Schattenarbeit - Inhalt, Techniken, Ergebnisse

Hi Leute,


Kontrolle bedeutet ja nicht, mit nem Stock im ... rumzulaufen. Ich kann ja trotzdem alles fließen lassen, auch die Liebe, so sie denn will.

Ist doch aber schön, nicht von seinen Launen regiert zu werden, sondern diese zu regieren. Und auch wichtig.

Beispiel: Du hast Kinder und bist grad mürrisch, die nerven aber total, weil sie zu laut spielen. Ohne Kontrolle platzt da vielleicht schnell mal was raus. Kannst Du Deine eigenen Gefühle aber für ein paar Minuten mal abstellen, hilft das doch ungemein. Erstens dem Seelenheil Deiner Kinder und zweitens dem Familienfrieden und damit auch Dir selbst.

Oder: Du kommst zu einem größeren Unfall dazu. Ist man handlungsfähig, wenn man vor Schreck wie gelähmt ist? Wäre es da nicht besser, zielgerichtet und überlegt zu handeln? Hast Du Kontrolle, kannst Du umschalten zu überlegtem, ruhigem und raschem Handeln.


Gibt noch unzählige weitere Beispiele in allen Lebensbereichen....

Wenn ich Kontrolle schreibe, meine ich einfach die Macht über meine Gefühle und Gedanken. Die steht mir zu. Und es ist wichtig, dass ich sie annehme und Gebrauch von ihr mache.
Um ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen und genießen zu können.


Nichtsdestotrotz beschäftigt mich Euer Gedanke, es einfach fließen zu lassen, wäre eine gute Idee. Weil, das stimmt ja auch wieder:rolleyes:.



Bis später ...m.
 
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Malas Methode finde ich für Menschen, die das alleine machen wollen, fast am besten (nicht gaga), wobei Schattenarbeit in der Gruppe am besten funktioniert und am praktischten erfahrbar ist. Und wie schon richtig gesagt wurde, das geht an die Substanz, deshalb ist es wichtig, dass dann ein Dritter den Überblick hat und auch auffangen kann.

Zu sagen, "ach, ich darf auch wütend sein", hat nichts mit Schattenarbeit zu tun. Schattenarbeit ist symbolisch gesprochen der Abstieg in die Hölle.

Hast Du das schon gemacht in einer Gruppe? Was wird da getan? Und was ist denn Schattenarbeit für Dich genau? Wie würdest Du sie definieren und tun?

Danke.
 
Hast Du das schon gemacht in einer Gruppe? Was wird da getan? Und was ist denn Schattenarbeit für Dich genau?

Danke.

Ja, ungefähr drei Jahre lang, ein- bis zweimal die Woche. Deine Methode finde ich übrigens auch ganz gut, wenn man es alleine macht und es erstmal um das Erkennen geht.

Das Problem ist aber, dass das Erkennen jetzt oftmals gar nicht so das große Problem ist. Schattenarbeit ansich ist ja erstmal etwas sehr Analytisches. Der Begriff kommt ja auch aus der Psychoanalyse. Aber was dann?

Erkenntnis hilft in diesem Fall nur bedingt und an der Umsetzung hapert es eben. Mit der Erkenntnis kommt eben wie ja auch schon richtig gesagt, der Schmerz, nur darf man dann den Klienten nicht alleine stehen lassen.
Dann kommt im besten Fall ein ausgebildeter Therapeut zu Einsatz und die Methoden sind mannigfaltig. Dann kommt erst die Lösung. Ganz selten macht es schon so "klick", dass die Erkenntnis die Lösung mit sich bringt und umgesetzt werden kann.

Sich selbst mal zu erlauben "wütend" zu sein etc, was hier schon angesprochen wurde, klappt nur bei Menschen, die vorher völlig unterdrückt gewesen sind und dann ist es ein nötiger und überfälliger Schritt.

Wir haben viel mit Mini-Aufstellungen oder auch simplen Rollentauschen, natürlich auch in Form einer Gesprächstherapie. Wie gesagt, hatte ich das Glück, das ist eine Gruppe von fast 50 Menschen wöchentlich durchzuexerzieren und dadurch, dass es so viele waren boten sich da unzählige Konstellationen und Konflikte.

Das ist eben die individuelle Arbeit, für die es kein Patentrezept gibt. Ich suche nochmal ein paar Artikel von mir zu dem Thema, aber ich weiß jetzt nicht, wo ich die abgespeichert habe. Man kann eben schlecht sagen, es geht so oder so, weil diese Arbeit Interaktion beinhaltet.
 
Auf Sandsäcke einzuschlagen und sich selbst einzureden, man müsse jetzt mal alle seine Gefühle annehmen ist oberflächlich, dumm und Selbstbetrug, im besten Fall eine Verlagerung. Damit wird nichts gelöst. Man kann nicht sagen, "so ich nehme mich jetzt mal so an, wie ich bin".:
Was hättest Du denn als Vorschlag?

Und wenn hier Leute halbgare Anleitungen geben, wie man denn zum Schmerz kommt, der oft aber nicht immer im Schatten zu finden ist, dann doch auch bitte auch die Anleitung, wie es dann weitergeht.
Dann frag' doch nach oder mach einen besseren Vorschlag. s.o.

Zu sagen, "ach, ich darf auch wütend sein", hat nichts mit Schattenarbeit zu tun. Schattenarbeit ist symbolisch gesprochen der Abstieg in die Hölle.
Welche Hölle?

Gruß
Andreas
 
@ Frater

Das klingt sehr erlebnisreich, was Du da schreibst. Wer bietet sowas an? Mal außerhalb von Psychotherapie? Oder läuft sowas nur unter dem Aspekt, dass man vorher zum Onkel Doc muss?
Wär auf jeden Fall klasse, wenn Du die Artikel reinstellen könntest.

Ah ja, und waren nicht meine Methoden, hab nur die der Anderen in ne kleine Übersicht gepackt, also so ungefähr. Wie ich's halt verstanden hatte.


lg...m.
 
Schattenarbeit - Inhalt - Technik - Ergebnisse

Inhalt/Entstehung: Schattenanteile sind Anteile von uns, die wir nicht annehmen. Ihren "Ursprung" haben sie in unseren Eltern, welche die Grundlage für unser Wesen bilden. Zu 100%. Grund für Schattenanteile sind zum einen Erlebnisse aus der Kindheit, die wir als negativ/schmerzvoll empfinden und wir versuchen, es besser zu machen. Zum anderen gibt es eine Verbindung von Glaubenssätzen/Überzeugungen, die wir mitbringen zu den Elternanteilen. Hier entsteht die zweite Ablehnung von Dingen, die uns ausmachen, die wir aber ebenfalls ablehnen...

Ein Schattenanteil kann entweder ein Teil sein, den man lebt, es aber nicht wahrnimmt und als Teil von sich nicht akzeptiert oder aber ein Teil, den man so stark ablehnt, dass man versucht, exakt das Gegenteil (nach eigener Wertung), sprich: besser, zu sein.
Beide Varianten führen dazu, dass in uns Schmerz darüber ist, dass wir uns selbst nicht leben sondern Teile von uns ablehnen.

Bevor man diese Schattenanteile annehmen kann wird oftmals entweder die Aggression auf sich selbst (wegen der Ablehnung) nach außen gebracht, allerdings gegen andere gerichtet, oder aber man muss zunächst den Schmerz darüber nach außen bringen, dass man unter bestimmten Verhaltensstrukturen der Eltern (oder später im Leben andere Personen) gelitten hat. Erst danach ist ein annehmen möglich.

Technik: Für beide Varianten empfielt es sich, z.B. mit dem Sandsack oder einem Kissen zu arbeiten anstatt die Aggression nach außen gegen andere zu richten, von wo man diese Aggression nur zurückbekommen wird, Stichwort Spiegel. Des weiteren ist es natürlich sinnvoll zu schauen, wo man die Eltern im eigenen Verhalten wiederfindet. Hierbei lohnt es sich alleine mal tagsüber sein eigenes Verhalten zu beobachten und es den Eltern zuzuordnen. Findet man "eigene" (eigentlich nicht-eigene) Charakterzüge bei den Eltern überhaupt nicht sollte man dort genauer hinschauen...

Ergebnis: Das Integrieren von Schattenanteilen führt zu Selbst-bewusst-sein, zu Selbstvertrauen, zu Selbstwertgefühl, zu Selbstliebe, zu Kraft.

Kurz und sicher nicht komplett...

Gruß
Andreas
 
Danke Lightning, so übersichtlich dargestellt, wirkt das gut.

Über den Inhalt kann ich jetzt nicht so viel sagen, den lass ich jetzt mal wirken.

Auf jeden fall, Danke.
 
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