Hi Asterix!
ich habe die erfahrung gemacht, dass ein horoskop mit saturn in VIII darauf hinweisen kann, dass der horoskopeigner nur solange "gut zu haben" ist, bis die beziehung an einen punkt gelangt, an dem es um verbindlichkeiten geht. mein eindruck dabei war, dass dieser saturn zuerst nur sieht, dass verbindlichkeit ein stück weit selbstaufgabe bedeutet - was realistisch betrachtet auch sicher korrekt ist. und an dem punkt wird dann zurückgezogen. vielleicht ist das aber auch nur die reaktion auf ein klares abwägen vom wert/nutzen der verbindlichkeit...
Das kann eine Variante der Kosten-Nutzen-Rechnung sein, das wär dann der "kalte" Saturn, der vor allem unter dem Aspekt der Abhängigkeiten von Verbindlichkeiten kalkuliert. Und vermutlich wird das häufiger der Fall sein als ein Saturn, der Verbindlichkeit als Preis gemeinsamen Wachstums in Kauf nimmt ... zum Beispiel. Beide Varianten zeigen sich jedenfalls als Realität prüfende (vielleicht ja auch aus der Erfahrung heraus, von der Realität geprüft worden zu sein). Den Aspekt der Selbstaufgabe würde ich eher als eine neptunische Variante sehen... ich meine hier ganz konkrete Verbindlichkeiten, etwa indem ich einem Partner einfach etwas schulde (oder meine, etwas zu schulden) ... sei es Geld, sei es Dankbarkeit, sei es irgendein bestimmtes Verhalten - mit Saturn in acht kann das leicht zum Fokus werden.
aber mit "unbewusste Bindungen und Anhaftungen" gehst du ein bisschen in eine andere richtung, oder? kannst du mir das vielleicht noch ein bisschen ausführen?
Ich seh das nicht so weit entfernt. Ich gehe davon aus, dass alle unsere Handlungen einen mehr oder weniger großen unbewussten Anteil haben, und speziell aus acht heraus kommen unsere stärksten plutonischen Motive ... gerade auch das, was uns bei einem weniger gelungenen Umgang mit unseren Tiefenschichten als "getrieben sein", als "ich kann nicht anders" etc. - oder eben als "schicksalhafte Bindung" erscheint, von der wir meinen, nicht lassen zu können ... da kann so ein Saturn wohl zusätzlich ganz massiv versteinernd wirken (oder kraftvolle Ängste vor solcher Erstarrung auslösen). Wobei ich nichts gegen ein Konzept von schicksalhaften Beziehungen gesagt haben möchte außer: sie können (!) auch einfach Inszenierungen des eigenen Unbewussten sein und dann schlimmstenfalls bis zur Obsession reichen...
@enterprise: Interessante Aspekte... dieses Eintauchen sähe ich lieber (nicht nur wegen der Bildhaftigkeit des Begriffs) im Zusammenhang mit 12/NE/Fische ... die Transzendenz, das Urvertrauen, auch die tiefe, begriffslose Wahrnehmung der größeren Zusammenhänge. Ich gebe zu, das vom individuellen Unbewussten zu unterscheiden, mag an methodische Spitzfindigkeit grenzen, ist mir aber dennoch wichtig. Ich hab gern beides - mich als Gegenüber zu sehen und mich mit allem verbunden zu sehen. Wobei, vielleicht so: durch 8/PL/Sco muss ich durchgehen (stirb und werde, so oft...), um in 12/NE/Fische aufzugehen.
Das Erschließen von plutonischen Facetten über das Indirekte, über die Wahrnehmung von gespiegelten Effekten, ist ja "nur" eine Methode, das im direkten Blick nicht Erkennbare wahrzunehmen. Die Psychoanalyse tut ja nix anderes, wenn sie sich dem Unbewussten über die Beschäftigung mit seinen Ausdrucksformen zuwendet. Jung beschreibt die Archetypen des kollektiven Unbewussten als zunächst gestaltlose Komplexe, die erst durch die Erscheinung von archetypischen Bildern sichtbar werden... da ist übrigens auch der weise Alte dabei
Last not least und vor allem: Wir reden ja nicht von etwas Eigenem, Isolierten. Das Haus Nummer acht kann nicht irgendwo stehen, sondern immer in einem ganzheitlichen Kontext. Es ist nur eine Deutungshilfe, eine Brille... es gibt gar kein Haus acht... *fg*
Alles Liebe,
Jake