Tja,
da muss ich hnoss erst mal zustimmen, dass die Ärzte irgendwie selbst keine Ahnung haben.....
Ich erzähle hier aus eigener Erfahrung, die mich einen 5-wöchigen Aufenthalt in der Psychatrie gekostet hat, wurde danach "austherapiert".
Also,ich hatte gerade erfahren, dass ich einen Tumor in der Brust habe, einige Tage danach ging meine Beziehung in die Brüche, dann (innerhalb nur einer Woche) ist mir beim Joggen auch noch die Achillessehne gerissen.
Mir wurde in der Notaufnahme dann mitgeteilt, dass ich erst mal über Wochen nicht mehr auftreten könne....dann wurde auf einer Trage noch ein Mann vorbeigeschoben, der wohl in einer Schlägerei verwickelt war - und ich? kann kein Blut sehen!!!(Bin als Kind schon von Menschenkunde befreit gewesen, weil ich immer umgekippt bin), das war mir dann doch auf einmal alles zu viel und da hab ich mich noch von der Notaufnahme aus freiwillig in die Psychatrie einliefern lassen.
Dachte, ich könnte da Gespräche kriegen....
Tja, nur Gespräche gabs gar keine. Ich hatte ein einziges Aufnahmegespräch und diese Ärztin hat mich absolut nicht für voll genommen und mir nichts geglaubt. Ich hatte ihr dummerweise auch erzählt, dass ich am Vortag (also vor der Achillessehnenruptur) bei einer kleinen Mittelalter-Con mitgemacht hätte, also mittelalterlich gewandet... habe mit Latexstab gegen Ritter mit Latexschwertern gekämpft...und bin da beim Spiel schon einige Male mit dem Fuß umgeknickt....(Schon wird man in die Schublade ROLLENSPIELER!!!reingeworfen. Hab grade mal in meinem Leben an 3 solcher Mittelalter/Phantasie-CONS teilgenommen und mir hat das Spaß gemacht, hab sozusagen mal reingeschnuppert....Aber egal,
also diese Oberärztin hat mich hingestellt, als würde ich mir alles nur einbilden, ich hätte keinen Achillessehnenriss (ich hab in den 5 Wochen Aufenthalt keinerlei Schmerzmittel bekommen, hab - um die Schmerzen im Fuß auszuhalten - mir ein T-Shirt getränkt mit eiskaltem Mineralwasser um den Fuß gebunden. Und ich musste Laufen!!! Auf meine Frage nach Krücken oder evtl. einem Rollstuhl kam die Antwort: Ich würde keinen Rollstuhl bekommen und Krücken gingen auch nicht, die könnte man ja als Waffe einsetzen...ich solle mich doch beruhigen, mit dem Fuß sei nichts.. (na, als ich wieder rauskam, war der erste Schritt zum Unfallchirurgen, der mich dann sofort in die Klinik einwies und was war? gleich die OP wegen einem "veralteten Achillessehenriss"). Hab mir auch einen Anwalt für Patientenrecht genommen, der mittlerweile das Krankenhaus verklagt hat, mal schauen, was dabei raus kommt.
Man hatte mir auch nicht geglaubt, dass ich einen Tumor in der Brust habe, erst nach x-maligem Drängen kam nach 2!! Wochen eine Ärztin, die meine Brust abtastete und dann auch den Knoten spürte, hab dann gleich meine Biopsie gekriegt und? Brustkrebs!...
Na ja...man hat mich jedenfalls offiziell als manisch-depressiv eingestuft (ist eine Form der Schizophrenie - wenn ich mich nicht irre), aber habe bis heute in der Hinsicht keine Krankheitseinsicht....habe mich mit einer Ärztin im Krankenhaus unterhalten, die meinte, sie würde mich als hypomanen Typ einstufen. Habe dann auch mitbekommen, dass die Ärzte bei meinem Sohn angerufen haben und sie fragten an, warum ich denn überhaupt gekommen wäre.....Als ich nach 2 Wochen Aufenthalt (mittlerweile hatte ich ja meine Diagnose Brustkrebs - war dann auch schon in der Frauenklinik um die OP, die Chemotherapie und die Bestahlungen zu besprechen....wieder nach Hause wollte (meine Mutter hatte angerufen und meinte, nachdem ich ja freiwillig drin bin, könne ich auch jederzeit wieder raus) , haben die mir doch glatt einen Beschluss angehängt mit der Begründung, ich könnte mich umbringen (also bitte, warum sollte ich dann die ganze Prozedur mit Chemo usw. machen??Komplett kontrovers). Hab dann gleich ans Amtsgericht geschrieben und Widerspruch eingelegt!!!
Ist dann zum Glück wieder aufgehoben worden.
Nun gut, man muss ja den Tag in der Psychomühle irgendwie rumbringen. Hab halt dann laute Musik gehört, um mich abzulenken. Das wurde mir dann aber auch negativ ausgelegt, weil die Musik eben "zu laut" war, man müsse ja auch an die anderen denken und Rücksicht nehmen. Ich hatte da eine ganz andere Vorstellung: dachte mir, wenn die mich schon für bekoppt halten, dann habe ich auch einen Freifahrtschein und kann meine Musik so laut hören, wie ich es eben will.
Habe da sehr interessante Leute kennengelernt und hatte den Eindruck, dass da einige nur was vorspielten, weil sie sich da um nichts kümmern müssen, sie kriegen ihr Essen hingestellt, brauchen sich nicht um die Probleme draußen (Arbeitsstress, kochen...etc.) auseinanderzusetzen. Die sind da richtig in die Psychatrie reingeflüchtet....
Hab dann auch so Werke wie Dürrenmatt´s "Die Physiker" oder das Buch "Veronika beschließt zu sterben" gelesen und mir mein eigenes Bild von der Psychatrie gemacht.
Im übrigen stelle man sich mal vor, wir würden - so wie wir jetzt gekleidet sind, mit Poloshirt und Bermudashorts - ins Jahr 1492 reisen. Die würden uns schon wegen der Kleidung für verrückt halten, wenn wir dann noch von Handys, Fernsehern usw. erzählen würden....also da wäre man dann auch in der Klapse gelandet.
Im übrigen 1492, ein sehr interessantes Jahr, die Schaffenperiode von Michaelangelo, Sandro Botichelli, Leonardo..... Martin Beheim hatte in diesem Jahr den ersten "Erdapfel", also den Globus erfunden, die Türken haben die Handelsrute ins Abendland versperrt, die Pest war in Europa ausgebrochen, Christoph Columbus machte sich auf, Indien zu entdecken und entdeckte Amerika, die Damen hatten ihre Haare rot gefärbt - das war gerade Mode, Venedig begann mit der Quaratäne (vom französischen quarant - 40 Tage auf der Insel vor Venedig mussten die Handelsschiffe ausharren, bevor sie nach Venedig einfahren durften, die Zeit Martin Luthers begann...... interessantes Jahr finde ich.
Im übrigen hab ich seit jener Zeit meine Kraft immer aus meinen Träumen geholt und das tue ich auch jetzt noch, den Ärzten war ich einfach zu gut drauf mit meinen "Wehwechen", außerdem bin ich eine "Quasselstrippe", was eben auch eine Indikation von Hypomanie/Manie sein sll. Ich lade euch gerne ein, mal meine Träume anzusehen (Unterforum Träume: Traum vom Meer, Traum von Adlern...). Ist halt nix für die Schulmedizin, Aber warum soll ich nicht den Alltag hinter mich lassen und und dem Bewusstsein (sei es nur im Traum) das Besondere zu öffnen???
Liebe Grüße. Gabriele