schließt man ab mit dem was man träumt?

Lunatic0

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1.623
Hallo.
Ich träume oft von personen die in meiner kindheit eine rolle spielten. Das liegt wohl unter anderem an einer relativ schwierigen kindheit. Ich habe einmal wo gelesen daß der geist versucht schwieriges in wiederkehrenden träumen aufzuarbeiten. Wenn ich jetzt emotional einschneidende erlebnisse habe träume ich selten davon. Ich deute das positiv da ich davon ausgehe daß ich unbewusst an altlasten arbeite und damit abschließe und somit im bewussten mein geist frei ist sich emotional mit allen ressourcen auf aktuelle geschehnisse einlassen zu können. Umgekehrt habe ich zB ein schlechtes gefühl wenn ich von etwas schönem träume das mir kürzlich widerfahren ist da ich glaube daß ich damit unbewusst irgendwie abschließe und es dadurch verliere. Macht das sinn oder ist das ein trugschluss?
 
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Liebe Lunatic,

im Schlaf geht es eigentlich um die Regeneration, Ordnen und Optimierung des neuronalen Netzes. Es können da also Erlebnisse und Erfahrung nochmals aufgenommen werden, die letztlich noch mit einem unbefriedigenden Ergebnis verbunden sind. Anderseits werden in diesen Träumen auch Dinge so optimiert, dass sie im Langzeitgedächtnis verankert werden können (eine wichtige Rolle für den Lernprozess).

Ja und es gibt auch Träume, in denen fiktive Szenarien durchgespielt werden, damit das Gehirn im Fall eines Falles auf eine „Erfahrung“ zurückgreifen kann („... was mache ich wenn?“). Etwas, das auch in Zusammenhang mit sich anbahnenden Ereignissen, als die sogenannten prophetischen Träume bezeichnet werden.

Ja auch die Wiederherstellung und Pflege des Seelenheils kann zum Mittelpunkt der Träume werden. Da geht es dann nur darum in einer Spielszene Stimmungen Gefühle zu erzeugen, die sich positiv auf das Tagesbewusstsein auswirken. Ein schöner Traum ist also kein Grund für ein schlechtes Gewissen, sonder ein heilendes Geschenk, über das Du Dich einfach nur freuen solltest.

Du siehst, es gibt viele Gründe, warum Du träumst, und sei es nur des Träumens wegen. Im Prinzip träumen wir auch häufig im Wachzustand, wenn es gerade in den scheinbaren Phasen des Müßigganges angeblich nichts zu tun gibt. Augenblicke, in denen nach 5 Minuten das Gehirn automatische in einen Ruhemodus schaltet und mit seiner eigentlichen Arbeit beginnt – dem Ordnen und Optimieren.

Deshalb sind wir in diesen Phasen der Ruhe besonders Kreativsten und finden die besten Lösungen. Es lohnt es sich also tatsächlich schwierige oder wichtige Entscheidungen, Fragen oder Probleme mit einer Nacht zu überschlafen.


Merlin
 
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Hallo Lunatic2,
DruideMerlin hat sehr ausfürlich schon alles geschildert. Da stimme ich voll und ganz mit ihm überein. Trotzdem möchte ich seinen Beitrag noch abrunden.


Liebe Lunatic2, du hast da vollkommen Recht. In den Träumen arbeiten wir die oftmals sehr unschönen Erlebnisse der Vergangenheit auf. Diese Vergangenheit kann sich auf die entfernte Kindheit, aber auch auf die Dinge der letzten Tage beziehen.

Wir durchleben träumend nicht nur negative, sondern auch alle guten Ereignisse. Das bedeutet, wir verdauen das Tagesgeschehen nochmals in unseren Träumen.
Schöne Ereignisse brauchen wir nicht aufarbeiten. Schöne Träume spiegeln dir eine richtig gute Zeit in deinem Leben wider oder weisen darauf hin. Da gibt es nichts aufzuarbeiten, oder zu verlieren. Alles ist gut, so wie es ist. Fürchte also keinen Verlust.

Leider bleiben uns die meisten Träume nicht in Erinnerung. Deshalb hast du den Eindruck, dass du heute selten einschneidende Erlebnisse in Träumen aufarbeitest. Aber du tust es, Nacht für Nacht.

Ich habe festgestellt, je älter ein Mensch wird, desto weniger hat er den Eindruck, zu träumen. Doch auch bei jungen Menschen ist immer mal wieder eine Zeit, in der sie sich nicht an ihre Träume erinnern. Vielleicht hilft da ein Traumtagebuch, in welches du jeden deiner Träume unverzüglich notierst. Das regt dein Unterbewusstsein zum Träumen an.
 
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