„Deshalb ist die Lehre der Gedankenkontrolle so wichtig gewesen“, sagt Arima zu Pama, dem Doppelwesen von Paolo und Selma.
Weiblich oder männlich spielt keine Rolle mehr. Man erdenkt sich Kinder. Genauso wie man sich Landschaften erdenkt. Die Nebelschwaden fegen über das Gebirge wie einst Wasser unsere Erde geformt hat. Oder wie es der Wind getan hat. Und die Erde war willig. Das gehört auch dazu. Ohne willig zu sein, geht gar nichts. Mit der Bereitschaft ist es ebenso. Es lässt sich nichts erzwingen. Nicht einmal die Gedankenkontrolle.
Pama schafft herrliche Landschaften, die ein wenig an den alten Mond erinnern. Sie mag es gerne einfach und leer. Ich benenne Pama mal weiblich, auch wenn das keine Bedeutung hat, da sie gleichzeitig, wie alle Doppelwesen, aus männlich und weiblich besteht. Könnte man so sagen. Fakt ist, dass alles Energie ist und je mehr sich die Lebewesen und alles andere entwickelt, der Quelle gleich wird (auch wenn alles bereits die Quelle ist!).
Ich schweife noch mal ab und denke über die beiden Energien nach. In meinem Buch „Herr Graudinger und das Sein oder Nichtsein“ schrieb ich, dass es die Göttlichkeit ist, welche den Grauen dazu befähigt, aus dem Wasser zu kommen, die Wiese abzukauen und wieder ins Wasser zurück zu kehren, da sein Gehirn zu klein ist, um selbst zu denken. Je mehr Göttlichkeit also in einem Wesen steckt, um so näher ist es der Quelle.
Das würde bedeuten, alle Idioten dieser Erde sind göttlich und das wäre doch fatal. Man muss natürlich wissen, welche Wesen ich Idioten nenne und das sind sicher nicht jene, die allgemein so bezeichnet werden!
Es war der eine fatale Gedanke: „Was wäre wenn.“ Und schon gab es zwei unterschiedliche Energien. Jene Dieser Seite, die zur Materie wurde und jene der Anderen Seite, die geistig blieb. Wenn aber die Quelle der Kraft alles in sich hat, kann das kein fataler Gedanke gewesen sein, sondern boshafte Absicht. Na ja, eher notwendig und doch nicht boshaft, auch wenn es mir manchmal so erscheint. Es musste sein, um das, was in der Quelle steckt, bildlich zu machen. Also doch nicht: „Du sollst dir kein Bild von mir machen.“ In meiner so genannten Religion darf man sich so viele Bilder machen, wie man will oder kann. Und genau das tun die Nebelschwaden.
Es sind wunderschöne Bilder, auch wenn nicht alle mit der Mondlandschaft Pamas einverstanden sind. Das müssen sie auch nicht, denn sie können die Bilder sehen, wie sie sie sehen wollen. Auch das gehört zur Lehre der Gedankenkontrolle.
Wir fluchen und schimpfen über den Hergang in der Welt und wissen gar nicht, welche Macht in uns steckt. Wir könnten genau dasselbe tun wie die Nebelwesen. Die Menschenwesen dort in den seltsamen Gebirgshäusern könnten es auch. Ganz ehrlich? Sie wissen, dass sie es können, überlassen es aber lieber den Nebelschwaden. Arima wollte die Menschenwesen nicht ganz so dämlich kreieren wie ich einst Herrn Graudinger im ersten Teil des kleinen Buches. Im zweiten Teil ist mir der graue Riese mit dem ständig blöden Grinsen schon überlegen. Grinsen! Wie bereits gesagt, traut keinem oder keiner, die nicht lachen oder wenigstens offenherzig lächeln! Und Herrn Graudinger kann man voll und ganz trauen.
Wir können die Welt also sehen wie wir wollen. Wir können das lernen. Indem wir unsere Gedanken kontrollieren und nicht zulassen, dass irgendwelche schwachsinnige Werbeslogans in unseren Köpfen, mit noch schwachsinniger Ohrwurmmusik, herumschwirren.
Das ist aber auch so was von lästig. Ich hasse Werbung. Vor allem zwischen spannenden Filmen. Da steigerst du dich rein, lebst praktisch mit in diesem Film, bist total selbstvergessen und dann – Werbung. So was holt einen einfach runter. Muss ja nicht sein! Ausschalten das Gerät und sich der Stille widmen. Nur in der Stille, bis es auch im Kopf still ist, erreicht man die Gedankenkontrolle. Denke ich mal oder glaube ich. Es könnte so sein. Und vielleicht ist es wirklich wichtig. Für später einmal. Im nächsten Leben, das uns näher zur Quelle bringt.
Und die Nebelschwaden? Manche von ihnen üben vielleicht noch, aber meines Erachtens sehen die Landschaften schon sehr gut aus. Vor allem jene von Pama, zu der es mich immer mehr hinzieht.
p.s. HAPPY NEW YEAR