Astroharry schrieb:
genau das hatte noch gefehlt, so wollte ich es schreiben.
vielen Dank für deinen Beitrag.
@Kangiska
ich habe meinen Beitrag aus der Perspektive eines schrecklichen Vergehens geschrieben, das nach den Schilderungen ungesühnt bleiben sollte.
Sühne und Strafe, das sagte ja schon Didismus liegt immer in eingenen Wesen verborgen. Es gibt keinen strafenden Gott. Gott ist reines Bewußtsein.
Es gibt nicht gute und schlechte Menschen, sondern bewußtere und unbewußtere und je nach Bewußtseinsgrad gestaltet sich der Umgang mit dieser Welt.
Der Übergang zur anderen Welt ist damit verbunden, dass das körperliche abfällt.
Nun kommt es darauf an, was im Wesen eines Menschen ab körperlichem verblieben ist. Oder anders gesagt, was sich an körperlichen Bedingtheiten in die Seele oder das Bewußtsein eingeprägt hat.
Das können Gewohnheiten sein, die an sich belanglos sind und ein Mensch geht nach einem kleinen Anstoß ins Licht. Oder auch schwere Schuld.
Im Tod ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig da. Deshalb ist es nicht möglich die Vergangenheit einfach zu unterschlagen. Sie ist da, wenn wir sterben. Die meißten Menschen wissen in diesem Augenblick dass sie alles ausgleichen müssen, alles wieder gut machen müssen, das ist dann auch ihr sehnlichster Wunsch. Der Wille zur Wiedergutmachung ist in diesem Zustand meißt da und auch der Schmerz über das Vergangene und das ist die Eintrittskarte.
Es gibt eine Tarot karte "Das Gericht", was diesen Zustand bzeichnet.
Didismus hat das besser beschrieben, als ich es kann.
Gruß Willibald
Ich würde Deinem Gedanken noch eines hinzufügen wollen. Ich rede jetzt als Christ. Prinzipiell ist aber unerheblich, denn meine Religion ist ein Puzzleteil des göttlichen Gemäldes von Vielen und lediglich der kulturell eingefärbte Ausdruck der sehnsuchtsvollen Suchen nach dem eigenen Urgrund, Gott. Nun aber zu einer kleinen Weiterführung Deiner Überlegung. Die Struktur der Schuld zeigt sich für einen gläubigen Menschen in einer dreifachen Abhängigkeit. Einmal die Schuld, die ich jemandem zuführe, die Schuld, die ich auf mich lade und die Schuld gegen Gott (Schuld ist immer auch ein Nein zu Gott und seiner Schöpfung, somit auch ein Nein zu mir selbst); Gott hat uns diese Schuld der Möglichkeit und der Wirklichkeit nach bereits vergeben. Von Gott her wird es keine Strafe geben, nur Vergebung. Ich selbst kann die Schuld, die ich auf mich geladen haben aber nicht selbstständig tilgen. Der Weg zu mir führt über den Anderen, dem ich Schuld zugeführt habe. Ich brauche seine Vergebung, um mir vergeben zu können. Ich muss nun mir selbst verzeihen, was mithin der schwierigere Teil ist. Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst heißt auch: Liebe Dich selbst, wie Deinen Nächsten. Wer sich selbst nicht liebt und sich im Wissen der Gnade und Liebe Gottes nicht liebevoll annehmen und vergeben kann, der wir nur schwerlich in der Lage sein, seinen Nächsten zu lieben. Gott im Vater unser um Vergebung zu bitte, so wie auch wir unserem Schuldigen vergeben, heißt auch, bereit zu sein, uns selbst unsere Schuld vergeben zu können.
Welche Konsequenz hätte ein möglicher strafender Gott für uns und warum kann Strafe und Verdammung kein Element des Heilplans sein? Ich gehe davon aus, daß Gott sich seiner Schöpfung in ihrer Gesamtheit strukturelle gleich offenbart. D.h. vereinfacht er wird sich uns hier auf Erden nicht als guter und im Jenseitigen als ein böser Gott offenbaren. D.h. aber auch umgekehrt, dass ich im Hier und Jetzt erkennen kann (ahnen ist hier vielleicht ein treffenderer Ausdruck), wie Gott ist; nicht in seiner Wesenheit aber doch in seinem für uns Sein Angst ist ein Entfernung von meinem Gegenüber und kann nicht Wille eines liebenden Gottes sein.
Angst ist vielmehr ein gottferner Zustand den wir bereits hier auf Erden erleben können. Angst hat in einer ehrlichen Beziehung zu Gott nichts zu suchen. Eine Beziehung, die auf Angst aufbaut, zielt auf eine Vermeidung der Schuld aus Angst heraus ab, dafür bestraft zu werden. Das Leben und die Beziehung zu Gott, die auf diesen Säulen bauen, werden zu einem einzigen Ausweichen und Vermeiden dessen, was mir Angst macht. Wenn die Beziehung zu unseren Eltern beispielsweise auf Angst aufbaut, werden wir uns irgendwann von diesen Eltern abwenden und sie sogar verleugnen. Wenn die Beziehung zu uns selbst auf Angst aufbaut, werden wir uns über kurz oder lang auch von uns abwenden, unser Selbst-wertgefühl und Selbst-bewusstsein verlieren und unser Innerstes, uns Selbst verleugnen. Viele Menschen verdrängen die Schuld und meinen, sie sei somit von der Welt. Das stimmt nicht. In meinem persönlichen Umfeld erlebe ich so viele Menschen, die sich gegenseitig das große aber auch das kleine Leid zufügen und dieses immer wieder verdränge. Sie möchten diese Tat nicht mehr sehen, nicht darüber sprechen es nicht thematisieren, es in das dunkelste Eck verbanne, damit kein Mensch und auch Gott nichts davon erfährt, so langen, bis es seinen realen Schrecken verliert; und sollte dennoch jemand davon erfahren, möchten wir uns am liebsten selbst in dieses dunkle Eck verkriechen, damit uns niemand ansieht mit der Schuld, die wir auf uns geladen haben. Das ist nicht jenseitig, nicht abgehoben, das ist sehr alltäglich und diesseitig. Das ist eine sehr irdische Art der Hölle, wie ich sie täglich wahrnehme.