Schamanismus und die Orishas

Amoghasiddhi

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Ich bin der Meinung, dass der moderne Schamanismus unwahrscheinlich wachsen könnte, wenn er die afrikanisch-karibischen Orishas inkorporieren würde.

Ist nur so ein Gefühl, da ja die afrikanisch-moderne Tradition seit tausenden von Jahren intakt ist, während bei uns durch das Christentum jegliche Erinnerung ans Heidentum getilgt wurde. Gut, es gibt einige Sagen, die uns geblieben sind wie das Cath Maige Tuired oder die Artussage (aber die ist auch schon christlich verbrämt), und keiner weiss, wieviel davon an Original Wissen überlebt oder Fantasie ist.

Auf der andern Seite wird ja viel Golden Dawn, Runen, und andere Traditionen darin vermischt, also wieso nicht auch die Orishas, sie sind kraftvoll, haben einfache Regeln wonach man sie ruft, und man kennt ihre Tore (die Veves).

Also wenn Henochisches darin Platz hat, dann bitte auch die Orishas.

Also, vielleicht spinn ja ich, aber ich denke dass die Orishas dem modernen Schamanen viel geben könnten. Oder meint ihr, das ist zu gegensätzlich? :confused:
 
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Das tun sie - nur ist es definitiv kein leichter Weg, bis es wirklich soweit kommt. Dazu gehören mehrere (!) Initiationen in diese Religion. Das ist kein Kinderspielplatz oder etwas vergleichbares: Wenn man diese Tradition wirklich für sich aufschließen möchte, dann nur durch die in der Lucumireligion überlieferten Rituale der Einweihung.

Klar, jeder kann einen Orisha anreisen - das ist ja nicht verboten für unsereins. Nur ist es dann schon ein Unterschied, ob jemand in die Geheimnisse eingeweiht wurde und die Orishas als Santo zuhause hat oder eben nicht.

Es ist nicht gegensätzlich. Allerdings kannst du davon ausgehen, daß vielleicht mal 1 Prozent der hiesigen "Schamanen" überhaupt die Eier in der Hose hat, nach Kuba oder überhaupt in die Karibik zu fliegen, um dort eine waschechte Einweihung zu erhalten.
 
Wenn es jemanden gibt der weiterhin beitragen möchte, dass die Erde ein würdiges Mitglied in der kosmischen Familie ist, so ist es ein Wunsch der Beachtung verdient.

Allerdings brauchen Sie jemanden der in Konfrontationen gehen kann, und dazu benötigt man zuerst die Arbeit an sich selbst.

Niemand kann an der Erde arbeiten, ohne zuvor an sich selbst gearbeitet zu haben, ansonsten scheitert man immer wieder an sich selbst in der Praxis der Selbstverwirklichung als Beitrag zur Verbesserung der Erde.

In der Politik gibt es viele Gesinnungen, und man wird dort sicherlich mit absurden Logiken, ohne dass auf höhere Logik rücksicht genommen wird einfach metaphysisch verdrängt, sodass sie als Schamane einfach nicht mehr gefunden werden, oder sogar ihren Platz auf der Erde verlieren, wenn das Ego innerhalb der Kollektivität zu groß ist, sei das Kollektiv nun
der Schamanismus, die Esoterik, die religiöse Zugehörigkeit.

Bin von einem geheimorden in Kuba eingeladen worden dort mehrere Jahre zu studieren, wenn ich nur wüsste wie ich das finanzieren sollte, da es sich um ein zivile Organisation handelt, das Urwissen des Schamanismus lehrt, und ich muss sowieso mein spanisch verbessern, hahahaha

In der Vergangenheit haben Politiker begonnen sich mit Philosophen zu treffen, nun
aber ist die Welt des Schamanismus größer als jener der Philosophie, da Tiere, Pflanzen immer auch Abbild der kosmischen Gesetzmäßigkeiten sind, und die Philosophie sich sehr stark auf die Kraft des Wortes stützt was etwas anderes ist.

Am Anfang war Gott, und das Wort war bei Gott,.....

und das was dann noch kommt in diesem oberen Satz bezieht sich auf Schamanismus, und hier hört dann Gott als unbekannte
zu existierten auf. In Europa wird Schamanismus nur noch zum Morden auf Distanz verwendet, aus Angst zur Unrúhe, weil die Geistlichkeit hier Wollust mit Faulheit ersetzt, und Spiritualität der Urvölker als Gefährlich dokumentiert.
 
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Ein "kubanischer Geheimorden" hat dich eingeladen ... Inwiefern bist Du dir überhaupt sicher, daß das Angebot seriös ist? Ich kenne jedoch einen Santero, der in Europa inzwischen auch von sich behauptet, Schamane zu sein, seit Neuestem. Als ob es nicht ausreichen würde, Santero und Palero zu sein.

Wie sind die an dich herangetreten und was soll das mit "mehrere Jahre studieren"? Klingt nach Verarsche.

Den Rest deiner Verbaldiarrhöe zum Thema Schamanismus hättest Dir schenken können.
 
Von den Orishas habe ich nicht viel Ahnung. Im Moment widme ich mich eher den hiesigen Geistern - sie warten nur darauf, dass wir uns wieder an sie erinnern. Es hat ihnen nicht gutgetan, dass wir uns nicht an sie erinnern durften (und uns auch nicht).

Aber, da Du den Thread schonmal eröffnet hast: kannst Du ein wenig mehr über die Arbeit mit den Orishas erzählen? Wie sind sie so drauf? Was zeichnet sie aus? Welche Stärken/Schwächen haben sie?
Und würden sie überhaupt in Europa wirken wollen? Wie würde ihre Aufgabe hier aussehen?
 
Sobek kann dazu sicher mehr klären als ich.

Ich bin was die Orishas betrifft nur ein "Fan", der keinerlei Einweihung hat und kein "caballo" jemals war.

Ich glaube aber, dass diese Orixas einen sehr wohl leiten und ansprechbar sind, wenn man sich geistig mit ihnen unterhält. Dass sie einem Rat, Trost und Hilfe geben können, das fühle ich, und dass das Joruba-Pantheon die Schamanen bereichern kann, ebenso.

Ich habe den größten Respekt vor den Orixas und denke nur, dass viele im Westen sehr profitieren könnten, wenn sie sie näher kennenlernen würden.

Die Hintergründe findest du über die Begriffe Orishas und Orixas im Netz. Bücher zu diesem Thema gibt es viele!

Sobek, habe ich was Falsches hier geschrieben?

Du bist der Experte, korrigiere mich bitte, ich will hier keinen Blödsinn verzapfen ;)
 
Es gibt einen Spruch, der das Wesen der Interaktion der Orishas mit uns charakterisiert: Die Orishas wissen nicht, was wir wollen - sie wissen, was gut für uns ist.

Orunmila kann durch Spezialisten (babalaos) über das Lebenszeichen und den Kopforisha befragt werden. Das ist ein wichtiger Schritt in die Religion. Die Orishas wissen, ob es gut für einen ist, in die Religion tiefer einzusteigen oder nicht. Man kann nicht einfach so daherkommen und sagen: "Ich möchte Santero/Babalawo werden!" - das Zeichen dazu muß stimmen und das kann nur Orunmilas Priester ziehen und interpretieren. Letztlich ist es dann die eigene Entscheidung, der eigene Ori, der dann den Rat umsetzt oder nicht.

Über die Lucumireligion läßt sich so vieles schreiben - aber ehrlich: Das mache ich nicht hier in diesem Forum.

Natürlich wäre es erstrebenswert, wenn sich hier in unsren Breiten viele für diese Religion interessieren würden. Die Orishas wirken längst in Europa. Es gibt eine langsam wachsende Gemeinschaft in Deutschland, Österreich, der Schweiz und natürlich in Spanien und Italien.

Was die Religion den hiesigen Praktiken geben kann, ist ein etwas urtümlicher Umgang mit den Geistern, näher an unseren Wurzeln als sich das so einfach vorstellen läßt: Schließlich ist die Wiege der Menschheit in Afrika!
 
Ich glaube und habe erfahren, wenn man sich den Orishas hingebungsvoll nähert, dass sie sich einem dann auch mitteilen, selbst wenn es nicht der Kopforisha von einem selbst ist. Selbes gilt für die Loa.
Und ich denke nach wie vor, dass viele Teile der Lukumi-Religion die Schamanen erweitern und befeuern könnten. Man muss ja nicht gleich zum Babalawo werden, es gibt unterschiedliche Grautöne. Finde ich!!!

Selbst Anleihen sind sehr gut, weisst du, diese Religion ist die älteste erhaltene seit sie aus Sumer emigriert ist..in Griechenland sind daraus die Götter geworden, so wie in Rom...im Hermetizismus und in der heutigen Astrologie kennt man sie als die Planeten. Es sind aber die ältesten Wesen auf dieser Erde. Und wir sind irgendwie ihnen zugetan und sollten ihnen den GRÖSSTMÖGLICHEN Respekt erweisen!

Da kann Yoruba Vorreiter sein, nicht?

Die Orisha SELBST versperren einem effektiv den Weg, wenn sie nicht wollen, dass man ihnen entgegentritt. Das ist Tatsache!
 
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Es gibt einen Spruch, der das Wesen der Interaktion der Orishas mit uns charakterisiert: Die Orishas wissen nicht, was wir wollen - sie wissen, was gut für uns ist.

Orunmila kann durch Spezialisten (babalaos) über das Lebenszeichen und den Kopforisha befragt werden. Das ist ein wichtiger Schritt in die Religion. Die Orishas wissen, ob es gut für einen ist, in die Religion tiefer einzusteigen oder nicht. Man kann nicht einfach so daherkommen und sagen: "Ich möchte Santero/Babalawo werden!" - das Zeichen dazu muß stimmen und das kann nur Orunmilas Priester ziehen und interpretieren. Letztlich ist es dann die eigene Entscheidung, der eigene Ori, der dann den Rat umsetzt oder nicht.

Über die Lucumireligion läßt sich so vieles schreiben - aber ehrlich: Das mache ich nicht hier in diesem Forum.

Natürlich wäre es erstrebenswert, wenn sich hier in unsren Breiten viele für diese Religion interessieren würden. Die Orishas wirken längst in Europa. Es gibt eine langsam wachsende Gemeinschaft in Deutschland, Österreich, der Schweiz und natürlich in Spanien und Italien.

Was die Religion den hiesigen Praktiken geben kann, ist ein etwas urtümlicher Umgang mit den Geistern, näher an unseren Wurzeln als sich das so einfach vorstellen läßt: Schließlich ist die Wiege der Menschheit in Afrika!

Es gibt auch den Spruch: Zuerst die Egun (Ahnen) und dann die Orishas!

Es gibt übrigens schon lange einen Santeria-Tourismus nach Kuba.
Ich weiss von einer "Schamanin", die seit vielen Jahren 1 - 2 mal im Jahr "Initiationsreisen in die Santeria" nach La Habana für Heiler anbietet.
Vor 5 Jahren war ich zu der Zeit auch in Havanna und besuchte kurz die Fiesta, an der die Iyawos (manche schreiben auch Yabo) als neu Initiierte den heiligen Batás (Trommeln) vorgestellt wurden.

Es waren vier, zwei Männer und zwei Frauen, ich bin grad nicht mehr sicher, aber ich glaube, es waren alles Yemaya's. Die "Schamanin" meinte damals, dass sie schon mit 20 Leuten diese Reise gemacht hatte.

Dieses Ilé (Haus) resp. die Gemeinde der Ahijados (Patenkinder, Adepten) muss in der Zwischenzeit schon riesig sein.

Ich war leider nicht lange dort, da ich noch eine andere Einladung hatte.
Diese Fiestas können Stunden dauern. Die Musiker waren gut, aber ich zweifelte etwas an der Seriosität dieser Initiationen. Für mich mutete alles etwas seltsam. So wollten sie, dass ich auch im Kreis mittanze, obwohl ich nicht initiiert bin, was mir sehr seltsam vorkam.

Ich muss mich mal erkundigen, wieviel das jetzt eigentlich kostet. Für viele ist das alles einfach nur ein Geschäft. Viele Kubaner können sich eine Initiation schlicht nicht leisten.

Ich liebe die Tänze, die Lieder und Trommeln der Orishas, die damit verbundenen Geschichten (Patakins) hier ebenso wie auf Kuba, das schon ein bisschen meine zweite Heimat geworden ist.

Die Orishas sind wohl überall.

Lieber Gruss
Lunette
 
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Hallo Lunette,

es ging hier aber eher um die Orishas als um die Egun ^^ -

genau solche Leute wie du sie beschreibst, sind es, die es eben leider auch in dieser Religion gibt, wie es sie auch sonstwo gibt. Nicht alles ist gold, was da glänzt und Geld spielt dabei begreiflicherweise eine Rolle, wenn ein Tourist dort ohne gute Kontakte aufschlägt: Der wird dann gern auch mal über den Tisch gezogen und gehörig verarscht. Ich habe im Internet sogar Filmchen gefunden einer solchen Fake-Ochazeremonie! Dabei möchte ich nicht wissen, wieviel das diesem armen Tropf gekostet hat. Im Internet finden sich übrigens auf Youtube durchaus noch mehr derartige Untergänge.

Ganz vergessen dürfen wir dabei nicht, das die Leute dort zu wenig zum Leben und zuviel zum Sterben haben. Wenn ich dort ein Ritual über mich ergehen lassen mölchte, dann weiß ich, daß ich mehr zahle als ein Kubaner - aber das ist es mir wert. Die Preise schwanken, falls dich das interessiert, und vor 10 Jahren war das noch weitaus billiger als es heute ist.

Wenn Du an einem solchen Tambour mittanzen hast dürfen, war es kein Fundamento. Dort dürfen nur Iyawos tanzen oder Olorishas.
 
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