@fäumerisch:
Kann es sein, daß du meinst, bei einer Rückführung unbedingt was "sehen" zu müssen ? Rückführung ist kein "Knopfdruck-und-ich-seh-nen-Film"-Erlebnis - leider wird das heutzutage aber von vielen Möchtegern-Rückführern, TV-Sendungen etc. so suggeriert. Rückführung bedeutet normalerweise mehrere Stunden harte Arbeit, bei der schrittweise Handlungsstränge aus der Vergangenheit bewußtgemacht werden - in Form eines inneren Puzzles aus Bildfetzen, Gefühlen, Körperwahrnehmungen und "einfach wissen", das danach in einer ausführlichen Nachbesprechung nochmals verstandesmäßig aufgerollt, zusammengesetzt und geklärt werden muß. Die allerwenigsten Leute sehen bei Rückführungen klare Bilder, und noch weniger Leute sehen hier innere Filme. Das tut der Wirksamkeit keinen Abbruch - denn es geht bei Rückführungen nicht darum, ein "schönes Erlebnis" zu haben oder tolle Bilder zu sehen, sondern darum, alte Themen, die immer noch lebendig scheinen, aber in Wirklichkeit aus der Vergangenheit stammen, aufzulösen.
Wenn du dagegen mit einer reinen Neugiermotivation, ohne jegliches zu klärende Thema = ohne Zielvorgabe in eine Rückführung gehst, hast du gute Chancen, daß dein Unterbewußtsein
- dir gar nichts zeigt (was denn auch, du hast ja nach nichts gefragt !)
- dir einen Haufen Zusammenerfundenes zeigt - das nennt man Konfabulation und man findet dies insbesondere bei RF unter Hypnose
- etwas völlig unwichtiges aus früheren Leben zeigt
Zu diesem letzteren Punkt: Es wird von Rückführern immer wieder mal behauptet, ungezielte Rückführungen seien besser als gezielte, weil die Seele schon selbst wisse, was wichtig ist. Diese Einstellung ist Humbug. Wir sind bei Rückführungen nicht mit "der Seele" befaßt (was immer das auch sein mag), sondern mit dem
Unbewußten - und das Unbewußte wurde von uns selbst geschaffen, um Erinnerungen aufzunehmen, mit denen wir uns nicht bewußt konfrontieren wollten. Mit anderen Worten, das Unbewußte will IMMER den Daumen auf den Erinnerungen draufhalten und die heutigen Probleme aufrechterhalten.
Es gibt von daher bei Rückführungen immer Widerstände, und mit denen muß man erstmal umgehen lernen - als Rückführer und auch als Klient. Nun schau dir mal die heutigen Rückführungs-"Ausbildungen" an: Da lernen Leute
2 Tage lang (!) die Theorie von Rückführungen, und dann dürfen sie sich "Reinkarnationstherapeut" nennen. Sie haben gerade mal eben IN DER THEORIE gelernt, wie man überhaupt eine RF einleitet, und meinen dann, das reiche, um als Therapeut arbeiten zu können. Bei der ersten Konfrontation mit Widerständen oder echten Traumata in früheren Leben knicken diese Leute sofort ein und wissen nicht mehr weiter. Das hat auch damit zu tun, daß sie in der Regel keinerlei Eigentherapie erfahren haben. Denn wenn du deine eigenen Traumata nicht aufgelöst hast, wirst du immer um die Traumata deiner Klienten unbewußt einen Bogen machen, weil sie deine eigenen wachrütteln.
In diesem Sinne stimme ich Aember vollkommen zu, wenn sie schreibt, man stelle sich das alles zu einfach vor. Rückführungen sind in den letzten 10 Jahren im Gefolge der "Wer war ich"-Sendungen im TV zu einer Art esoterischem Volkssport geworden, und die wenigsten, die das anbieten, wissen eigentlich, was sie da tun. Was du heutzutage an Rückführungs-Angeboten findest, folgt meistens dem "Bärbel-Mohr-Prinzip" - Vereinfachen und Profanisieren um jeden Preis, auch um den Preis der Klapsmühleneinlieferung des Klienten.
In diesem Sinne folgende Empfehlungen, wenn du wirklich ernsthaft an Rückführungsarbeit interessiert bist:
- Löse dich von dem Glaubenssatz, man müsse in Rückführungen bunte Bilder sehen.
- Löse dich von der Vorstellung, eine einzige Rückführung reiche aus. RF ist ein Lernprozeß.
- Such dir einen brauchbaren Rückführer. Lies nach, bei wem er seine Ausbildung gemacht hat, welchen Umfang diese hatte und wieviel Eigentherapie er hat. Hat er für das Spezialthema Rückführung (nicht für allgemeine Hypnose, sondern AUSSCHLIESSLICH für Rückführungen) weniger als 2 Wochen Seminarzeit hinter sich, oder hat er weniger als ein halbes Dutzend eigene ANALYTISCHE (!!!!) Rückführungen erlebt, nimm Reißaus, denn dann hat er noch nichts gelernt, nichts wirklich verarbeitet und du bist sowohl sein Versuchskaninchen als auch seine Projektionsfläche für eigene unverarbeitete Konflikte.
- Überleg dir, wieviel Geld dir eine solche Selbsterfahrung wert ist. Billige Rückführer sind meist wirklich billig im negativen Sinne. Mit einer "Geiz ist geil"-Mentalität kannst du als Rückführungs-Klient übel auf die Nase fallen.
- Und last but very not least: Überlege dir, was du eigentlich mit RF erreichen willst - was ist dein Ziel ??????? Ohne Ziel kommst du nirgendwo hin.
Letzte Bemerkung: Was du mit Rückführungstechniken ohne Hypnose nicht erreichst, wirst du mit Hypnose höchstwahrscheinlich auch nicht erreichen. Es kommt nicht auf die Art der Einleitungstechnik an, sondern auf die Fähigkeiten und Kenntnisse des Rückführers, dein Unbewußtes anzusprechen und dich durch die Erfahrung "hindurchzuziehen".