Sarrazin - "Europa braucht den Euro nicht"

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Condemn

Guest
Sarrazins neuestes Buch heißt komplett:

"Europa braucht den Euro nicht:
Wie uns politisches Wunschdenken in die Krise geführt hat"


...und erscheint meines Wissens am Dienstag.


Und obwohl das Thema sicherlich wichtiger ist als viele andere, und Sarrazin grundlegend möglicherweise sogar Recht haben könnte, ist der Aufschrei schon jetzt wieder so groß, dass man davon ausgehen kann, dass auch diese Debatte extrem unsachlich geführt werden wird. Sarrazin scheint ein Meister darin zu sein, eigentlich wichtige Probleme, auf eine Art anzustoßen, dass sie auf keinen Fall sachlich geführt werden können, weil er ständig provokante Thesen reinbringt.

In diesem Fall sagt er z.B., die Befürworter gemeinsamer europäischer Staatsanleihen, seien "getrieben von jenem sehr deutschen Reflex, wonach die Buße für Holocaust und Weltkrieg erst endgültig getan ist, wenn wir alle unsere Belange, auch unser Geld, in europäische Hände gelegt haben".


Das wird vermutlich einer der Gründe sein, warum ein Aufschrei durch Politik und Medien geht. Ein anderer Grund ist aber wohl tatsächlich, dass diese Debatte nicht geführt werden soll. Insofern finde ich persönlich sehr schade, dass sie von Sarrazin und auf diese Art angestoßen wird. Ihm wird das Feedback sehr recht sein, denn auch dieses Buch wird ihm sicher wieder ne Million oder mehr aufs Konto spülen. Heute abend ist er übrigens bei Günther Jauch. Sein "Gegner" wird Peer Steinbrück (Ex-Finanzminister und möglicher Kanzlerkandidat der SPD) sein.

Aber... egal, wie die kommende Debatte geführt werden wird, dachte ich, sie passt vielleicht ganz gut ins Forum. Auch wenn wohl nur sehr wenige die komplexen Euro-Zusammenhänge durchschauen, und hier vielleicht niemand (mich natürlich eingeschlossen), .......betrifft das Thema nun mal jeden.


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Was ist Eure Ansicht... braucht Europa den Euro? Braucht Deutschland den Euro, braucht Österreich den Euro?


Alles andere, etwa Sarrazin selbst, Reaktionen auf ihn, die Art der öffentlichen Diskussion, können natürlich ebenfalls Thema sein.
 
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Ich frag mich, ob jemand anderes als Sarrazin sich wohl an dieses Thema in der Form rangetraut hätte.
Man kann ja von ihm halten was man will, aber die meisten Leute in der Öffentlichkeit halten den Mund oder relativieren gleich wieder, wenn ihnen mal was kritisches rausrutscht.
Sarrazin macht das nicht, deswegen hat er Erfolg damit.

Was den Euro betrifft, ich glaub nicht, daß eine gemeinsame Währung in so unterschiedlichen Staaten auf lange Sicht bestehen kann.
Der Euro wird gestützt wo nur möglich und ist in meinen Augen eher eine Kette, die mittlerweile nicht mehr zusammenhält, sondern vielen die Luft abschnürt.
 
Ich frag mich, ob jemand anderes als Sarrazin sich wohl an dieses Thema in der Form rangetraut hätte.
Man kann ja von ihm halten was man will, aber die meisten Leute in der Öffentlichkeit halten den Mund oder relativieren gleich wieder, wenn ihnen mal was kritisches rausrutscht.
Sarrazin macht das nicht, deswegen hat er Erfolg damit.

Was den Euro betrifft, ich glaub nicht, daß eine gemeinsame Währung in so unterschiedlichen Staaten auf lange Sicht bestehen kann.
Der Euro wird gestützt wo nur möglich und ist in meinen Augen eher eine Kette, die mittlerweile nicht mehr zusammenhält, sondern vielen die Luft abschnürt.

:thumbup: Bravo genau so sehe ich das auch.

Habe mich oft gefragt, wer braucht den Euro? Die Menschen oder die Wirtschaft?

Wenn ich jetzt von mir aus gehe... ich brauch ihn nicht....und mit mit dieser Meinung bin ich sicher nicht alleine.
 
Ich frag mich, ob jemand anderes als Sarrazin sich wohl an dieses Thema in der Form rangetraut hätte.
Man kann ja von ihm halten was man will, aber die meisten Leute in der Öffentlichkeit halten den Mund oder relativieren gleich wieder, wenn ihnen mal was kritisches rausrutscht.
Sarrazin macht das nicht, deswegen hat er Erfolg damit.

Mit Diskriminierung und Hetze lässt sich viel Geld verdienen, weil die Masse so ein nettes Sündenböckchen (Sandsack) gestellt bekommt, um an dem abzureagieren, was ihm der große Bruder mit seiner eigenen Hilfe antat.
Wenn er auf dieselbe Weise gegen den großen Bruder vorgehen würde, gäbs Prügel dafür. So ein Sündenbock kann sich nicht wehren.
Damit hat der große Bruder aber nicht die Probleme gelöst, sondern die Hammelherde einmal mehr hinters Licht geführt, um ungestört weiter zu dieben.

Sarrazins 1. Buch habe ich nicht gelesen und für das Zweite habe ich erst recht keinen Cent übrig.
Wenn ich Illusionen möchte, schaue ich mir einen netten Harry Potter Film an.
 
Mit Diskriminierung und Hetze lässt sich viel Geld verdienen, weil die Masse so ein nettes Sündenböckchen (Sandsack) gestellt bekommt, um an dem abzureagieren, was ihm der große Bruder mit seiner eigenen Hilfe antat.
Wenn er auf dieselbe Weise gegen den großen Bruder vorgehen würde, gäbs Prügel dafür. So ein Sündenbock kann sich nicht wehren.
Damit hat der große Bruder aber nicht die Probleme gelöst, sondern die Hammelherde einmal mehr hinters Licht geführt, um ungestört weiter zu dieben.

Sarrazins 1. Buch habe ich nicht gelesen und für das Zweite habe ich erst recht keinen Cent übrig.
Wenn ich Illusionen möchte, schaue ich mir einen netten Harry Potter Film an.


Ich kenne das Buch nicht, aber geht es Sarrazin nicht eben genau darum, diesen "großen Bruder" anzugehen?
 
Ich kenne das Buch nicht, aber geht es Sarrazin nicht eben genau darum, diesen "großen Bruder" anzugehen?
Damit eben nicht weiter "gediebt" wird? :dontknow:

Glaubst du wirklich, dass er in dem Fall so berühmt geworden wäre?
Man hätte ihm in dem Fall eine nette Diagnose an die Stirn getackert und auf den Wartegleis gestellt.
Und die Diagnose wäre in seinem Fall sogar berechtigt. :D
 
Ich frag mich, ob jemand anderes als Sarrazin sich wohl an dieses Thema in der Form rangetraut hätte.
Man kann ja von ihm halten was man will, aber die meisten Leute in der Öffentlichkeit halten den Mund oder relativieren gleich wieder, wenn ihnen mal was kritisches rausrutscht.
Sarrazin macht das nicht, deswegen hat er Erfolg damit.

Was den Euro betrifft, ich glaub nicht, daß eine gemeinsame Währung in so unterschiedlichen Staaten auf lange Sicht bestehen kann.
Der Euro wird gestützt wo nur möglich und ist in meinen Augen eher eine Kette, die mittlerweile nicht mehr zusammenhält, sondern vielen die Luft abschnürt.

Ja, sehe das was Du über den Euro sagst sehr ähnlich.

Aber doch, es gibt einige, die das Thema sehr kritisch angehen, auch einige die zumindest in Wirtschafts/Finanz-kreisen durchaus prominent sind. Aber sie werden insgesamt eher totgeschwiegen. Ich glaube, Sarrazin wird gerade deshalb breit in den Medien thematisiert, weil er immer auch einiges an Angriffsfläche bietet. Das führt dann dazu, dass es wieder zu einer Debatte über seine Holocaust-Verknüpfung wird. Ähnlich wie die Integrationsdebatte sehr destruktiv geführt wurde... Dafür liefert Sarrazin das Material, die Medien lassen sich gerne drauf ein, alle verdienen gut durch Auflage, aber für das Thema selbst ist es schlecht.
 
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