schamanische Spuren im Mittelalter ?

Sonnentänzer

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hat schon jemand von den italienischen benandanti gehört oder das buch von carlo ginzburg gelesen:
Die Benandanti. Feldkulte und Hexenwesen im 16. und 17. Jahrhundert.

(gegooglet hab ich bereits selber!!!)

hier deuten sich - meiner meinung nach - schamanische spuren in unserem kulturraum an!
 
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darüber hat matthias wenger auf dem hain bereits eine netten zusammenfassenden artikel geschrieben.
allerdings geb ich ihm insofern recht ,als er sagt, das man das nicht als "authentisch" ansehen sollte, da dazu einfach das hintergrundwissen fehlt.

schamanische elemente findet man - wenn man will - in fast allen religionen. dennoch meine ich, muß man nicht zwangsläufig hergehen, und dann behaupten "ach, das ist doch alles schamanismus" - weil das zwar ein "ja" bekommen müßte, aber gleichzeitig auch ein starkes "nein", denn durch die entwicklung der einzelnen religionen sind sie eben nicht mehr schamanisch.
nehme ich schamanische initiationen weltweit heran, wo schamanInnen ganz körperlich extremsituationen ausgesetzt werden, die normalerweise tödlich sind, und sie diese dennoch überleben bzw. dann "wieder leben", also der abstieg ins totenreich und die erfolgreiche rückkehr, so findet sich das ebenfalls in zahlreichen göttermythen, in zahlreichen religionen - ja sogar im christentum(tod am kreuz, nach drei tagen wiederauferstehung) und dennoch sind sie nicht schamanismus.


lucia
 
jaaaaaaa
nicht wahr, nightingale?
ja da frag die geister lach

also meine lieben was ist eure definition von "Schamanismus"
das wort aus dem sibirischen?
verwendet auf indianische medizin"männer" - weil männer waren und sind es meist - ?
oder auf die samischen noaidi?
oder auf die tibetanischen lama?
hmmm
meine lieben wir brauchen ein anderes wort für euch da unten lach
jede kultur hat ihr wort

aber das was man meist als schamanismus bezeichnet nämlich "vermittlung zwischen den welten"
das gibt es in allen kulturkreisen und überall auf der welt
in der speziellen form die der speziellen kultur und dem speziellen stück erde passt
im germanischen bereich (alemannen, franken, langobarden, angelsachsen, sachsen, die wikingerkulturen, usw) gibt es wotan (odin) - er ist der gott der für die "schamanen" der vermittler zwischen den welten" "zuständig" (;)) war - und er ist durch eine schamanische einweihung - geweiht sich selbst - könnt ihr in der edda nachlesen
also viel spass beim lesen
und beim rumstöbern in der geschichte eurer eigenen gegend :rolleyes:

und was ist schamanismus für euch? - wo hört er auf und wo fängt er an?
und wie definiert ihr den? da bin ich neugierig

schönen tag noch
alles liebe
 
tja, das tut mir aber leid, wenn dir das zuwenig ist, ist zu lang her, das ich darüber gelesen hab.
außer ginzburg hat sich so gut wie niemand mit denen beschäftigt.
da mußt du halt dann deine geister fragen ... oder, wie bereits in meiner antwort impliziert, mit dem wenger kontakt aufnehmen. vll. hat sich der ja intensiver mit denen beschäftigt.

und dann gibts noch die möglichkeit sich mit historikern in italien in verbindung zu setzen, die haben sich wahrscheinlich noch viel eher damit auseinandergesetzt, weil die benandanti ja scheints ein örtlichess phänomen in friaul waren.
wie im übrigen so viele dinge örtliche phänomene sind und damit auch örtliche benamsungen haben.

vll. doch mehr in den alpen rumsuchen und die dortigen geistleins kontaktieren für eigenes?
 
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Schamanisch
fraglich,
sie gehörten in den bereich der "weis(s)en frauen und männer.

bei den beandantis handelt es sich um vorchristliche, lokal im friul existierende
fruchtbarkeits-kulte, in bäuerlichen tradition.
die inquisition beendete diesen kult 1620 bis 1650
über sagen und erzählungen hat sich diese bäuerliche tradition aber bis ins letzte jahrhundert z.t. erhalten können.

sie waren die "weisse seite", und kämpften gegen die "schwaze seite", die hexen, le strege.
sie waren die beschützer der felder, fruchtbäume und äcker, fruchtbakeits riten waren ihre aufgabe und der rituelle kampf gegen die sog. bösen mächte der strege, die hexen.

vier mal im jahre, in den jahrezeitenwechsel, bewaffnet mit büschel von wildem fenchel, unsichtbar in der "anderen welt".
der sieg oder auch die niederlage, entschied über das wachstum der felder und früchte.
träger des hemdes, "portatori della camica", die placenta die bei ihrer geburt aufbewahrt und getrocknet am hals getragen wurden.
geboren werden mit "la camica", das hemd, war eine der bezeichnungen, der Benandanti.
die plazenta war auch der sitz der seele, der verlust dieser getrockneten plazenta führte zu verlust der macht und aller magie.
es waren weibliche und auch männlich magier. die verschiedenste aufgaben hatten. flüche aufheben und das "mal occhio" der schlechte blick heilen.
etc
 
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