Sarrazin - "Europa braucht den Euro nicht"

Ja, sehe das was Du über den Euro sagst sehr ähnlich.

Aber doch, es gibt einige, die das Thema sehr kritisch angehen, auch einige die zumindest in Wirtschafts/Finanz-kreisen durchaus prominent sind. Aber sie werden insgesamt eher totgeschwiegen. Ich glaube, Sarrazin wird gerade deshalb breit in den Medien thematisiert, weil er immer auch einiges an Angriffsfläche bietet. Das führt dann dazu, dass es wieder zu einer Debatte über seine Holocaust-Verknüpfung wird. Ähnlich wie die Integrationsdebatte sehr destruktiv geführt wurde... Dafür liefert Sarrazin das Material, die Medien lassen sich gerne drauf ein, alle verdienen gut durch Auflage, aber für das Thema selbst ist es schlecht.


Für das Thema ist es noch schlechter, wenn es weiter totgeschwiegen wird.

Sarrazin kriegt deswegen so viel Aufmerksamkeit, weil es andere eben totschweigen und viele Leute aber wollen, daß endlich darüber geredet wird und zwar ehrlich und nicht politisch korrekt. Würde das passieren, dann gäbe es keine Käufer für seine Bücher.

Blöderweise läuft es dann so, wie Du geschrieben hast, es kommt nichts konstruktives dabei raus, das liegt aber nicht nur an Sarrazin. Die Medien sind ja auch instruiert, es in andere Bahnen zu lenken.
 
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Es sind auf dieser Welt weitaus größere Männer tief gefallen.
Sarrazin ist im Vergleich zu denen eine Fliege unter Dinosauriern.
Hätte er jemals an der richtigen Tür geklopft, hätte er bemerkt, wie der Hase läuft.


Kann schon gut sein, daß er mal fällt oder gefallen wird. :rolleyes:
 
Kann schon gut sein, daß er mal fällt oder gefallen wird. :rolleyes:

Er fällt nicht, wenn er Sündenböcke liefert.

In extremen Situationen brauchen die Menschen Sandsäcke und genau die liefert er der Masse. Dabei bleiben die, die diese Situationen überhaupt verursacht haben, im Hintergrund und damit verschont.
 
Er fällt nicht, wenn er Sündenböcke liefert.

In extremen Situationen brauchen die Menschen Sandsäcke und genau die liefert er der Masse. Dabei bleiben die, die diese Situationen überhaupt verursacht haben, im Hintergrund und damit verschont.


Naja, ich kenne sein Buch nicht, kann dazu nichts sagen.
 
Für das Thema ist es noch schlechter, wenn es weiter totgeschwiegen wird.

Sarrazin kriegt deswegen so viel Aufmerksamkeit, weil es andere eben totschweigen und viele Leute aber wollen, daß endlich darüber geredet wird und zwar ehrlich und nicht politisch korrekt. Würde das passieren, dann gäbe es keine Käufer für seine Bücher.

Blöderweise läuft es dann so, wie Du geschrieben hast, es kommt nichts konstruktives dabei raus, das liegt aber nicht nur an Sarrazin. Die Medien sind ja auch instruiert, es in andere Bahnen zu lenken.

Ja, er macht aber den Fehler, dass er genau dafür Material liefert. Den Fehler hat z.B. auch Grass gemacht. Durch Ungenauigkeiten lieferte er zuviel Angriffsfläche, so dass die Medien seinen Text insgesamt auf eine ganz andere Ebene, die Persönliche, ziehen konnten. Damit meine ich sowohl Politiker als auch die Medien.

Der Witz war ja eh, dass sich mittlerweile genau die Blätter am meisten über Sarrazin echauffieren, die damals Vorabdrucke seines Buches brachten...

Wobei ich schon okay finde, dass Sarrazin dieses Buch rausbringt. Auch eine unsachliche Debatte ist besser als gar keine. Das war auch bei Grass so. Wenigstens bekommt die "herrschende Klasse" dann mal Gegenwind und kriegt zu spüren, dass sie sich von der Bevölkerung weit entfernt hat.
 
(...) Wenigstens bekommt die "herrschende Klasse" dann mal Gegenwind und kriegt zu spüren, dass sie sich von der Bevölkerung weit entfernt hat.

Damit meine ich auch die Medien... die gehören mittlerweile dazu. Die haben auch bei Grass ein deutliches Feedback bekommen. Viele Leserkommentare waren mehr wert als die von Profi-Jounalisten geschrieben Artikel.
 
Ich sehe Grass mittlerweile als Märtyrer. Er hat sich geopfert. Aber durch sein Opfer ist klargeworden, wie durchgeknallt

a.- Israels Regierung
b.- die Medienlandschaft Deutschlands ist, die sich mit dem Holocaust-Komplex in Geiselhaft nehmen läßt und kollektiv über einen Nobelpreisträger herfällt und ihn als "Antisemiten" stigmatisiert und damit erledigt. Das nur, um Israel zu gefallen und vielleicht irgendwelche tiefsitzenden Schuldgefühle abzuarbeiten.

Irgendetwas Tiefenpsychologisches muß dahinter stecken, denn soviel gequirlten Mist wie über das Grass-Gedicht geschrieben wurde, habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gelesen. Hätte ich auch nicht für möglich gehalten, daß eine solche kollektive Hetze möglich gewesen wäre, wenns vorher jemand behauptet hätte. Grass hats allen deutlich gezeigt, daß es genauso ist, wie ers in seinem Gedicht prophezeit: daß der gesteinigt wird, der Israel-Kritik übt. Genauso ist es gekommen.

Jetzt zu Sarrazin, kommt 21.45 im ARD.

Interessantes Thema allemal. Euro ist erstmal an sich eine coole Idee, aber vielleicht mehrere Jahrzehnte zu früh angesetzt. Die Welt war noch nicht so weit. Jetzt scheints bergab zu gehen, aber es gibt jede Menge schlechte Verlierer, die das nicht wahrhaben wollen und wie die fanatischen Spieler weitere Kohle in das marode Projekt reinpumpen, solange bis alle bankrott sind.

Dostojewski, Der Spieler als Begleitmaterial von mir empfohlen. :)
 
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Bis auf das Geschwurbel von einem "germanischen" und einem "romanischen" Finanzstil und dem schwachsinnigen Holocaust-Argument war eigentlich alles okay. Sehe ich ganz genauso. 80 Milliarden Griechenlandhilfe hat die Merkel durch den Schornstein gejagt und die kommen auch nicht wieder. Hat er auf den Punkt gebracht. Geht jetzt nur darum, ob wir die Merkel weitere zig- Milliarden verheizen lassen in der vagen Hoffnung, daß Griechenland wieder auf die Füße kommt oder ob wir sagen: Okay, das wars. 80 Milliarden verloren, aber wir verlassen den Roulette-Tisch.

Steinbrück und auch wohl die Merkeline haben eine *rolling stone*-Theorie, das wurde deutlich: bricht ein Stein raus (Griechenland) fallen auch alle anderen um und Europa rollt in den Abgrund. Deshalb immer mehr Wasser rein ins Faß ohne Boden.
 
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