Naja ich will mich ja nicht zuviel gedanklich in einen Lustmörder reinversetzen, sondern lieber an lebensfreundliche Dinge denken und ich hab auch nicht alles ganz genau gelesen und überseh vielleicht was, aber dass man mit der chemischen Kastration das Gewissen herstellen kann, wage ich zu bezweifeln.
Aber wenn ich schon dabei bin, guck ich mal, ob ich Ähnlichkeiten find, zu dem Mörder.
Allein, aber nicht einsam, in seiner Welt und nach seinen Regeln lebend. Mit wenigen Bedürfnissen, aber dennoch zufrieden.
CM: Ja, hier kann ich mich schon ein wenig finden.
» Der Therapeut zieht ein Buch aus einer Schublade, Internationale Klassifikation psychischer Störungen, und schlägt das Kapitel F60.1 auf, schizoide Persönlichkeitsstörung, vulgo Einzelgänger-Syndrom.
Merkmale:
1. Wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude.
CM:Was getan werden muss, das wird getan. Ob mir das, was ich da tu, Freude bereitet, darüber denk ich nicht viel nach. Die suche nach mir selbst betreibe ich mit recht großem Engagement, aber Freude bereitet mir das, was ich da finde, nicht immer. Freude ist für mich ein Geschenk des Himmels und nicht Ergebnis einer Tätigkeit.
2. Emotionale Kühle, Distanziertheit oder abgeflachter Affekt.
CM
a bin ich nicht so zu Hause. Mein Gemüt is müde bis hitzig, aber nicht kühl. Distanz kann fallweise recht angebracht sein.
3. Reduzierte Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle für andere oder Ärger auszudrücken.
CM:Für zärtliche Gefühle brauchts einen guten Grund und Ärger spar ich mir so gut ich kann, weil da wird mir immer schlecht vor Hass. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nur über mich selber ärgern.
4. Erscheint gleichgültig gegenüber Lob oder Kritik von anderen.
CM:Noch nicht 100%ig, aber ich arbeite dran und hoffentlich werd ich bald ganz unabhängig sein, von der Anerkennung durch andere.
5. Fast immer Bevorzugung von Aktivitäten, die alleine durchzuführen sind.
CM:Ja, weil da brauch ich mich nicht zu arrangieren. aber zur Not bin ich auch Teamworkfähig. Aber nicht im Projektmanagement. Nur für Hilfsarbeiten zu gebrauchen. Wenn mehrere an einem Ding rumdenken, da hau ich ab.
6. Übermässige Inanspruchnahme durch Fantasien und Introvertiertheit.
CM:Niemand ist außer mir, der das richtige Maß für Phantasie in mir bestimmen könnte. In einer Maschinenwelt, bis oben hin voll Gesetzen, Regeln, Geboten, Leitlinien und andern Krücken ist, voll Konstrukten und Konzepten, gibts kein Übermaß an Phantasie. Introvertiert war ich, bis ich ins Esoforum kam.
7. Hat keine oder wünscht keine engen Freunde oder vertrauensvollen Beziehungen.
CM:Ich bin mit meinen oberflächlichen Alltagskontakten völlig ausgelastet. aber vertrauensvoll eröffne ich mich - fast überall.
8. Mangelhaftes Gespür für geltende soziale Normen und Konventionen.
CM:Gespür hab ich genug dafür, aber sie sind mir ziemlich wurscht, weil sie mich in einen Kerker zwängen wollen und verhindern wollen, das ich die Wahrheit rausfind, über das Dasein
Ja, und ich halt mich dran, so gut ich kann, aus Vernunft und zum Schein, weil ich ein Lügner und Betrüger bin und weiß, wenn ich im Knast sitz, bin ich sehr eingeschränkt, in meiner Bewegungsfreiheit aber tief in mir drinnen sie sind mir wurscht, weil ich will die Wahrheit rausfinden ... und der Weg is noch weit. Aber im wesentlichen sagen mir nicht Normen und Konventionen, was richtig ist oder falsch, sondern mein Gewissen.
«Auf Hagen», so der Therapeut, «treffen sämtliche Kriterien zu.
CM:Ja, nicht nur auf Hagen. Aber zum glück gibts auch noch ein paar Unterschiede und ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass ich bin wie ich bin. Danke, lieber Himmelvater:
der Gutachter: Der Explorand leidet an einer schizoiden Persönlichkeitsstörung mit narzisstischen und zwanghaften Zügen sowie an einer Störung der Sexualpräferenz durch pädophil-sexuellen Sadismus. Das Leben anderer bedeutet ihm nicht viel, und das Töten erregt ihn. Diese Kombination macht ihn gefährlich.
Ich hab nie einen Unterschied gesehen, im Leben anderer und meinem eigenen und ich hab mir immer gesagt, wenn ich mal die Lust zum Töten hab und die auch ausleben will, dann jag ich mir zu allererst selber eine Kugel in den Kopf oder häng mich irgendwo auf. Das hab ich als 11 oder 12jähriger auch mal gemacht, da hätt ich mich bei meinen Todesnäheexperimenten fast stranguliert, mir is schon ganz scheindelig und schwarz geworden, weil ich die blutzufuhr zum Hirn gut unterbrochen hatte, dann hab ich, kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, die Schlinge wieder aufbekommen. Seitdem erregt mich das Töten nicht mehr, sondern hab ich sogar ein wenig Angst davor.
Ich würde so einem Lustmörder sehr ans Herz legen, mit seinem erregenden Hobby bei sich selbst zu beginnen. Hier erfährt man schließlich beide Seiten ... die des Mörders und die des Opfers. Ja sicher, nur kurz ... aber doch.