Ich wurde von den Geistern ausgewählt - oder besser gesagt mir wurde einfach gerade mal so gesagt, dass ich Schamanin wäre. Und dann mal die Post ab...
ja, wenn man von den geistern dann ausgebildet wird, dann geht die post ab. das sind lange, nicht recht angenehme jahre. geb ich dir recht.
Ich habe Schüler angenommen, die von den Geistern für mich bestimmt wurden. Nicht ich entscheide da ob ich jemanden annehme. Aber richtig - ich fühle direkt - oder kriege direkt Bescheid, wie du möchtest - ob ich die richtige Lehrerin/Helferin bin. Mein Verhältnis zu meinen Schülern basiert auf der Ebene die Sasa sich erwünscht, d.h. ich arbeite nicht mit Schamanismus um meine Brötchen zu verdienen.
nun, das ist schön, das du nach langen jahren des lernens dann dieses wissen einfach so weiter gibst. find ich toll.
sasa meinte jedoch, das dieses gratis-weitergeben traditionell wäre - und das ist es eben nicht.
In vielen Kulturen war es/ist es so, dass Schamanen mit in der Gesellschaft gelebt haben genau wie alle anderen. Ihre Schamanenrolle war/ist ein "Nebenberuf". Da haben die Schamanen andere Einkommen.
jup, sie sind oft genauso arme am bettelstock lebende bauern, hirten oder ähnliches. ganz einfach weil dort jeder sein zeug auch zumeist selber anbaut bzw. züchtet, wenns möglich ist.
Meistens bekamen/bekommen die Schamanen eine Opfergabe von denen die Hilfe und Führung suchen. Das war/ist keine Bezahlung im Sinne von einer Rechnung für ausgeführte Arbeit. Die Schamanen arbeiten genauso intensiv auch ohne Opfer. Das Opfer wird auf irgendeine Weise sowieso irgendwie gegeben.
dazu möcht ich einen auszug aus tela lakes buch hier reinstellen - sie ist authentische indianische ärztin, und schreibt da über eine andere ärztin, bei der sie sich zuerst behandeln ließ und später auch gelernt hat.
""Flora(Jones) war die letzte ihres Stammes und erbte ihr Wissen und ihre Kräffte von ihrem Vater.
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Flora behandelte Menschen aus den verschiedensten Bundesstaaten, behandelte die verschiedensten Krankheiten und Verletzungen und verdiente viel Geld.
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Mein Mann stellte den Kontakt zwischen ihr und mir her, und als wir zu ersten Mal bei ihr anriefen, um telefonisch einen Termin zu vereinbaren und Vorbereitungen für die Behandlung zu treffen, schwieg sie zunächst für einen langen Moment, dann antwortete sie:"Ja, ich kenne diese junge Frau. Ich habe schon oft von ihr geträumt. Bring sie sofort zu mir."
Also brachten wir ihr Tabak, Adlerfedern, handgefertigte indianische Körbe, Nahrungsmittel und drei Hundertdollarscheine als Geschenk und Gegenleistung für ihre Dienste."
In unserer Kultur arbeiten einige Schamanen nur in dieser Rolle - ohne anderes Einkommen. Da müssen sie wohl Bezahlung annehmen.
in unserer kultur "arbeiten" vor allem viele, die sich als "schamanIn" bezeichnen nachdem sie zweimal geträumt haben, ein vogel fliegt vorbei, ein wolf heult, etc. - der beispiele gibts viele - und dann haben sie vielleicht noch zweimal getrommelt, schwupps sind sie schamanIn und bilden auch gleich aus. das ist jetzt natürlich übertrieben ausgedrückt, manche besuchen auch noch zwei wochenendkurse *gg* - im gegensatz zu traditionellen ausbildungen, die über jahre gehen.
Würde mir aber wünschen, dass die Bezahlung im grünen Bereich bleibt. Es ist für mich ehr zweifelhaft jemanden aus finanziellen Gründen abzulehnen. Ich würde nie einen Menschen ablehnen können, der mir von den Geistern anvertraut wurde - nur weil der kein Geld hat - aber Hallo...
dazu möchte ich noch kurz auf die
aussage von rai1 in einem anderen thread verweisen. da steht zum beispiel wie es im mongolisch-asischen raum gehändelt wird.
der war selber dort, ansonsten findet man dazu - mit den gleichen aussagen - auch bücher und artikel von ethnologen wie z.b. mircea eliade.
gruß
lucia