Rudolf Steiner ein Rassist?

Hallo marabu

marabu schrieb:
wortwörtlich
es wird sich erst noch zeigen
marabu

Was wird sich noch zeigen? Wenn du meinst, dass es in Deutschland auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit zu Rassismus kommen könnte, so sei daran erinnert, dass wir auf Grund der niedrigen Geburtenrate dringend auf die Zuwanderung von Ausländern angewiesen sind, wenn wir unseren Lebensstandard aufrechterhalten wollen. Die nordischen Länder, allen voran Schweden, haben diesen Umstand schon lange erkannt und führen eine offene und ausländerfreundliche Politik, die die Zuwanderung positiv bewertet. In Deutschland dagegen hat man sich dieser Thematik noch gar nicht angenommen. Und genau so unflexibel, wie wir seit vielen Jahren in der Wirtschaftspolitik sind, stellen wir uns der Ausländerpolitik. Dieses Thema wir immer noch verdrängt, verteufelt und unter den Teppich gekehrt, anstatt eine offene Diskussion darüber zu führen.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Du sagst, dass du dich noch nicht näher mit Rudolf Steiner und der Anthroposophie auseinandergesetzt hast, behauptest allerdings, dass die von mir dargestellte Rassenideologie der Theosophie falsch ist.
Richtig. Denn mit der Theosophie habe ich mich näher auseinandergesetzt.
Lotusz schrieb:
Vielleicht liest du dir einmal durch was wikipedia.org zur Wurzelrassenhypothese der Theosohie zu sagen hat:
Vielleicht liest du dir einmal durch, was die Theosophie selbst zu dieser Hypothese zu sagen hat (so im Zuge der Objektivität, im Sinne von "erst beide Seiten anhören, dann urteilen" ;) ):
http://www.theosophischer-verlag.de/online/pdf/TP08.pdf

(Quelle:http://www.theosophischer-verlag.de/)

Alles Liebe,
Crowley :)
 
Ich zitiere:
Golden Dawn, unter den Mitglieder waren unter anderen auch der Hochgradfreimaurer Rudolf Steiner, der Begründer der AL und Leiter der TL in Deutschland. Steiner war auch Großmeister des Illuminaten-Ordens, stellvertretender Großmeister des Ordo Templi Orients und Großmeister des Zweiges Mysteria Mystica Aeterna.

:schaukel:

liebe grüsse
prema
 
Hallo prema

prema schrieb:
Ich zitiere:
Golden Dawn, unter den Mitglieder waren unter anderen auch der Hochgradfreimaurer Rudolf Steiner, der Begründer der AL und Leiter der TL in Deutschland. Steiner war auch Großmeister des Illuminaten-Ordens, stellvertretender Großmeister des Ordo Templi Orients und Großmeister des Zweiges Mysteria Mystica Aeterna.

:schaukel:

liebe grüsse prema

Deine Informationen sind ja sehr dürftig. Ich hätte schon erwartet, dass du uns einmal erzählst was der "Golden Dawn", die "AL" und die "TL" ist. Ich jedenfalls habe davon noch nie gehört. Also habe ich mich einmal bei wikipedia.org umgeschaut, was die Golden Dawn ist:

Der Hermetic Order of the Golden Dawn (hermetischer Orden der goldenen Morgenröte) war einer von vielen okkultistisch-esoterischen „Geheimbünden“, wie diese in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in zahlreichen Industrienationen entstanden. Er wurde ungefähr 1887/1888 in London von William Robert Woodman, Samuel Liddell Mathers und Dr. William Wynn Westcott unter dem Namen „Fraternity of the Esoteric Order of the Golden Dawn“ gegründet.

Alle drei Gründer waren zuvor schon Mitglieder in verschiedenen okkulten Gruppen in England und hochrangige Mitglieder der Freimaurer und angeblich auch Rosenkreuzer. Grundlage für den Aufbau des Hermetic Order of the Golden Dawn sind die sogenannten Cipher Manuskripte, die laut Orden 1883 von Wynn Westcott 1883 „entdeckt“ und „entschlüsselt“ wurden und die Initiationsrituale eines okkulten Ordens in groben Zügen wiedergeben.

Die Initiative, den Orden zu gründen, kam zwar ursprünglich von Wynn Westcott, die treibende Kraft dahinter wurde aber bald MacGregor Mathers. Von den drei Gründern des Golden Dawn war vor allem Mathers der wahre rituelle Magier. Er übersetzte und verfasste außerdem zahlreiche Schriften über die westliche Mysterientradition (z.B. „The Sacred Magic of Abramelin the Mage“, „The Key of Solomon the King“ und „The Kabbalah Unveiled“).

Mathers verfasste fast alle wichtigen Golden Dawn Lehren und Dokumente. Er beschäftigte sich beispielsweise mit dem mittelalterlichen System für henochische Engelmagie von John Dee.

Die Lehre des Golden Dawn bedient sich bei diversen okkulten und mystischen Tradidionen, wie Kabbala oder Tarot und vielen verschiedenen Kulturen wie Griechenland, Ägypten und Chaldäa, sowie dem Christentum und dem Judentum. Tatsache ist, dass der Golden Dawn von 1888 einen sehr großen Einfluß auf die moderne westliche Mysterientradition ausgeübt hat. Vieles der heutigen esoterischen Strömungen wie Wicca, Tarot, Astrologie oder Thelema können zu diesem Orden zurückverfolgt werden. So gesehen hat der Golden Dawn die Grundlagen der modernen westlichen Mysterientradition geschaffen.

Wenn diese Geheimgesellschaften auch positive Aspekte aufweisen, immerhin waren sie die ersten, die den Yoga im Westen populär machten, so beinhalten sie in meinen Augen auch sehr negative Aspekte. Sie sind der Wegbereiter für den Satanismus, der in meinen Augen Ausdruck von unbefriedigter Sexualität und unterdrückter Gewalt sind. Ich habe das Gefühl, dass sich eher Menschen zu solchen Geheimgesellschaften hingezogen fühlen, die irgendwie mit dem Leben nicht zurecht kommen. Ich jedenfalls kann mit diesen Geheimgesellschaften nicht viel anfangen. Mir wäre meine Zeit, mich damit zu beschäftigen, viel zu schade. Ausserdem glaube ich, dass dort viele "spinnerte" Ideen zu finden sind.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo prema

prema schrieb:
Hi Lotusz,

hier ein link http://www.flensburgerhefte.de/Leseproben/LESE63.htm

:schaukel:

vielleicht kennst du in eh schon,

liebe grüsse prema

Ich habe die Seite noch nicht gelesen. Zunächst wollte ich einmal klären, wie ich die Flensburger Hefte einzustufen habe. Dabei stieß ich auf folgendes:

Seit Anfang der 90er Jahre steht der Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner (1861 - 1925) wegen seiner esoterisch legitimierten Rassismen in der Kritik. Nur die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft (Sitz in Dornach/ Schweiz) und die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland finden nicht den Weg zu dieser Weisheit. Abgesehen von den anthroposophischen Flensburger Hefte, welche den "Unkritisierbaren" kritisierten, ohne jedoch das "versteinerte Heiligtum" zu negieren.

In dem Heft Nr. 41 zum Thema Anthroposophie und Rassismus resümiert Thomas Höfer als Redakteur, daß Steiner "ein Kind seiner Zeit" war, der die "negativen Klischeevorstellungen und rassistischen Rechtfertigungstheorien seiner Zeitgenossen wiederspiegelte". "Fortschrittlicher wäre es gewesen, den Überlegenheitsanspruch der Weißen (...) kritisch zu hinterfragen und sie nicht noch auf okkulter Ebene zu untermauern"

Aber, so Höfer weiter: "Immerhin erkannte Steiner den Schwarzen das Menschsein zu: ›Denn selbst die Neger müssen wir als Menschen ansehen, und in ihnen ist ja die menschliche Gestalt in einer ganz anderen Weise verwirklicht als in uns, zum Beispiel‹"

Allerdings präsentierte Steiner diese Erkenntnis 1922 seinen ZuhörerInnen. Ohne esoterische Erkenntnis schaffte schon 1807 die britische Regierung die Sklaverei in ihren Kolonien offiziell ab und 1833 verkündete sie die völlige Sklavenbefreiung. Höfers Konsequenz: "Distanz tut Not" und "die einzelne Äußerung muß vor dem Hintergrund des Gesamtwerkes beurteilt und eingeordnet" werden.

Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen und Höfers empfohlene Konsequenzen lassen auf sich warten. Zu keiner neueren oder tiefgreifenderen Konsequenz rang sich Mitte Februar 1998 die Anthroposophische Vereinigung in den Niederlanden durch.

Hoch offiziell resümierte eine Kommission der Anthroposophischen Vereinigung, daß in dem Gesamtwerk Steiners 75 diskriminierende Passagen zu finden sind, von denen 12 Formulierungen nach heutigem niederländischen Recht strafrechtlich relevant sind. Zu den Passagen zählt die Kommission in ihrer vorgelegten Studie unter anderem Steiners Äußerungen, daß "Schwarze niedrige sexuelle Triebe haben", "Indianer unbrauchbare Menschen sind" und daß, wenn schwangere Frauen "Negerromane lesen Mulattenkinder und Mischlinge entstehen". Oder seine Feststellung: "Malaien sind eine aussterbende Rasse", "Japaner können nicht selbständig denken" und die "Verpflanzung der Schwarzen nach Europa durch die Franzosen verderbe ihr Blut und ihre Sprache", weshalb Steiner den Französischunterricht in den Waldorfschulen unterband. Außerdem stellte die Kommission fest: In Folge von Nachlässigkeiten werden an Waldorfschulen Stereotypen verwendet, die Diskriminierungen fördern.

Also, wenn man das so liest, dann muß Rudolf Steiner doch sehr wenig über Rassenfragen nachgedacht haben. Hat er die Beendigung der Sklaverei verschlafen? Hat sie bei ihm keine Fragen aufgeworfen? Ich finde es doch sehr eigenartig, dass sich jemand, der sich so viel mit Rassenfragen beschäftigt, so wenig Gedanken über die Ursachen und Folgen der Sklaverei macht.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
.

Wenn diese Geheimgesellschaften auch positive Aspekte aufweisen, immerhin waren sie die ersten, die den Yoga im Westen populär machten, so beinhalten sie in meinen Augen auch sehr negative Aspekte. Sie sind der Wegbereiter für den Satanismus, der in meinen Augen Ausdruck von unbefriedigter Sexualität und unterdrückter Gewalt sind. Ich habe das Gefühl, dass sich eher Menschen zu solchen Geheimgesellschaften hingezogen fühlen, die irgendwie mit dem Leben nicht zurecht kommen. Ich jedenfalls kann mit diesen Geheimgesellschaften nicht viel anfangen. Mir wäre meine Zeit, mich damit zu beschäftigen, viel zu schade. Ausserdem glaube ich, dass dort viele "spinnerte" Ideen zu finden sind.

Alles Liebe. Gerrit

Hallo gerrit,

Sorry für die Abkürzungen, AL sollte die Abkürzung für die Anthroposophische Lehre, und TL sollte die Abkürzung für die Theosophische Lehre gelten ;)

zu deiner Meinung kann ich dir nur Recht geben, denn wie weit diese "spinnerten" Ideen gehen können, kannst du hier sehen

ich werd mich auch mal mit diesem negativ besetzten Thema distanzieren

liebe grüsse
prema
 
Hallo Crowley

Crowley schrieb:
Richtig. Denn mit der Theosophie habe ich mich näher auseinandergesetzt.

Vielleicht liest du dir einmal durch, was die Theosophie selbst zu dieser Hypothese zu sagen hat (so im Zuge der Objektivität, im Sinne von "erst beide Seiten anhören, dann urteilen" ;) ):
http://www.theosophischer-verlag.de/online/pdf/TP08.pdf

(Quelle:http://www.theosophischer-verlag.de/)

Alles Liebe, Crowley :)

Für den Satanismus der Moderne ist die Person des Okkultisten und Schwarzmagier's Aleister Crowley (12.10.1875 - 01.12.1947) von entscheidender Bedeutung. Crowly, im engeren Sinn kein Satanist, hielt sich, obwohl schon 7 Monate nach dessen Tod geboren, für die Reinkarnation des berühmten Okkultisten Eliphas Levi. Crowley wuchs in einer bigotten (übertrieben religiös), puritanischen (sittenstrengen) Familie auf.

Das eigenwillige und schwer erziehbare Kind (Edward Alexander) wurde von der Mutter regelmäßig mit dem Attribut "Beast" aus der Johannesapokalypse (dort mit der mythologischen Zahl 666 versehen und als Gegenspieler Gottes = Satan benannt) bedacht. Dieser von seiner Mutter initierten "Titel", hielt er bis zum Tode unter der Bezeichnung "To Mega Therion - The Beast 666" bei.Vermutlich birgt die sexual- und lebensfeindliche Erziehung, den Grund für Crowley's sexualmagische Versuche und Opferrituale, die in ihrer Perversion (Sodomie (Sex mit Tieren), sexueller Missbrauch und nicht nachgewiesenen angeblichen Menschenopfern) kaum zu überbieten waren und gegen jegliche gesellschaftlichen und christlich-religiösen Konventionen verstießen. Wahrscheinlich musste er u.a. deshalb als "Persona non grata", als unerwünschte Person, seine 1920 in Cefalu auf Sizilien gegründete "Abtei Thelema" 1923 wieder verlassen.

Bevor ich auf die von der empfohlene Seite der Theosophie eingehe, es wird wohl ein Weilchen dauern, bis ich mich eingelesen habe, würde ich doch gerne einmal erfahren, warum du dir den Nicknamen Crowley zugelegt hast? Täusche ich mich, wenn ich davon ausgehe, dass du gewisse Sympathien für Aleister Crowley hegst? Ich frage mich allerdings, wie man Sympathien für solch einen Menschen entwickeln kann? Ich könnte allerhöchstens Mitleid mit solch einem Menschen empfinden. In meinen Augen ist er (bzw. war er) ein auffällig psychisch kranker Mensch, das zeigt sich auch in seiner späteren Biographie, der die seelischen Verletzungen, die man ihm in der Kindheit zugefügt hat, nie verwunden hat. Solche Menschen besitzen oft nicht den Mut, sich mit ihren emotionalen Verletzungen auseinander zu setzen. Stattdessen flüchten sie in irrationale, oft auch esoterisch-okkulte, satanistische oder rassistische Weltanschauungen. Von solchen Menschen eine halbwegs rationale Einstellung zu erwarten, wäre wohl etwas zu viel verlangt. Darum also meine Frage, wie du zu Aleister Crowley stehst.

Quelle: Brennpunkt Esoterik - Okkultismus - Satanismus - Rechtsradikalismus (Seite 69)

Alles Liebe. Gerrit
 
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Hallo Crowley

Bevor ich begann das Buch "Runden und Rassen" von Gertrude W. van Pelt zu lesen, recherchierte ich ein wenig im Internet. Dabei stieß ich auf eine Seite von pewid.ch, die sich mit der rassistischen Seite der Theosophie beschäftigt. Das soll zwar noch keine Aussage über das Buch von Gertrude van Pelt sein, aber ich fand die Information über die verschiedenen Ausrichtungen der Theosophie doch sehr interessant, weil es erstens aufzeigt, dass die Theosophie durchaus nicht so unschuldig ist, wie du sie versuchst darzustellen. Zweitens finde ich die Information auch deshalb interessant, weil sie die Verbindung zwischen der Theosophie und der Anthropologie aufzeigt, also zu den Anthropologen, die du als so harmlos hingestellt hast. In diesem Zusammenhang tritt übrigens auch das Thema "Tibet" wieder auf den Plan, bei dem wir beide bereits etliche kontroverse Diskussionen ausgetragen haben.

Nun aber zunächst einmal zum Text:

Zunächst war die Theosophie nicht rassistisch. Sie entwickelte sich aber um die Jahrhundertwende in zwei grundsätzlich verschiedene Richtungen: die esoterische, mutmaßlich pazifistisch eingestellte "Anthroposophie" Rudolf Steiners und die exoterische, rassistisch-imperialistische "Ariosophie", die zunächst in Frankreich, dann aber vor allem in Österreich-Ungarn und Deutschland keimte. Hier entstanden zahlreiche Sekten mit völkischer, pangermanischer und antisemitischer Tendenz. Sie bereicherten die religiöse Dimension des Nationalsozialismus und lieferten ihm eine Kosmologie und eine eigene Rechtfertigung für seine Rassenlehre."

Neben der rassenbiologischen "Begründung" des Antisemitismus führte die Mystifizierung der angeblichen "Herrenrasse" dazu, daß die Judenvernichtung von der deutschen Bevölkerung als glaubensgegeben hingenommen oder gar gefordert wurde. Durch die Erhebung des Nationalsozialismus in den Stand einer Religion mit Hitler als Heilsbringer erhielt der Holocaust den Anstrich einer inquisitorischen Maßnahme, die folglich gottgehorchend und somit ein probates Mittel für den Erhalt der deutschen Nation sein mußte. Im nationalsozialistischen Alltag nach der Machtergreifung war der okkulte Unterbau des Systems allerdings kaum noch sichtbar, da Hitler erkannt hatte, daß die Bevölkerung nicht mit sektiererischem Geheimwissen und magischen Formeln für den von ihm geplanten imperialistischen, antijüdischen Kreuzzug mobilisiert werden konnte.

Statt dessen einte er die "Volksmassen" unter dem scheinbar bedeutungsvollen Symbol des Hakenkreuzes. Er vereinfachte damit den Hintergrund der Bewegung und faßte dessen Mystik plakativ zusammen. Das Hakenkreuz wurde zum alles überragenden Symbol seiner völkischen Ersatzreligion. Nur ariosophischen Schwärmern wie Himmler, Heß oder Haushofer blieb es - mit Einschränkungen - gestattet, ihren obskuren Fantasien nachzugehen. Himmler etwa unterstand das "Amt für Ahnenerbe", eine parawissenschaftliche Gruppe "verkrachter Existenzen", die 1938/39 eine Expedition nach Tibet unternahm und dort den Ursprung der arischen Rasse aufspüren wollte, die aber ebenso beteiligt war an den "rassebiologischen" Menschenversuchen in den Konzentrationslagern.

Nun aber zu dem Buch Runden und Rassen. Ich hätte eigentlich erwartet, das man einen Hinweis erhält, dass es bereits von Helena Petrovna Blavatsky ein Buch mit dem gleichen Titel gibt: "Runden und Rassen. Die Urgeschichte der Menschheit : Nach der Geheimlehre von Helena Petrovna Blavatsky". Aber darauf könnte man später etwas intensiver eingehen. Beim ersten Überfliegen des Buches "Runden und Rassen" von Gertrude W. van Pelt ist mir allerdings aufgefallen, dass die Autorin offensichtlich eine vollkommen unkritische Haltung gegenüber H. Blavatsky einnimmt, was ihr Buch nicht gerade überzeugender macht. Aber das ist nur mein erster Eindruck. Darum möchte ich noch kein endgültiges Urteil abgeben. Dazu ist es noch zu früh.

Aber zuvor noch ein Hinweis auf Helena Blavatsky (HB) und rassistischen Tendenzen von Ideologen besonders im deutschsprachigen Raum, die sich auf Helena Blavatsky, der Begründerin der Theosophie, berufen, den ich bei wikipedia.org fand, der die Umstrittenheit von HB aufzeigt. Und dann stellt man sich schon die Frage, wie es kommt, dass sich diese Herrschaften auf HB berufen. Mir scheint der Grund für die Sympathy für HB, ist in der Rassenlehre HB zu finden. Man müßte also einmal genauer ansehen, wie diese Rassenlehre ausgesehen hat.

Blavatskys Werk wurde bis heute in unterschiedlichster, nicht immer angemessenen Weise rezipiert. Die Fehlinterpretationen fanden vor allem im deutschen Sprachraum statt: Guido von List und seine Lehre der Ariosophie, dessen Schüler, der antisemitische Rassenideologe Jörg Lanz von Liebenfels und der österreichische Neofaschist Wilhelm Landig beriefen sich ausdrücklich auf Blavatsky.

In jeweils anderen gedanklichen Kontexten umgedeutete Bruchstücke ihrer Gedankenwelt tauchen auch in Heinrich Himmlers „Forschungsgemeinschaft“ Ahnenerbe auf. Wörter wie „Arier“ - ein nicht von den Theosophen geprägter Begriff - wurden dazu aus ihrem Zusammenhang gerissen und in rassenverhetzende Theorien eingearbeitet. Begriffe wie „Wurzelrasse“ sind allerdings Nicht-Theosophen in ihrer Glaubwürdigkeit nur schwer zu vermitteln und stehen im Widerspruch zu den heutigen Erkenntnissen der Natur- und Sprachwissenschaft.

Ihre „okkulte Wissenschaft“ benutzen bis zum heutigen Tag Apologeten einer nationalsozialistischen Rassenideologie als Rechtfertigungsgrundlage - obwohl Blavatsky in ihrer „Geheimlehre“ rassenverhetzendes Gedankengut ausdrücklich als „Anmaßung“ bezeichnete und die von ihr gegründete Theosophische Gesellschaft als das erste von drei Hauptzielen eine „Bruderschaft unter den Menschen, ohne Unterscheidung von Rasse, Farbe, Religion oder sozialer Stellung“ angibt.

Andererseits kategorisiert Blavatsky in ihrer Rassenlehre ausdrücklich die Menschheit in „höhere intellektuelle Rassen“ und „niedere Rassen wie die Australneger“. Dieser problematische Aspekt wird von den meisten Anhängern ihrer Lehre konsequent ausgeblendet.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert war „Madame Blavatzky“ weltberühmt, eine der schillerndsten Figuren des europäischen und US-amerikanischen Geisteslebens und nicht ohne Einfluss auf viele von den christlichen Religionen nicht länger überzeugten Sinnsucher ihrer Zeit. Auch war sie eine der ersten, die das Augenmerk Europas auf asiatische Philosophien lenkte und "salonfähig" machte. Auf viele Zeitgenossen übte sie eine charismatische Wirkung aus. Der irische Dichter George Bernard Shaw, dessen Freundin Annie Besant seit Mitte der 1880er Jahre unter Blavatzkys Einfluss geraten war, nannte sie allerdings „eine der vollendetsten Hochstaplerinnen der Menschheitsgeschichte.“ Sein ebenso berühmter Kollege William Butler Yeats hingegen schätzte sie sehr.

Alles Liebe. Gerrit
 
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