Hallo Ahorn,
wenn man aufhört an dem Kind rum zu fummeln, besteht die Chance, das es seien Weg findet, in dem man das Kind beachtet - und nicht mehr dessen Probleme - weil man sich entscheiden kann, worin man seine Energie steckt.
Wenn das Kind sich der Therapien verweigert, könnte man das ja auch einfach mal respektieren. Und oft verweigert jemand nicht Hilfe, weil er keine Hilfe wünscht. Sondern wegen der Art und Weise, wie sie angeboten wird. DAs ist generell so, weshalb man im Heilwesen auch lernt, wie man mit Klienten umgeht.
In so einem Fall würde ich nicht die X-te Therapieform suchen, sondern eine respektvollen Zugang. Ich hatte das schon öfters, weil Eltern immer das Beste wollen, und dabei gerne ein bissel Übersteuern. Dann macht man einen Spaziergang im Wald. Quatscht und schnitzt einen Stock spitz. Da fällt kein Wort von einem Problem und es wird auch niemand wie ein Problemfall behandelt. Kinder haben oft noch ein natürliches Gefühl für gesunden Stolz. Erwachsenen ist das abtrainiert, weshalb sie das Gefühl für Entehrendes Verhalten verloren haben. Und das kann dann versehentlich solche Mauern aufbauen.
Menschen unserer Kultur haben ein, für Schamanen unverständliche Sicht auf Krankheiten und Probleme. Sie empfangen keine Visionen mehr, die von gesunden Wegen sprechen. Sie bohren sich immer tiefer in die Analyse ihres Problems, das sie jegliche Chance verlieren, den Himmel und dessen Visionen zu sehen. Man muß sich deshalb grundlegend entscheiden, ob man nach unten in den Dreck gucken will, oder nach vorne ins Licht. Schamanismus kümmert sich um das Licht. Und Schamanen behandeln niemanden als Problemfall, sondern immer nur als ein aufgehendes Licht, das die Welt erstrahlen läßt.
Ich möchte den Fall dieses Threads nicht beurteilen. Mein Beitrag hier nimmt Bezug auf übliches Verhalten in unserem Kulturraum. Und darauf, wie sich Blockaden aufbauen können, die aus einem anfänglichen Problem eine scheinbar unlösbare Katastrophe eskalieren lassen. Das geschieht übrigens recht häufig, auch bei Erwachsenen Klienten. Die Liste, wieso sich Situationen hochschaukeln, ist nahezu endlos.
Wenn man also ein Problem lösen möchte, in das sich mehrere Menschen verstrickt haben, dann kann ergibt sich daraus ein recht komplexes Bild. Oft ist es so, daß die wahren Heilungs-Verweigerer gar keine Symptome zeigen, und ihre Mitmenschen deren Themen übernehmen. Da muß man dann nur eins tun: Das Thema wieder an denjenigen zurück geben, der es ursprünglich zum Problem machte. Und da ist jegliche Therapie am Klienten, der das Thema übernahm, ein fataler Irrweg, weil man damit die Themenübernahme nur noch anheizt. Wie gesagt, das ganze Thema ist viel zu komplex. Und deshalb halte ich relativ wenig von der Diskussion, die hier gerade läuft. Wer weis da schon was? Und sorry, aber all zu viel echtes schamanischen Fachwissen sehe ich hier nicht. Also was soll das dann werden? Jeder Schamane, den ich kenne, wird das selbe sagen: Laß mich das Kind in Ruhe und anschauen, und alles Weitere wird sich ergeben. Und jeder dieser Schamanen wird sehr sensibel darauf achten, ob sein junger Klient von sich aus willentlich auf macht. Keiner wird versuchen manipulativ Zugang zum Klienten zu erhaschen, oder auf irgendwelche Effekte über Dritte zu spekulieren. Das wäre nämlich eine spirituelle Vergewaltigung, wie sie in der esoterischen Szene oft genug vor kommt. Und das Motiv für solche Grenzüberschreitungen ist immer wieder das Selbe: Man will jemanden unbedingt helfen und meint es doch nur gut. Es ist aber nicht gut.
Es könnte ja auch sein, dass er nur Symptome von Störungen im gesamten Familiensystem zeigt. Dann reicht es, wenn diese Störungen behoben werden.
Wenn ein Schamane etwas an einem Familienthema bewirkt, wird er sich jeden Betroffenen im Geiste kontaktieren. Sollte sich nur einer der Betroffenen gegen seine Heilung verweigern, wird er die Finger vom diesem Thema lassen, weil das nicht statthaft wäre, diesen freien Willen zu übergehen. Und weil solche Themen meist sehr verzweigt sind, und sich oft schon über zich Generationen erstrecken, ist es eh aussichtslos, das eigentliche Thema zu lösen. Das ist auch nicht nötig, denn wir erlösen mit unserem Leben all diese uralten Knoten, indem wir uns auf unseren eigen Heilweg begeben. Es ist nicht nötig, diese Themen zu lösen, denn es ist teil der Essenz unserer Ahnen, das wir nicht in gut und schlecht bewerten müssen. Wenn wir also an solchen Themen hängen, dann aus einem eigenen inneren Grund. Den gilt es zu lösen - nicht das Thema. Das Thema wurde überhaupt erst ein Familienthema, weil die Generationen sich zu viel um anderer Leuts Heil kümmerten, dun zu wenig um sich selbst.
Also kurz und recht direkt gesagt, ist das eh Quatsch, was du da schreibst. Wer so denkt dun arbeitet, erzeugt ein neues Vakuum, in dem das Thema verdrängt und an die nächste Generation weiter vererbt wird. Wenn man sowas lösen will, muß man nicht am Familiensystem rum fummeln. Man muß lernen sich von der Gebundenheit zu befreien, damit man nicht mehr irgendwelche Familiensysteme lebt, sondern seine ureigene Geist aus sich allein heraus. Das wäre dann eine schamanische Lösung.
Allein die Formulierung "Störung beheben" ist sowas von - ok, ich glaube du ahnst, wieso ich sowas kommentiere, oder?
Alles Liebe
Kuwanona