Samurai- Buddhisten mit Schwert?

A

Andreas

Guest
Das Licht behüte euch ihr guten Leut.
Ein anscheinend paradoxes Thema beschäftigt mich seid einiger Zeit.
Und zwar war die Anhängerschaft des Buddhismus in Asien einmal sehr groß gewesen, besonders in Indien, China und Tibet.
Wie es nun einmal ist mit gebietsbezogen Religionen werden sie von den meisten Einheimischen praktiziert und in ihrem Leben als selbstverständlich angesehen, man denkt gar nicht daran ob man mit seinem Tun nicht eigentlich zuwider seines Glaubens handelt.
So scheint es mir mit dem Samurai gewesen zu sein.
Die Samurei waren auf Grund ihrer Herkunft Buddhisten, aber Buddhisten mit Schwert...!?
Das ist ein Widerspruch.
Buddhismus war schon in der Schule mein Lieblingsthema in Religion gewesen, es war auch der Stoff meiner mündlichen Prüfung die ich mit 1 geschafft habe.
Grob kann ich sagen das ich den Buddhismus theoretisch kenne, darum kann ich sagen das es eigentlich gegen die Idiologie des 8 fachen Fades ist die Waffe gegen einen anderen Menschen zu erheben.
Mit den Islamisten ist es genau das selbe- Allah hat nach Mohameds Auffassung nichts mit brutaler Gewalt gemein, schon gar nicht mit Selbstmordanschägen (aber das ist ein anderes Thema)
Sagt mir ihr guten Leut habe ich etwas verpasst oder ist es wirklich widersprüchlich?
Das Licht behüte euch.
Andreas
 
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Schalom Andreas

Die Samurei waren auf Grund ihrer Herkunft Buddhisten, aber Buddhisten mit Schwert...!?

das stimmt nicht ganz.

Die Samuraikultur ist der Bushido innerhalb des Shinto und Tsunetomo Yamamoto sagt im Hagakure mehrmals, dass es sich für einen Samurai nicht schickt Buddhist zu sein. Ja rät er den Samurai auch, sich nicht mit Religion zu beschäftigen, da sich ein Samurai ganz und gar dem Samuraiberuf verschreiben soll und meint zudem, dass Religion einen Samurai auf falsche Gedanken bringen könnten und ihn von der kompletten Unterwerfung unter den Fürst abhalten. Zwar war Tsunetomo Yamamoto ein Zen-Mönch, aber dass auch erst, nachdem sein Fürst verschieden war und er selber dank einem Gesetz nicht Sepuku begehen konnte und darum, nach seiner Vorstellung nicht mehr ehrenhaft Samurai sein konnte.

In Japan spielte der Buddhismus nie eine Grosse Rolle - und wenn, dann immer in einer sehr abgewandelten, Japanisierten Version, dem Zen.

Ausserdem ist Kampfkunst kein Wiederspruch zum Buddhistischen Weg (Schaolin), denn auch die Kampfkunst lehrt den Weg der Selbstaufgabe (im Hagakure steht: der Weg des Kriegers ist der Weg des Todes und: Ein Samurai sollte sich besser schon als Tot betrachten).

Ein Gegensatz zu den Schaolin besteht bei den Samurai - Ein Schaolin, bzw Buddhistisch inspirierte Kampfkunst hat den Frieden als höchstes Ziel und vrsucht einen Kampf gar nicht erst entstehen zu lassen (der beste kampf ist der der nicht gekämpft wird) - wohingegen ein Samurai wegen der Geringsten Kränkung einen Kampf bevorzugt hatte

Liebe Grüsse

FIST
 
als buddhismus nach china kam wurde er wunderbar benutzt um kriegsmaschinen zu "basteln" ... wie es auch den katholiken wunderbar gelungen ist mit ihren kreuzzügen und folterungen und hexenverbrennungen....
der glaube wurde schon seit zeiten ausgenutzt für die kehrseite des positiven.... und so haben die menschen die damals an der materiellen macht saßen ein werkzeug gefunden mit dem es möglich war einen furchtlosen soldaten auszubilden.....
so wurde ein samurai zwar großteils nach buddhistischen erkenntnissen ausgebildet... jedoch wurde die buddhistische selbsterkenntis vorenthalten... so lief der samurai völlig blind dem nach was er kannte.... was man ihm beigebracht hatte..... ohne den eigenen willen.... ohne die eigene entscheidung....
es wurde regelrecht darauf hingearbeitet diese dinge in einem menschen auszuschalten um ihn kriegsbereit zu machen......

so wie auch die marschmusik in verbindung mit dem rechtsschritt den eigenen willen ausschält da sie nur die eine seite des gehirns stimuliert und den spirituellen impuls des eigenen ichs unterdrückt....
dies wurde und wird in vielen ländern heutzutage ganz öffentlich eingesetzt... so wie vieles andere was dem otto-verbraucher nicht auffällt und worüber er als verschwörungstheorie lacht..... ohne zu sehen dass die ganze wahrheit schon lange kein geheimnis mehr ist und die fäden schon immer an der oberfläche verlaufen sind....

allerdings ist ein samurai nicht gleich samurai.... da in einem samurai sich eine seele befindet ... und so kann der kriegerweg und der schwertweg durchaus als erkenntnisweg dienen... denn das höchste ziel des wahren kriegers kein krieg zu stiften und kein schwert zu tragen....

so gab es zu der zeit verschiedene menschen mit verschiedenen ansichten.... die einen liefen blind dem nach was ihnen beigebracht worden ist... die anderen aber konnten daran aufwachen und wurden zu einem gegner des systems.....

die ninjas z.b. wurden auch letztendlich benutzt um die kriegsmachenschaften anzustiften obwohl sie mit dem krieg an sich nichts zu tun hatten und ihre geschichte eines anderen ursprungs sich bedient...... was dem heutigen mensch oft gar nicht klar ist nach den hunderten von hollywood-ninja-terroristen

ein weg des schwertes ist kein grundsätzlich blutiger weg .. doch führt er durch das blut zur erkenntnis....
 
Das Besondere am Buddhismus ist der Respekt gegenüber anderen Religionen. Kein Buddhist würde seinen Glauben als allein seligmachend bezeichnen.

In Japan gibt es eine enge Kooperation, vielleicht sogar Symbiose von Buddhismus und Shintoismus.
In Tibet ist es die alte Böntradition, die viele schamanistische Elemente enthält und die Besonderheiten des tibetischen Buddhismus mitgeprägt hat. Hier gibt es die leidenschaftlichen Kampa, ein ursprünglich stolzes Nomaden- und Kriegervolk, das sich mit dem friedliebenden Buddhismus arrangiert hat (u.a. als Leibwächter des Dalai Lama).

In Indien beträgt der Anteil des Buddhismus heute gerade mal 2%, man könnte ihn auch als reformierten Hinduismus bezeichnen. Sicher ist Gautama Buddha zunächst Hindu gewesen, bevor er den Menschen Hoffnung gebracht hat in der ausweglosen Annahme, dieses unsägliche Kastensystem und das unabänderliche Rad der Wiedergeburt auf immer und ewig hinnehmen zu müssen.

Vielleicht weiß jemand mehr über andere buddhistische Länder?
 
Das Besondere am Buddhismus ist der Respekt gegenüber anderen Religionen. Kein Buddhist würde seinen Glauben als allein seligmachend bezeichnen.

In Japan gibt es eine enge Kooperation, vielleicht sogar Symbiose von Buddhismus und Shintoismus.
In Tibet ist es die alte Böntradition, die viele schamanistische Elemente enthält und die Besonderheiten des tibetischen Buddhismus mitgeprägt hat. Hier gibt es die leidenschaftlichen Kampa, ein ursprünglich stolzes Nomaden- und Kriegervolk, das sich mit dem friedliebenden Buddhismus arrangiert hat (u.a. als Leibwächter des Dalai Lama).

In Indien beträgt der Anteil des Buddhismus heute gerade mal 2%, man könnte ihn auch als reformierten Hinduismus bezeichnen. Sicher ist Gautama Buddha zunächst Hindu gewesen, bevor er den Menschen Hoffnung gebracht hat in der ausweglosen Annahme, dieses unsägliche Kastensystem und das unabänderliche Rad der Wiedergeburt auf immer und ewig hinnehmen zu müssen.

Vielleicht weiß jemand mehr über andere buddhistische Länder?

ich weiß nur, dass ich es sehr traurig finde, wie der kommunismus oder überhaupt der chinesische staat immer noch in tibet mit den buddhistischen menschen umgeht.
 
Hi,

ein interessantes Thema, mit schon jetzt guten Beiträgen.

Schon im 12. Jahrhunderts entdeckten die Samurai Zen als einen Weg zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten.

Soweit ich weiß, gab es unter den Samurai wohl Unterschiede bzgl. der Religion. So war Zen die Religion der höher gestellten Krieger, die dem Hofe dienten, während die 'einfacheren' Samurai mehr mit den Lehren des Reines Landes (jodo) verbunden waren.

>>Die schönste unter allen Blüten ist die Kirsche. Der edelste unter den Menschen ist der Samurai<<.

So beschreibt ein Sprichwort die Krieger mit dem Schwert ;)

Bin mal gespannt, was noch so an Beiträgen kommt ...

LG, lotus
 
hier in europa wurden samurais, landsknechte oder söldner genannt.
schwert oder pikenkämpfer die sich für geld irgeneinem herren verdingten.
sie waren gefürchtete krieger, erbarmungslose plünderer.

sie rekrutierten sich fast ausschliesslich aus armen bauernsöhnen, die sich durch die "kriegskunst" ein einkommen sicherten, falls sie überleben.
sie waren der verlängerte arm von königen und kaisern, herzögen und päpsten, die europa aus macht und geldgier, über jahrhunderte mit kriegen terrorisierten.

die schweizergarde im vatikan, die franz. fremdenlegion, sind die letzten legalen söldner.

im gegensatz zu den samurais wurden sie nicht "veredelt".
aus ihrem kriegersein wurde keine kunst oder ethik entwickelt. sie blieben ausgenutzte bauernsöhne, arbeitslose handwerker, die aus der "kriegskunst" sich ein brot verdienen wolten.
letztlich verfehmt.

die ursprünge der samurai ist ähnlich.
der unterschied zu den landsknechten ist zu finden in der "veredelung des kriegshandwerkes", da sind die japanar grosse meister.
es wurde eine kriegerkaste gegründet, mit eigener ethik und kunst, mit einer ausbildung die viele jahre in anspruch nahm.

nun es stellt sich aber die frage, ob ein veredelter krieger etwas besseres sein sollte,
ist sein mythos gerecht.
hat er doch den selben zielen gedient wie ein gemeiner landsknecht oder söldner.

oder sind es nur schöne worte um ein blutiges krieger dasein.
 
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Schalom Troubleshouter

ich würde die Samurai nicht mit den Landsknechten vergleichen, sondern eher mit den Rittern - denn auch in Japan gab es den gewöhnlichen Soldat, der nicht verherrlicht wurde...

und die Ritter in Europa hatten auch eine eigene Ethik, eine veredelte Kunst des Kriegshandwerkes und wie bei den Samurai gab es auf der einen Seiten den sehr hohen Anspruch sich selber gegenüber und auf der anderen Seite wurden sie diesem Anspruch in den seltensten Fälle gerecht. Und sowohl die Samurai wie die Ritter waren Teil einer Aristokratie und rekrutierten sich aus dem Adel - denn sowohl die Ausrüstung eines Samurai wie die eines Ritters konnte man sich nur dann leisten, wenn man über genug Ländereienn verfügte (ich weiss nicht genau, wass eine Samurai Ausrüstung gekostet hatte, aber eine komplette Ritterausrüstung hatte den Wert von 10 Hektar Nutzland -ich denke, viel billiger war eine Samuraiausrüstung auch nicht)

Liebe Grüsse

FIST
 
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