Sammelthread: Bücher über Meditation, spirituelle Techniken und spirituelles Leben

:banane: Tolle Idee mit dem Bücher-Thread. Hier meine Favoriten: :banane:
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Raja Yoga (Swami Vivekananda)
Klassiker über Yoga, den achtgliedrigen Pfad nach Patanjali. Vivekanada lebte zu Beginn des letzten Jahrhunderts und war Schüler von Paramahansa Ramakrishna. Wirklich tolles Buch.

Meditation und ihre Methoden (Swami Vivekananda)
Sehr kompaktes Buch über Meditation. Der Bewertung bei Amazon kann ich mich nicht anschliessen. Hier stehen einige elementare Wahrheiten drin und ein schöner Einstieg in Konzentrations- und Meditationsübungen.

Yoga aus dem Urquell (Boris Sacharow) [Bitte dort Suche benutzen]
B. Sacharwo gründete die erste Yogaschule in Deutschland. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch ein gutes Buch. War eines meiner ersten Yoga-Bücher vor fast 20 Jahren (verdammt ich werde alt)

Autobiagraphie eines Yogi (P. Yogananda)
Hatten wir ja schon. Tolles Buch. Auch wenn ich glaube, dass Yogananda an der einen oder anderen Stelle etwas übertrieben hat. ;-) Aber ohne dieses Buch wüßte man im Westen wohl kaum etwas über Kriya-Yoga.

Footsteps to Freedom
Leider bisher nur in Englisch verfügbar. Die Autorin Heidi Wyder beschreibt in diesem Buch ihre Erfahrungen auf dem Weg des Kriya-Yoga.
Außerdem finden sich viele Anekdoten aus den Leben vier großer Kriya-Yoga-Lehrer beginnend mit Lahiri Mahasaya, seinem Sohn, dessen Sohn und dessen Schüler. Manche der Geschichten kennt man bereits aus Yogananda's Autobiographie eines Yogi, viele aber auch nicht. Die Kriya-Yoga-Technik wird auch in diesem Buch nicht beschrieben, nur damit keiner entäuscht ist ;-) Wer halbwegs Englisch spricht und ernsthaft an Kriya-Yoga interessiert ist sollte es meiner Meinung nach lesen.
 
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Richard Moss: Das Zweite Wunder

(leider vergriffen, aber über amazon gebraucht erhältlich).

Statt einer Art Rezension möchte ich Moss selbst zu Wort kommen lassen.

[…] Sobald wir einmal tiefere Verbundenheit haben, können wir sie nicht mehr verlieren, auch wenn wir uns dies oft einbilden. Es ist eine Sichtweise, die ihrerseits Wissen ist, und sie führt uns, benutzt uns, also genau umgekehrt wie beim Objekt-Wissen. Sie lässt uns nur dann im Stich, wenn wir der Furcht erliegen. Aber auf diese Weise lehrt sie uns, heimzukehren.

Während unser Ich im gewöhnlichen, äußeren Lernen sicher bleibt, wird das Wissen, das direkt in unserem Sein ist, durch einen viel anstrengenderen Prozess erlangt. Das Ich selbst muss eine Zeitlang in einen größeren Fluss, eine vollere Lebendigkeit eingebunden sein. Das kann eine Zeit der Ungeschütztheit sein; das Ich mag anfangs seine Mühe damit haben, diese Ebene der Erfahrung zu integrieren – es kann nicht so ohne weiteres das neue mit Hilfe des alten Seins interpretieren. Wir brauchen, so hat Jesus gesagt, neue Schläuche für neuen Wein. Die Integration ist wie das Senfkorn, das in seiner eigenen Zeit wachsen muss. Leider kennt unser Ich keine Geduld. Da haben wir also eine starke, geheimnisvolle, zuweilen tief verstörende und verwirrende Erfahrung gemacht – schon muss sie benannt, erklärt, organisiert, benutzt werden. Dies ist der Punkt, an dem das entstehende Spirituelle manchmal wirkt, als sei es psychopathologisch, und leicht wird es von den modernen rationalen/materialistischen medizinischen und psychologischen Mustern falsch etikettiert. Aber auch wir selbst etikettieren es falsch, fürchten zuweilen um unsere geistige Gesundheit oder identifizieren es fälschlicherweise mit Komponenten der Erfahrung und durchlaufen einen Prozess der Übersteigerung. Wir halten uns für etwas Besonderes, verteidigen die Erfahrung gegen weise Kritik und können dazu neigen, absolut und dogmatisch zu werden.

Weises Unterscheidungsvermögen im Hinblick auf dieses Potential ist entscheidend, aber gewöhnlich wählen wir den schwierigsten Weg beim Lernen. Es gibt viele Lehrer, die intellektuelles Wissen vermitteln, aber in dieser schwierigen Zeit spirituellen Erwachens brauchen wir jemanden, der diese Räume bereits passiert hat und sie in sich aufgenommen hat. Ein solcher Lehrer kann die sich öffnende Person einfach durch seine Gegenwart zentrieren und besitzt die Erfahrung, eine klare Perspektive zu vermitteln: „Nein, du bist nicht verrückt – aber lass uns mal einen Blick auf die Wurzeln deiner Furcht und Verwirrung werfen.“ Oder was zuweilen genauso wertvoll ist: „Aha, du hast eine große Erfahrung gemacht, du bist also erleuchtet… Na und? Lass uns zum Alltag zurückkehren.“ Man könnte noch viel mehr dazu sagen, wie wichtig es etwa ist, seinen Pflichten bestmöglich nachzukommen, mehr Zeit in der Natur zu verbringen, seinen Körper zu trainieren, die Meditation zu verkürzen oder abzubrechen in der heutigen Zeit steht uns genügend offen. Ein Ich, das einen Geschmack von Weite genossen hat, mag oft nicht diese Art von Feedback, aber gewöhnlich ist es genau das, was es braucht. […]

Quelle: Richard Moss, Das Zweite Wunder, Bern, München, Wien 1997, S. 132 - 133


Liebe Grüße
Rita
 
Bettina Bäumer: Vijnana Bhairava - Das Göttliche Bewusstsein

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Ein klassisches indisches Meditationshandbuch, viele Übungen, poetisch und knapp, ein Quellwerk.
 
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Ich habe gerade ein interessantes Onlinebuch über die Klarsichtmeditation (Vipassanameditation) entdeckt. Am Anfang des Buches, wenn es um die Theorie der Klarsichtmeditation geht, ist etwas schwer zu lesen, weil man gute Buddhismus-Kenntnisse haben sollte, um es zu verstehen. Da die aber nicht jeder hat, halte ich es für sinnvoll, wenn interessierte Anfänger sich zunächst der Sitz- oder/und Gehmeditation zuwenden und die Theorie zunächst beiseite lassen. Dann geht das Buch auf die Schwierigkeiten ein, die sich bei der Meditation einstellen und wie man damit umgehen sollte. Interessant sind auch die Informationen über den Autor, den buddhistischen Mönch Phra Acharn Thawie Baladhammo, am Ende der Seite.

Selber Klarblick üben

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