Loop
Dauntless Banana
- Registriert
- 10. Oktober 2008
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Liebe Kiki
ich hoffe, es ist nicht themenfremd, aber ich möchte gerne wegen der Angriffe zu meiner Person hier etwas klar stellen.
Die Antidepressiva-Studie
Manche Antidepressiva – verlängern die Herz QT-Intervall laut Studie sind das Citalopram, Escitalopram und Amitriptylin. Die Verlängerung der Herz Frequenz ist dosisabhängig. (Vielleicht sind auch noch andere Substanzen, mir ist diese Studie geläufig).
Insgesamt zeigte sich bei 38.397 Erwachsene, die dieser Präparate eingenommen hatten (nur in höheren Dosen), ein abnormales EKG, vor allem bezüglich des verlängerten QT-Intervalls. Die Forscher gaben jedoch an, dass die klinische Signifikanz dieser Ergebnisse noch nicht bekannt sei.
Für ihre Studie untersuchten Forscher wie gesagt insgesamt 38.397 Erwachsene, die im Zeitraum von Februar 1990 und August 2011 entweder ein Antidepressivum oder Methadon (Heroin-Ersatzmedikament) eingenommen hatten.
Auch andere Medikamente übrigens verlängerndes QT-Intervall. Dazu gehören:
die oben genannten Antidepressiva
insbesondere Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen, (Antiarrhythmika), Herzmedikamente,
Medikamente gegen Erkrankungen des Verdauungstrakts,
Medikamente gegen Atemwegserkrankungen,
einige Antibiotika,
Medikamente gegen Pilzinfektionen,
sowie etliche andere Arzneimittel wie z. B. Methylphenidat (z. B. Ritalin)
oder auch Tamoxifen, das häufig bei Brustkrebs verordnet wird.
(diese Info des Vollständigkeitshalben).
Hochpotente Medikamente sind nicht 100 % sicher. Wenn von hohen Dosen die Rede ist dann bei Cipramil zum Beispiel über 60 mg.
In der Regel wird aber nur mit 20 mg eingeschlichen und auf 40 mg erhöht. Ich habe höchste selten erlebt, das auf 60 mg erhöht wurde.
Nun zu den Suiziden unter Antidepressiva. Der Arzt muss immer abklären, wie stark die Suizid Neigung ist und muss die Diagnose sehr eng stellen (k e i n e manisch- depressive Patienten = bipolar) bei dieser Diagnose sind die SSRI und alten Antidepressiva contra induziert.
Manche Patienten bekommen erst dadurch den Auftrieb, die Kraft, ernst zu machen, wenn sie sich durch die Verbesserung der Symptome dann den Mut fassen, Suizid zu begehen, leider. In der Regel werden bei Suizid Gefahr die Patienten stationär betreut, das wäre der Idealfall – leider ist es nicht immer so.
Eine weiter medikamentöse Gefahr der höchst seltenen Nebenwirkung ist das Serotonin Syndrom. Nach der An- Behandlung stellen sich "grippeähnliche" Symptome einen, die zum Tode führen kann wenn das SSRI nicht sofort nach Erscheinen abgesetzt wird. Diese Nebenwirkung ist sehr gering, aber auch tödlich ernst.
Es ist eine Arzneimittel Unverträglichkeit, die bei allen Medikamenten auftreten kann.
Insgesamt habe ich mehr Menschen gesehen, die die Therapie als segensreiche empfunden haben und die Medikation den Patienten buchstäblich das Leben rettete – und sie wieder Lebensqualität spürten.
Ja, es gibt auch Patienten die nicht damit klar kommen, aber deswegen ´das Kind mit dem Bad ausschütten´ halte ich für Panikmache. Patienten sind heute so aufgeklärt und können selbst entscheiden, ob sie Medikamente einnehmen oder nicht und machen in der Regel auch reichlich Gebrauch davon.
Bei der Schizophrenie gelten andere Regeln und auch andere Medikamente. Ich wollte das hier nur etwas abtrennen, weil es im manchen Posting in einen Topf geworfen wurde.
Menschen die eine Depression überwunden haben sagen: ´ich bin wieder ich selbst geworden´. Also pauschal die Medikamente zu verteufeln oder nicht zu geben ist für mich unterlassen Hilfeleistung.
Und nein, ich mache k e i n e Werbung, sondern arbeite schon seit über 10 Jahren - mittlerweile im Ruhestand ehrenamtlich - in der Telefonseelsorge in der Krisenintervention. Also ich kenne das Thema Suizid auch von einen anderen Seite. Wer einmal in der Falle der Depression gesessen hat weiß, wie schlimm diese Krankheit ist.
Ich belasse jedem gerne seine Meinung zu dem Thema - möchte dennoch klar stellen, das manche Aussagen hier gegen die Medikation reißerisch ist und meines Erachtens Fakten verdreht. Es haben sich mehr Menschen ohne Medikation getötet - als mit Antidepressiva.
LG
Schöner Beitrag!
Ich selber nehme auch Antidepressiva, mir haben sie ein neues Leben geschenkt, dafür bin ich sehr dankbar.