@ Seventus
Du fragst nach dem General Schicksal:
Ja, dieser General ist unser Schicksal. Er, der im Namen Gottes über Tot und Leben entscheidet. Schicksal, vom Tot begleitet, vom Leben angehaucht, ist die dritte Person die neben Gott sitzt und über uns, das primitive Volk, richtet.
Was weiss die Bibel über das Schicksal zu sagen?
Nichts! Gibt es nicht. Im Christentum ist das Schicksal weggeblendet. Im Christentum steht anstelle der Vorstellung des Schicksals die der göttlichen Vorsehung. Und das ist absolut die schlechteste und unwahrste Vorstellung, die es gibt.
Das Schicksal eines Menschen, eines Volkes, einer Kultur, die Vernichtung von Leben, das Hungern der Menschen und das Leiden der Welt als göttliche Vorsehung zu preisen, ist total schlechtester Krimi und turmhohe Arroganz, die anwidert. Einer Mutter, die ihr sterbendes Kind in den Armen hält zu sagen, das sei der Wille Gottes, ist Verhöhnung des Himmels, die böseste Folgen hat. Der Satz: 'Wie kann Gott das zulassen?' ist absolut unwahr. Gott verhindert nicht und tut nicht. Das Göttliche ist einfach.
Und doch, das Schicksal steht zwischen dem göttlichen Urgrund allen Seins und dem menschlichen Verstehen-wollen, warum???
Hier orte ich, lieber Seventus, Deine Frage, die als - wie sagtest du? Heiliger Text - getarnt ist. Du fragst nach der 'Höheren Macht.'
Die Mythologie hatte dem Menschen das Schicksal geschickt, zugedacht, ihn dem Schicksal überantwortet. Für uns heute setzt sich mehr und mehr die hinduistische und buddhistische Auffassung vom selbstverursachten Schicksal (in diesem oder einem der früheren Leben - so denn ein solches anerkannt wird) durch.
Für astrologisch-psychologisch (nicht Vulgärastrologie) interessierte Menschen ist es der innere Saturn, der das persönliche Schicksal verwaltet. Lies das auch für Nichtastrologen weitgehend verständliche Buch 'Saturn und die Macht des Schicksals' von Peter Orban (ISBN 3.89631-251-0).
Das Schicksal ist in der Tat eine innere Instanz, eine Person, die die Verantwortung, das Leiden des Menschen als innerer Richter überwacht. Es ist das eigene höhere Selbst, das nicht nur alle Wege in Liebe begleitet, sondern auch alle Fehltritte und Missgriffe und auch die von aussen auf den Menschen einwirkenden Geschehnisse, die den Menschen treffen begleitet und integriert. Ganz wichtig ist der Satz:
Das Schicksal straft nicht, es gleicht aus
Schicksal, das sind wir immer selbst.
