Die Exegese der Seele (~2000 Jahre alter gnostischer Text; eigene Übersetzung) schrieb:
Die Seele wird eins mit ihrem wahren Geliebten
Da nun kommt der Bräutigam, nach dem Willen des Vaters herab, zu ihr ins Brautgemach, welches sie vorbereitet hat. Und er schmückt es aus. Denn diese Hochzeit ist nicht wie die weltliche Hochzeit, wo man vom Brautpaar erwartet Geschlechtsverkehr miteinander zu haben. Denn jene werden mit diesem Geschlechtsverkehr vorerst befriedigt sein. Denn als wäre es eine Last gewesen, legen sie all ihr lästiges, körperliches Verlangen ab und wenden ihre Gesichter voneinander [
]. Jedoch wenn SIE sich einmal miteinander vereinigen [Anm.: Der wahre Bräutigam mit der Braut (= die Seele)], werden sie EIN Leben. Wie der Prophet über den ersten Mann und die erste Frau sagte (Gen 2: 24): Sie werden ein Fleisch. Ursprünglich, als sie [Anm.: die Seele] beim Vater war, da waren sie vereint, bevor die Frau ihren Mann verließ, der ihr Bruder ist. Doch diese Hochzeit bringt sie wieder zusammen und die Seele wird mit ihrem wahren Geliebten vereint, dem wahren Meister, wie es geschrieben steht (Gen 3,16; 1 Kor 11,1; Ep 5, 23), Denn der Herr der Frau ist ihr Ehemann.