenn man hier hinter der antiken Couch um etwa 65° nach rechts bog (es gab gar keine gerade Linien oder rechte Winkel in diesem Haus), konnte man eine Schraubentreppe sehen, die nach unten führt, und ein Stück weiter – eine andere, nach oben. "Hier wohnen aber andere Leute" – kommentierte teilnahmslos mein Begleiter, um das weitere Beschauen dieses Zimmers delikat zu beenden. Mich schien es aber nicht im Geringsten zu stören. Wir kehrten in die Bibliothek zurück. Der Flur verlief weiter nach rechts, immer schmaler werdend, bis er in einem urgemütlichem, düsterem, kleinem und irgendwie "pelzigem" Schlafzimmer endete, welches am ehesten einer Tierhöhle nahe kam.

Das war´s. Was Fehlen von den Möbeln hier bedeuten könnte, habe ich selbst mitunter herausgefinden können. Diesmal fiel mir noch die Abwesenheit von Küche, Bad und anderen nützlichen Einrichtungen auf. Aber vor allem –> Frage –>

was haben denn die "anderen Leute" in meiner Wohnung zu suchen??
wie kommt es überhaupt dazu und was bedeutet es?
(angenommen, man betrachtet die Wohnung als eine Art Seelenhaus)

Hat jemand eine Idee?
 
Werbung:
Häuser und Wohnungen stellen uns selbst in unserer inneren Beschaffenheit dar.
Alle Menschen im Traum sind Wesensteile von uns. Die Männer solche, die dem Verstand angehören.
Und die Frauen solche, die dem Gefühl angehören.

Die schneckenhausförmige Spirale ist DAS Symbol für Entwicklung, Vervollkommnung.
Darum geht es offenbar in deinem Traum.
Allerdings hast du deinen Weg noch nicht gefunden:
'im Traum selbst erschien sie mir als ein zwar schönes, aber völlig unverständliches und wirres
Etwas – ohne jeglichen Plan.'


Die vielen Türen und dein dort Hineinsehen zeigen deine innere Bereitschaft für neue Wege und
die vielen offenstehenden Möglichkeiten.

Was du aber nicht ansehen möchtest, das ist das 'pelzige' Schlafzimmer. Denn dein Begleiter ist
ein Wesensteil deiner selbst.
Da dieser ein Mann ist, enspricht diese Traumsituation in etwa real gesehen deinem Gedanken:
'Da braucht man nicht hinsehen, das betrifft mich nicht (da wohnen andere Leute).'
Das pelzige oder auch tierische Schlafzimmer deutet auf deine noch tierischen Neigungen.
Evtl. läßt du dich zu sehr von deinen Begierden lenken?
 
Danke für ausführliche Deutung.

Alle Menschen im Traum sind Wesensteile von uns. Die Männer solche, die dem Verstand angehören.
Und die Frauen solche, die dem Gefühl angehören.

Interessant, in meinen Träumen kommen bis auf wenige Ausnahmen meistens gar keine Menschen vor. So auch in diesem Traum. Weder "ich", noch mein "Begleiter" waren hier als Menschen zu sehen: kein Körper, Gesicht, keine Stimme (selbst die Phrase über die anderen Leute wurde mir nicht gesagt, sondern direkt "eingegeben"). Um die Verwirrung zu vermeiden hätte ich sie vielleicht einfach Präsenz Nr.1 und Präsenz Nr.2 nennen sollen.

Was du aber nicht ansehen möchtest, das ist das 'pelzige' Schlafzimmer.

Warum nicht? Ich habe mir es sehr wohl angesehen, genau wie alle anderen Zimmer auch – selbst das einzige möblierte von den "anderen Leuten", welches aber zwei Türe davor lag und der Gang zu welchem aus der Bibliothek führte.

Da dieser ein Mann ist... enspricht diese Traumsituation in etwa real gesehen deinem Gedanken:
'Da braucht man nicht hinsehen, das betrifft mich nicht (da wohnen andere Leute).'

Nein, weder Mann, noch Frau. Da ist einfach jemand, und wie gesagt: Situation, auf welche meine Frage sich bezog, spielte sich in einem anderem Zimmer ab.

Allerdings ist mir heute noch ein Detail eingefallen: dieses schöne abendliche Panorama, welches durch die lange Glaswand links zu sehen war, könnte eigentlich wie die Bücherregale auch eine Wandtapete gewesen sein. Welch ein Glück, daß ich den Körper nicht dabei hatte und so gar nicht auf den Gedanken kam einen Flug über die Stadt zu wagen... :lachen:

Evtl. läßt du dich zu sehr von deinen Begierden lenken?

:D Sehe oben: kaum
 
Interessant, in meinen Träumen kommen bis auf wenige Ausnahmen meistens gar keine Menschen vor.
Ja, das ist wirklich interessant.
Wenn seelisch - in den Träumen - keine oder kaum Menschen anzutreffen sind, ist das ein Zeichen
dafür, daß man anderen Menschen keinen Platz in seiner Seele, seinem Herzen einräumt.
Das bedeutet, man distanziert sich von anderen, das Gefühl der Trennung ist dann besonders deutlich.

In diesem Zusammenhang ergibt das besagte Schneckenhaus auch einen ganz anderen Sinn für mich.
Denn dieses steht bekanntermaßen für das sich-ein-igeln, sich zurückziehen.
Im Nachhinein glaube ich, daß das auf deinen Traum viel eher zutreffen dürfte als die eher allgemeine
Bedeutung der Entwicklungs-Spirale.

Könnte das sein?
 
Wenn ich da noch ein paar Gedanken mit einbringen darf:

Mit den 85 Stockwerken soll umschrieben werden, dass man sich einen Überblick über sein Seelenhaus verschaffen möchte. Ein Haus, in dem es anscheinend kein Leben gibt (die imaginären Personen und die spärlichen Möbel). Augenscheinlich ist dort auch die Halle zu Beginn des Traumes, denn damit verbindet man den Wunsch, sich öffnen und entfalten zu wollen. Mit der Glaswand wird eine selbsterrichtete Barriere umschrieben, bei der man das Ziel zwar vor Augen hat, aber nicht erreichen kann ("In einer solchen Seelenwelt möchte ich leben!").

Das Umherirren in den diffusen endlosen Gängen stellt die Suche nach einer Lösung dar und von einer Bibliothek erhofft man sich dazu die Erkenntnisse.

Das pelzige Schlafzimmer hat einen eindeutigen erotischen Aspekt (die animalen Gefühle). Ich würde da einmal über die Gänge und Türen nachdenken, die im Umfeld dieses Schlafzimmers angesiedelt sind, denn damit soll der erotische Aspekt in eine bestimmte Abhängigkeit gestellt werden (die Reihenfolge von Bibliothek und Schlafzimmer). Leider lässt sich das aber aus der Schilderung der Örtlichkeit nicht so recht nachvollziehen.

Sicherlich ein interessanter Traum, der aber leider durch die Textgestaltung nicht gerade zum Lesen einlädt.


Merlin
 
Sicherlich ein interessanter Traum, der aber leider durch die Textgestaltung nicht gerade zum Lesen einlädt.

Stimmt, daß die Textgestaltung noch zu wünschen übrig lässt, habe mittlerweile auch ich gemerkt... :D Selbst meine einzige Frage scheint zwischen den vielen Buchstaben untergegangen zu sein. In Zukunft werde ich versuchen, mich etwas kompakter auszudrücken.

Danke auch dir für die Bemerkungen, DM!
 
In diesem Zusammenhang ergibt das besagte Schneckenhaus auch einen ganz anderen Sinn für mich.
Denn dieses steht bekanntermaßen für das sich-ein-igeln, sich zurückziehen.
Im Nachhinein glaube ich, daß das auf deinen Traum viel eher zutreffen dürfte als die eher allgemeine
Bedeutung der Entwicklungs-Spirale.
Könnte das sein?

Heute ist mir noch etwas dazu eingefallen. Und zwar, daß eine Schnecke, wenn sie sich gerade nicht in ein-ge-igeltem Zustand befindet, sich ja nur extrem langsam bewegen kann, sie ist ja so gesehen fast schon ein Symbol der Langsamkeit an sich, was wiederum eher für die erstere Deutung von dir spräche.

Zusammengefasst könnte man also sagen: eine zurück-gezogene und sich langsam vor sich hin-ziehende Entwicklungs-Spirale.
Auch gut :D
 
Werbung:
Mit den 85 Stockwerken soll umschrieben werden, dass man sich einen Überblick über sein Seelenhaus verschaffen möchte.

Du meinst damit, man hätte nicht genug Überblick?
Weitergedacht würde es aber heißen, daß die oberste "Cheffetage" dieses Gebäudes sozusagen gar nichts durchblickt?
Habe ich Recht?
 
Zurück
Oben