Road to hell

Es ging nicht um das "Abtun", sondern mehr um das Wort "Weltschmerz". Du stellst das hier hin als sei eine gewisse Aufmerksamkeit der Umwelt gegenüber eine Persönlichkeitsstörung. Wenn das bei dir so war, ist das ja etwas anderes, aber das man grundsätzlich mit diesen Ansichten keine Eigenverantwortung für sein Leben tragen kann etc. ist doch falsch.
 
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Hallo Blaugrün!

Es freut mich sehr, dass Du in meinem Thread gefunden hast. Ich hab das Gefühl, dass Du mich sehr gut verstehst.

Ich bin ja auch auf der suche nach Aufgewachten Menschen, nur finde ich sie auch nicht. Obwohl ich mir sicher bin, dass es sie gibt und dass sie, wenn auch nur sehr sehr langsam mehr werden.

Ja es ist wirklich alles ein Schein, ein Vorspielen der heilen Welt, damit man ja nicht zum Nachdenken beginnt. Ich würd mich freuen, wenn Du mir erzählst, wann und durch welches Ereignis Du aufgewacht bist?

Ich versteh Dich sehr gut. Es ist wie im Film Matrix. Wenn Du Dich für die Pille des Aufwachen entschieden hast, dann gibt’s kein zurück mehr. Auch wenn die Welt dann nicht mehr so toll und rosig aussieht, aber es wird einem dann bewußt, was wirklich wichtig ist und wie es besser sein könnte.

Es ist schon klar, dass dieses System Menschen züchtet, die dann im Hamsterrad wunderbar funktionieren. Daher wundert es mich auch nicht, wenn junge Menschen von dem was wirklich abläuft keine Ahnung haben. Sie hatten anscheinend noch keine Chance munter zu werden. Ich kann Dich auch beruhigen Blaugrün, eine Depression ist was anderes. Das man in dieser Welt manchmal verzweifelt ist ganz normal.

Ja Zusammenhalt und Nächstenliebe sind in einem Konkurrenzsystem nicht erwünscht. Teile und hersche nenne ich als Stichwort. Solange sich die Menschen gegenseitig übertrumpfen mit materiellen Dingen, läuft das System wunderbar. Wir sind aber in einer Zeit angelangt, wo diese maßlose Gier auch dieses System am Rande des Abgrunds gebracht hat.

Mir geben Deine Worte auch einen kurzen Hauch der Hoffnung und das Gefühl, das wir nicht alleine sind.

Der Film Plastic Planet sollte auch wachrütteln. Die Meere sind bereits jetzt mit Plastikteilen überschwemmt, die die Fische zum Teil aufnehmen und später dann wieder auf unseren Tischen landen.


Rose ich muß Dich leider enttäuschen, es geht nicht um einen kurzen Weltschmerz, der wieder vergeht. Sich selbst wieder zu belügen und zu tun als wäre alles gut ist so gut wie unmöglich.

Mir fällt momentan dieser, vielleicht nicht ganz passende Vergleich ein:
Wir sitzen mit einem Falschspieler an einem Tisch und spielen regelmäßig mit ihm. Nach einiger Zeit, wird einem bewußt, dass da was nicht stimmen kann. Ein Mitspieler durchschaut den Trick und erkennt ihn als Falschspieler. Zeitgleich meinen die anderen, dass er einfach nur Glück hatte und sich das auch wieder ändern kann. Wenn ich aber erkannt habe, dass einer falsch spielt, dann spiele ich mit ihm nicht mehr.

Lg Delphin

P.S:

Nur wer wirklich unser System verstanden hat, wie die Hochfinanz funktioniert und alles andere ihr unterordnet, kann aufwachen. Es ist vielleicht mühsam im Internet die Informationen sich anzueignen und das Erwachen mag auch schmerzhaft sein, aber wenigstens wird einem dann klar wo das Problem liegt und was wir ändern müssen. Es geht da sicher nicht drum, ob jemand Plastiksackerln irgendwo wegwirft oder nicht (was auch zu verurteilen ist), das gesamte System ist schon etwas komplexer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich gab es kein Aufwachen in der Form eines einzigen prägenden Ereignisses. Ich bin mit diesem Empfinden aufgewachsen. Damit meine ich nicht, dass ich es vorgelebt bekommen habe, sondern ich denke, es ruhte schon immer in mir und hat sich dann einfach ausgeprägt, wie andere Charaktereigenschaften auch. Dazu zählte primär die Liebe zur Natur und insbesondere zu Tieren. Beide werden werden kaltblütig ausgebeutet.

Das Massentierhaltung, überhaupt der Tod eines Lebewesens akzeptiert wird, um "Grundbedürfnisse" zu befriedigen, die in der heutigen Zeit des Überflusses keine mehr sind, ist besorgniserregend. An diesem Punkt und besonders als jemand der sich fleischlos ernährt, muss man immer wieder sehen, wie sehr das Mitgefühl, die Nächstenliebe auch anderen Lebewesen gegenüber auf der Strecke geblieben ist, bzw. wie nicht existent sie ist.
Wer Fleisch isst, fühlt sich "cool, nicht zimperlich männlich und stark". Ich sehe viele junge Frauen, die betont sagen, wie "geil" sie es finden "jetzt ein totes Tier" zu essen, weil sie es nötig haben, weil sie schwach sind, Aufmerksamkeit von Männern wollen, die ebenso schwach sind und Aufmerksamkeit brauchen, warum auch immer. Fakt ist, ein Lebewesen wird getötet. Niemand ist zum Sterben geboren und hier gibt es Menschen, die darüber ausgelassen scherzen. Wer sich über das Leid eines Tieres freut, der wird mit seinen Mitmenschen ebenso umgehen, das erzeugt in mir Ekel.

Wenn ich mich jetzt umschaue und sehe, wie viele Menschen im Supermarkt Fleisch kaufen, dann kann ich mit Sicherheit nicht davon ausgehen, dass alle von ihnen schlecht sind, nein. Aber ich kann mir denken, ok, ein Teil ist schlecht informiert und würde bei Aufklärung anders handeln, ein Teil ist ignorant und würde aus Gewohnheit nicht anders handeln und der Rest handelt in vollem Bewusstsein.
In dem Moment in dem das Geschehen aber passiert ist, ist der Beweggrund aber egal, denn das macht das Tier auch nicht wieder lebendig. Für die Zukunft aber, sind die Unwissenden, Aufzuklärenden wichtig. Daraus kann etwas wachsen, das ist nicht verloren, das gibt Hoffnung. Vielleicht müssen die Menschen erst wieder lernen zu fühlen, mitzufühlen, in dieser Zeit in der man sich mit Fernsehen ruhig stellt, sich betäubt, mit Konsum betäubt, beruhigt, alles ist betäubt, abgestumpft. Ich weiß nicht wie man sie aufweckt.

Dieses Beispiel kann man mühelos auf alle anderen Bereiche anwenden. Es ist überall dasselbe, ob nun Regenwälder abgeholzt werden oder die Weltmeere überfischt und verschmutzt werden oder andere Lebewesen kaltherzig ums Leben gebracht werden.
Ich kann für diese Menschheit, dieses Treiben, keine Liebe empfinden und ohne Liebe ist es schwer zu leben. Mit so wenig Liebe hat man eben weniger Freude. Aber ich suche lieber länger und freue mich über die 'Nadeln im Heuhaufen', als mich auf Kosten anderer zu amüsieren und über Leichen zu gehen. Ein treffendes Beispiel mit dem Spieler!
Ich bin stolz darauf, dass ich nicht so bin und hin und wieder habe ich auch schon einen von den "Unwissenden" in mein Boot gelockt, was dann die größte Freude, das größte Geschenk überhaupt war. Es geht nämlich um jeden Einzelnen und nicht darum aufzugeben, zu sagen, ich kann die Welt nicht ändern.
Ich will keinen reumütigen, resignierten Spruch auf meinem Grabstein, Rose, wenn schon sollte da stehen "Sie wollte die Welt verändern und sie hat ihr Möglichstes dazu beigetragen. Sie hat in ihrem Rahmen einen großen Teil dazu beigetragen." Und das lebe ich jeden Tag.

Delphin, was hast du erlebt? Was hat dich geprägt?
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Asaliah: ich hatte deinen Beitrag vorher nur überflogen und habe ihn gerade eben noch einmal im Nachhinein gelesen. Entschuldige, wenn ich evtl. falsch auf einige Punkte eingegangen bin.
Das mit deiner Schwester ist sehr traurig. Ja, man muss dagegen ankämpfen, aber dann gibt es solche Zeiten, wie auch Delphi es beschrieb. Es ist schwer immer stark zu sein und deshalb ist es gut, dass deine Schwester Menschen wie dich in ihrem Umfeld hat, die sie lieben.
 
wieso road to hell? wir sind ja schon drinnen und wie gehts raus?denn jene die sich hier wohlfühlen und suhlen sind die Verlorenen.Leid ist wie in der Medizin eine Frage der Dosis,welche über Leben und Tod entscheident ist.wenn die Lawine rollt,dann rollt sie.wer will,kann sich noch einen Piepser zulegen oder Airbag zwecks Überlebensmassnahme.diese Welt ist eine evolutionäre Plattform,die einen Platt macht,wenn die Reibung zu groß wird.Zündholz trifft Schachtel.der eine hat einen roten Kopf,der andere ist leer,....doch wo kam denn das Zündholz her?
 
Blaugrün;4001570 schrieb:
@ Asaliah: ich hatte deinen Beitrag vorher nur überflogen und habe ihn gerade eben noch einmal im Nachhinein gelesen. Entschuldige, wenn ich evtl. falsch auf einige Punkte eingegangen bin.
Das mit deiner Schwester ist sehr traurig. Ja, man muss dagegen ankämpfen, aber dann gibt es solche Zeiten, wie auch Delphi es beschrieb. Es ist schwer immer stark zu sein und deshalb ist es gut, dass deine Schwester Menschen wie dich in ihrem Umfeld hat, die sie lieben.

Hi, gibt nix zum entschuldigen ;), versteh dich schon .
Ja und es ist schwer immer nur stark zu sein und es kann keiner von einem verlangen immer stark zu sein . ;)

Danke dir !

GLG Asaliah :)
 
Früher waren die Religionen Opium fürs Volk, heute sind es Handys und tv.
Vllt. sollten wir für das Erwachen mal 3 Monate den Strom abschalten? Jaja schon klar, dann könnte ich auch nicht mehr chatten...
 
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Hi Delphin01.

ich habe etwas für dich, das ist sehr lang, aber ich schicks dir trotzdem mal.

Die kämpfende Rose
*****
Es ist die Art jeder Rose das sie kämpfen musste um zu erblühen. Einen schweren Kampf müssen die Rosenknospen bestreiten um zur Rose zu gedeihen doch viele Rosen gaben diesen Kampf auf und vergingen bevor sie erblühten. Ich kannte die tapferste Rosenknospe, und ich kenne ihre Erben. Während die tapferste Rosenknospe einst kämpfte und kurz davor stand schwach entstellt aufzugeben, da sprach ich zu ihr:
„Meine kleine, tapfere Rosenknospe,
ich sehe dich zittern, ich sehe dich bibbern, deine Angst sehe ich. Wie könnte ich jemals an dir vorüber gehen und deine Gefahr nicht sehen. Ich sehe deine Gefahr, drum bleib ich hier bei dir. Ich sehe deine Gefahr, ich sehe dein Leid. Unsichtbar, in diesem Moment, stehe ich dir zur Seite, mit gezücktem Schwerte um dich zu beschützen, um deine Feinde zu besiegen. Lache ruhig, aber ruhig und schweigend stehe ich dennoch bei dir, ohne zu lächeln, ohne Furcht, konzentriert, nur beobachtend. Ich blicke unter dich, ich blicke neben dich, vor und hinter dich. Ich wache auch über dich. Tief und weit schaue ich um dich herum, das ist mein Versprechen. Ja, ich kenne dich. Ich weiß von deinen Geheimnissen. „Wie?“, fragst du. „Wer! Woher!“, schreist du? Liebste Rosenknospe, du liebste aller, ich kenne so manch ein Geheimnis. Lass mich nur stammeln, ich werde dir ein Geheimnis verraten. Manch´ ein Geheimnis, kleine Schwester im Geiste, ist so wundervoll, so wunderbar, so zart, dass niemals irgendjemand es in frage stellen wollte. Ich verspreche dir, dass ich dir kein Geheimnis bleiben werde. Lass mich nur ein wenig noch Stammeln, obgleich meine Art viel zu stammeln ist. Zu kämpfen aber ist meine Natur.

Wo du leidest, da leide auch ich. Wo kein lächeln auf deinen Lippen entflammen kann, da kann niemals eines bei mir brennen, denn wir sind Geschwister im Geiste, unendlich, und wir fühlen die Begebenheiten die uns begegnen in gleichen maßen. Glaubst du, du wärest mir eine Fremde, du schönste? Glaubst du, meine tapfere Rosenknospe, dass einem Dichter diese Worte entspringen? Ich bin aber kein Dichter. Ich bin nicht weniger oder mehr ein Dichter als du eine Dichterin bist oder wärest. Die ganze Welt ist erdichtet. Wieso sollte ich einer der wenigen Dichter sein, die man nur Dichter nennt, weil sie aus Buchstaben Sätze erdichten? Nein, du zartes Geschöpf, ich bin keineswegs ein Dichter. Ich bin dein Weggefährte.

„Fremder!“, schallt es von überall her und „Fremder! Betrüger! Lügner!“.
Wie gerne würde ich deine Wahrheit wieder sehen und wieder erleben. Ich weiß, dass du aus deinen eigenen Wurzeln eine wunderschöne Rose gebärst.

Blühend und glühend vor Leidenschaften und Sünden, so vermisse ich dich. Drum Blühe und Glühe wieder. Lächelnd und voller Träume, herausfordernd und Zynisch und Liebevoll und Mitfühlend, so sehr vermisse ich Dich. Drum Lächle wieder, Träume wieder, kämpfe und spotte wieder und wider und wider und spotte wider aus liebe, nicht weil du verachtest. Ich kenne deine Stärke und deine Macht. Noch, schönstes Geschöpf, weißt du nicht um deine Schönheit. Ich sehe sie nicht im Moment, das wäre eine wirkliche Lüge, aber ich weiß das du sie in deinen Wurzeln trägst und gebären kannst, und ich will dir sagen warum du die schönste aller Rosenknospen bist. Lass mich nur noch einwenig stammeln. Ich weiß weshalb du die schönste Rose in dir trägst. Ich weiß auch warum sie nicht wachsen will.
Will die schönste Rosenknospe etwa erst eine Rose sein, damit sie an sich selber glauben kann? Oder will sie etwa, dass an sie geglaubt wird? Will die schönste Rosenknospe erst Rose gennant sein bevor sie eine Rose wurde?

Ich mag sie nicht, diese eitlen Pfaue welche Rose genannt sein wollen, und alles um sich herum klein machen und zertrampeln, nur um ihre eigene Schönheit zu verdeutlichen. Ekel und nochmals Ekel, sie wollen schöner aussehen und wertvoller erscheinen als andere Pfaue. Diese armen Pfaue wollen die Pracht der schönen Rose an sich spüren aber nicht das Leid welches eine Rose erfahren muss, kleine Rosenknospe. Ich hasse diese eitlen Pfaue die Rose gennant sein wollen sogar. Ein lieblicher, mitfühlender Hass ist es aber und eine Grenze für mich und auch für dich. Ein Hass der ermahnt und ein Hass der alles hemmt was einem Geschöpfe, welches seine Natur verleumdet, keine Grenze ist. Oh es gibt Grenzen die ich Liebe. Und deine Grenzen sind meine Grenzen.

Wie? Ich? Ein Lügner? Ein Betrüger? Nur ein Dichter?
Oh, liebste Rosenknospe, ich liebe deine Zweifel. Ich liebe diese Zweifel und es sind deine und meine Zweifel. Bist nicht auch du eine Dichterin? Eine der es nach Wahrheit gelüstet, eine die mit Inbrunst einer verlogenen Welt den Rücken kehren würde? Doch bevor du der Welt den Rücken kehren könntest und dürftest, liebe Weggefährtin, kleine Schwester im Geist, will ich dir noch ein Geheimnis erzählen. Aber du kannst es nur verstehen wenn du ein einziges Mal nur, deinen Blick abwenden könntest von dem was du verachtest und dich mit aller Macht darauf konzentriertest was du lieben kannst, was du lieben würdest, was du liebst. Jenes Lieben, welches du nicht mit einer einzigen Ader deines Wesens hassen oder gar verachten könntest und es eben darum nur lieben kannst. Und sogar, was du jetzt hasst lieben wirst, weil du dir deiner Macht bewusst wirst und dieser Macht bewusst bist. Und bevor ich meinen vorerst letzten Satz zu dir sprach, wirst du erkennen und begreifen was ich dir sagen möchte und sagen werde.



Kannst du? Kannst du deine `Weggefährten im Geiste' finden und erfinden und ihnen eine Weisheit sein, wo sie doch ebenso leiden wie du leidest und nicht mehr lachen können sowie du es nicht mehr vermagst? Kannst du diesen, die dich so sehr lieben wie ich dich liebe und so sehr wie du mich liebst, eine Weisheit sein? Die, die leiden wo du leidest, und so auch da leiden würden wo du leiden würdest? Deine Weggefährten die leiden wie du leidest wenn du leidest? Du, eine Rose die blühen wird und erfreuen wird und fleißige, freundliche Bien´chen um sich sammelt, selbst noch wenn alles verpestet, vergiftet und befleckt ist und zum verwelken verurteilt? Kannst du denen die leiden wo du leidest und die leiden wie du leidest eine Weisheit sein? Eine leuchtende Weisheit? Eine freudige Weisheit?

Nun sieh uns an, ein Dichter und eine Dichterin die immer erkennen wenn sie Lügen und wenn sie angelogen werden. Ist es nicht eben die Kunst darin, die dich und mich dazu verleitet an den Kern der Begebenheiten, an den Abgrund, zu gehen? Der Kern, der Abgrund, der Grund, der nicht so leicht wiegt wie ein tropfen Tau auf der Rosenblüte. Wiegt er nicht zu viel, dieser Grund und Abgrund? Kannst du auch über deine eigenen und über meine Lügen lachen? Herzhaft und voller Scham und Peinlichkeit, weil du erkennst weshalb es lügen gibt? Weißt du schon, weshalb es lügen gibt? Kannst du die Schönheit in diesem lachen fühlen?

Ich zittere und bibbere so wie du, wenn ich selbst den eigenen Zweifel bezweifle um nur immer zu bezweifeln was zu bezweifeln mir gelehrt wurde. Der Zweifel am eignen Zweifels ist tödlich. Der erste Zweifel, der eigene, so wunderschön, so unbeschreiblich scharf, ehrlich und kritisch tritt als bester Freund und aus liebe in mein Bewusstsein. Daran zu zweifeln wäre tödlich für mich und dich.

Taumel und Schwindel, Furcht und Sorgen bringt nur der Zweifel am eigenen Zweifel. Und dieser ist zum verzweifeln. Du Zweifelst? Dann Zweifle! Ich sterbe, wenn ich zweifel am eigenen zweifel hege. Ich töte meine Intuition, ich töte meinen Instinkt und ich töte meine Natur, wenn ich verleumde, was ich fühle und denke und eben aus meiner Natur heraus bezweifle.
Ich zittere und bibbere, wenn ich noch meine Feinde bewundere, welche ich Hasse, sowie du es tust, und wenn ich dabei noch nett zu ihnen bin so wie du es bist. Oder aber wenn ich meine Weggefährten verachte, sowie du es tust, welche ich doch Liebe und welche ich dennoch beleidige, sowie du es tust.

Kleine Rosenknospe, ich sehe dich, wo du dich gerade aufhältst, da trug dich nicht deine Wurzel hin. Doch deine Wurzel bebt wie ein Vulkan und dampft und will Gewaltig ausbrechen. Doch will deine Wurzel Wachstum schaffen, gewaltigen Wachstum. Gewalt für das Wachstum will deine Wurzel erschaffen. Nicht will deine Wurzel Gewalt gegen das Wachstum. Wurzeln wollen wachsen und Wachstum schaffen und erschaffen. Wo du dich gerade aufhältst, da ist nicht deine Heimat, keine liebliche, keine bekannte, keine beruhigende. Wo du dich gerade aufhältst, da ist nicht der Boden, der deine lächelnde Freude und deine erbarmungslose Liebe ernähren und ermöglichen kann. Frei auf der Erde, frei in den Eingeweiden der Erde, da ist deine Wurzel. Deine Wurzel ist ein Lebewesen auf der Erde. Lebend, leidend, liebend.
Oh, liebste Rosenknospe, keine Freunde, nicht einmal Feinde sind wo du Wurzeln schlagen möchtest. Aber deine Wurzel schreit: „Spüre mich! Fühle mich! Sehe Mich!“
Keine Freunde mit denen du lachen kannst. Keine Feinde die du hassen kannst, welche dich herausfordern könnten um dir die Chance zu geben deine Stärke zu beweisen. Nur Eine Wüste ist dort wo du Wurzeln schlagen möchtest, und wo du dir deine Wurzeln ausmalst. Eine Neutrale und angepasste Wüste. Eine Wüste voller ausgebildeter und selbstsicherer Blindgänger ist dort wo du Wurzeln schlagen wirst und wo du dein Lächeln und dein Lachen verlieren wirst.
Sie wollen das du deinen Winter überstehst welcher in dir und deiner wüsten Tundra herrscht.
Aber dass dieser Winter herrscht ist die liebevollste Wahrheit, die ehrlichste Wahrheit die dich begleitet. Wollen sie etwa dass du handelst wie sie handeln, Handel wie es zu handeln gilt?

Jahrtausende würde es dauern ehe diese Blindgänger begreifen könnten, dass sie sich schämen müssen wo sie Respekt erwarten. Ich will das du und ich und wir Geschöpfe des Lächelns, Weggefährten im Geiste, jeden Winter überleben! Wie sehr ich mit dir leide, wenn du demjenigen vertrauen willst und musst dem man nicht vertrauen kann und darf, kann ich nicht beschreiben, und oft hast du es schon getan. Aber ich weiß das du vertrauen möchtest, und weil du es willst, deshalb vertraust du, Du vertraust sogar gegen deine eigene Intuition und gegen deine eigenen Instinkte. Warum? Du kannst nicht tief und weit vertrauen, weil du nur die kennen lerntest, welche spielten und dichteten und nicht einmal davon wussten und wissen, dass sie dichteten und spielten während sie dir ihr „Kunstwerk ohne Wahrheit“ als Wahrheit verkaufen wollten. Ich weiß dass du nur diejenigen kanntest welche dass Wort „Vertrauen“ buchstabieren können, und Tausend Synonyme dazu, aber nicht die Liebe kennen und kennenlernten, welche das Vertrauen voraussetzt.

Oh schönste Rose, dein „Ja!“, dein, „Nein!“, dein „Leck mich!“, dein „Ich will!“ es fehlt mir so sehr. Mir fehlt der Wille zu deiner Einsamkeit, um dich an jedem Geschöpfe zu erfreuen, das dir begegnet und das du lieben kannst und nur lieben kannst weil es ein kleines stück deines Weges mit dir teilt. Mir fehlt deine Kraft und die Einsicht, das du eine unbeschreibliche Macht für jedes Geschöpf bist. Oh, wie ich dein „Ich will“ vermisse. Du, die in den Abgrund ging und gehen musste und ihre Wurzeln noch in des Abgrundes Abgrund grub. Du, welche über Berge wuchs und wächst, um einem einzigen Menschen vielleicht, aus deiner Erfahrung und Weisheit zu Helfen, so bitter ich es mir wünsche. Du, die Weisheit trug, und tragen kann. Du, aus dem Abgrund, für deine Geschwister im Geiste wachsend. Du, stärkste aller Rosenknospen. Du, welche aus dem schwierigsten eine Freude machen kann. Du, die erlebte und erlebt hat, wie weit schmerz in den Abgrund fühlt und führt, und den Sinn mit dem Leid und ein Geschenk mit Qual getauscht hat. Ich vermisse, von allem am meisten deinen Willen. Ich vermisse deine einfältige Gleichgültigkeit gegen deine Feinde. Ich vermisse dein lächeln und deine lächelnde schweigende Liebe für alles das du lieben kannst und als schön für dich erachtest, selbst wenn es nicht Mode ist.
Weißt du, kleine Schwester im Geiste, es schmerzt in meiner Brust, dass du denkst du wärest allein.

Ich liebe meine Weggefährten, denn mein Leid ist dein Leid und du bist nicht allein. Und meine Freude ist deine Freude und du bist nicht allein. Mit uns leiden Tausende, gerade jetzt. Weggefährten finden sich immer auf den krümmsten Wegen. Immer finden sie sich an Abgründen.

Aus tiefster Aufrichtigkeit, will ich dir ein Geheimnis erzählen. Ein zartes, ein kleines, eines das ich behüte und von dem ich niemals vorher sprach, außer zu meinen Weggefährten. Eines welches man flüstern muss, denn schreien mag es nicht. Von diesem Geheimnis, einer kleinen Rosenknospe, will ich dir erzählen. Ein fremdes Geschöpf kann nicht sagen ob diese zufällig erschienene und unvorstellbar wertvolle Rosenknospe jemals zu Rose erblühte oder erblühen konnte. Manche werden denken, dass sie den schweren Winter nicht überstand. Andere werden wetten, dass sie erblühte und erstrahlte, und wuchs, und zu einer Rose gedieh bis der letzte Winter sie zu sich nahm.

Ich kenne dennoch das Geheimnis um die schönste Rosenknospe, denn ich kenne sie noch immer. Und ich liebe sie mehr, als alles was jemals ein Geschöpf erfand oder wurde.
Aus dieser Rosenknospe ist die schönste Rose geworden die jemals, im Universum, als blühend beschrieben werden darf. Eine Rose, welcher Weisheit innewohnte. Eine Rose die um ihre Existenz kämpfen musste und sich deshalb von allen Rosen unterschied, weil dieser Kampf ihre Einzigartigkeit unterstrich aus der sie eine ungeheure Weisheit trug.

Das kleine Geheimnis, liebste Rosenknospe, werde ich dir nicht schuldig bleiben, höre auch genau hin.
Als die schönste aller Rosenknospen litt und niemand, nicht einmal sie selbst mehr, an eine friedliche, glücklich blühende, freudige und lachende Zukunft glauben konnte, da hat sie ihr bitteres Schicksal akzeptiert und dachte: „Wenn ich nicht sterbe, dann leide ich. Ich leide so sehr, das ich des Lebens nicht mehr vermag, denn jenes leben beschert mir dieses und jenes und jedes Leid. Aber nicht mehr zu Leiden ist wichtiger als zu Leben, nicht wahr? Nicht zu leben und darum nicht mehr zu leiden, ist wertvoller als zu leben und zu leiden, habe ich Recht? Leid schmerzt, also schmerzt das Leben, so sollte ich sterben um nicht zu leiden.“
 
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