@alamerrot:
Wie kann man wissen, ob ein Widerstand als Schutzmechanismus geachtet werden muss oder einfach ein Sichsträuben darstellt, gewisse Dinge aus einem anderen Leben zur Kenntnis zu nehmen. Ein mir sehr nahestehender Mensch wurde bei zwei Gelegenheiten von zwei verschiedenen Therapeuten bis an einen Punkt geführt, wo er anfing zu heulen und zu schreien: Ich will nicht , ich will nicht weiter". Bei der zweiten Gelegenheit war ich anwesend. Der Therapeut unterbrach darauhin die Sitzung und sagte zu dem Patienten, er solle sich erst dann wieder bei ihm melden, wenn er bereit sei, seinen Widerstand beiseite zu lassen. Der Patient leidet meiner Meinung nach an Komplexen, deren Ursachen nur in einem anderen Leben zu suchen und zu finden sind und die ihn in seiner menschlichen und beruflichen Entwicklung sehr hinderlich sind. Ich frage mich nun, ob es dienlich und nicht gefährlich wäre , wenn ein Therapeut gegen den Widerstand des Patienten weiter geht und ihn wieder erleben lässt, was er so sehr fürchtet. Gibt es hierfür Kriterien?
Ich denke, das mit den Schutzmechanismen wird überbewertet - wenn man alle Blockaden als Schutzmechanismen anerkennen wollte, die nicht angetastet werden dürfen, könnte man sich jegliche Regressionsarbeit sparen. Es geht ja gerade darum, die Verdrängungen aufzuheben.
Man kann grundsätzlich davon ausgehen, daß ein Widerstand bzw. eine Blockade nie wirklich aus dem Heute kommt, sondern in irgendeiner Weise aus der früheren Erfahrung stammt. Viele scheinbare Blockaden sind deshalb gar nicht wirklich welche. Bei dem von dir genannten Fall könnte es zum Beispiel sein, daß es hier gar keine echte Weigerung des Klienten ist, weiterzumachen, sondern daß das "ich will nicht weiter" einfach ein Standardsatz aus einem karmischen Trauma ist. Vielleicht hat sich die Rückführung da gerade in eine Szene eingeblendet, in der der Klient im früheren Leben zur Hinrichtung geführt wurde ???
Beispiele von mir:
- Da erlebt jemand einen Autounfall im früheren Leben wieder und will "raus" aus der Rückführung - genau an der Stelle, wo das Eingeschlossensein im brennenden Auto bearbeitet wird. Er will also eigentlich "raus" aus dem Auto und projiziert das auf die Rückführungssituation.
- Der Klient sagt "ich sehe nichts" - mit einigem Nachfragen stellt sich dann heraus, daß er entführt wurde und in einem stockdunklen Kellerraum gefangengehalten wird.
- Der Klient hat immer wieder Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen bei der Rückführung - solange bis er angewiesen wird, direkt in die Schmerzen hineinzugehen. Dann stellt sich heraus, daß er in einem außerirdischen Leben übelst am Kopf gefoltert wurde und aus diesem Leben ein Autoritätsproblem mitgenommen hat, das seine Mitarbeit in den Rückführungen bisher untergraben hat. Nach dieser speziellen Rückführung ist die Problematik erledigt und die Wahrnehmung früherer Leben ist erheblich leichter als vorher.
- Da kommt jemand einfach nicht in die Wahrnehmung früherer Leben hinein. Daraufhin wird erstmal eine Operation im heutigen Leben rückgeführt. Es stellt sich heraus, daß das Ärztegequatsche während der OP so ziemlich alle Problemkreise des Klienten angesprochen hat, so daß alle Rückführungsversuche unbewußt immer wieder in die OP-Situation gingen und somit in der Sackgasse landeten. Nach der OP-Rückführung geht es um einiges besser.
Tiefenpsychologisch schwingt bei sowas trotzdem immer die Konfrontation mit Persönlichkeitsanteilen mit, die man nicht sehen will. Bei dem Beispiel mit dem Autounfall war es beispielsweise das Beziehungsverhalten, das in letzter Konsequenz zu dem Unfall geführt hat; bei deinem geschilderten Fall wird etwas Vergleichbares dahinterstehen. Spekulieren kann man lang und breit darüber, das erspare ich mir hier.
Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten für Blockadenverhalten. Zum Beispiel kann es sein, daß dem Klienten an einer bestimmten Stelle der Rückführung plötzlich ein Zusammenhang mit dem Heute klar wird, der ihm peinlich ist, so daß er mehr oder weniger bewußt nicht weitermachen will, dies aber gleichzeitig auch nicht sagen will.
Des weiteren ist es möglich, daß ein Klient Psycho-Spielchen mit dem Therapeuten spielt und die scheinbare Blockade ein Ausdruck davon ist. Das ist dann letzten Endes zwar auch ein karmisches Problem, aber eines, das nicht zu lösen ist, solange der Klient es nicht zumindest als Problem erkennt und es lösen will !
Insgesamt kann man sagen, daß die Blockadenbearbeitung eine der Hauptaufgaben des Therapeuten ist. Blockaden zeigen immer an: Hier kommt was Wichtiges, was Zentrales ! Wenn man darum herumschifft, kann man es auch gleich bleiben lassen. Dann sind wir wieder bei Neugierrückführung mit eingebauter Selbstverarsche, denn dem Unbewußten mit seiner immanenten Geheimhaltungstendenz kommt so ein Rückführer-Verhalten natürlich wunderbar gelegen.
Die Aussage des Therapeuten (nach dem Motto "komm erst wieder, wenn du wirklich willst") will ich hier nicht bewerten. Die kann angemessen sein oder auch nicht, je nachdem, wie dein Bekannter tatsächlich drauf ist.
Da du bei einer der Rückführungen anwesend warst, wäre auch noch die Frage interessant, ob sich dein Bekannter freiwillig für Rückführungen entschieden hat oder ob du ihn in dieser Hinsicht "gestupst" hast. Wenn es nicht wirklich seine eigene Entscheidung war, sich rückführen zu lassen, sind Blockadeverhalten oder Abbrüche sehr wahrscheinlich. So oder so wird deine Anwesenheit es für ihn jedenfalls nicht leichter machen, sich zu öffnen - das solltest du bedenken.