Schichsalhafte Begegnung

DerKünstler

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10. Dezember 2009
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An einem eisig kalten Februar Abend ging ich in ein Lokal, dass ich noch nie zuvor betreten hatte. Keine Ahnung, warum ich noch genau dieses Lokal betrat, aber irgend etwas zog mich hinein, den Zeit hatte ich genug, den zu Hause wartete niemand auf mich. An der Theke erblickte ich einen Hocker, der zum verweilen einlud. Ich nahm Platz und bestellte mir ein Glas Rotwein. Ein Anfang Fünfziger, zwei wundervolle Kinder, Single, ein Beziehungstyp. Freude und Bekannte beschreiben mich als nett, freundlich, höflich zuvorkommend und mit dem Herz am rechten Fleckt, also der liebe Nachbar von nebenan. Frauen bezeichnen mein Äußeres als attraktiv und interessant, ich hingegeben bezeichne mich als einen netten Durchschnittmann im besten Alter der alleine im Gedanken versunken an der Theke saß. In dem Lokal herrschte ein ruhiges angenehmes Ambiente. Das Licht war gedämmt und auf den Tischen standen Kerzen, die dem Raum eine wohlige Atmosphäre einhauchten. Als mir der Kellner den Rotwein servierte, wechselte ich ein paar Worte mit ihm, da ich auch in Gastgewerbe tätig bin. Er war sehr freundlich und zuvorkommend, wie ich es gewohnt war. Danach griff ich zu meinem Weinglas und schwenkte es vor meiner Nase, um den Duft der Trauben wahr zu nehmen. Es war ein ausgezeichneter Jahrgang und mir ein Freudenfest den ersten Schluck meinen Gaumen hinunter gleiten zu lassen. Betört von dem wunderbaren Geschmack des Rotwein ließ ich meinen Blick durch das Lokal schweifen. An einem Tisch hielt ich mit meinem Blick inne. Ein anderer Mensch hatte vermutlich das gleiche Schicksal wie ich, er saß Mutterseelen alleine an einem Tisch. Er machte nicht den Anschein, als würde er auf jemanden warten. Er grübelte so vor sich hin. Dieser Mensch war mir auf anhieb symphatisch und ich tat, was ich ansonsten nie tat, ich ging auf ihn zu und sprach ihn an. „Bevor wir uns Beide einzeln langweilen, können wir das auch gemeinsam tun“, sagte ich mit Selbstbewusster Stimme, was mich selbst erstaunte. Ich war nicht schüchtern, aber auch kein Typ der jeden gleich anspricht. Die Person war einverstanden und so nahm ich auf dem Tisch platz. Am Anfang unseres Gesprächs unterhielten wir uns über belanglose Themen, wie Unterhaltungen eben anfangen, doch schon nach kurzer Zeit bekam unsere Unterhaltung eine unerwartete Tiefe. Für mich drückte dieser Mensch eine unheimliche Güte aus, eine Güte nach der ich mich insgeheim sehnte. Ein zartes Band der Vertrautheit knüpfte sich unsichtbar zwischen uns. Wohlbehagen und Harmonie umhüllten uns, wie ein Schleier, der das Gesicht einer Braut umhüllt. Wir blickten uns tief in Augen und ich hatte das Gefühl, als würde unsere Seele miteinander tanzen. Einen Tanz der von Gänsehaut und Vertrautheit begleitet war. Noch nie zuvor verspürte ich so eine magische Anziehungskraft wie zwischen uns beiden. Unsere Gesichter kamen sich langsam immer näher und wir küssten uns zärtlich und sehr liebevoll. Tiefe innerliche Freunde durch strömte meinen Geist und Körper, als wäre ein Blitz durch mich durchgejagt. Ohne ein Worte darüber zu verlieren fuhr ich mit dem Mensch mit nach Hause. Eine Altbauwohnung mit hohen Wänden, tiefen Türstöcken uns sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Auf Anhieb fühlte ich mich wohl. Wir ließen uns auf der Couch im Wohnzimmer nieder, die zum verweilen einlud und öffneten eine Flasche Wein, dabei blicken uns verliebt in die Augen. Ein Gefühl, zu Hause zu sein durchflutete meinen ganzen Körper. Für mich fühlte es sich so an, als wäre ein Engel vom Himmel herab gestiegen um mit mir hier zu sitzen und Wein zu trinken. Wir verlebten eine wunderschöne Nacht zusammen, eine Nacht in der eine Vertrautheit und Harmonie in der Luft lag, wie ich sie bisher noch nie verspürte, obwohl wir uns erst wenige Stunden kannten. Ich hatte einmal in einem Buch gelesen, dass es so eine Art Seelengefährten oder Seelengeschwister gibt, denen man im Laufe des Lebens begegnet. Auf diesen wunderbaren Menschen voller Güte, traf die Beschreibung absolut zu. Es war, als würden wir uns schon lange kennen. Am Nächsten Morgen frühstückten wir noch gemeinsam und dann trennten sich unsere Wege, aber nur auf Zeit, den darüber, das wir zusammen gehören, gab es keinen Zweifel.
Mittlerweile sind schon drei Jahre seit unserem ersten kennen lernen vergangen. Ich beschloss es mir Heute Abend in meiner Wohnung gemütlich zu machen. Im Radio lief eine Berichterstattung über das Attentat auf Silvio Berlusconi, der ich keine Aufmerksamkeit schenkte. Es war einige Tage vor Weihnachten und ich machte mir eine gute Flasche Wein auf. Wenn ich mich nicht irre, die gleiche Marke, die wir an unserem ersten Tag getrunken haben. Ich zündete ein paar Kerzen an und legte eine Weihnachts-CD ein und ließ mich auf meiner Couch nieder. Meine Gedanken schweiften in die Vergangenheit zu unserer ersten Begegnung. Eine Begegnung die mich als Mensch wachsen ließ und wie Balsam meine Seele umhüllt. Drei wunderschöne Jahre, aber auch drei Jahre voller aufregender Ereignisse zogen vorüber. Dieser Mensch half mir dabei, mein eigenes Lokal zu eröffnen, ohne die Hilfe hätte ich es nicht zustande gebracht. Ich war zwar schon ewig im Gastgewerbe, doch zuvor mit einem Partner. Die Geschäftsbeziehung löste sich durch einen Streit auf. Wir halfen uns gegenseitig über unsere vergangenen Beziehungen hinweg zu kommen. Die Beziehung meines Engels, wie ich ihn manchmal im Gedanken nenne, wurde durch eine Erkrankung die zum Tod führte entzweit und auch ich hatte eine verletzende Beziehung hinter mit, über die ich sehr schwer hinweg kam. Die Kraft unserer Liebe half und dabei über die schweren Verletzungen unserer Seelen hinweg zu kommen. Wir gaben uns gegenseitig Liebe, soviel wir geben konnten und führten ausgedehnte Gespräche. Die Liebe zueinander konnte unsere Seelen heilen. Auf verschiedenen wundervollen Urlaubreisen, gaben wir unserer Liebe Festigkeit und Tiefe. Leider sind wir gezwungen in verschiedenen Städten zu arbeiten und sehen und dadurch sehr wenig, doch unser starkes Band der LIEBE hält uns zusammen. Wer weiß schon, was geschehen wäre, hätte wir uns nicht gefunden. Das Schicksal hat uns zusammen geführt, das steht für mich außer Frage. Wenn es eine Macht da oben im Himmel gibt, habe wir es ihr zu verdanken, dass wir zusammen gefunden haben. Ich erinnerte mich an dem Tag unseres kennen lernen. An diesem Tag arbeite ich bis am späten Nachmittag. Der Gedanke kam in mir hoch, nach Graz zu fahren in ein Schwimmbad um die Seele baumeln zu lassen. Also setzte ich mich kurzer Hand entschlossen ins Auto und fuhr los. Im Radio wurde bekannt gegeben, dass James Morrison den Titel bester britischer Solokünstler bei den Brit Awards gewonnen hat. Es war ein grauer Februartag kalt und nass, doch die Straßenverhältnisse waren sehr gut. Im Gedanken war ich tief versunken. Ich hatte eine schwere Zeit hinter mir. Vor drei Wochen wurde ich aus meiner Burnoutherapie von Krankenhaus entlassen. Meine Seele wandelte durch das dunkle Tal der Tränen und die Verletzungen meiner letzten Beziehung saßen noch sehr tief. In Graz angekommen konnte ich das Schwimmbad nicht finden. Meine Suche führte nicht ans Ziel und somit gab ich sie auf und entschied mich noch ein Glas Wein in der Innenstadt zu trinken. Da kannte ich mich besser aus. Ich suchte ein Lokal auf, indem ich schon desto öffternen ein Glas getrunken hatte. Den Chef kannte ich schon seit einigen Jahren. Nachdem wir uns eine gute Stunde unterhalten haben, verließ ich das Lokal und verabschiedete mich von ihm, der Engel stand neben ihm, doch ich schenkte ihm keine Beachtung. Da ich noch keine Lust hatte wieder nach Hause zu fahren suchte ich noch ein zweites Lokal auf, indem ich noch kurz blieb, da ich der einzige Gast war. Im dritten Lokal nahm unsere Liebe ihren Anfang.
Heute ist der fünfundzwanzigste Dezember. Gestern war Heiligen Abend, den ich mit meinen beiden Töchtern feierte. Heute war der Tag mit meinem Liebling zu feiern. Die Vorfreude durchflutete meine Gedanken und ein wenig aufgeregt bin ich auch. Ich habe eine ganz besondere Überraschung für ihn. Tom hat sich bereit erklärt, ein Buch für mich zu schreiben, dass ich meinem Liebling als Geschenk überreiche. Ein persönlicher Bestseller, unsere Liebe. Aufgeregt übergab ich Bernd mein Buch mit den Worte: „Lieber Franz du hast meinem Leben wieder Hoffnung geben, Deine Liebe und Güte erfüllt mein Leben Tag für Tag. Ich bin so dankbar und glücklich, dass es Dich gibt! Ich Liebe Dich von ganzem Herzen! In Liebe Dein Hannes!“

Tom
 
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