saturn in VII vs. saturn in VIII


Hi Asterix!

verbindlichkeiten sind meinem verständnis nach eine (oder gar die) grundlage jeder engen beziehung.

genau..
jede kooperation.. soziale organisation.. auf freiwilliger basis..
(etwas schwieriger kann es bei gesellschaftskonventionen..staatsmacht..usw.. vs individuelles gewissen zB werden.. (siehe wehrdienst/revolutionen/diktaturen/mangelnde rechtsstaatlichkeit usw..))
und die frage nach den göttlichen/moralischen imperativen usw...

somit würde saturn in VIII als stark beziehungsrelevant gelten?

man macht ja nicht nur mit konkreten einzelpersonen was ab.. (das wäre eher im 7 haus)
sondern auch mit sich selbst..oder seinem schicksal..
wenn einer zB sagt: "ich habe mir geschworen"..
das wäre eine verbindlichkeit sich selbst und seinem schicksal gegenüber.. (das würde ich im 8 haus ansiedeln..)

bei der intenstionsbildung.. motivfindung.. willensinvestition.. wird das ganze vor dem hintergrund der eigenen sicht der möglichkeiten gemacht (glaube/bewusste konsequenzen/plan/ziel)..

das kann auch als eine art vertrag mit den kräften des glaubens, hoffens und wollens sein..
der pakt mit dem 'teufel wäre auch da anzusiedeln..
ob das nun eher engelchen oder doch eher teufelchen ist mit dem man paktiert, misst sich an der moralischen qualität seiner willensinvenstition/motive in bezug auf die sichtweise innerhalb derer das stattgefunden hat.. (siehe auch kategorischer imperativ und preisliste für wunscherfüllung.. welche preisliste/bedingungen schlägt die fantasie für konkrete wunscherfüllung vor? (der deal mit dem schicksal?))

genau darum gehts mir: was verstehst du unter "verbindlichkeiten"?

es kann die regelung eines verhältnisses sein, aus dem verhaltensregeln sich ableiten (lassen), an die sich zu halten man sich selbst verpflichtet..


lg ;)
 
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hallo jake,

die Frage, um die es hier geht, hat aber wohl einen anderen Fokus: Wie gehe ich mit einem Saturn in 7 oder 8 um?

vielen dank!:)

8 macht Beziehungen verbindlich, und mit Saturn in 8 erst recht - das konfrontiert mit den ganz realen Folgen unserer unbewussten Bindungen und Anhaftungen.

Schmerzhaft ist dabei vielleicht der Preis des Loslassens von vielen Dingen - Saturn konzentriert auf das Wesentliche.

ich habe die erfahrung gemacht, dass ein horoskop mit saturn in VIII darauf hinweisen kann, dass der horoskopeigner nur solange "gut zu haben" ist, bis die beziehung an einen punkt gelangt, an dem es um verbindlichkeiten geht. mein eindruck dabei war, dass dieser saturn zuerst nur sieht, dass verbindlichkeit ein stück weit selbstaufgabe bedeutet - was realistisch betrachtet auch sicher korrekt ist. und an dem punkt wird dann zurückgezogen:escape: . vielleicht ist das aber auch nur die reaktion auf ein klares abwägen vom wert/nutzen der verbindlichkeit...
aber mit "unbewusste Bindungen und Anhaftungen" gehst du ein bisschen in eine andere richtung, oder? kannst du mir das vielleicht noch ein bisschen ausführen?

lg
asterix
 
Hi :) ,

das 8. Haus ist für mich der Bereich der anzeigt, inwieweit jemand dazu bereit ist, sich auf andere Menschen wirklich einzulassen. Und zwar generell auf andere Menschen, sowie das 7. Haus ja auch nicht nur für die Ehepartnerschaft sondern auch für sonstige Vertragsverhältnisse steht. Nach der klassischen Astrologie kann Saturn im 8. Haus anzeigen, dass jemand zu einer gewissen Zeit für seinen Ehepartner finanziell sorgen muss. Vielleicht passiert das dann, wenn jemand nicht dazu bereit war, eine wirklich tiefe Bindung einzugehen. (Dem anderen seine Seele zeigen) Weil es ja dann an die „Substanz“ geht. Die Besitzachse! Andersrum könnte Saturn in 7 für jemand stehen, der sagt: Deine Nase gefällt mir nicht und Saturn in 8: Deine Seele gefällt mir nicht.
Ganz, ganz früher gab es übrigens nur 8 Häuser und da das 8. Haus da das letzte war wurde es mit dem Tod oder dem Lebensende in Verbindung gebracht. Heute soll man ja das Lebensende im 4. Haus sehen können und den Tod evtl. im 12.
Trotzdem finde ich dass jede Konstellation alleine für sich genommen keine große Aussagekraft hat. Es müssten m.E. schon immer mehrere Hinweise in die gleiche Richtung gehen.

l.g. Fiona
 
hi fiona:) ,

das 8. Haus ist für mich der Bereich der anzeigt, inwieweit jemand dazu bereit ist, sich auf andere Menschen wirklich einzulassen. Und zwar generell auf andere Menschen

aha, du siehst das also ähnlich wie blacky - nur dass der die perspektive noch etwas weiter fasst. vielleicht ist tatsächlich das der springende punkt:jump3:

Trotzdem finde ich dass jede Konstellation alleine für sich genommen keine große Aussagekraft hat. Es müssten m.E. schon immer mehrere Hinweise in die gleiche Richtung gehen.

das ist klar; aber wenn einem so eine einstellung schon selbst ins auge springt, finden sich immer noch andere faktoren, die so was bekräftigen:teufel:

lg
asterix
 
Saturn in 8 ... auch da wieder: das Potenzial, das eigene Unbewusste (und seine Ankoppelungen ans plutonische kollektive Unbewusste und ans Systemische, mit Lilith) mit nüchtern-realem Blick zu prüfen (was so gut geht wie Münchhausen, der sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht... Peter Orban weist darauf hin, dass plutonische Themen eher übers Indirekte zu erfassen sind ... etwa das Unbewusste auch dadurch, dass man es in den Folgen seines Wirkens zu entdecken sucht.

Nun, was funktionieren kann zu tauchen gleichzeitig zu schauen, ist eine gewissermaßen (bewusst) schizophrenere, geteiltere Geisteshaltung. Aber nicht permanent parallel verschaltet - Beobachter und Geist - sondern phasenweise bei völliger Hingabe/Identifikation mit dem Urgrund, der Urmotivation. Sonst bleibt es oberflächlich, tendiert zur Lüge. Die Folgen ordne ich eher Bereichen der Wertung - Haus 7 analytischer bzw. in Haus 9 über den Glauben zu. Hier würde ich mit Orban wenig übereinstimmen. Also nicht in dem Sinn, dass es die Situation in 8 trifft, noch nicht einmal gänzlich erfasst. Es bleibt ein Nachhinken, eine unzureichende Übersetzung. Das geht meiner Ansicht nach nur radikal, über die Totale. Leben und Sterben.

Danke Shimon für deinen Hinweis. Falls es noch wen intressiert, er schrieb mir kurz per PN, dass es ein neues übersetztes Buch von Lilly gäbe, dass ich lesen kaufen und lesen könne. Ich solle nicht erwarten, dass mir jemand mehr zu Saturn in 8 heraussuche.

LG enterprise
 
Hi Asterix!
ich habe die erfahrung gemacht, dass ein horoskop mit saturn in VIII darauf hinweisen kann, dass der horoskopeigner nur solange "gut zu haben" ist, bis die beziehung an einen punkt gelangt, an dem es um verbindlichkeiten geht. mein eindruck dabei war, dass dieser saturn zuerst nur sieht, dass verbindlichkeit ein stück weit selbstaufgabe bedeutet - was realistisch betrachtet auch sicher korrekt ist. und an dem punkt wird dann zurückgezogen. vielleicht ist das aber auch nur die reaktion auf ein klares abwägen vom wert/nutzen der verbindlichkeit...
Das kann eine Variante der Kosten-Nutzen-Rechnung sein, das wär dann der "kalte" Saturn, der vor allem unter dem Aspekt der Abhängigkeiten von Verbindlichkeiten kalkuliert. Und vermutlich wird das häufiger der Fall sein als ein Saturn, der Verbindlichkeit als Preis gemeinsamen Wachstums in Kauf nimmt ... zum Beispiel. Beide Varianten zeigen sich jedenfalls als Realität prüfende (vielleicht ja auch aus der Erfahrung heraus, von der Realität geprüft worden zu sein). Den Aspekt der Selbstaufgabe würde ich eher als eine neptunische Variante sehen... ich meine hier ganz konkrete Verbindlichkeiten, etwa indem ich einem Partner einfach etwas schulde (oder meine, etwas zu schulden) ... sei es Geld, sei es Dankbarkeit, sei es irgendein bestimmtes Verhalten - mit Saturn in acht kann das leicht zum Fokus werden.
aber mit "unbewusste Bindungen und Anhaftungen" gehst du ein bisschen in eine andere richtung, oder? kannst du mir das vielleicht noch ein bisschen ausführen?
Ich seh das nicht so weit entfernt. Ich gehe davon aus, dass alle unsere Handlungen einen mehr oder weniger großen unbewussten Anteil haben, und speziell aus acht heraus kommen unsere stärksten plutonischen Motive ... gerade auch das, was uns bei einem weniger gelungenen Umgang mit unseren Tiefenschichten als "getrieben sein", als "ich kann nicht anders" etc. - oder eben als "schicksalhafte Bindung" erscheint, von der wir meinen, nicht lassen zu können ... da kann so ein Saturn wohl zusätzlich ganz massiv versteinernd wirken (oder kraftvolle Ängste vor solcher Erstarrung auslösen). Wobei ich nichts gegen ein Konzept von schicksalhaften Beziehungen gesagt haben möchte außer: sie können (!) auch einfach Inszenierungen des eigenen Unbewussten sein und dann schlimmstenfalls bis zur Obsession reichen...

@enterprise: Interessante Aspekte... dieses Eintauchen sähe ich lieber (nicht nur wegen der Bildhaftigkeit des Begriffs) im Zusammenhang mit 12/NE/Fische ... die Transzendenz, das Urvertrauen, auch die tiefe, begriffslose Wahrnehmung der größeren Zusammenhänge. Ich gebe zu, das vom individuellen Unbewussten zu unterscheiden, mag an methodische Spitzfindigkeit grenzen, ist mir aber dennoch wichtig. Ich hab gern beides - mich als Gegenüber zu sehen und mich mit allem verbunden zu sehen. Wobei, vielleicht so: durch 8/PL/Sco muss ich durchgehen (stirb und werde, so oft...), um in 12/NE/Fische aufzugehen.

Das Erschließen von plutonischen Facetten über das Indirekte, über die Wahrnehmung von gespiegelten Effekten, ist ja "nur" eine Methode, das im direkten Blick nicht Erkennbare wahrzunehmen. Die Psychoanalyse tut ja nix anderes, wenn sie sich dem Unbewussten über die Beschäftigung mit seinen Ausdrucksformen zuwendet. Jung beschreibt die Archetypen des kollektiven Unbewussten als zunächst gestaltlose Komplexe, die erst durch die Erscheinung von archetypischen Bildern sichtbar werden... da ist übrigens auch der weise Alte dabei :)

Last not least und vor allem: Wir reden ja nicht von etwas Eigenem, Isolierten. Das Haus Nummer acht kann nicht irgendwo stehen, sondern immer in einem ganzheitlichen Kontext. Es ist nur eine Deutungshilfe, eine Brille... es gibt gar kein Haus acht... *fg*

Alles Liebe,
Jake
 
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