Scheitern

H

Hellequin

Guest
Der Herbst begann. Kein Funkeln zeigt sich mehr
im matten Glas erloschner Augen, leise
schlüpft Weisheit aus zerstörter Wiederkehr
und geht mit Nachtgedanken auf die Reise.

Wie lange schon hast du dich nur ernährt
vom Nachhall längst vergangener Geschichten,
du großer Geist, dich so sehr selbst verklärt,
dass du nicht mehr vermagst, den Dunst zu lichten?

Du suchtest stets nach Wegen, deinen Leib
und mit ihm auch den Tod zu überwinden,
Nun zählt nicht mehr der Sieg noch dein Verbleib,
du willst nur freigesprochen Ruhe finden.

Die Kraft der Sphären welkt mit dir dahin
und all die Schlachten, die du je geschlagen,
erscheinen nun befreit von falschem Sinn,
als Wahnideen aus überhitzten Tagen.

Der Winter naht. Du lächelst müde, lässt
dich watteweich in Wolkenkissen fallen,
raunst heiter fromme Weisen, die sich fest
in dem, was von dir übrig ist, verkrallen.

Viel früher als gedacht ist Kali da.
Sie kommt zu dir, die Ernte einzubringen.
Nun sieht sie dich, so wie sie viele sah,
in Fieberstaub als hohle Nuss zerspringen.
 
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Sehr schön ...:thumbup:

ich denke nicht das so ein Zustand scheitern ist, sich selbst verlieren schon eher. Das gehört zum Spiel dazu.
 
Der Herbst begann. Kein Funkeln zeigt sich mehr
im matten Glas erloschner Augen, leise
schlüpft Weisheit aus zerstörter Wiederkehr
und geht mit Nachtgedanken auf die Reise.

Wie lange schon hast du dich nur ernährt
vom Nachhall längst vergangener Geschichten,
du großer Geist, dich so sehr selbst verklärt,
dass du nicht mehr vermagst, den Dunst zu lichten?

Du suchtest stets nach Wegen, deinen Leib
und mit ihm auch den Tod zu überwinden,
Nun zählt nicht mehr der Sieg noch dein Verbleib,
du willst nur freigesprochen Ruhe finden.

Die Kraft der Sphären welkt mit dir dahin
und all die Schlachten, die du je geschlagen,
erscheinen nun befreit von falschem Sinn,
als Wahnideen aus überhitzten Tagen.

Der Winter naht. Du lächelst müde, lässt
dich watteweich in Wolkenkissen fallen,
raunst heiter fromme Weisen, die sich fest
in dem, was von dir übrig ist, verkrallen.

Viel früher als gedacht ist Kali da.
Sie kommt zu dir, die Ernte einzubringen.
Nun sieht sie dich, so wie sie viele sah,
in Fieberstaub als hohle Nuss zerspringen.
:thumbup:
:)
 
wow ...(also -inhaltlich- großteils) .. *Applaus
vom Stil her denk ich glatt an Goethes Faust,
den mocht ich schon zu Schulzeiten besonders.
 
Zuletzt bearbeitet:
musste zwar nach dem Lesen Deines Gedichts gerade eben ein Antidepressivum einwerfen, :ironie: aber ansonsten - erstklassig!!!
:thumbup:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Herbst begann. Kein Funkeln zeigt sich mehr
im matten Glas erloschner Augen, leise
schlüpft Weisheit aus zerstörter Wiederkehr
und geht mit Nachtgedanken auf die Reise.

Wie lange schon hast du dich nur ernährt
vom Nachhall längst vergangener Geschichten,
du großer Geist, dich so sehr selbst verklärt,
dass du nicht mehr vermagst, den Dunst zu lichten?

Du suchtest stets nach Wegen, deinen Leib
und mit ihm auch den Tod zu überwinden,
Nun zählt nicht mehr der Sieg noch dein Verbleib,
du willst nur freigesprochen Ruhe finden.

Die Kraft der Sphären welkt mit dir dahin
und all die Schlachten, die du je geschlagen,
erscheinen nun befreit von falschem Sinn,
als Wahnideen aus überhitzten Tagen.

Der Winter naht. Du lächelst müde, lässt
dich watteweich in Wolkenkissen fallen,
raunst heiter fromme Weisen, die sich fest
in dem, was von dir übrig ist, verkrallen.

Viel früher als gedacht ist Kali da.
Sie kommt zu dir, die Ernte einzubringen.
Nun sieht sie dich, so wie sie viele sah,
in Fieberstaub als hohle Nuss zerspringen.


Düster und sehr schön. :):thumbup:



LG Nefri
 
Der Herbst begann. Kein Funkeln zeigt sich mehr
im matten Glas erloschner Augen, leise
schlüpft Weisheit aus zerstörter Wiederkehr
und geht mit Nachtgedanken auf die Reise.

Wie lange schon hast du dich nur ernährt
vom Nachhall längst vergangener Geschichten,
du großer Geist, dich so sehr selbst verklärt,
dass du nicht mehr vermagst, den Dunst zu lichten?

Du suchtest stets nach Wegen, deinen Leib
und mit ihm auch den Tod zu überwinden,
Nun zählt nicht mehr der Sieg noch dein Verbleib,
du willst nur freigesprochen Ruhe finden.

Die Kraft der Sphären welkt mit dir dahin
und all die Schlachten, die du je geschlagen,
erscheinen nun befreit von falschem Sinn,
als Wahnideen aus überhitzten Tagen.

Der Winter naht. Du lächelst müde, lässt
dich watteweich in Wolkenkissen fallen,
raunst heiter fromme Weisen, die sich fest
in dem, was von dir übrig ist, verkrallen.

Viel früher als gedacht ist Kali da.
Sie kommt zu dir, die Ernte einzubringen.
Nun sieht sie dich, so wie sie viele sah,
in Fieberstaub als hohle Nuss zerspringen.

jupp geht doch:umarmen::D
wenn ich gross bin
#kann ich das auch:D
 
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